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Dragon Age: Origins - Die Ursprünge der Helden

Bodominjaervi 06.12.2009 14241 7
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Vor 400 Jahren wurde die letzte Verderbnis zurückgeschlagen und seit dieser Schlacht startete die Brut nur vereinzelt Angriffe auf Ferelden, das gespaltene Königreich. Doch diese Attacken waren nur Manöver, um von dem grauenhaften letzten Gefecht abzulenken. Wir haben Dragon Age: Origins für euch durchgespielt und verraten euch mehr über das neuste Rollenspiel von Bioware.

Sechs Herkünfte sollt ihr haben ...



Um der finsteren Brut entgegenzuwirken, benötigen wir natürlich einen Helden. Anders als in vielen Spielen dürfen wir neben dem Geschlecht und dem Aussehen auch den Ursprung bestimmen: Ob bürgerlich oder adelig, ob Mensch, Zwerg oder Elf bleibt uns überlassen. Zusätzlich müssen wir uns noch eine geeignete Klasse aussuchen: Krieger, Magier oder Schurke. Diese Auswahlen entscheiden auch über die ersten Minuten im riesigen Ferelden. Jede Herkunft hat einen anderen Einstieg mit unterschiedlichen Aufträgen, bevor das Spiel zu einem Strang zusammenfließt:

  1. Frühzeitig erkannten Vater und Mutter unsere Zauberkräfte und schickten uns in den Zirkel der Magier. Von Templern bewacht, führen wir ein tristes Leben. Das soll sich schlagartig ändern, als die Lehrer uns zu einer Prüfung holen: Die Läuterung.
  2. Gottes Gunst ermöglicht uns als adeliger Mensch in einem prunkvollen Palast umherzuwandern. Als sich die Streitkräfte des Hauses in einen Krieg stürzen, wird das Gebäude angegriffen und eingenommen. Auf der Flucht treffen wir auf einen interessanten Feldherren.
  3. Die Heimat der bürgerlichen Zwerge ist das Ghetto von Orzammar, der unterirdischen Stadt. Als Kleinkrimineller verdienen wir unsere Brötchen, bis wir von einem Kampfturnier erfahren, welches unser Leben für immer verändern wird.
  4. Der Zwergenadel ist voll von Verrat. Als einer von drei Brüdern werden wir in eine verloren gegangene Kolonie geschickt, um einen Schild für den Vater zu besorgen. Doch diese Reise wird kein Spaziergang.
  5. Ständig patrouillieren die Dalish-Elfen durch die Wälder, als plötzlich Menschen auftauchen und etwas über Dämonen in einer Höhle erzählen. Als furchtloser Soldat betreten wir die Höhle und finden einen verfluchten Spiegel, der uns an unsere Grenzen bringt.
  6. Die Geschichte der Stadt-Elfen beginnt im Gesindeviertel der Stadt Denerim. Während einer Hochzeit der Spitzohren nimmt sich der Sohn des Königs Elfen mit in den Palast, um "Spaß zu haben". So beginnt der Aufstand gegen die Unterdrückung der Menschen.

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Die Charaktererstellung


Das Spiel



Das Königreich muss wieder vereint werden!

Natürlich hat es keinen Sinn, wenn wir uns alleine der annahenden Verderbnis stellen. Also begeben wir uns auf die Suche nach Unterstützung. Die Landteile sind zerstritten und Nächstenliebe wird in Ferelden kleingeschrieben. Also müssen wir uns die Gunst der fünf verschiedenen Gruppierungen erst erarbeiten. Dies geschieht mit dem Erledigen von kleineren Aufträgen. Es fehlt ein König? Kein Problem, wir bestimmen einfach einen! Ein Dorf wird von Untoten angegriffen? Wir kümmern uns darum. Auf welcher Seite wir uns in diesen Scharmützeln stellen, bleibt uns beziehungsweise unserem Gewissen überlassen.

