Fahrzeuglärm für Elektroautos beschlossen

Ich muss ehrlich gestehen ein gewisses Geräusch (und wenns nur das SciFi typische Surren ist) finde ich nicht schlecht - gerade weil (vor allem ältere) Leute davon ausgehen, dass ein Fahrzeug ein Geräusch macht.
Der Gehörsinn ist nach wie vor einer der wichtigsten Sinne - gerade weil man damit auch Dinge die nicht im direkten Blickfeld passieren wahrnimmt (z.B. hört man meist das Martinshorn bevor man das Einsatzfahrzeug überhaupt nur ansatzweise sieht).

Sobald sich dementsprechend mehr E-Karren auf der Straße bewegen und die Leute sich an die geringere Geräuschkulisse gewöhnt haben kann ich mir durchaus vorstellen, dass man nach und nach auf das künstliche Geräusch verzichtet (vielleicht gehts ja dann beim Tuning darum wer die leiseste Karre hat? ).

Anyway, was ich pers. am spannensten an der ganzen Geschichte finde ist, welcher Hersteller _das_ signature Geräusch für E-Autos entwicklen wird (ala Jeep = Geländewagen usw.), das uns dann die nächsten Jahr(zehnt)e begleiten wird.

Zitat von salsa

Erinnert mich an die von HaBa angesprochen iPod Opfer. So unwichtig ist das Hören nun nicht, auch für die erhabenen DNA Träger die im Leben unfehlbar sind.

gutes beispiel... wenn ich mit ipod zugestöpselt meine brückenrunde lauf schau ich automatisch 10x soviel hin und her und auch hinter mich. ganz automatisch

ich find auch, dass die "aahh fürn hogo" und "natural selection, lauter deppen die das brauchen" mal ein bissl weiterdenken sollten.

vor allem alte menschen und kinder, also leute die man aus dem vertrauensgrundsatz ausnehmen muss, muss man nicht noch "gefährlicher" machen.

seit ich "teilzeit" in wien wohne, weiss ich auch, dass es wirklich sinn macht wenn autos lärm machen. so oft wie man/ich radfahrer fast übersieht, kann das nur sicherheitsförderlich sein. klar, am land wo eh quasi kein echter "stadtbetrieb" stattfindet, kommts einem idiotisch vor, aber wenns um echtes stadtleben geht, wo einfach autos langsam rumfahren müssen und radfahrer/autos/fußgeher die straße quasi teilen, ist ein geräusch sehr sinnvoll. (ergänzend: NEIN wien besteht nicht nur aus gürtel, ring und tangente )

also ich bin pro geräusche, die sich ab ner gewissen geschwindigkeit abstellen sollten.

also der prius der heute am weg zur straßenbahn hinter mir weggefahren ist, war gut und gerne die ersten 30m lautlos (zumindest leiser als der umgebungspegel). man darf ja auch nicht davon ausgehen, dass die umgebung immer totenstill ist. wind, müllabfuhr, vögel, die bim, der hausmeister, die schnell befahrene straße in 200m entfernung... kA unameit.. und da kommt schon ordentlich was zam in der stadt.
ich find schon, dass die geräusche gerechtfertigt sind.

Zitat von HaBa

Nochmal: die normalen Elektro-Autos machen durchaus Geräusche, die sind nicht komplett lautlos => selber im Stadtverkehr als Fußgänger gesehen und gehört.

Nur weil der Haba die paar Elektroautos in seinem Städtchen immer gehört hat, muss das nicht auf jeden anderen Menschen zutreffen.


Ich find's rein prinzipiell schade, dass sowas evt. tatsächlich nötig ist.

Zitat von Nubo

und Fahrräder (die wesentlich schlechtere bremsen als Autos haben, bei höheren Geschwindigkeiten schlecht ausweichen können und auch nur von Menschen gefahren werden) müssen ja auch keine Lautsprecher mit sich rumfahren damit man sie hört.

Nein, aber eine Klingel oder zumindest ein laute Stimme, um gegen die Ignoranten Fußgänger anzukämpfen.

Zitat von Nubo

Ich verstehe nicht wie die UNO auf diese Idee kommt.
Es wird davon geredet, dass man Elektroautos attraktiver machen will. Aber wer will denn ein leises Auto was Lärm macht? Wer mal in der Stadt gewohnt hat oder wohnt wird außerdem wissen, dass es ständig Verkehrslärm gibt. Nun hat man mal eine echte Möglichkeit den Lärm wenigstens ein bisschen zu reduzieren und dann soll man dem mit künstlichem Lärm wieder entgegenwirkem?

