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Bastelstunde: Core-i5-MicroATX-System

imoht 13.10.2009 529 8
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Irgendwann kommt fast jeder drauf dass ein Laptop alleine zum vernünftigen Arbeiten nicht ausreichend ist, und ein leistungsfähigeres Standgerät muss angeschafft werden. So erging es auch einer Freundin, deren MacBook schon länger nicht mehr ganz rund lief. Zudem gibt es manche Software nicht für OS-X, wegen der schwachen Ausstattung ist Virtualisierung leider auch keine Lösung. Also musste ein Windowsrechner her. Da das Gerät hin und wieder für bestimmte Projekte an anderen Orten verweilen soll, wurde ein kleines tragbares Gehäuse angedacht.

Wahl der Komponenten



Ziel war es einen kleinen, leistungsstarken, optisch dezenten Windowsrechner zusammenzustellen. Ein externes DVD-Laufwerk, Tastatur und Maus sind schon vorhanden, der Gesamtpreis sollte 600€ nicht übersteigen. Da die Zeit bis zum ersten Einsatz schon knapp war sollte der Rechner möglichst in 4 Tagen fertig sein, daher wurde die Verfügbarkeit der Komponenten bei der Wahl zu einem zentralen Thema.

Um das Gewicht und die Größe des Systems klein zuhalten wurde eine Hauptplatine mit microATX-Formfaktor in Betracht gezogen. Verfügbar und vom Preis attraktiv war das GA-P55M-UD2 von Gigabyte

Als passendes Gehäuse wurde die Lanbox Lite von Thermaltake (ohne Sichtfenster) gewählt, das präferierte Aplus Blockbuster war leider nirgends in vernünftiger Zeit verfügbar. Die teurere Variante, das Aplus Blockbuster Storm kam schon aus optischen Gründen nicht in Frage.
Leider besitzt die Lite-Variante des Lanbox Gehäuses keinen Tragegriff wie das Aplus Gehäuse, darum näht die zukünftigen Besitzerin für den Transport eine gepolsterte Tragetasche.

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Der Gabentisch


Die Komponenten nochmal im Überblick:


Bastelstunde



Das Lanbox-Lite-Gehäuse lässt sich einfach zerlegen. Für Hauptplatine und Laufwerke gibt es eigene Schlitten, die den Einbau der Komponenten immens erleichtern. Die Befestigung für das Netzteil ist ebenfalls einfach zu entfernen, es wird Platz für ATX-Netzteile geboten.

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Das Gehäuse ist sehr modular aufgebaut

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Da die Anforderungen an die Systemperformanz, mit den Einsatzbereichen CAD, Grafik und 3D, sehr hoch ist, wurde der Intel Core i5-750 Quadcore-Prozessor mit 2.67 Ghz gewählt.
Der Hauptspeicher kommt von Corsair; 4 GB reichen erstmal.

Ein erster Test verrät mir dass der Xigmatek-Balder-Kühler nie und nimmer in das Gehäuse passt. Da hätte sich jemand vor dem Kauf die Aufteilung der Komponenten besser anschauen sollen ...

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Tja...


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Der Schlitten mit montiertem Motherboard und Grafikkarte


Die Montage der Hauptplatine und der Grafikkarte stellt sich mit dem herausnehmbaren Schlitten als problemlos heraus.

Das Gehäuse bietet für dem Kühler nur etwa 8cm Platz. Eine gute Alternative zum Intel Boxed Kühler wäre wohl der Scythe Shuriken Rev.B gewesen der mit seiner Höhe von 64mm noch ins Gehäuse passen sollte. Die Auswahl an niedrigen Kühler für den 1156-Sockel ist leider noch nicht sehr gross.

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Der Intel Boxed Kühler bereitet keine Probleme


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Schlecht positionierte SATA-Buchsen


Ist der Schlitten erst ins Gehäuse geschoben zeigt sich ein weiteres Problem mit dem Lanbox-Lite-Gehäuse in Kombination mit den meisten Hauptplatinen: Die SATA-Stecker kollidieren mit der Festplattenbefestigung. Selbst mit Winkelsteckern wird eine Reihe der SATA-Buchsen unbrauchbar gemacht wird. Benutzer mit mehreren Festplatten müssen wohl entweder Gebrauch von den Befestigungsmöglichkeiten am DVD-Schlitten machen oder sich eine Bastellösung überlegen.

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Belüftung

Das Gehäuse ist mit 3 Lüftern ausgestattet (1x 80mm, 2x60mm), die Lüfter sind nicht besonders laut, über den Einsatz von dem Typ mit 60mm lässt sich streiten. Eine Lüftersteuerung ist leider nicht möglich.

Fertig



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Das Gehäuse mit und ohne Laufwerksschlitten


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Die Rückseite


Das System ist fertig assembliert. Testweise wird die Festplatte auf den SATA-Port 4 umgesteckt, leider stellt sich heraus dass nur Port 0-3 den Native Mode unterstützen. Um die SATA-Buchsen zu schonen wird ein gewinkeltes SATA-Kabel verwendet. Da nur eine Festplatte im Einsatz ist, kein Problem.

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Edel!


Dem Lanbox-Lite-Gehäuse ist ein edles Wischtuch beigepackt, durch die glänzende Oberfläche wird man dieses allerdings auch ständig brauchen ...

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Minitower


Als Betriebssystem wird die 64bit Version von Windows XP gewählt, um die ganzen 4 GB Arbeitsspeicher verwalten zu können.
Temporär wird für die Installation des AHCI Treibers ein gutes altes Floppy-Laufwerk angeschlossen. Zum letzten Mal hoffentlich, Windows 7 lässt grüssen.

Undervolting



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BIOS Einstellungen

Abschliessend wird im BIOS noch die VCore-Spannung auf 1.125V herabgesetzt um etwas Energie zu sparen, und das System kühl zu halten. Mittels prime95 wird die Stabilität des Systems jeweils eine Stunde lang getestet, sowohl mit eine Thread, als auch mit allen 4 Kernen. Der Prozessor wird mit 67° C nicht übermässig heiss.

Interessanterweise wird aber die Grafikkarte selbst unter schwacher Last mit 60° schon sehr heiss, hier hätte man besser gleich eine HD 48xx mit mehr Leistung gewählt oder aber eine schwächere HD 46xx.

Fazit



Die neue Besitzerin ist mit dem System optisch, die Leistung betreffend, und vom Formfaktor her, sehr zufrieden. Die Gesamtkosten betrugen letzendlich 592€.

Eckdaten:
  • TxBxH (cm): 43 x 23 x 30
  • Gewicht: 9,2 kg
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