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Gamer-Mäuse Roundup

Brain_Death 03.12.2007 34890 27
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Die Testkandidaten
Manche meinen "man braucht sie nicht" und andere wiederum "könnten nicht ohne". Die Rede ist von Spielermäusen, sprich Peripherie, die explizit für die Ansprüche von Spielern entwickelt worden ist. Vier der neusten Kreationen auf dem Markt, die Logitech G9, Microsoft Sidewinder, Razer Diamondback 3G und die Raptor Gaming M3 haben wir in die Finger bekommen und ausgiebig getestet. Ob man wirklich nicht ohne diesen Mäusen kann, lest ihr auf den folgenden Seiten.

Logitech G9 Geizhals|Logitech
Microsoft Sidewinder Geizhals|Microsoft
Razer Diamondback 3G Geizhals|Razer
Raptor Gaming M3 Geizhals|Raptor

Hard Facts


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Logitech G9



Form und Ergonomie

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Ungewöhnlich für Logitechs G9 ist, dass nicht mehr auf das bewerte Standard-Design, welches seit der MX500 mehr oder weniger unverändert geblieben ist, gesetzt wurde. Eine komplette Neukonstruktion erblickt nach dem Auspacken das Licht der Welt. Ebenfalls neu im Gepäck ist die Möglichkeit den "Griff" der Maus zu wechseln. Hierfür stehen zwei Formen zur Auswahl, wobei der größte Unterschied an der Oberfläche liegt. Einerseits gibt es einen sehr glatten und weiters einen sehr rauen und damit griffigen Griff. Bei der glatten Variante ist die Daumenablage noch zusätzlich etwas größer. Enttäuschend ist die Tatsache, dass Logitechs neuste Gamer-Maus wieder ausschließlich für Rechtshänder geeignet ist.

Features und Verarbeitung

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Als wäre die Möglichkeit den Griff zu wechseln nicht Neuigkeit genug, bietet die G9 ein weiteres Feature welches wir bis dato noch nicht gesehen haben: man kann neben dem normalen Mausrad auch eine rastenfreie Version verwenden. Hierfür gibt es einen mechanischen Knopf auf der Unterseite der Maus um zwischen den beiden Modi wechseln zu können. Ebenfalls nett ist das 4-Weg-Mausrad mit dem man neben horizontal auch vertikal scrollen kann.

Allgemein gesagt sucht die Verarbeitung von Logitechs Flaggschiff seinesgleichen. Für den happigen Preis von ca. 75 Euro (Stand: November 2007) würde man dies allerdings auch erwarten. Der Druckpunkt ist bei allen Tasten hervorragend, lediglich die mittlere Maustaste (am Mausrad) lässt sich zu schwer betätigen. Die G9 bietet weiters die Möglichkeit Gewichte in das Mausinnere abzulegen um das Gesamtgewicht variabel einstellen zu können.

Technik

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Kommen wir aber nun zum eigentlichen Highlight der G9: dem neuen Laser. Mit enormen 3200 dpi werden die Bewegungen aufgenommen und bis zu 1000 Hz kann man die Polling-Rate der G9 in den Treibern einstellen. Damit ist die G9 technisch gesehen definitiv das Beste was derzeit auf dem Markt verfügbar ist. Eine negative Beschleunigung oder gar Aussetzer haben wir in unseren Tests nicht provozieren können.

Treiber

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Neben absolut frei einstellbaren dpi-Stufen und der Möglichkeit die Polling-Rate bis 1000Hz zu erhöhen, ermöglichen die Treiber noch weit mehr. So lassen sich Makros aufzeichnen und auf Tasten legen oder eigens gewählte dpi-Settings direkt auf die Maus speichern. Dadurch müssen diese Einstellungen beim Wechseln auf ein anderes System nicht noch einmal vorgenommen werden. Einzig die Übersicht leidet aufgrund er zahlreichen Einstellungen.

