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BenQ X2200W

Joe_the_tulip 03.03.2008 16309 2
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Reaktionsschneller Gamingsspezialist
Mit dem X2200W möchte Benq einen blitzschnellen Monitor für Vollblut-Gamer anbieten. Wir testen, wie sich die vielversprechenden 2 ms Grey-to-Grey-Reaktionszeit in ihrem primären Einsatzgebiet schlagen.

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Der X2200W an seinem Arbeitsplatz


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Ready, Steady, Go!
Äußerlich sind kaum Zeichen dafür zu erkennen, dass der X2200W ein Gaming-Monitor ist. Er ist in dezentem Schwarz gehalten, es gibt keinerlei Decals und die Aufschrift "game" ist winzig (sie befindet sich im rechten unteren Eck und ist etwa so groß wie die Beschriftung der OSD-Buttons). Lediglich die angedeutete Start-/Ziel-Flagge auf dem Standfuß sowie die blaue "Unterbodenbeleuchtung" im Standby deuten darauf hin, dass es sich hier nicht um einen 0815-LCD-Monitor handelt. Rückt man allerdings zu den technischen Daten vor, häufen sich die Hinweise: der 22"-Monitor mit einer Auflösung von 1680x1050 baut auf ein besonders schnelles TN-Panel mit einer Grey-to-Grey-Reaktionszeit (GTG) von nur 2 ms.

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Unterbodenbeleuchtung im Standby
Um den X2200W noch besser für schnelle Shooter zu rüsten, setzt Benq neben einem schnellen Panel zusätzlich zwei Technologien ein: PerfectMotion - mit dem zugrundeliegenden Simulated Pulsed Driving - blendet bei jedem Bildwechsel zwischendurch ein Schwarzbild ein. Das soll dem menschlichen Auge helfen, das vorherige Bild zu vergessen und damit "Nachschleifeffekte" verringern. Der Advanced Motion Accelerator (AMA) zwingt die LCD-Kristalle durch höhere Spannung zu schnelleren Zustandswechseln. Die Kombination von PerfectMotion und AMA führt zu einer Motion Picture Response Time (MPRT) von nur 8 ms. Das klingt zwar zunächst deutlich langsamer als die im Datenblatt angegebenen 2 ms, dafür handelt es sich hier aber um die "echte" Reaktionszeit und nicht um den von vielen Herstellern zu Verkaufszwecken angegebenen wenig praxisrelevanten GTG-Wert.

In unserem Test ist in der Tat keinerlei Nachschleifen zu erkennen - weder bei schnellen Actionfilmen noch bei Shootern. Diesen Eindruck vermitteln jedoch alle Profile, also auch die, in denen AMA und PerfectMotion deaktiviert bleiben. Wählt man jedoch "Action Game" oder "Racing Game", wirkt der X2200W subjektiv schärfer und schneller. Dabei spielen aber auch die speziell angepassten Farb-, Kontrast- und Helligkeitseinstellungen, die die beiden Game-Settings mit sich bringen, mit.



Auch wenn das primäre Einsatzgebiet dieses Monitors der Spielesektor ist, sollte er dennoch auch Texte, Fotos oder Filme ansprechend darstellen können. In diesen Bereichen ist eine korrekte und für den Betrachter angenehme Einstellung umso wichtiger. Gut, dass insgesamt sechs Profile zur Wahl stehen. Die Einstellungen Action- und Racing-Game sind im Officebetrieb unbrauchbar - das Bild wirkt unruhig, sogar fast flimmernd. Bei Verwendung der Profile Standard, Dynamics, Movie oder Photo können wir diesen Effekt nicht feststellen. Aber egal wofür man sich entscheidet - für längeres Arbeiten sollte man die seitens BenQ eingestellte Helligkeit stark herunterschrauben - speziell in dunklen Räumen ermüdet man sonst deutlich schneller. In den übrigen Bereichen gehen die vorgegebenen Einstellungen in Ordnung. Wer mit diesen dennoch nicht zufrieden ist, kann sie jederzeit seinen persönlichen Vorlieben anpassen. Durch das gut strukturierte On-Screen-Display (OSD) fällt das Umstellen nicht schwer - Farbe, Kontrast, Helligkeit und Schärfe können schnell verändert werden. Bei Bedarf lassen sich auch PerfectMotion und AMA ein- und ausschalten. Außerdem gibt es eine eigene Taste um zwischen den Profilen wechseln zu können, ohne ins OSD einsteigen zu müssen.

