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Heimelig, kühl und leise - Lian Li PC-V1110

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Wer bereit ist, mehr als 250 Euro für ein Gehäuse auszugeben, erwartet nur das Beste. Viele Hersteller locken mit innovativen Designs und durchdachten Kühlungskonzepten. Der Alu-Midi-Tower Lian Li PC-V1110 erfüllt diese Ansprüche mit Bravour und ist mit unseren Ansprüchen an die Kühlung sichtlich unterfordert.

Hersteller | Caseking | Geizhals.at



Einleitung und Daten



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Das Lian Li PC-V1110 ist ein Gehäuse, das in zwei Kammern unterteilt und schallgedämmt ist. In der oberen Kammer haben Mainboard und 5,25"-Laufwerke Platz, in der unteren lassen sich bis zu 6 Festplatten und das Netzteil unterbringen. Mit 57 cm ist das Chassis besonders tief und bietet reichlich Platz für ausgefallene Hardware. Ein herausnehmbarer Untersatz für das Mainboard erleichtert die Montage und ist nur eines von vielen schönen Details. Das Gehäuse besteht aus gebürstetem Aluminium und ist in Schwarz und Silber erhältlich.

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"Zwei-Kammer-System" V1110

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Verpackung im XL-Format

Gestaltung und Ausstattung



Anders als zum Beispiel beim Gigabyte Poseidon 310 ist die ganze Vorderseite von der Türe verdeckt. Die Knöpfe befinden sich dahinter, weshalb sie beim Einschalten oder für ein Reset geöffnet werden muss. Leider funktionieren die Power-LED nicht mit unserem Mainboard, weil es mit dem dreipoligen Stecker nicht umgehen kann. Hier hilft im Bedarfsfall nur Zerschneiden. Unter einer Klappe an der Gehäuseoberseite verstecken sich die externen Anschlüsse. Es stehen 4 x USB 2.0, 1 x E-SATA, 1 x Firewire, sowie eine Mikrophon- und Kopfhörerbuchse bereit.

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Große abschließbare Türe, die beidseitig angeschlagen werden kann

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Reichlich Anschlussmöglichkeiten: E-SATA, Firewire, USB 2.0 und Audio

Das Gehäuse hat Metallräder, um es leichter unter einem Tisch hervorziehen zu können. Wenn der Computer verreisen soll, könnten diese Räder auch gute Dienste erweisen - er ist wegen seiner Größe sehr unhandlich zu tragen. Allerdings lassen sie sich schwer reinigen. Eine Feststellbremse verhindert, dass sich das Gehäuse verselbstständigt. Um sie zu betätigen, muss man jedoch das Gehäuse aufheben, was unterm Tisch etwas mühsam ist.

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Bremse: Leider schwer zu erreichen


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Wasserschlauch-Durchführungen an der Oberseite, kleiner Schiebeschalter zur Lüftersteuerung an der Rückseite

In einem kleinen Karton befindet sich das komplette Zubehör, sowie der Schlüssel für die Türe. Es wurde an alles gedacht: mehrere Päckchen aller möglichen Schrauben liegen bei. Zwei Lüfter sind bereits montiert, ein 14-cm-Lüfter vorne, ein 12er hinten. Zusätzlich liegt noch ein 14-cm-Lüfter bei, der bei Bedarf im Innenraum des Gehäuses montiert werden kann, um einen besseren Luftzug zu gewährleisten. Auf der Gehäuserückseite gibt es eine integrierte, dreistufige Lüftersteuerung, an die alle Ventilatoren angeschlossen werden können.

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Vorbildliche Anleitung

Die gedruckte Anleitung enthält eindeutig beschriebene Bilder und ist mehrsprachig. Damit erleichtert sich die Installation der Hardware erheblich. Beim ersten Öffnen wird einem erst richtig bewusst, wie viel Platz in diesem Gehäuse ist! Ein Traum für jeden Schrauber, denn man kann arbeiten ohne sich irgendwie beengt zu fühlen. Der Innenraum ist in zwei Bereiche unterteilt: Im oberen Teil ist Platz für das Mainboard und im unteren werden Netzteil und Festplatten untergebracht. In der Trennwand zwischen den beiden Bereichen befinden sich ein paar gut ausgerundete Kabeldurchführungen. Sie sind ausreichend bemessen und bieten sogar Platz genug für die recht sperrigen IDE-Kabel.

