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Compucase CI-6919

rettich 11.07.2002 17741 20
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Compucase CI-6919
Es herrscht Unruhe am Gehäusemarkt - der bisher unangefochtene Platzhirsch aus dem Hause Chieftech, das CS601, hat harte Konkurenz bekommen. Die Firma Compucase setzt bei ihrem neuen Modell, dem CI-6919, auf die bewährten Erfolgsfaktoren des Anführers der Beliebtheitsskala im Lanparty-Besucherbereich: Schraubenlose Seitenwand, abnehmbare Festplattenkäfige und schraubenlose Montage von Laufwerken sind die Features, mit denen das CI-6919 mit dem CS601 gleichziehen will. Richtig Punkten möchten die Hersteller im Bereich Design und Verarbeitung; hier sind die teuren, aber technisch hochwertigen Aluminium-Cases führend. Eine hochgesteckte Zielvorgabe also für das CI-6919, die zu erfüllen sicher alles andere als leicht fallen wird.

Das Compucase CI-6919 wurde uns von der Firma Rascom zur Verfügung gestellt - in ihrem Verkaufslokal kann man das Case direkt mit anderen Gehäusen, zum Beispiel dem CS601 oder einem der Firma Coolermaster, vergleichen.


Erster Eindruck



Erster Eindruck

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Frontansicht
Allein beim Zurechtrücken des CI-6919 für eine Foto-Session merkt man die massive Verarbeitung des Teils. Die im Vergleich zum CS601 etwas dickeren Wände sollen laut Compucase zur verstärkte Vibrations- und damit Geräuschdämmung dienen. Das Compucase kommt in den Farben schwarz und weiß, wir haben uns für den Test die dunkle Variante ausgesucht. Nach einer aufklappbaren Frontblende, wie man sie von den Chieftech-Cases gewohnt ist, sucht man bei Compucase vergeblich. Der direkte Zugang zu den Laufwerken erspart vielen Anwendern das lästige Auf- und Zuschließen der Frontblende, auf der anderen Seite stören helle DVD- und CD-Laufwerke den Gesamteindruck des dunklen Cases doch erheblich. Case-Modder finden hier sicher Abhilfe in Form einer Spraydose (wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Lackieren von Laufwerksblenden einen Verlust der Garantie mit sich bringt). Weiters entfällt ohne Frontklappe die Möglichkeit, seine Laufwerke durch ein Schloss vor unbefugtem Zugriff zu schützen; Home-User werden das gerne verzeihen, Lanpartybesucher möchten möglicherweise nicht auf dieses Sicherheitsfeature verzichten.

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Frontpanel

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Staubfilter
Ein immer beliebteres, weil sehr praktisches Feature bei Gehäusen ist ein Frontpanel für diverse Anschlüsse: das CI-6919 versteckt hinter einer aufklappbaren Blende die Stecker für zwei USB-Slots, Speaker+Mikrofon und Firewire. Sowohl Lanparty-Besucher mit Headset als auch Besitzer von Digitalkameras mit USB-Anschluss werden diese Features sehr zu schätzen wissen, weil sie sich nicht hinter den Rechner und durch Unmengen von Kabeln wühlen müssen, um ihre Geräte anzuschließen.

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Front abgenommen
Der gerippte Teil der Gehäusefront lässt sich mit einem Handgriff abnehmen. Dahinter verbirgt sich nicht nur ein metallenes Lüftergitter im Gehäuse selbst, sondern auch ein abwaschbarer Staubfilter im abgenommenen Plastikteil. Compucase erleichtert es hier dem Anwender, alle paar Wochen den Filter zu reinigen und so die Lüfterleistung wieder anzuheben sowie Allergien vorzubeugen (große Mengen von durch den Lüfter herumgewirbeltem Staub ist alles andere als gesundheitsfördernd).

Das Innenleben



Das Innenleben

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Seite zu
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Seite offen
Schraubenzieherlos und per Griff in der Tür gelangen wir in das Innenleben des Gehäuses: der erste Blick fällt auf die großen, lila Lüfterhalterungen an der Innenseite der Vorder- und Rückwand. Sie sind für 120mm Lüfter gedacht, die einen optimalen Luftstrom durchs Gehäuse garantieren sollen. Der Einsatz von 120mm Lüftern im Vergleich zu 2x80mm bei, zum Beispiel, Coolermaster scheint übertrieben; die großen Lüfter bieten aber im Einsatz hohen Luftdurchsatz bei geringer Lautstärke und sind dadurch eine gelungene Wahl.

