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Umbenennung Dr. Karl Lueger Ring

VAC 28.06.2012 - 17:44 4993 57 Thread rating
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WONDERMIKE

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kenough
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der Onlinestandard produziert plötzlich auch total unleserliche Artikel..

UnleashThebeast

Mr. Midlife-Crisis
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Der/Die Onlinestandard_Innen produziert schon immer total unleserliche Artikel_Innen...

VAC

Here to stay
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Zitat von t3mp
Es ist ja nicht so, dass Lueger aus dem Gedächtnis gestrichen wird - da gibt's in Wien noch genug Plätze mit seinem Namen drauf. Man wollte seinen Namen aber von dem winzigen Stück Ring weg haben, das der Universität gehört.


Das es halt wieder Unsummen kosten wird alles zu ändern is dann in einem Wien das an anderen Ecken spart die wichtiger wären (Sanierung von Bauten zb.) Wurscht.

Mir geht's eigentlich nicht drum das ich die Umbenennung schrecklich und schlecht find.

Nur zum einen hab ich das Gefühl das "die Linken" (ja, ich formuliert das jetzt bewusst so) gleich alles positive vergessen weil jemand eine ihnen nicht rechte Gesinnung hatte aber gleichzeitig am liebsten alles pushen und befürworten weils von ihrer Fraktion kommt egal wie dämlich es is.
Mal abgesehen davon das man das Gefühl bekommt das man sich als ÖsterreicherIn schämen muss weil unser Land am Weltkrieg beteiligt war, am besten nach Israel fahren und bei allen Juden entschuldigen das die Ahnen gemein zu ihnen waren (überspitzt formuliert)

t3mp

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manchmal wär's wirklich besser vor dem Posten zu denken.......................

eitschpi

alpakaflüsterer
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Liest sich wie ein Hader...

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat von VAC
Mal abgesehen davon das man das Gefühl bekommt das man sich als ÖsterreicherIn schämen muss weil unser Land am Weltkrieg beteiligt war, am besten nach Israel fahren und bei allen Juden entschuldigen das die Ahnen gemein zu ihnen waren (überspitzt formuliert)

ich kenne dieses Gefühl nicht und finds immer wieder extrem verwunderlich wie die Leute zu so einem Komplex kommen :confused:

ich habe doch nichts mit dem Antisemiten Lueger zu tun und habe daher auch absolut kein Problem ihn von der Tafel zu streichen - im Traum würd ich nicht darauf kommen wegen dem Scham zu empfinden oder ein schlechtes Gewissen zu haben oder ein Bedürfnis mich persönlich bei Holocaustüberlebenden und deren Familien entschuldigen zu müssen

vielleicht hilfts bei sowas aber auch wenn man null Nationalstolz besitzt und keine Ahnung hat was Patriotismus ist? dann können diese seltsamen Gefühle ja erst garnicht aufkommen

GrandAdmiralThrawn

XP Nazi
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Das ist so nicht ganz korrekt imho. Selbst wenn du keinen Nationalstolz besitzt, gehört es in vielen Kreisen zum guten Ton, sich dafür gefälligst schuldig fühlen zu müssen, weil man ansonsten ja eine scheinbar fragwürdige Einstellung hätte. Wer sich hier selbst geißelt tut quasi das "richtige", auch wenn es rein logisch Schwachsinn ist.

Das Konzept einer Erbschuld eben, das hängt noch vielen Leuten nach und ist auch der Grund, warum man bei uns sogar mit "mäßig rechten" Aussagen extrem vorsichtig sein muß, also viel mehr als in anderen Staaten.

Es wird noch 2-3 Generationen brauchen, bis das komplett verschwunden sein wird, und solange bleibt es ein Politikum, das sich von aktuellen Parteien noch ausnützen läßt. Sobald du irgendwem rechte Ideologie oder gar klaren Antisemitismus nachweisen kannst, läßt sich daraus schon eine Entfernungsaktion machen. Immer. Und der Grund dafür ist ausschließlich: Erbschuld.

Sie ist also da..

manalishi

tl;dr
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lenkt ihr tatsächlich immer noch davon ab, dass studenten in den augen lueg(n)ers allesamt gottlose vaterlandsfeinde waren? antisemitismus sehe ich da nur noch als feinschliff, der hat wahrscheinlich alles und jeden gehasst.

t3mp

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Was für ein Blödsinn, welcher nationalstolz verpflichtet euch denn bitte zur Loyalität zum lueger? :rolleyes:

WONDERMIKE

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kenough
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die Erbschuld betrifft aber den (Nachfolge)staat und nicht mich

klar gehört es sich, dass der Kanzler zu Gedenkanlässen und Feierlichkeiten geht, aber ich persönlich stehe hier in keiner Verpflichtung

Castlestabler

Here to stay
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Finde alleine schon rechts und Anti-semitismus in einen Haufen zu werfen sehr bedenklich.
Mit Antisemitismus kommt man in Österreich und auch Deutschland nicht sehr weit, auf der anderen Seite ist es im Ausland eh klar, weil wir immer so waren (wird aber auch besser).

Wo jetzt automatisch Antisemistismus und rechts zusammen fallen ist mir nicht ganz klar. Auch Linke können was gegen Juden habe, ist ja nicht vom Lager abhängig, weil Religion ist ja nicht davon abhängig ob man Ausländer ist oder nicht.

Dumdideldum

Here to stay
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Zitat von manalishi
lenkt ihr tatsächlich immer noch davon ab, dass studenten in den augen lueg(n)ers allesamt gottlose vaterlandsfeinde waren? antisemitismus sehe ich da nur noch als feinschliff, der hat wahrscheinlich alles und jeden gehasst.