Kleines Schmankerl: die Farbe der dpi-LED-Anzeige lässt sich frei wählen und kann somit auf die herrschenden LED-Farbe auf dem Arbeitsplatz abgestimmt werden. Hat also zum Beispiel die Tastatur orange Status-LEDs kann man auch der G9 diese Farbe verpassen. Insgesamt 16 stehen zur Auswahl.

Microsoft Sidewinder



Form und Ergonomie

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Microsoft feiert mit dieser Maus sein Comeback im Bereich Gaming-Peripherie mit der Marke Sidewinder. Dabei wird nicht auf eine herkömmliche Form gesetzt, sondern eine Neuentwicklung geboten. So sind die Daumentasten übereinander und nicht nebeneinander wie sonst angeordnet. Das hat den Vorteil, dass man beide gleich gut erreicht und trotzdem klar unterscheiden kann, welche man drücken will.

Features und Verarbeitung

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Ebenfalls frisch dabei ist ein Display über der Daumenablage, das die aktuell gewählte dpi-Einstellung zeigt. Diese kann anhand von drei Tasten unterhalb des Mausrades von 400 bis 2000 dpi gewählt werden. Weiteres Schmankerl der Sidewinder ist, dass sich auch hier mit Gewichten das Gesamtgewicht der Maus wählen lässt. Von der Verarbeitung spielt die Sidewinder ganz oben mit, erreicht aber doch nicht die Qualität einer Logitech beziehungsweise einer Razer. Das schlägt sich dann auch im geringeren Preis von etwa 50 Euro nieder. Der Druckpunkt der Maustasten ist eventuell etwas zu hart ausgefallen, dafür kann das Mausrad absolut überzeugen. Ebenfalls neu uns sehr nützlich: es werden 3 Sets Gleitfüße mitgeliefert die sich sauber wechseln lassen.


Technik

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Auch Microsofts Sidewinder Laser Technik arbeitet in allen Situationen, die man sich als Gamer vorstellen kann, präzise und ohne Aussetzer. Einzig eine leichte negative Beschleunigung kann man bei der geringsten dpi-Einstellung von 400 nachweisen. Kritisch ist dies aber nicht, vor allem weil ein derartig schnelles Manöver sowieso unrealistisch ist.


Treiber

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Nachdem man die IntelliMouse-Software installiert hat, merkt man, dass sich diese nahtlos in ein Windows System einfügt. Was leider den Nachteil hat, dass sich die Einstellungen sehr stark in Grenzen halten. Die Tasten lassen sich zwar frei belegen, Modifikationen an den dpi-Stufen oder gar an der Polling-Rate gibt es nicht. Somit wird die Sidewinder mit den normalen 125 Hz betrieben.


Razer Diamondback 3G



Form und Ergonomie

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Von der Bauart her hat sich zur alten Diamondback nur wenig geändert. So sind die 2 Daumentasten etwas weiter nach oben versetzt worden, unabsichtliches Betätigen in hektischen Situationen gibt es aber leider auch weiterhin. Zum Glück lassen sich die Tasten in den Treibern einzeln deaktivieren oder man belegt sie in Spielen ganz einfach nicht. Als einzige Maus im Test ist die Diamondback symmetrisch gebaut und damit sowohl für Rechts- als auch für Linkshänder geeignet.

Features und Verarbeitung

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Die Verarbeitung der Diamondback 3G ist vorbildlich. Die neue Schale des Gehäuses ist gummiert und ist somit der ideale Begleiter, auch für schwitzige Hände. Die Qualität der Maustasten ist die beste im ganzen Test. Einen so leichtgängigen und trotzdem sauberen Klick bietet sonst kein Hersteller. Dasselbe bei dem Mausrad: sehr groß, griffig und klar gerastet. Umso mehr enttäuschen die Seitentasten durch ein ziemlich billiges Klickgefühl, welches dem ansonst guten Eindruck nicht gerecht wird. Mit etwa 50 Euro liefert die Diamondback 3G exzellente Qualität zu einem gerechtfertigen Preis.
Die Möglichkeit das Gewicht der Maus „einzustellen“ fehlt. Jedoch ist die Diamondback die leichteste Maus im Test, was einige Spieler sehr wohl schätzen werden. Leider ist das Kabel der Diamondback 3G sehr steif worunter ab und zu die Bewegungsfreiheit leidet da man teilweise einen Widerstand spüren kann. Verlegt man das Kabel aber gut, fällt dieser Kritikpunkt weg.

