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Ungleiches Duo: Microsoft Wireless Comfort Desktop 5000

Joe_the_tulip 30.10.2009 32552 25
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Microsofts Wireless Comfort Desktop 5000 kann genau das, was wir uns bei jedem Gebrauchgegenstand wünschen: Er funktioniert einfach. Für knapp über 50 Euro bekommt ihr eine ergonomische, kabellose Tastatur und eine Maus, die auf beinahe jedem Untergrund funktioniert.

Spezifikation | Geizhals Preisvergleich

Einleitung und Ergonomie



Maus und Tastatur sind im Gegensatz zu so manch interessantem Extra absolut essenziell beim Umgang mit modernen Betriebssystemen. Selbst Kommandozeilenfetischisten und Terminal-Puristen kommen nur schwer ohne Maus aus. Denn auch diese wollen hie und da you**** Web-2.0-Inhalten fröhnen und brauchen darum ein Nagetier. Bei der großen Anzahl an Stunden, die wir darum an unseren Eingabegeräten verbringen, ist vor allem eines wichtig: Sie müssen absolut einwandfrei funktionieren. Diesbezüglich haben wir ja bereits im Teaser für den Wireless Comfort Desktop 5000 grünes Licht gegeben und wollen das auch an dieser Stelle nicht widerrufen.

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Der schlichte schwarze Look passt ins Büro und auf den Designerschreibtisch zuhause


Aber ist das wirklich alles? Gerade für das Verfassen von längeren Texten ist ein ergonomisches Tastaturlayout hilfreich. Und auch breitschultrige User kommen mit der 6° geschwungenen Tastatur problemlos zurecht. Man muss nicht einmal das Zehn-Finger-System beherrschen, um sich ohne Umstellungsphase blind zurecht zu finden. Die gepolsterte Handballenauflage bringt das Handgelenk ebenfalls in eine schonendere Haltung und hilft bei Prävention des gefürchteten Karpaltunnelsyndroms, das schon so manchen IT-Arbeiter zum Jobwechsel gezwungen hat. Durch entweder vorne oder hinten montierbare, gummierte Standfüsse lässt sich für jeden eine passende Neigung finden. Die Oberfläche ist dabei ausreichend schmutzabweisend und griffig - kurzum angenehm.

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Selbst mit montierten Standfüßen ist die Tastatur nur kaum höher als 3 cm


Weniger ergonomisch ist die Wireless Mouse 5000, die Microsoft dem Desktop beilegt. Sie liegt zwar ganz gut in der Hand, kann aber diesbezüglich nicht mit einer Logitech MX510 mithalten. Es ist einfach zu wenig Platz auf der Maus, um das Mausrad mit dem Mittelfinger zu bedienen. Für Gaming ist die Maus bezüglich Ergonomie schlichtweg ungeeignet: Die Mausradtaste ist einfach nicht gut genug.

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Der USB-Funkempfänger findet zum Transport in der Maus Platz


Im Alltagseinsatz



Ein besseren Eindruck macht die Maus im Alltagseinsatz. Hier sorgt BlueTrack für eine zuverlässige Abtastung auf fast allen Unterlagen. Zwar ist der Sensor auf Glas und spiegelnden Oberflächen noch immer hilflos, dafür kann der Browser nun auch auf einem zerkratzten Schreibtisch navigiert werden. Ein eventuell unschönes Mauspad kann man sich somit ersparen. Wer jedoch Tabs in Internet-Browsern bis jetzt immer mit der mittleren Maustaste geschlossen hat, wird vermutlich freiwillig umlernen. Die mittlere Maustaste bzw. Mausradtaste muss äußerst exakt gedrückt werden. Bei ungenauer Betätigung neigt man nämlich das Rad zur Seite und scrollt dadurch seitlich. Außerdem ist auch das Scrollen ohne Rasten etwas gewöhnungsbedürftig, obwohl hier natürlich die persönlichen Vorlieben durchbrechen. In puncto Tasten fällt auch noch die Daumentaste an der linken Seite unangenehm auf: Sie ist wesentlich leichtgängiger als ihr Pendant auf der rechten Seite und hat gleichzeitig aber einen ungenauen Druckpunkt. Bei der Seitendifferenz scheint es sich um ein weitreichenderes Problem bei der Verarbeitung zu handeln, denn ein weiteres Exemplar hat eine angeschlagene Taste auf der rechten Seite. Einzig bei der linken und rechten Maustaste gibt es zum Glück nichts zu bemängeln.

