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4 DVB-T Empfänger (USB) im Test

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Bereits seit Herbst 2006 ist das neue digitale terrestrische Fernsehen auch bei uns in Österreich verfügbar. Ein guter Grund deshalb das aktuelle Equipment für den DVB-T Empfang am PC zu testen.

Club 3D ZAP-TV860mini Geizhals|Club3D

TerraTec Cinergy T² Geizhals|TerraTec
TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS Geizhals|TerraTec
TerraTec Cinergy DT USB Diversity Geizhals|TerraTec

Club ZAP-TV860M



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Club ZAP-TV860M
Club ZAP-TV860M

Das erste was ausfällt, nachdem man die Verpackung geöffnet hat ist, dass der DVB-Stick von Club 3D nicht gerade hübsch geworden ist. Doch auf Äußerlichkeiten will sich hier bei overclockers.at ja niemand berufen, bei uns zählen nur die inneren Werte und genau die wollen wir uns genauer anschauen.


Lieferumfang
  • Club ZAP-TV860M
  • 2 Outdoor DVB-T Antennen
  • Fernbedienung (inkl. Batterie)
  • Installations CD

Die Installation erweist sich als extrem simpel. CD rein, Treiber installieren, DVB-T-Stick anschließen und nach einem Neustart des Systems kann es gleich losgehen. Also keine 5 Minuten bis man digitales Terrestrisches Fernsehen auf dem Heim-PC genießen kann.

Wirklich genießen? Das muss man an dieser Stelle etwas mit Zweifel sehen. Erstens ist die mitgelieferte Software CyberLink PowerCinema nicht das Gelbe vom Ei. Das fängt schon bei den Seitenverhältnis-Einstellungen für das gesamte Programm an und bleibt weiterhin irreführend wie zum Beispiel bei den Anzeige-Einstellungen für das TV-Material. Darüber nervt man sich aller spätesten dann, wenn man Sendungen aufnimmt: ohne VLC (o.ä.), bei dem das Seitenverhältnis, unabhängig vom Videomaterial, eingestellt werden kann wird man sehr schnell Unglücklich.

Weiterer (absolut) negativer Punkt bei diesem DVB-T Stick: die Antennen sind reine Outdoor Antennen. Sobald diese in einem Raum sind geht das Bild schneller flöten als man High-Definition sagen kann. Sie funktionieren in Fensternähe jedoch (noch) gut.

Die Fernbedienung mit den Folientasten erfüllt ihren Zweck. Mit ihr lassen sich alle Funktionen, die für ein Fernsehvergnügen notwendig sind steuern, und sogar noch darüber hinaus. Leider sind gerade die wichtigsten Tasten (Programmlauf und Lautstärkeregelung) rechts unten extrem ungünstig platziert. Merkwürdig ist die Tatsache, dass man sobald die Software für die Fernbedienung schließt auch das Fernsehen nicht mehr funktioniert. Man ist also gezwungen diese Software zu verwenden und auch im Hintergrund laufen zu lassen sonst verweigert der Stick den Dienst.

Doch nun zum Wichtigsten: Die Bildqualität. Wer jetzt glaubt, nachdem man bis jetzt eigentlich nur weniger gute Dinge vom Club3D ZAP-TV860M gehört hat, sich das Blatt nun wenden würde, liegt leider falsch. Die Bildqualität ist leider nur durchschnittlich. Merkwürdigerweise ist aber sowohl die Screenshot- als auch die Aufnahmequalität die beste im ganzen Test. Die Aufnahmen werden sogar deinterlaced abgespeichert! Dank der zwei Antennen ist das Aufnehmen eines Programms bei gleichzeitiger Verfolgung eines anderen kein Problem. Was jedoch nicht funktioniert hat: der EPG. Die Daten bei diesem DVB-T Stick werden nicht vom Sender selbst abgerufen, sondern von einer URL mit dem Ergebnis, dass keine Daten gefunden wurden (einzig der Sendeplan von ZDF wurde runtergeladen, jedoch ist ZDF in Österreich nicht empfangbar).

- Download der Testaufnahme (ORF 1, 10 Sek, 6MB)
- Testbild ansehen

Alternativ zu der beigelegten Software kann man zum Beispiel ProgDVB nehmen, welches einwandfrei mit dem ZAP-TV860M zusammenarbeitet (BDA Device) und erfreulicherweise Freeware ist.

