"Christmas - the time to fix the computers of your loved ones" « Lord Wyrm

Mobilfunk

karlstiefel 02.04.2012 45079 32
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Handys, Mobiltelefone, Smartphones - Österreich ist verrückt nach der mobilen Kommunikation. Was früher eine futuristische Vision war, ist längst technische - und insbesondere soziale - Realität geworden. Aber wie kam es dazu, dass wir dieses Stück Technik in unser Leben ließen? Schauen wir uns an, von wo der Mobilfunk kommt, wo er gerade steht und wohin er möglicherweise geht.

Österreicher sind verrückt nach Handys - auf acht Millionen Einwohner kommen zwölf Millionen SIM-Karten. Nehmen wir an, dass auf eine Karte nur ein Mobiltelefon kommt (was sicher nicht der Fall ist) - dann kommen wir auf eine Mobilfunkdichte von 150 Prozent. Es gibt bei uns mehr Handys als Einwohner. Lasst uns einen Blick auf die mobile Kommunikation werfen.

Handys so groß wie Schiffe



Den Mobilfunk an sich gibt es schon lange. Länger als Handys sogar! Schon um 1930 war ein Anruf bei einem reisenden Freund möglich - allerdings hatte das “Handy” damals die Größe eines Schiffs. Kommuniziert wurde nämlich über militärische Funk-Netze. Wenn man bei einer Marine-Basis anrief, konnte der Funkverkehr auf das Telefon weitergeleitet werden. Die Kosten dafür waren natürlich astronomisch. Später wurden in die Autodächer von Polizeiwagen netzförmige Antennen eingebaut - der Polizeifunk wurde somit nicht mehr über Telefonkästen an Laternen- oder Strom-Masten geführt, sondern konnte aus dem fahrenden Auto erfolgen. Wieder militärisch ging es zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs weiter: Auf dem Schlachtfeld war die Koordination der Streitkräfte mitunter kriegsentscheidend. Auf amerikanischer Seite kamen da die Funkgeräte der Marke Motorola zum Einsatz. Das SCR-536 hatte unter den Soldaten einen Spitznamen: Handie-Talkie. Damit wäre der Ursprung des Wortes “Handy” geklärt. Dieses mobile Funkgerät brauchte keine Kabel, die Infrastruktur hinter der Kommunikation konnte also schwerer vom Feind sabotiert werden. Handlich war das Handie-Talkie jedoch noch lange nicht. Ein ganzer Rucksack mit der Apparatur musste von einem Soldaten getragen werden, das Bedienelement war größer als ein Kopf mitsamt Helm und der Empfang variierte auch abhängig von der aktuellen Position. Nach dem verheerenden Krieg war die Nachfrage nach Mobilfunk eher gebremst.

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Mitte des vergangenen Jahrhunderts waren Mobiltelefone primär von militärischem Nutzen.


Pionier Motorola führte in dieser Zeit das Mobile Telephone System, das erste kommerzielle Mobilfunksystem ein. Zielgruppe waren Transportunternehmen, Taxis und andere Firmen, deren Mitarbeiter viel unterwegs waren. Für Besitzer einer mobilen Telefoneinheit wurden 25 Kanäle für die Kommunikation zur Verfügung gestellt. Das heißt, dass zu Beginn (1946) in ganz Nordamerika nur 25 Gespräche gleichzeitig geführt werden konnten. Später wurden weitere Kanäle hinzugefügt, 94 sollten es schlussendlich werden. Anfang der 50er gab es in Deutschland den ersten privat zugänglichen Mobilfunk-Service: das A-Netz. Bis zu 11.000 Kontakte waren in diesem Netz möglich, die allerdings noch alle manuell verbunden werden mussten. Statt eine Nummer zu wählen, kontaktierte man zunächst eine Vermittlungsstelle, der man den gewünschten Teilnehmer nannte. Erst dann wurde eine Leitung zu diesem Gesprächspartner hergestellt. Passierte der Vermittlung ein Missgeschick, war man falsch verbunden. Daher kommt diese Redewendung also.

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Um mit dem Autotelefon ein Gespräch führen zu können, musste man stehen bleiben.


