WORKLOG: Obermotz does HIFI

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Obermotz schrieb am 05.02.2012 um 20:46

Nachdem hier öfters Lautsprecherdiskussionen zu verfolgen sind und zum Teil furchtbare Meinungen Kursieren und unendlich viel Geld für mittelmäßige Qualität ausgegeben wird, hab ich schon öfters den Selbstbau vorgeschlagen, der meist eher abgelehnt wird.
Klar, das fertige Produkt ist in der Google Bildersuche meist nicht zu finden oder einfach nicht gefällig, da öfters ein (zu ;)) individuelles Finish gegeben ist.
Deshalb hab ich beschlossen, hier öfters meine Projekte zu posten und zu zeigen, was so machbar ist und wie das dann aussieht.

Hier ein relativ aktuelles Projekt mit unschlagbar günstigen Mivoc-Treibern, der Klangtest war durchaus überzeugend. Und das bei Materialkosten von um die 150 Euro.
Das Konzept ist eine Transmissionline, welches ich unbedingt mal probieren wollte.

Teile beim Holzfachhandel aus MDF 19 per CNC auf 0.1mm genau sägen lassen und den Korpus geleimt:
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Die Fronten bestehen aus 22er Multiplex, wurden vom bekannten Tischler auf Maß gesägt und 45° gefast. Einpassung der Chassis hab wieder ich gemacht.
Anschließend wurde mehrfach geschliffen (180, 280, 400, 800) und nach jedem Schleifgang geölt:
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Der Helmholtz-Resonator besteht aus Span, da er in der Box versteckt ist und benötigt Gehrungen.
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Die Weichen angebracht und mal probehalber die Fronten dazugestellt:
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Dämmmaterial angebracht, der Helmzoltz-Resonator wird komplett gefüllt damit er nicht dröhnt:
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Aufleimen der Seitenwand (vom Vater die Pellets missbraucht :D) und erste Optiktests ohne Finish. Entspricht meinen Vorstellungen:
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Die Öffnung der Transmissionline wird schwarz-matt gelackt:
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Ich habe beschlossen, die ganze Box Makassar zu furnieren, ist viel arbeit. Nach zwei Tagen Hausfrauenarbeit (bügeln), sieht das ganze auch schon was gleich. Die Kanten sind gelungen. Die ganze Furnierte Box wird geschliffen (180, 280, 400, 800) und nach jedem Schleifgang geölt. Das Schleifen ist eindeutig die unlustigste Sache am ganzen Boxenbau :D
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Die Front aufgeleimt (natürlich mit mehr Druck als der Kiste, war nur fürs Foto - die Pelltes mussten wieder herhalten :D):
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Und so sieht das Endergebnis aus:
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In diesem Sinne möchte ich hier jeden der die Möglichkeiten hat zum Selbstbau animieren, bin gerne für Fragen zu haben und wohne jedem Probehearing bei bzw. jeder kann auch gerne Probehören kommen. Bier hab ich immer daheim ;)

Des weiteren - sollte jemand Interesse an selbstgebauten Boxen haben oder sich für einen besonderen Bausatz interessieren, kann ich - wenn die Zeit da ist - für einen Obolus - gerne den Bau übernehmen. :)


Balu schrieb am 05.02.2012 um 21:00

Wow!

Sehr nett, hätte ich auch gerne! :)

Hast du die Volumen berechnet oder woher kommen die Grundmaße der Box?

Wie kommt man bitte mit 150EUR Kosten aus??
Würdest du auch eine Elektronik Einkaufsliste posten? :)

Für welche Raumgröße benutzt du die Standboxen?

Mir würd noch die Entkopplung vom Boden einfallen - über Steinplatte und Spikes eventuell.

Sonst sehr schön dokumentiert!! :)


Bodominjaervi schrieb am 05.02.2012 um 21:02

Sehen wirklich super aus. Tolle Arbeit :)

Hättest du vielleicht Lust die Kosten einzeln anzuführen? Nur falls keine Umstände macht :)

5*


ica schrieb am 05.02.2012 um 21:03

Sehr fein. Hasbs mir schon oft vorgenommen aber noch nicht die Zeit gehabt.

Sind bei den 150€ auch Zuschneiden und Tischlerkosten und Furniere dabei?