Technik

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Die 3G ist eine Neuauflage der beliebten Diamondback von Razer. Setzte die alte noch auf eine LED zur Ausleuchtung der Abtastfläche, besitzt die 3G nun einen Infrarot Sensor welchr eine Auflösung von maximal 1600 dpi bietet. Aufgrund der leichten Bauweise zum restlichen Testfeld ist die Genauigkeit subjektiv gesehen etwas besser, was aber auch von der Mausunterlage maßgeblich beeinflusst wird. Der Infrarot Sensor arbeitet in jeder erdenklichen Situation sauber und übersetzt selbst schnellste Bewegungen präzise um.

Treiber

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Direkt auf der Maus kann man die Auflösung der Maus nicht wählen, dies bleibt dem Treiber vorenthalten. Wählen kann man zwischen 800 und 1600 dpi. Lediglich die Empfindlichkeit (Sensitivity) kann man razer-typisch durch Drücken einer Seitentaste beim gleichzeitigen drehen des Mausrades außerhalb der Treiber einstellen (On-The-Fly Sensitivity).

Raptor Gaming M3



Form und Ergonomie

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Etwas von der Masse hebt sich die Raptor Gaming M3 bezüglich der Form schon ab. Zwar bietet es für den Ring- und dem kleinen Finger als einzige Maus im Test eine Ablagefläche jedoch fehlt auf dieser Seite beim Hochheben der Maus halt, sprich es ist keine Kerbe vorhanden, wodurch die Maus bei schnellen Manövern leicht aus der Hand rutschen kann. Für den Office betrieb zwar sehr angenehmen, da die Hand perfekt auf der Maus „liegt“, in hektischen Situationen aber wohl eher ein Nachteil.


Features und Verarbeitung

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Dieses schlechte Ergebnis setzt sich leider fort: Die Verarbeitung ist an allen Ecken und Enden mehr als durchschnittlich. Das Klickverhalten der Maustasten ist zwar durchwegs positiv, bei den Seitentasten haben wir aber fast das Gefühl, dass es sich bei diesem Produkt um ein Kinderspielzeug handelt. Beim Mausrad überkommt uns dieses Gefühl ein weiteres Mal. Auch die Gaming M3 bietet das Feature mit mitgelieferten Gewichten das Gesamtgewicht anzupassen. Die Mechanik und Verarbeitung dahinter ist aber von sehr niedriger Qualität. Mit 40 Euro ist sie zwar die billigste Maus im Testfeld jedoch ist dieser für die erbrachte Leistung zu hoch angesetzt.

Technik

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Das noch relativ junge Unternehmen Raptor bringt mit der M3 ihre erste Laser Maus auf den Markt. Geworben wird mit maximal 1600 dpi, beim Praxis Test zeigte sich jedoch, dass hier wohl getrickst wurde. Beim direkten Vergleich mit den restlichen Mäusen war die Raptor immer das Schlusslicht, in keiner Situation konnte sie die Präzision der anderen Mäuse erreichen. Zudem ist definitiv eine negative Beschleunigung vorhanden, weshalb Low-Sensitivity-Spieler eine großen Bogen um diese Maus machen sollten.

Treiber
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Erstaunlicherweise sind die Treiber mitunter die besten im ganzen Testfeld. Trotz der zahlreichen Einstellungen gestaltet sich die Software als sehr übersichtlich. Einen internen Speicher besitzt die Gaming M3 zwar nicht, jedoch können spezielle Treibereinstellungen auf einzelne Applikationen gelegt werden. Startet man nun eine von diesen, werden die jeweils gespeicherten Einstellungen automatisch geladen. Dazu gehören dpi-Einstellungen für die einzelnen Stufen des Hardware-dpi-Schalters, Makros oder Tastenbelegungen.