Größenklasse Ziegelstein



Alphabetisch korrekt ging es 1972 mit dem B-Netz weiter. Hier musste man bereits selbst wählen und hatte eine eigene Telefonnummer. Diese wurde mit einer Vorwahl eines Sendemasten kombiniert. Sprich: Wenn man jemanden anrufen wollte, musste man seine genaue Position und die dazugehörige Vorwahl wissen. Um diese Zeit verhalf Motorola dem Handy zum Sprung aus dem Auto in die Aktentaschen der emsigen Geschäftsleute. Den ersten Telefonanruf von einem Handy tätigte Martin Cooper, damaliger Chef von Motorola, mit einem funktionstüchtigen Prototypen. Er rief Joel S. Engel an, Vorsitzender von Bell Labs und damals auch größter Konkurrent von Motorola. Cooper gab an, Engel ärgerte sich und starrte danach mit Sicherheit sein ödes, verkabeltes Festnetztelefon an. Herr Cooper hingegen schleppte sich mit seinem riesigen Klotz von Telefon ab - aber immerhin musste es in keinem Koffer mehr hausen, sondern war tatsächlich als Handy erkennbar. In Serie ging der Prototyp jedoch erst 1983 als “DynaTAC 8000X”.

Martin Cooper
Martin Cooper mit einem DynaTAC 8000X.


Zu dieser Zeit stand bereits das C-Netz in den Startlöchern, welches jedem einzelnen Gerät unabhängig vom Aufenthaltsort eine definitive Rufnummer zuordnete. Auch der lästige Verbindungsabbruch beim Wechseln einer Funkzelle war nicht mehr an der Tagesordnung. Zu den ersten Zusatz-Features gehörte das mobile Faxen. Auch bei der Infrastruktur hinter den Geräten änderte sich vieles: Während im Vorgängernetz noch großflächige Sendebereiche genutzt wurden, fand nun eine Unterteilung in kleinere Zellen statt. Das war nicht nur gut für die Netzabdeckung, sondern auch für die Empfangs- und Sendequalität. Was die Nutzer angeht, konnte man auch schon erste Erfolge erzielen. Insgesamt 750.000 einzelne Geräte waren im C-Netz gemeldet.

Kurznachrichten



Endgültig digitalisiert wurde das D-Netz Anfang der 90er eingeführt. Diese Neuerung sorgte für eine Verlagerung vieler Prozesse vom Telefon hin zum Netzbetreiber. Folglich wurden die Telefone kleiner und brauchten auch weniger Energie. Mit dem digitalen Netz wurde auch der GSM-Standard (Global System for Mobile Communications) vorgestellt. Dieser ermöglichte eine Vereinheitlichung von Mobilfunknetzen immerhalb Europas und vereinfachte die Übermittlung von Datenpaketen an das Handy. Aktuell unterstützen über 200 Länder weltweit GSM. Doch eine weitere Abkürzung sollte den GSM-Standard erst so wirklich populär machen: die SMS. Das Kürzel für “Short Message System” lief 1992 an, mit dem Text “Merry Christmas”. Dieser wurde zwar schon am 3. Dezember und von einem Computer an ein Handy geschickt, aber dieser Versuch eines Vodafone-Technikers läutete die Ära des Textens ein.

Sehr schnell - nämlich 1993 - wurde das E-Netz nachgereicht, welches eine neue Art von Datenkomprimierung mit sich brachte. Dadurch wurde der von Sendestationen und Handys verursachte Datenverkehr stark reduziert. Das wiederum verringerte die benötigte Rechenleistung aller Geräte und sorgte für eine längere Akkuzeit.

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Nokia 1011, das erste GSM-Handy.


Während beim GSM-Standard der D- und E-Netze eine Übertragungsrate von maximal 220 Kilobit/s möglich war, sorgte 2002 der UMTS-Standard (Universal Mobile Telecommunications System) für eine erneute Steigerung. Mit allen technischen Erweiterungen bei Hard- und Software waren nun bis zu 21 Megabit/s kein Problem mehr. Dienste wie GPS, ein vernünftiger Internet-Zugang oder sogar Videotelefonie wurden somit in das Sortiment der Telefone aufgenommen. Eine ebenfalls wichtige Änderung: Die international genutzten Frequenzbereiche wurden nun endgültig angeglichen. Um mit einem heimischen Mobiltelefon in den USA oder in Asien zu telefonieren, brauchte dieses keine Triband-Funktion mehr. Weiters konnten nun via MMS (Multimedia Messaging Service) Bilder, Videos und Tonaufnahmen von einem Handy zum anderen geschickt werden.