Turrican schrieb am 05.02.2012 um 21:03

ui, sehr nice. tolle arbeit. :)


davebastard schrieb am 05.02.2012 um 21:09

sehr geil :cool:

die 150€ sind :eek: oder gilt das für eine box ? oder hast irgendwelche kosten weggelassen ?(holz,tischler,zuschneiden)


Master99 schrieb am 05.02.2012 um 21:11

auf welche frequenz ist der helmholtz abgestimmt? nen internen absorber hab ich noch nicht gesehen, aber wieso nicht. hab letztens bei nem breitband-projekt gemerkt wie böse sich gehäuseresonanzen auswirken können... da muss man prinzipbedingt sorgfältiger dämmen als bei zwei wege ls.


Skatan schrieb am 05.02.2012 um 21:13

nice ;)

erinnert mich an meine transmissionline, ich hab mir das holz dafür auch zuschneiden lassen (bei der preisklasse wars mir schon egal) und sogar schlitze für flachdübel einfräsen lassen, damit ist das zusammenbauen fast wie lego spielen ;)


alex5612 schrieb am 05.02.2012 um 21:19

Was hast du eigentlich das Zusägen&Fräsen bezahlt? Bzw wo hast du das überhaupt machen lassen?
Wenn du in Naturalien bezahlt hast wäre der Spezialpreis für oc.at Mitglieder interessant ;)


Hokum schrieb am 05.02.2012 um 21:36

mich juckts schon seit jahren, vielleicht klappts mal mit deiner motivation :D


danke fürs posten




edit: yarghl was bietest du da an von wegen selbstbau-service. und führe mich nicht in versuchung...


FX Freak schrieb am 05.02.2012 um 21:38

wow, echt tolle arbeit:)
wenn ich das wissen für das ganze zeug hätte würde ich mir die lautsprecher auch selber bauen:D :)


Obermotz schrieb am 05.02.2012 um 21:40

Danke für die viele positive Resonanz :)

Es handelt sich um folgenden Bausatz von Mivoc: http://www.mivoc.com/homepage/de/pr...brand=Selbstbau

Der günstige Preis ist natürlich pro Box und kommt vor allem dadurch zustande, dass der Bausatz selbst sehr günstig ist, da der Bausatzpreis/Lautsprecher bei ca. 40 Euro liegt (ist irgend ein Jubiläumsding, darum der unmögliche Preis).

Die Preisliste/Box ca.
- 40 Euro Bausatz
- 10 Euro Elektrobauteile zur Modifikation der Weiche nach Vorschlag der Hobby Hifi
- 30 Euro zuschnitt MDF für den Korpus
- 20 Euro für die MPX-Front mit den Fasen
- 15 Euro für das Furnier
- die restlichen 40 Euro für Kleinzeugs wie Spikes, Leim, Öl, Lack, Schleifpapier und alles woran man sonst nicht denkt

Raumgröße ist ca. 25qm würd ich schätzen. Aber man kann wie immer eh nicht so laut aufdrehen wie man gerne würde bzw. wie die Boxen bzw. der Verstärker könnten.. Aber die mögliche Lautstärke ist durchaus mehr als ausreichend! ;)
@Balu: Spikes sind nat. schon dran, nur auf den Bildern noch nicht..

Zitat von Master99
auf welche frequenz ist der helmholtz abgestimmt? nen internen absorber hab ich noch nicht gesehen, aber wieso nicht. hab letztens bei nem breitband-projekt gemerkt wie böse sich gehäuseresonanzen auswirken können... da muss man prinzipbedingt sorgfältiger dämmen als bei zwei wege ls.
Der HH-Absorber ist auf ca. 400hz abgestimmt, um einen Einbruch des Frequenzganges auszugleichen, soll wahnsinnig schwierig sein, ne Transmissionline zu berechnen. In diesem Fall war Bernd Timmermann beim Berechnen der Lautsprecher federführend.
Was hast du denn gemacht breitbänderisch? Ich interessiere mich sehr für diverse Fostex-Hörner, sowas wird voraussichtlich eines meiner nächsten Projekte. Hast du mehr Erfahrung mit Breitbändern? :)

Zitat von alex5612
Was hast du eigentlich das Zusägen&Fräsen bezahlt? Bzw wo hast du das überhaupt machen lassen?
Wenn du in Naturalien bezahlt hast wäre der Spezialpreis für oc.at Mitglieder interessant ;)
Extern gemacht wurde nur die Frontplatte. Wurde auf Maß zugeschnitten und 45° gefast. Die Öffnungen hab ich selbst gefräst.
Für den Zuschnitt + Fasung hab ich für beide Platten umgerechnet (;)) ca. 35 Euro bezahlt.