Wie gesagt, ich denke, dass es sich hierbei eher um eine Übergangslösung handeln wird (Zeitrahmen 10-15 Jahre) bis Elektroautos genügend Marktdurchdringung haben und sich die Menschen somit an sehr leise (bis quasi auf Abrollgeräusch only) KFZ gewöhnen.
Die Autos (bis auf die Karre des gemeinen Durchschnittsproleten) werden ja ohnehin schon immer leiser. Angefangen bei Klappenauspuffen bei Sportwägen bis zu Start/Stopp Automatiken beim 0815 Auto.
Es redet ja ausserdem ohnehin niemand von "Motorsound eines Audi S1" sondern eher von einem gewissen "Grundrauschen".

Was ich bzgl. des Arguments "aber Abrollgeräusch is doch eh sooo laut" nochmal zu denken geben möchte:
Öko autos haben meist ziemliche Teigschneider Leitlaufreifen und die haben per se schonmal ein niedrigeres Abrollgeräusch als ein "normaler" Reifen (zumal wir mittlerweile ja schon in der Golf Klasse 225er Reifen haben).

Zitat

Mal davon abgesehen gibt es (wie hier auch schon häufiger erwähnt) keine lautlosen Autos. Ein Elektroauto mit 50 km/h hört man auf alle Fälle rechtzeitig. Ein Elektroauto mit 30 km/h ist immer noch deutlich lauter als z.B. ein Fahrrad mit 30 km/h und Fahrräder (die wesentlich schlechtere bremsen als Autos haben, bei höheren Geschwindigkeiten schlecht ausweichen können und auch nur von Menschen gefahren werden) müssen ja auch keine Lautsprecher mit sich rumfahren damit man sie hört.

Wenn ich mitm Rennrad den Fahrradweg entlangheiz kommt es nur _sehr_ selten vor, dass jemand Platz macht, ohne dass ich es vorher lautstark ankündige - soll man dann mitm E-auto immer Hupen um sich bemerkbar zu machen?
Wenn ich denjenigen zuvor nicht sehe und mich dadurch nicht bemerkbar machen kann, dann kommts durchaus mal zu einer brenzligen Situation - Ja sogar am Fahrradweg.
Mitm Fahrrad bin ich (und ich denke auch 90% des Durchschnittseuropäers - in Asien siehts da imho wieder ganz anders aus) aber viel aufmerksamer unterwegs und wahrscheinlich ist deshalb noch nix passiert *aufholzklopf*, ich bezweifle allerdings dass jemand, der mit dem e-auto rumfährt und vielleicht nochs Radio angeschalten hat und wwi was noch alles zur Ablenkung beiträgt, die gleiche vorrausschauende Fahrweise an den Tag legt wie der durschnittliche Fahhrad (oder auch Motorradfahrer).
Ich denke da spielt dann auch noch das "Sicherheitskäfig" Gefühl von einem Auto eine große Rolle.

Zitat von HaBa

Durchdringung? E-Autos wird sich mMn bei der derzeitig absehbaren Akku-Lage sowieso länglich nur die Oberschicht als 8t-Auto leisten (können).
Otto Normalverbraucher mit Familie könnte damit nichtmal einen Tagesausflug ins Waldviertel von Wien aus machen. E-Autos haben ein klar definiertes Anwendungsgebiet das sie auch super bedienen, keine Frage, aber abseits des MQ ...

Deshalb steht da auch 10-15 Jahre...
Halt dir mal die Entwicklung von Akkus (z.B. in Handies, Notebooks & Co) vor Augen, zusammen mit der immer effizienter werdenden Elektronik -> you get the picture.
Das die Autos durch die Akkus und pipapo nicht leichter werden ist auch klar und dass es atm noch keine wirkliche Alternative zum Verbrennungsmotor gibt auch, aber hey, welcome to OT.
Und die Oberschichtthematik - wie lang hats gedauert, bis z.B. DPF auch in günstigen Autos verfügbar war? (nur mal ein random Beispiel).

@bogus: BITTE formulier ordentliche sätze bzw. versuchs zumindest
so hingewixte gedankengänge sind einfach ein krampf