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Gutes Kabelmanagement leicht gemacht


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Einfache Montage dank Mainboardschlitten

Wer keine Lust hat im Inneren des Gehäuses zu arbeiten, kann mit zwei Schrauben den Mainboardschlitten bequem entfernen. Die Befestigung der Festplatten ist ebenfalls bemerkenswert: mit gummierten Schrauben werden sie einfach in einen Käfig eingehängt. Das System bietet guten Halt und die Betriebsgeräusche sind sehr angenehm. Auf ein Schnellfixier-System für 5,25"-Laufwerke hat Lian Li hingegen verzichtet - sie müssen angeschraubt werden.

Für das Netzteil gibt es ein Zwischenstück, an das es angeschraubt wird. Am Zwischenstück befindet sich eine Gummilippe zur Entkopplung und es wird mit Rändelschrauben befestigt. Die Lippe trägt sehr zur Laufruhe bei.

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Festplatten-Montage: Hängen statt Anschrauben

Das Konzept des PC-V1110 ist durchdacht und die Verarbeitung erstklassig! Auch nach vielfachem Betätigen aller beweglichen Elemente des Gehäuses sind keine Schwächen erkennbar.

Testsystem


Große CPU-Kühler und Netzteile ohne Kabelmanagement zählen zu den "natürlichen Feinden" eines schlecht konzipierten Gehäuses. Da viele Leute noch IDE-Festplatten besitzen, haben wir diese auch berücksichtigt und mit Flachbandkabeln angeschlossen. Ansonsten haben wir im Lian Li PC-V1110 folgende Komponenten verbaut:

CPU: Intel Core 2 Duo E6750 @ 3,3 GHz
CPU-Kühler: Xigmatek HDT-S1283 mit Coolink SWIF 120 mm
Mainboard: MSI P35 neo2-FR
RAM: 2 x 1024 MB G.E.I.L. Ultra und 2 x 1024 MB Mushkin HP2-6400
Grafikkarte: Sapphire HD2600XT GDDR4 mit Coolink GFXChilla
Festplatten: 1 x Samsung Spinpoint T166 400 GB, 1 x Samsung Spinpoint T166 500 GB, 1 x Samsung Spinpoint IDE 160 GB (nicht abgebildet)
Netzteil: Antec Earthwatts 500 W

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Fast schon klein wirkt unsere Test-Hardware im Lian Li PC-V1110


Temperatur und Lautstärke



Da das PC-V1110 ein ab Werk gedämmtes Gehäuse ist, sind Temperatur und Lautstärke natürlich besonders interessant. Unsere Erwartungen waren sehr hoch und wurden in keinster Weise enttäuscht. Die Geräuschdämmung ist derart gut, dass man vom Start des Computers gar nichts mitbekommt, sofern man nicht irgendeinen schrecklich lauten Lüfter einbaut. Man fragt sich oft, ob der Computer überhaupt läuft. Die zwei eingebauten Lüfter arbeiten sehr ruhig. Der vorne eingebaute 14er kann mit der Steuerung zwischen 900 und 1.200 U/min eingestellt werden und bläst in der unteren Etage auf die Festplatten. Der rückwärtige 12er-Lüfter arbeitet zwischen 900 und 1.500 U/min und saugt die erwärmte Luft aus der oberen Etage. Im unteren Teil übernimmt das Netzteil diese Aufgabe.

Die Lüftersteuerung befindet sich leider auf der Rückseite, wo man sie entsprechend schlecht erreichen kann. Nichtsdestotrotz erweist sie gute Dienste, denn die schwächste Einstellung reicht für unser System zur einwandfreien Kühlung und ist sehr leise. Sollte auch die höchste Stufe einmal nicht ausreichen, kann noch der mitgelieferte 14-cm-Lüfter im oberen Teil eingebaut werden. Er kann natürlich auch an die Lüftersteuerung angeschlossen werden und dreht ebenfalls mit 900 bis 1.500 U/min.

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Gedämmte Seitenwand


Fazit



Für rund 260 Euro erhält man ein sehr gut durchdachtes Gehäuse, das alles bietet was man sich nur wünschen kann. Es ist gut schallgedämmt und hat ab Werk eine steuerbare Luftkühlung, die bei niedrigster Einstellung schon mehr als ausreichend arbeitet. Leider ist die Lüftersteuerung umständlich zu erreichen, da sie an der Rückseite liegt.

Die Kabel lassen sich elegant verlegen und sorgen dank des üppigen Platzangebots für keine Engstellen. Der Mainboardschlitten und die eingehängten Festplatten machen die Montage zu einem Vergnügen.

Wer auf der Suche nach einem hervorragend verarbeiteten Gehäuse ist das noch dazu gedämmt ist, für den ist das PC-V1110 eine sehr gute Wahl. Noch mehr Platz bieten die großen Brüder V2010 und V2120 - mit und ohne Tür.

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