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Rückseite
Besonderer Augenmerk liegt auf der Möglichkeit zum Einbau des Netzteils. Compucase hat hier mitgedacht: Netzteile mit eingebautem Innenlüfter (nach ATX Norm) können "richtig" herum angebracht werden und somit effektiv Luft aus dem Gehäuse schaufeln.

Beim ersten Herumschrauben im PC fällt erneut die solide Verarbeitung auf. Im Compucase gibt es keine scharfen Kanten oder unzugängliche Stellen. Der Einbau von Laufwerken erfolgt im oberen Bereich des Gehäuses schraubenlos. Dazu werden vor dem Einsatz kleine Schienen an die Laufwerke geschraubt, mit denen sie sich bis zum Einrasten ins Gehäuse schieben lassen.


Festplatten und Floppies



Festplatten und Floppies

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Käfige
Auch Festplatten und Floppies können außerhalb des CI-6919 in die Käfige geschraubt und anschließend in der entsprechenden Halterung eingerastet werden. Die Festplattenkäfige bieten noch dazu gummigedämpfte Schraubenlöcher, um ein Übertragen von Vibrationen auf das Gehäuse weitestmöglich auszuschließen. Der silberne Schließmechanismus der Festplatten- und Floppykäfige scheint auf den ersten Blick etwas fragil, erwies sich aber im Test als recht robust und vor allem leichtgängig, so dass die von schlecht verarbeiteten Gehäusen bekannte Gewaltanwendung beim Einbau von Laufwerken nie nötig sein sollte.

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Dicker Lüfter ->

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Käfig rastet nicht ein

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Dünner Lüfter ->
Käfig rastet ein
Im Zusammenhang mit den Festplattenkäfigen fiel folgendes Manko beim Testen auf: Ist der in der Lüfterhalterung schraubenlos eingerastete Lüfter zu dick (wie es etwa bei einer Serie aus dem Hause Y.S. Tech ist), rastet der Festplattenkäfig nicht mehr korrekt ein. Der Einsatz von dünnen, vom geschulten Fachhandel passend zum Gehäuse ausgesuchten 120mm Lüftern ist also unumgänglich; wie uns die Firma Rascom aber zusichert, sind die mit 120x120x38mm zu dicken Lüfter aber eher die Ausnahme, als die Regel; das Standardmodell wird mit 120x120x25mm ausgeliefert und passt ohne Probleme.

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Laufwerksschienen
Positiv fällt uns im Inneren des Gehäuses die Halterung für Laufwerksschienen auf. Überzählige Schienen werden einfach in das Gestell am Boden des Gehäuses eingesteckt und bleiben so auch beim Transport in der gleichen Position.

Sonstiges



Sonstiges

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Füßchen

Ein weiteres lustiges Feature sind die Gehäusefüße, die sich in zwei Positionen anbringen lassen - seitlich, für besseren Stand, oder längs, für alle, die das Compucase in eine schmale Nische, zum Beispiel zwischen Schreibtisch und Wand, zwängen müssen.

Negativ zu erwähnen wäre noch der Reset-Knopf, dessen Bedienung ohne einen spitzen Gegenstand schwer fällt. Das verringert zwar einerseits die Chance, unabsichtlich einen Neustart des PCs auszulösen, auf der anderen Seite löst es Verärgerung bei Computerbastlern aus, die sich jedes Mal auf die Suche nach einem Stift oder ähnlichem machen müssen, um ihren PC neu zu starten.

Ein weiteres Feature, das positiv auffällt, ist der gesplittete USB-Stecker am Ende des Kabels, das das Frontpanel mit den USB-Anschlüssen am Motherboard verbindet. Da sich nicht alle Motherboard-Hersteller an die USB-Richtlinien halten und die Pins der Motherboard-Header unterschiedlich belegen, können mit Hilfe des gesplitteten Steckers nahezu alle gängigen Motherboard-Typen angeschlossen werden.

Fazit



Fazit

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Vorderseite innen
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Rückseite innen
Ein solide verarbeitetes Gehäuse mit einigen sehr interessanten Special Features und ohne nennenswerte Macken - geht mit dem Compucase CI-6919 ein neuer Stern am Gehäusehimmel auf? Wem Design und Preis des Gehäuses gefällt, der sollte auf alle Fälle zuschlagen; solange das Compucase nicht so weit verbreitet ist wie das CS601, kann man damit auf Lanparties sicher noch einige Blicke erhaschen.
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