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Die verschiedenen Profile im Vergleich: Standard - Movie - Dynamics; Photo - Action Game - Racing Game


Ergonomie



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Zwei Aufnahmen von einem Standbild aus dem HD-DVD-Trailer zu 300
In allen Profilen fällt uns die farbenfrohe Darstellung auf. Im Gegensatz zu den üblichen 72% deckt der Testkandidat dank einer verbesserten Hintergrundbeleuchtung 92% des NTSC-Farbraumes ab. Das macht sich insbesondere bei der Wiedergabe von Multimedia-Inhalten bemerkbar. Im direkten Vergleich mit einem BenQ FP222WH bemerkt man den Unterschied: Hat man länger den X2200W benützt und wechselt dann wieder auf ein älteres Gerät mit unterlegener Farbdarstellung zurück, ist die Verschlechterung drastisch.

Im Großen und Ganzen zählt der Multimediaeinsatz klar zu den Stärken dieses Bildschirms. Dazu tragen nicht zuletzt auch der HDCP-fähige DVI-Anschluss und der HDMI-Port bei. Dadurch können auch Blu-ray-Player oder Konsolen direkt angeschlossen werden. Die Audioausgabe (HDMI überträgt üblicherweise Bild und Ton) kann dabei über den Audio-Out auf externen Lautsprechern oder via Headphones-Buchse auf Kopfhörern erfolgen. Leider kann man nicht das volle Potential von FullHD-Quellen ausnützen, denn wie die meisten 22"-LCDs hat auch der X2200W nur eine Auflösung von 1680x1050. FullHD fordert aber eine Breite von 1920 und eine Höhe von 1080 Pixel. Nichtsdestotrotz ist das Bild - wie man sich auch auf den Screenshots aus dem HD-DVD-Trailer von 300 selbst überzeugen kann - gestochen scharf und Darstellungen kleineren Formats klar überlegen.

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Bedienelemente für das OSD
Da die Meisten sehr viel Zeit vor ihrem PC-Monitor verbringen, ist auch die Ergonomie ein wichtiger Faktor. Insbesondere die korrekte Position auf dem Schreibtisch beeinflusst den Faktor Ergonomie sehr. Beim X2200W verhindern hier einerseits die recht kurz geratenen Kabel und andererseits das Fehlen einer Höhenverstellung eine korrekte Einstellung. Immerhin lässt der Bildschirm eine brauchbare Vor- und Rückneigung zu.

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Der volle Umfang an Vor- und Rückneigung


Leider hat man die Justierung der Neigung bitter nötig: Die vertikalen Blickwinkel lassen klar zu wünschen übrig. Diese Schwäche ist jedoch bei allen TN-Panels zu finden und damit keine Eigenheit des X2200W. Immerhin ermöglicht das Panel anständige horizontale Blickwinkel - man kann ohne Beeinträchtigung nebeneinander sitzend einen Film ansehen oder zu zweit an einer Präsentation arbeiten.

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Die horizontalen Blickwinkel sind OK, die vertikalen sind - wie bei TN-Panels üblich - stark zu bemängeln.


Fazit


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Leonidas approved?
Mit dem X2200W richtet sich Benq klar an eine Zielgruppe: Gamer. Mit einer MPRT von nur 8ms und keinerlei sichtbaren Schlieren, ist der 22"-Monitor auch bestens dafür geeignet. Dank eines HDMI-Ports eignet er sich außerdem für den Einsatz an Konsolen oder HD-Playern und selbstverständlich auch zur Wiedergabe von hochauflösendem Videomaterial via PC. Durch die verbesserte Hintergrundbeleuchtung werden laut Hersteller 92% des NTSC-Farbraums abgedeckt, womit sich der Bildschirm noch mehr für den Multimediaeinsatz empfiehlt.

Wie für ein TN-Panel üblich sind jedoch die Blickwinkel ein klarer Schwachpunkt und gehen ebenso wie das Fehlen einer Höhenverstellung zu Lasten der Ergonomie. Mit einer Unverbindlichen Preisempfehlung von 399€ (im Handel derzeit etwa 340€) ist der Monitor um einiges teurer als die Konkurrenz und bietet dabei im Wesentlichen nur einen erweiterten Farbraum. Andererseits leiste sich der X2200W keine ernsthaften Schwächen und ist für Spieler uneingeschränkt zu empfehlen. Wer einen Allrounder sucht oder FullHD benötigt, ist mit deutlich billigeren beziehungsweise teureren Geräten vermutlich besser beraten.
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