Zitat von Hokum
mich juckts schon seit jahren, vielleicht klappts mal mit deiner motivation :D


danke fürs posten
Immer gerne, macht Spass und ich mache den Soundcheck aus eigenem Antrieb immer erst nach dem Finishen, was das ganze natürlich noch spannender macht :D In diesem Sinne häng dich dran, macht wirklich spass wenn man mal drinnen ist!

// Noch ein Bild von der furnierten Rückseite:
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Ich verkaufe übrigens einen Highest-End-Subwoofer mit Visaton-bestückung, noch nicht gefinished bzw. Finish ist wählbar. Fotos kommen demnächst :)


Vinci schrieb am 05.02.2012 um 22:22

sehr schöne Arbeit und auch Verarbeitung top!


Master99 schrieb am 05.02.2012 um 22:29

Zitat von Obermotz
Der HH-Absorber ist auf ca. 400hz abgestimmt, um einen Einbruch des Frequenzganges auszugleichen, soll wahnsinnig schwierig sein, ne Transmissionline zu berechnen. In diesem Fall war Bernd Timmermann beim Berechnen der Lautsprecher federführend.
Was hast du denn gemacht breitbänderisch? Ich interessiere mich sehr für diverse Fostex-Hörner, sowas wird voraussichtlich eines meiner nächsten Projekte. Hast du mehr Erfahrung mit Breitbändern? :)

seitdem ich vor jahren frs8 nur kurz mal in nem pfuschgehäuse testen wollte und vom klang sehr angetan war (dieses provisorium spielt seitdem in der küche *gg*) wollt ich unbedingt mal schauen was im breitbandlager alles möglich ist.

hab jetzt weihnachten zwei gehäuse gemacht für markaudio chp70, das günstigste chassis eines relativ neuen herstellers der für viel frischen wind im breitbandlager gesorgt hat.

eine 8l BR
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und einmal eine needle deluxe (sehr schlanke/kompakte standbox) ... leider unscharf (die br box steht oben drauf)
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hab ein bissl mit problemen zu kämpfen gehabt (bedämpfung, sperrkreis, verwirrung aufgrund verschiedene generationen des chassis) und die dinger brauchen EWIG um sich halbwegs einzuspielen (>50 h)... aber dann machens echt spaß. erstaunlich wie weit runter die kommen. räumliche darstellung ist sehr gut aber prinzipbedingt bzw. aufgrund des kleinen membrans gibts nicht viel pegel und sind sehr aufstellungsabhängig was den höhenbereich angeht.
zudem sind sie anscheinend pingelig was den verstärker angeht:
interessanterweise klingen die dinger auf der 15 jahre alten hifi-kompaktanlage meiner schwester um klassen besser als bei meinem 5 jahre alten surround-receiver (beides yamaha)...
ich hab also noch kein entgültiges fazit gefasst weil ich sie erst noch mehr im real life testen muss.

btw.: hab deswegen die billigsten (25 euro stückpreis) chassis genommen weil ich schon seit längerem auf der suche nach ner günstigen selbstbaulösung bin für diverse bekannte usw.

allerdings würd ich aufgrund des aufwandes (gehäusebau) doch eher gleich zu den teureren chassis (alpair7) greifen die um einiges besser klingen sollen.
vielleicht find ich ja noch irgendein fertig gehäuse was sich leicht zu ner passenden box umbauen lässt (anscheinend gibts da irgendwas von ikea was als basis taugt)


Obermotz schrieb am 06.02.2012 um 10:23

Ah eine Needle, die hab ich auch schon ein paar mal gehört mit verschiedenen Treibern. Hab damals auch überlegt, mir so eine zu bauen, aber mir ging ein bisschen die Voluminösität ab. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das Setup bei den von mir gehörten gut war, nachdem du auch selbst schreibst, dass die Abstimmung und und Bedämpfung mühsam war.

Der Markaudio sagt mir gar nix, der Visaton dafür schon.
Wie verhalten sich die Dinger bei geringerer Lautstärke, was vor allem den tieferen Frequenzbereich betrifft? Man hört ja oft, dass die Breitbänder erst bei höheren Pegeln sauber aufspielen.

Ich hatte nach dem Bau der TL25JM übrigens auch den gedanken, dass der Bau eigentlich in keiner Relation zu den Treibern steht. War einiges an Aufwand.

Was ich als nächstes (für mich) probieren möchte, ist ein Fostex FE208EΣ im recommended enclosure, die Konstruktion find ich richtig geil und der Sound sollte überragend sein :)

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