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Mit dem Toshiba TS921 begann auch in Europa das UMTS-Zeitalter.


Der neueste Trend ist LTE, die Kurzform von Long Term Evolution. Bis zu 300 Mbit/s werden uns aktuell versprochen. Wird diese Geschwindigkeit tatsächlich erreicht, dann verschwimmen die Grenzen zwischen Mobilfunk und mobilem Internet vielleicht endgültig. Hauptverantwortlich dafür ist aber nicht nur die Bandbreite, sondern auch der ausgezeichnete Ping der sogenannten 4G-Technologie. Aber das haben wir ja bereits in unserem Test "Mobiles Internet im Jahr 2011" herausgefunden.

Übrigens soll auch bald die gute alte SMS abgelöst werden: Der Nachfolger hört auf den Namen Joyn und soll beliebig lange Textnachrichten bieten. Außerdem wird ebenfalls die Möglichkeit für Gruppenchats und zuschaltbare Videotelefonie geboten. Quasi ein Skype-Service vom Mobilfunkanbieter, wenn man so will. Wann Joyn vom ersten österreichischen Provider angeboten wird, steht derzeit allerdings noch nicht fest.

Der Trend geht zum Zweithandy



Aber nicht jedes Konzept im Zusammenhang mit Handys war so erfolgreich. Siehe Satellitentelefone zum Beispiel. Diese haben zwar den Vorteil, dass man auf dem ganzen Planeten erreichbar ist - egal ob man gerade in Wien, Peking oder am Südpol ist. Pionier Motorola hat dieses Konzept mit dem Iridium System verfolgt. Dafür wurden 92 Satelliten in den niedrigen Erdorbit geschickt, um eine globale Netzabdeckung zu garantieren. 1998 ging das Netz online, jedoch zu stolzen Kosten: Ganze 8 US-Dollar kostete der Gesprächsaufbau. Daher blieben die Kunden aus, nur Forscher und Abenteurer hatten hiermit einen Draht zur Zivilisation. Jedoch nicht sehr lange, denn bereits 2 Jahre später rang Iridium mit dem Konkurs. Nach einem Jahr Auszeit wurde das System von einem dafür neu gegründetem Betreiber (Iridium Satellite LCC) übernommen. Maßgeblich beteiligt daran ist der Flugkonzern Boeing, womit auch klar ist, was damit bezweckt werden soll. Mittlerweile ist ein Gespräch via Satellit mit 1,50 Dollar pro Minute leistbar, aber noch immer nicht günstig. Im Februar 2009 war Iridium erneut für eine Nachricht gut, als einer ihrer Kommunikationssatelliten mit einem alten russischen Satelliten zusammenstieß. Dieser Zwischenfall passierte unerwartet mehrere hundert Kilometer über den US-Bundesstaaten Kentucky und Texas. Der Zusammenstoß geschah mit einer Geschwindigkeit von 11,6 Kilometer in der Sekunde und ergab einen Trümmerregen, der zum Glück in der Atmosphäre verglühte. Kaum einen Monat später wurde das entstandene Loch im Iridium-Netz wieder geschlossen. Es handelte sich dabei um den ersten dokumentierten und nicht geplanten Zusammenstoß zweier Satelliten. Musste ja auch irgendwann passieren ...

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Schick sind Iridium-Handys nicht - jedoch sehr praktisch.


Anfang des neuen Jahrtausends, so gegen 2003, versuchte Samsung ein wenig Schwung in die Mobilfunkbranche zu bringen. "Der Trend geht zum Zweithandy" hieß es. Mit der Marke Xelibri wurden acht Designer-Handys im Mini-Format vorgestellt, die zum Weggehen gedacht waren. Tagsüber hatte man das große Gerät bei sich, Abends wechselte man zu etwas mit "mehr Stil". Für die Damen gab es ein Handy in Puderdosen-Optik, für die Herren der Schöpfung war das blau leuchtende Handy im modernen Design ideal. Wirklich erfolgreich war dieser Trend-Versuch jedoch nicht. Bisher hat sich auch kein weiterer Hersteller an diese Thematik getraut. Gerade heute wäre dies noch schwieriger, müssten doch große Mengen an Daten wie SMS, Fotos, Musik und Kontakte zwischen den Geräten ausgetauscht werden. Zwar würden Cloud-Dienste eine solche Vernetzung möglich machen, doch eine Nachfrage nach einem Zweitgerät besteht nach wie vor nicht. Ein Gerät reicht also doch noch aus.

