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Hands on Intel Core i3-560

mat 20.09.2010 21813 2
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Nachdem es überraschend wenig Berichte über das neue Topmodell der Core i3-Serie gibt und wir zufällig ein Engineering Sample dieses Prozessors in Händen halten dürfen, dachten wir, dass wir ein paar Zeilen zu einem eisgekühlten Hands-On formen könnten. Anders darf man es nach einer Stunde benchen einfach nicht betiteln.

Prozessor-Spezifikationen | Geizhals-Preisvergleich

Mission Briefing

Der Core i3-560 ist der derzeit am höchsten getaktete Clarkdale-Dualcore mit HyperThreading, aber ohne Turbo-Mode. Das mag für den gewöhnlichen User ausschlaggebend sein, wer allerdings selbst Hand anlegt, um 24/7 mehr Performance herauszuholen, der wird den weiteren Multiplikator nicht missen. Der i3-560 bietet daher ziemlich genau 3,33 GHz mit 25 x 133 MHz und bleibt dennoch einer TDP von 73 Watt treu.

Interessant ist das Stepping dieser CPU. Statt der bisherigen C2-Revision, die noch größtenteils bei den Clarkdales im Umlauf ist, gibt es den i3-560 nur mehr im K0-Stepping. Dieses mit dem freigeschalteten i5-655K eingeläutete Stepping verspricht einiges an Potenzial und wird bis zum Launch von Sandy Bridge garantiert noch für weitere Überraschungen im Extrembereich sorgen.

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Der Heatspreader des i3-560: Das "Intel Confidential" markiert ein Engineering Sample.


Wer bremst verliert: Vollgas mit LN2!

Wer ein ausgedehntes Luftkühlungs-Review von dem Prozessor erwartet, der kann schon mal enttäuscht sein. In unserem Hands-On haben wir die CPU nur unter LN2 getestet, um zu schauen, ob unsere Annahmen in punkto K0-Stepping halbwegs stimmen. Wer eine Einschätzung für Luftkühlung braucht, den können wir vertrösten: Unser Chip war auch ohne Minustemperaturen schon ordentlich fleißig mit lockeren 5 GHz zu Gange. Auch eine dafür benötigte BClock von 200 MHz sollte für kaum ein 1156-Mainboard kein Problem sein. Im Dauerbetrieb mit besserer Luftkühlung bzw. unter Wasser dürften Taktraten über 4,5 GHz wohl kaum Seltenheit sein.

Im Extrembereich sieht es etwas anders aus: Der doch relativ kleine Multiplikator von 25 macht sich bei über 6,3 GHz doch bemerkbar, denn eine BClock von über 250 MHz findet man nicht mehr so häufig. Dementsprechend empfehlen wir für solche Fälle besonders H55-Boards, wie in etwa das Gigabyte GA-H55M-UD2H, das bei 300 MHz auch noch nicht am Ende ist. Diverse Luxusfeatures wie Power-, Reset- oder Clear-CMOS-Switch kann man sich natürlich an den Hut stecken, dafür spricht der Preis von unter 100 Euro für eine experimentierfreudigere Handhabung.

Für dieses Hands-On haben wir nur SuperPI 1M angetestet, denn im Endeffekt sind im Subzero-Bereich nur Singlethreaded-Benchmarks mit den Clarkdales interessant. Nur diverse Punktesammler würden uns hier widersprechen.

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SuperPI 1M, 6.105 MHz mit 1,87 Volt - 6,843 Sekunden

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SuperPI 1M, 6.304 MHz mit 1,95 Volt - 6,641 Sekunden


Wie man sieht skaliert der Prozessor wunderschön mit der ihm zugeführten Voltage. Mit besseren Speicher-Timings und noch mehr Spannung wäre garantiert ein schöne SuperPI-Zeit drinnen. Aber derlei Erfolgen überlassen wir lieber euch ...

Was Coldboot- und Coldbug angeht, war der i3-560 sehr angenehm. Bei -135 °C ließ sich die CPU aus dem kalten Zustand gerade noch aufwecken, während der Coldbug nur durch unser H55M-UD2H bei -160 °C blockiert wurde. Allgemein lässt sich hier allerdings keine Tendenz herauslesen. Wir hatten in der letzten Zeit einige Clarkdales in der Hand und konnten kein wirkliches Muster erkennen. Wieviel Kälte ein Chip verträgt, hängt also wie so oft gerne vom glücklichen Händchen ab. Sobald die CPU jedoch einen niedrigen Coldbug hat, skaliert sie auch gerne mit der Kälte. Das gilt übrigens genauso für den i3-560.

Fazit

Der Core i3-560 ist bereits ab 130 Euro zu haben und bringt dennoch alles mit, was ein Dualcore derzeit so braucht: HyperThreading und ein hohes Übertaktungspotenzial. Wer allerdings bei Luft- und Wasserkühlung bleibt, der wird mit einem i3-530 schon ausreichend Spielraum haben. Der limitierende Faktor ist hier nur die BClock, die im Extrembereich allerdings auch beim i3-560 zur Bremse werden kann. Einen Vorteil hat das neue i3-Topmodell jedoch in jedem Fall: Es garantiert das K0-Stepping und das hat ja bekanntlich einiges in Sachen Overclocking zu bieten.
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