TerraTec Cinergy T²



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TerraTec Cinergy T²
TerraTec Cinergy T²

Kommen wir nun zum TerraTec Cinergy T². Bei diesem DVB-T Empfänger handelt es sich zwar um keinen Stick sondern um eine Box, das macht aber insofern nichts, da sie sehr Kompakt gebaut ist. Außerdem ist sie recht hübsch designt.


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Lieferumfang
Lieferumfang
  • TerraTec Cinergy T²
  • USB 2.0 Kabel
  • Magnetfuß-Stabantenne
  • Infrarotfernbedienung (inkl. Batterien)
  • Installations/Software CD
Auch bei diesem Produkt ist die Inbetriebnahme einfach und vor allem schnell. Die Treiber findet Windows automatisch auf der CD (ein Neustart des Systems ist nicht erforderlich), sodass danach nur noch die Software (Cinergy Digital 2) installiert werden will. Beim ersten Start beginnt sogleich der Sendersuchlauf, der nach gut 5 Minuten 3 TV Sender und ca. 10 Radiosender findet.

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Cinergy Digital II
Einstellen muss man bei dieser Software genau gar nichts. Das Fernsehvergnügen kann sofort losgehen. Über Seitenverhältnisse sowie EPG-Einstellungen muss man sich absolut keine Gedanken machen, es funktioniert einfach alles auf Anhieb. Hier hat TerraTec eine wirklich userfreundliche Hardware abgeliefert. Einzig das standardmäßig im TS-Format aufgenommen wird, ist vielleicht ein bisschen merkwürdig. Doch Dank des aufgeräumten Menüs mit einigen Einstellungen ist der Wechsel auf MPG schnell bewerkstelligt.

Hervorheben sollte man beim Terratec Cinergy T² eventuell noch die Fernbedienung. Sie hat die normalen Maße einer Fernbedienung und zum Glück hat man hier auf Folientasten verzichtet. Das gibt dem ganzen ein professionelleres Feeling.


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EPG
Und damit wären wir schon beim wichtigsten Punkt angelangt: die Bildqualität. Die Antenne arbeitet auch in Räumen hervorragend, der Qualitätsgewinn in Fensternähe ist eigentlich nicht wahrzunehmen. Die gelieferten Bilder sind durchwegs gut, einzig an Schärfe fehlt es doch recht deutlich. Ebenfalls zu bemängeln ist die Aufnahmequalität - deinterlaced wird gar nicht, was dank VLC aber nicht so tragisch sein sollte. Das toppt nur die Screenshotqualität, die außerordentlich schlecht ausgefallen ist. Die Bilder sind sehr grobkörnig und verwaschen.

- Download der Testaufnahme (ORF 1, 10 Sek, 5MB)
- Testbild ansehen

Auch die Cinergy T² Box arbeitet ohne Probleme mit ProgDVB zusammen (BDA Device). Jedoch ist ein Umstieg nicht zwingend erforderlich, da Digital II mitsamt die beste Software im Test war.

TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS



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TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS
TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS

Das einzige Gerät in unserem Test, dass auch mehrere Eingangsquellen akzeptiert, ist der TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS. Hier befinden sich zusätzlich zum DVB-T Eingang noch Anschlüsse für Composite und S-Video.

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Lieferumfang
Lieferumfang
  • Lieferumfang
  • TerraTec Cinergy Hybrid T USB XS
  • USB 2.0 Anschluss-Stecker
  • USB-Verlängerung
  • Adapterkabel für die Antenne
  • DVB-T Antenne
  • Kabelpeitche (für Composite und S-Video)
  • Fernbedienung (ohne Batterien)
  • Installations/Software CD
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Home Cinema
Auch bei diesem TerraTec Produkt erweist sich die Installation als sehr benutzerfreundlich - es ist kein Neustart erforderlich. Beim ersten Sendersuchlauf sollte man darauf achten, dass DVB-T ausgewählt ist. Standardmäßig ist nämlich das analoge terrestrische Fernsehen eingestellt. Ist diese abgeschlossen dann gilt der Stick als konfiguriert.

Dem Cinergy Hybrid T USB XS liegt eine vollwertige Fernbedienung bei. Einziges Manko der sonst sehr guten Fernbedienung: die Knöpfe sind sehr filigran geraten und sind damit nicht sehr komfortabel.