Das Hauptargument, das ich vernommen habe, war der Antisemitismus. Und genau damit wurde es auch kommuniziert.
http://wien.gruene.at/2012/07/04/lueger-ring
http://rathausklub.spoe.at/woller-u...e-von-der-regel

@Antisemitismus und stark offtopic:
Antisemitismus ist auch heute noch weit verbreitet in den Köpfen der Menschen - ganz egal ob von links oder rechts. Hier eine Einordnung zu treffen ist einfach grundfalsch. Ein ultrarechter Politiker kann pro-Semit sein, ein ultralinker der schlimmste Judenhasser.
Die Geschichte zeigt uns genug Beispiele dafür.

Ich stehe dem angesprochenen "Komplex" grundsätzlich kritisch gegenüber, möchte ihn nicht verneinen. Komplexe hätte ich wohl, würde ich wissen, dass ich Antisemit bin (was leider Gottes viele nicht erkennen bei sich selbst) - was mit Nationalismus oder Patriotismus aber überhaupt gar nichts zu tun hat.
Oder möchte hier jemand behaupten, dass ein jüdischer Österreicher kein Patriot oder Nationalist sein könnte und gleichzeitig Pro-Semit?
Dieses Einordnen ist so fehlerhaft und ungenau, dass man sich das eigentlich ersparen sollte. Wenn ich in 2ten spazieren gehe, dann schaue ich mir gerne die bei Hauseingängen angebrachten Erinnerungsplaketten an. Ich würde auch gerne Yad-Vashem besuchen und tiefes Mitgefühl empfinden - ist das ein Komplex ? Ich würde sagen, das ist Menschlichkeit.
Schuldig fühlen sollten sich wie gesagt Menschen, die noch immer alten Stereotypen von Juden ausgehen, wie z.B. die Gier, die wirtschaftliche Übermacht, die Klischees an sich, die relativ unbelastet formuliert nur die verwurzelte Abscheu vor Juden herauszeichnet.
Die Sprache ist das nächste Kapitel. Den Begriff "Jude" im alltäglichen Sprachgebrauch zu verwenden löst vielfach Unbehagen aus, obwohl es dazu überhaupt keinen Grund gibt. Jemand ist Jude aber gleichzeitig Österreicher - ein Jude bezeichnet sich auch selbst als Jude.
Ich als Österreicher soll den Begriff aber tunlichst vermeiden, um keinen Verdächtigungen ausgesetzt zu werden, weil mein Opa womöglich und viele seiner Altersgenossen Verbrechen begangen haben ? Das ist für mich undenkbar.
Das Judentum ist eine Religion, aber dies nur als Religion zu betrachten ohne die Abstammung hinzuzuziehen ist ebenso eine Selbstbeschränkung. Natürlich ist Jude der, der dem jüdischen Glauben angehört, das können auch Konvertiten sein. Aber in unser aller Verständnis meinen wir mit Antisemiten solche, die Menschen hassen, die jüdischer Abstammung sind. Wenn einer Huber heißt und sein Großvater dem Stereotyp des Deutschen entspricht und der seiner Frau zuliebe zum Judentum konvertiert, dann wird er von Antisemiten ausgeklammert. Gerade im jüdischen Glauben ist die Vererbung durch die Mutter gegeben, insofern gibt es da auch, so ungern man das hört, die Komponente der Abstammung.

Eines ist klar wie Kloßbrühe: Auch wenn noch etliche Generationen einhergehen, die Zeit vergeht - der Antisemitismus wird immer vorhanden sein und meiner Einschätzung nach wird dieses Problem sogar noch stärker werden in der Zukunft, da viele Bevölkerungsgruppen, z.B. die islamischen Glaubens, sehr stark mit Antisemitismus zu kämpfen haben.

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat von manalishi
der hat wahrscheinlich alles und jeden gehasst.
Ein richtiger Wiener also :D scnr

Zitat von GrandAdmiralThrawn
Es wird noch 2-3 Generationen brauchen, bis das komplett verschwunden sein wird, und solange bleibt es ein Politikum, das sich von aktuellen Parteien noch ausnützen läßt. Sobald du irgendwem rechte Ideologie oder gar klaren Antisemitismus nachweisen kannst, läßt sich daraus schon eine Entfernungsaktion machen. Immer. Und der Grund dafür ist ausschließlich: Erbschuld.

Sie ist also da..
So wie Leute vom Graf, oder x Geschichten in der FPÖ mit gewissen Symbolen/Texten ? Dafür gabs wenig Konsequenzen. In Österreich kannst du mittlerweile schon sehr weit gehen, und die wenigsten fühlen sich an die Erbschuld gebunden. Wir waren ja sowieso immer "das erste Opfer", und die Opferlüge ist weiter verbreitet als das Gefühl der Erbschuld.

HaBa

Legend
Dr. Funkenstein
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Erbschuld ...

http://www.tagesschau.de/inland/beschneidung114.html

Zitat
Nach Ende der Dringlichkeitssitzung ergänzte er nun, das Schächtverbot der Nationalsozialisten sei ein Zeichen für viele Juden gewesen, "wir müssen weg aus Deutschland". Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen.

Castlestabler

Here to stay
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Also wenn ich das schon als Erbschuld ansehen, dann aber vieles mehr.

Erstens geht es im Urteil um Muslim, weiters ist es einfach fragwürdig, wie man das Urteil jetzt auslegt.
Vor allem wenn es jetzt weiter geht, wie bei Sachen wie Blinddarm, Mandeln, wann darf ich sie entfernen. Okay, wenn es sich entzündet, aber dürfen die Eltern jetzt auch einfach zur Vorsorge eine Operation wollen?

Grundsätzlich ist man sehr lange nicht in der Lage zu sagen, ja das will und das will nicht. Wann muss ich zum Gericht und wann nicht?
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