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Die Samsung Xelibri-Serie: Trendsetter? Eher nicht.


Schick, schick



In Sachen Optik hat das Handy auch einiges durchgemacht. Vom anfänglich schrillen Ziegelstein hat es sich zum eleganten Flachbildschirm weiterentwickelt. Dazwischen hat sich jedoch eine Menge getan. Die Grundform wurde vom Tastentelefon abgeleitet. Ein Ziffernfeld ermöglichte die Eingabe von Telefonnummern, Display oder Telefonbuch waren noch nicht implementiert. Erst mit der grafischen Darstellung der Funktionen auf monochromen Pixel-Bildschirmen wurde ein Schritt in Richtung “modernes Handy” gemacht. Seither gab es eine Vielzahl an Variationen dieser Formel. Wir haben Klapp- und Slider-Handys in Händen gehabt, bunte Telefone mit großen Plastiktasten und solche, die eher durch Zurückhaltung und Metalloptik glänzen. Es gab dicke Handys, die man nur selten aufladen musste und hauchdünne Designerteile, bei denen das Gegenteil der Fall war. Dazu gesellte sich der MP3-Player und bald auch welche mit Kamera. Hochauflösende Displays und polyphone Klingeltöne waren auch nicht selten der Kaufgrund für ein Telefon, und spätestens seit dem iPhone von Apple ist der Touchscreen das “must have” der Handy-Branche. Ausgefallene Designs gab es immer wieder - mal mit Strass-Steinchen, mal in ultramoderner Cyberpunk-Optik. Wirklich durchgesetzt hat sich jedoch das Prinzip “weniger ist mehr”. Schließlich braucht ein Touchscreen nur ein Minimum an tatsächlichen Tasten.

Apple iPhone
Eine Design-Studie in Schwarz: das iPhone.


Mit dem Aussehen geht auch der Mehrwert der Telefone einher. Neben dem Telefonieren und Texten findet man auf einem Smartphone mittlerweile Voice-over-IP-Dienste, YouTube-Apps, Fernsteuerungen für digitale Geräte, synchronisierbare Kalender, Einkaufslisten und natürlich E-Mail-Client und Webbrowser. Medien-Player für Musik und HD-Videos sowie Audio- und Videoaufnahme sind auch schon standardmäßig dabei und wenn der Speicherplatz einmal knapp wird, dann verwendet man eben Cloud-Dienste und streamt die Daten auf sein kluges Telefon. Auch das Navigationssystem im Auto kann nun behelfsmäßig durch ein Smartphone ersetzt werden, auch wenn die Qualität teilweise deutlich schlechter ist als bei einem Standalone-Gerät.

Wie auch immer, für all diese Programme gibt es mittlerweile eigene Download-Plattformen, die im Betriebssystem der Smartphones integriert sind - ein paar Klicks reichen, um eine "App" herunterzuladen und automatisch zu installieren. Innerhalb von Sekunden wird dem Telefon eine neue Funktion hinzugefügt. Die Software der Smartphones nimmt damit einen immer wichtigeren Platz in unserem mobilen Leben ein.

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Apple konnte sich erst kürzlich über 25 Milliarden Downloads im App-Store freuen.


Statussymbol?!



Jetzt wissen wir genug über Frequenzen, Nutzen und Formen. Das erklärt aber noch nicht die absurd hohe Handy-Dichte hierzulande. Wir haben uns länger Gedanken darüber gemacht und sind zum Schluss gekommen, dass es eine Vielzahl von Gründen dafür gibt. Dafür müssen wir auch die Eigenheiten unseres Landes in Betracht ziehen: Wir sind ein flächenmäßig kleines Land mit größeren Ballungszentren und bieten ein hohes BIP pro Kopf. Daher sind wir relativ einfach mit Sendemasten auszustatten und besitzen auch die Kaufkraft, um uns diese kleinen Luxusgüter plus den monatlichen Gebühren leisten zu können. Dadurch wurde der Markt in kürzester Zeit sehr dicht und ein Preis-Dumping war unumgänglich. Deshalb sind die Handytarife auch deutlich günstiger als in unseren Nachbarstaaten; besonders im Vergleich zu Deutschland.