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EPG
Nun zum Thema Bildqualität. Offenbar werkelt hier der selbe DVB-T Chip wie im Cinergy T². Die Bild- bzw. Aufnahmequalität ist komplett identisch, wie man auf bei unseren Testsamples gut erkennen kann. Wie schon zuvor genannt wurde, hat der Stick eine leichte Tendenz unscharfe Bilder zu liefern.

- Download der Testaufnahme (ORF 1, 10 Sek, 6MB)
- Testbild ansehen

ProgDVB arbeitet auch mit dem Cinergy Hybrid T USB XS hervorragend zusammen (BDA Device).

TerraTec Cinergy DT USB XS



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TerraTec Cinergy DT USB XS
TerraTec Cinergy DT USB XS

Das teuerste Gerät in unserem Test ist das TerraTec Cinergy DT USB XS. Dieser bietet dank zwei Anschlüssen entweder einen Dual DVB-T Modus (Aufnehmen und anderen Sender schauen) oder die Möglichkeit den sogenannten Diversity-Modus einzuschalten, mit dem es möglich ist, auch im bewegten Zustand (Autofahrt) ruckelfrei DVB-T genießen zu können.


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Lieferumfang
Lieferumfang
  • TerraTec Cinergy DT USB CX Diversity
  • 2 DVB-T Antenne
  • 2 Gumminoppen
  • Fernbedienung
  • Installations/Software CD

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Home Cinema
Doch erstmal zur Installation: Diese ist wiederholt in Null-Komma-Nix erledigt, sodass bereits nach 5 Minuten die erste Sendung über den Monitor flimmert. Um den Diversity-Modus verwenden zu können muss diese in der Software (Home Cinema) einfach eingeschaltet werden; natürlich müssen in diesem Fall dann beide Antennen angeschlossen werden. Schaltet man den Diversity-Modus jedoch aus, hat man die Möglichkeit noch einmal einen Sendersuchlauf für diesen DVB-T Empfänger zu starten. Startet man Home Cinema ein zweites mal und wählt den zweiten Empfänger kann man von nun an mit einem eine Sendung verfolgen während Home Cinema mit dem ersten Empfänger einen anderen Sender aufnimmt.

Die Fernbedienung, die dem DT beiliegt ist dieselbe wie beim Hybrid und hat somit auch dasselbe Manko: viel zu kleine Tasten.

Auch bei diesem Produkt aus dem Hause TerraTec merkt man keinen Unterschied bei der Bildqualität. Wieder hat das Bild eine Tendenz ins Unscharfe. Die Screenshotqualität ist ein weiteres Mal sehr grobkörnig und die Aufnahmequalität durchschnittlich.

- Download der Testaufnahme (ORF 1, 10 Sek, 6MB)
- Testbild ansehen

Abschliessend, um es auch gesagt zu haben: Auch der Cinergy DT XS USB Stick macht keine Probleme mit dem Freewareprogramm ProgDVB (BDA Device).

Fazit



Wer jetzt glaubt, dass wir eine klare Kaufempfehlung für eines der getesteten Produkte aussprechen können, der liegt leider falsch. Bei den TerraTec-Produkten stört uns die durchschnittliche Bildqualität und die, im Vergleich zum Club3D ZAP-TV860M, schlechte Aufnahmequalität. Dafür punktet die Firma bei ihren Produkten mit einer aufgeräumten Software und hat bei Zubehör deutlich die Nase vorne.

Ähnlich zerrissen fällt das Fazit für den Club3D-Stick aus: Die Bildqualität ist zwar auch nicht High-Definition würdig, jedoch besser als die von TerraTec. Hervorzuheben ist die einwandfreie Aufnahmequalität - sobald die etwas mühsame Einstellung des Seitenverhältnisses erledigt ist. Auf der anderen Seite gibt uns die mitgelieftere Software Rätsel auf. EPG funktioniert leider nicht und es stellt sich für uns die Frage, welche Zielgruppe man mit dem Design dieser Software erreichen will. Weiters ist der Stick selbst optisch nicht gelungen und von der furchtbaren Fernbedienung sind wir ebenfalls nicht überzeugt.

Summa summarum: Kein Stick konnte so richtig überzeugen. Die getestete DVB-T Hardware hat noch einiges aufzuholen um der Flimmerkiste Paroli bieten zu können. Wir bleiben für euch am Ball und werden auch weiterhin neue DVB-T Sticks testen..
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