Die Bewertung der Maus hört sich insgesamt eher katastrophal an. Allerdings darf man nicht vergessen, dass für die Maus bei einem 50-Euro-Desktop nur ein beschränktes Budget übrig bleibt. Die größten Happen davon fressen Bluetrack und die Funkübertragung. Insofern geht die Performance der Wireless Mouse 5000 durchaus in Ordnung. Alles andere wäre eine Übertreibung.

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Wireless Mouse 5000: Das Mausrad ist qualitativ auf niedrigem Niveau!


Keinerlei Beschwerden haben wir hingegen bei der Tastatur. Neben dem geschwungenen Layout und der guten Handballenablage überzeugen auch die Tasten selbst. Sie sind leichtgängig und leise und haben einen gut definierten Druckpunkt. Der Hub ist genau richtig und auch nicht ideal getroffene Tasten werden problemlos erkannt. Die Beschriftung der schwarzen Tasten ist weiß und ausreichend groß. Auch die umfangreichen Zusatzbeschriftungen für diverse Shortcuts können jederzeit leicht gelesen werden und fallen dennoch nicht störend auf. Als nützlich erweisen sich auch die vielen Zusatztasten. Sie enthalten fünf Favoriten und Verknüpfungen zum Browser, Mail-Client, Mediaplayer und Taschenrechner. Außerdem kann über die Musiktasten die Lautstärke variiert und in der Playlist navigiert werden. Zusätzlich haben die F-Tasten eine Zweitbelegung, die beispielsweise die Rechtschreibprüfung aktivieren, Dokumente speichern oder drucken können.

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Die Zusatztasten sind alle am oberen Rand der Tastatur


Die Tastatur gefällt uns vor allem durch ihr ergonomisches Design und das kabellose Design kommt einem aufgeräumten Schreibtisch sehr zu Gute. Im Testzeitraum von etwa 3 Wochen hat sich nur ein Manko bemerkbar gemacht: Die Tastatur hat nur ein LED (welches einen niedrigen Batteriestand anzeigt). Damit spart man zwar Strom, weiß aber nie ob die Tastatur gerade aktiv ist. Und man sieht auch nicht, ob gerade CAPS-Lock, Num-Lock oder die F-Umschaltung aktiviert sind. Das Betriebssystem kann zwar auch die entsprechende Information einblenden, bei ausgeschaltetem Monitor wäre doch zumindest eine Status-LED wünschenswert.

Um die Konfiguration der Zusatztasten zu ermöglichen, legt Microsoft dem Wireless Comfort Desktop 5000 die von jeher bekannte Intelli-Software bei. Während IntelliType Pro 7 Einstellungen bei der Tastatur zulässt, macht IntelliPoint 7 selbiges für die Maus. In beiden Programmen können alle Tasten mit beliebigen Funktionen belegt werden, auch anwendungsspezifische Profile sind möglich. Beide sind sehr einfach zu bedienen und eine sinnvolle und profane Erweiterung, um auch wirklich alle Tastaturfunktionen auszunützen. Wer die Shortcuts nicht braucht, kann sich die Installation natürlich sparen.

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Die Konfigurationsmenüs von IntelliPoint 7 und IntelliType Pro 7


Fazit



Der Wireless Comfort Desktop ist eine gute Kombination aus kabelloser Maus und Tastatur. Für 50 Euro bekommt der Käufer eine Maus mit BlueTrack und eine ergonomische Tastatur im jeweils schlichten, schwarzen Design. Beide sind ausreichend schmutzabweisend und haben uns über 3 Wochen Dauereinsatz kein einziges Mal im Stich gelassen. Während wir die Tastatur uneingeschränkt empfehlen können, dürfen wir der Wireless Mouse 5000 keine Freigabe für Gaming erteilen. Das Mausrad hat keine Rasten und ist nur schlecht mit dem Mittelfinger zu erreichen. Auch die Mausradtaste ist nur umständlich zu bedienen und in puncto Verarbeitung lassen die seitlichen Maustasten zu wünschen übrig. All das macht das Wireless Comfort Desktop 5000 zu einem ungleichen Duo, dass nur gemeinsam durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis überzeugen kann. Wer Wert auf 3D-Spiele legt oder große Hände hat, sollte allerdings lieber zu einer anderen Maus greifen.

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Microsoft Wireless Comfort Desktop 5000: Tastatur und Maus sind ein ungleiches Gespann,
spielen unterm Strich dennoch in der Preisregion von 50 Euro
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