Aber das kann natürlich nicht alles sein. Man muss auch den Anreiz des Mobiltelefons selbst in Betracht ziehen, denn im Prinzip ist es ebenfalls ein Ausdruck des (gewünschten) sozialen Status des Besitzers und damit ein Statussymbol. Diesbezüglich gibt es für jeden das “richtige” Gerät: egal ob 15 Euro Telefon mit Prepaid-Karte oder sündhaft teures Smartphone. Sogar ältere Mitbürger können Handys mit großem Display, gut sichtbar beschrifteten Tasten und einem Notfallknopf auf der Rückseite erwerben. Für Handys gibt es also keine Zielgruppe, jeder ist ein potentieller Käufer für dieses Produkt. Drei Faktoren spielen hier eine große Rolle: Verbreitung (durch alle demographischen Schichten), Verfügbarkeit (in zahlreichen Geschäften und in massig Variationen) und Erschwinglichkeit (günstige Modelle werden den Verträgen ja auch gerne kostenlos beigesteuert). Daher wird ein direkter Vergleich der Kommunikations-Hardware ermöglicht. Viele machen sich da schicker als sie sind und prahlen mit ihrem iPhone, während sie mit dem Bus fahren. In China nimmt das wie so gerne sogar noch extremere Formen an. Dort gibt es einen Dienst, der für umgerechnet 3 Euro im Monat ein “sent from an iPhone” nach jeder SMS setzt, unabhängig vom tatsächlich verwendeten Gerät.

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Das Statussymbol von karlstiefel: Ein schwer getweakter, mobiler Desktop von einem Samsung Galaxy S II


Die weite Verbreitung sorgt auch für eine Neugestaltung der zwischenmenschlichen Kommunikation. Schließlich ist das Handy - von den zahlreichen Zusatzfunktionen abgesehen - primär ein Kommunikations-Werkzeug. Die permanente Erreichbarkeit wurde mittlerweile Teil unseres Zeitgeistes. Statt durch ein verkabeltes Telefon örtlich gebunden zu sein, hat man überall die Möglichkeit zur Kommunikation. Besonders ist auch die Zweigleisigkeit der Handy-Nutzung: Während man einen transistorischen, also zeitlich deutlich begrenzten Kanal hat - nämlich das Telefongespräch - stellt die SMS das genaue Gegenteil dar. Es ist egal, ob der Empfänger gerade das Handy eingeschaltet hat oder ob er die Nachricht sofort liest: Die SMS wird für ihn gespeichert und ganze Unterhaltungen langfristig archiviert. Dafür schwappte sogar die Kürzelsprache aus den Chaträumen des Internets auf die kleinen Bildschirme. Wer nur begrenzt Zeichen zur Verfügung hat (160 Zeichen pro SMS, abhängig vom Charset natürlich), muss eben auf Dinge wie “mfg”, “hdl” und “roflmao” zurückgreifen. Eine neue Art des Schreibens wurde geboren.

Wie man es dreht und wendet und welche Gründe es auch immer genau haben mag, das Handy ist mittlerweile ein fixer Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und nicht mehr wegzudenken. Egal ob Spielzeug, Statussymbol, Werkzeug oder notwendiges Übel - es gibt mindestens soviele Meinungen darüber, wie es Modelle gibt. An dieser Stelle wollen wir den Ball an euch, die Leser, abgeben. Ein Artikel kann zwar Geschichte und Technik beschreiben, aber den tatsächlichen Nutzen für Gesellschaft und Kultur kann man nur von den Nutzern selbst ablesen. Welches Mobiltelefon habt ihr und wie nutzt ihr es? Wie ist eure Einstellung dazu? Praktischer Mini-Computer, einfach nur mobiles Telefon oder gar unentbehrlicher Fluch? Eure Meinung ist gefragt ...
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