Fazit



Logitech G9 - Preis: ~75€


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Subjektiv gesehen finde ich Logitechs G9 zu klein und trotzdem, selbst ohne eingelegte Gewichte, viel zu schwer. Dadurch wird das Spielen nach einer Zeit sehr anstrengend. Wem aber die Form und Ergonomie passt (vorher testen!) dem sei die G9 ans Herz gelegt. Die Technik ist vom feinsten und die Verarbeitung setzt neue Maßstäbe. Ein würdiges Flaggschiff der Serie.

+ Pro
  • Neueste Technik
  • Exzellente Verarbeitung
  • 2 Mausrad-Modi und 4-Wege
  • Gewichte
  • Profile
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten
  • 2 Gehäuse-Griffe
- Contra
  • Nur für Rechtshänder
  • wenig geeignet für große Hände
  • Mausrad sehr laut und schwergängig
  • Schon ohne Gewichte ziemlich schwer
  • Mechanik des Gewichteinschubes


Microsoft Sidewinder - Preis: ~50€


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Etwas verspielt sieht die Microsoft Sidewinder schon aus. Leider sind die Materiallien nicht ganz so hochwertig wie zum Beispiel bei Logitech, was dafür sorgt, dass es sich wie ein Spielzeug in der Hand anfühlt. Die Technik passt aber und die Features sind ganz nützlich, weshalb man wohl sagen kann, dass Microsoft im Bereich Gaming Peripherie definitiv zurück ist.

+ Pro
  • Sehr gute Technik
  • Gewichte mit guter Mechanik
  • Günstig platzierte Daumentasten
  • 3 Gleitfußsets
  • (noch) gute Verarbeitung
- Contra
  • Nur für Rechtshänder
  • Kaum Einstellungsmöglichkeiten
  • weniger geeignet für kleine Hände
  • zu leichtgängiges Mausrad


Razer Diamondback 3G - Preis: ~45€


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Redesign von Produkten findet mit der Razer Diamondback 3G nun auch bei Gaming Peripherie Anklang. Gekonnt verbessert und mit neuer Technik wird das Gute noch besser. Wem Mäuse von Razer gut in der Hand liegen (ich gehöre zu diesen), wird sich schnell in die neue Diamondback verlieben. Gewohnt gute Verarbeitung und Verzicht auf jeglichen Schnickschnack machen diese Maus zu meinem Favoriten.

+ Pro
  • Sehr gute Technik
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Bestes Klickgefühl
  • Auch für Linkshänder
  • Ausgezeichnetes Mausrad
  • (Leichteste Maus im Test)
- Contra
  • Wenig Einstellungsmöglichkeiten
  • Steifes Kabel
  • Versehentliche Klicks mit den Daumentasten möglich


Raptor Gaming M3 - Preis: ~35€


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Durch die gewöhnungsbedürftige Form liegt die Raptor Gaming M3 zwar gut in der Hand, aber nur bis sich die Dinge überschlagen. Durch dieses Manko und der Tatsache, dass die Technik nicht 100%ig überzeugen kann, können wir hier keine Kaufempfehlung aussprechen. Noch dazu ist die Verarbeitung der gesamten Maus an allen Ecken und Enden mehr als dürftig und damit leider Schlusslicht in unserem Roundup.

+ Pro
  • Vollständig gummierte Oberfläche
  • Gute Software mit vielen Einstellungsmöglichkeiten
  • Angenehme Ergonomie ...
- Contra
  • ... jedoch nicht bei hektischen Manövern
  • Schlechte Verarbeitung
  • Umständliche dpi-Wahl
  • Schlechte Mechanik und Verarbeitung der Gewichte
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