Weiters finden wir in jedem Gebiet unzählige Menschen und Kreaturen, die verzweifelt um Hilfe bitten. Diese Nebenmissionen dienen in erster Linie um Erfahrung zu sammeln und Goldreserven aufzustocken. Zusätzlich erhalten wir weitere Informationen über Ferelden und seiner Hintergrundgeschichte. Aber auch das eine oder andere Party-Mitglied kann in den Städten und Wäldern gefunden werden.

Da der Ausbau der Eisenbahn im Königreich noch in weiter Ferne liegt, müssen die Strecken zwischen den Gebieten zu Fuß zurückgelegt werden. Recht eintönig, wenn wir nicht unsere Gefährten hätten. Bis zu drei Mitstreiter dürfen uns auf den Missionen begleiten, die anderen bleiben im Lager auf warten auf unsere Wiederkehr. Alle Begleiter unterscheiden sich in Charakter, Klasse, Rasse und sogar der Anzahl an Beinen. Weiters interagieren die Gefährten untereinander und können schon mal das ein oder andere Schmunzeln hervorlocken. Beziehungen am Arbeitsplatz sind auch bei Helden der Alltag und deshalb verteilen wir gerne Geschenke an unsere Freunde, um uns ihre Loyalität zu sichern. So kann es auch vorkommen, dass nicht nur das Lagerfeuer knistert und wir sogar ein Zelt einsparen könnten.

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Noch haben wir nicht viele Freunde!


Wie in den meisten Rollenspielen ist es eine Fable-hafte Idee eine Rüstung zu verwenden, um gegnerischen Angriffen zu trotzen. Von Kopf bis Fuß können wir uns modebewusst einkleiden, angefangen mit einem leichten Lederhemd, bis hin zur ultimativen Drachenschuppenrüstung. Einige Gegenstände sind verzaubert, andere wieder an eine Klasse gebunden. Welche Rüstung wir verwenden, hängt auch davon ab, wieviel Erschöpfung das Tragen mit sich zieht. Schwere Rüstungen ziehen uns bei Spezialattacken mehr Ausdauer ab, während sie uns aber besser verteidigen als leichtere.

Einhändige Waffen, Bihänder, Äxte, Bogen, Zauberstäbe - Eine Fülle von Nah- und Fernkampfwaffen stehen uns zur Verfügung. Ausgesuchte Exemplare können durch Runen verstärkt werden, um beispielsweise zusätzlichen Feuer- oder Elektrizitätsschaden anzurichten. Im Fähigkeitenmenü können wir Spezialattacken lernen und unseren Charakter optimal an das getrage Waffenarsenal anpassen.

Im Verlauf unserer Reise treffen wir nicht nur auf freundlich gesinnte Einwohner, auch Verbrecher, Untote und riesige Kreaturen erwarten uns. In jeder Gattung sind drei verschiedene Schwierigkeitsstufen vertreten. Während Gegner mit weißen Namen noch eher Futter für unser Schwert sind, bereiten uns gelbe zunehmend Probleme. Orange Namen sind mit Boss-Kämpfen vergleichbar. Diese Feinde teilen mehr aus, stecken mehr ein und müssen gegebenenfalls mit einer passenden Taktik vernichtet werden.

So sieht Dragon Age: Origins aus!


Rollenspiel auf der Konsole?



Keyboard VS Controller

Der Unterschied zwischen Keyboard und Controller? Richtig, die Anzahl der Tasten! Um die Komplexität eines Rollenspiels an die Konsolen anpassen zu können, müssen verschiedene Buttons doppelt oder sogar dreifach belegt werden. Wir erklären euch die Steuerung per Controller am Beispiel der Xbox 360:

Mit a_148192.png wird der anvisierte Gegner attackiert. Ein einziger Druck genügt und unser Held schlägt so lange auf den Kontrahenten ein, bis dieser tot zu Boden geht. Das Wechseln des anvisierten Objektes geschieht mit dem digitalen Stuerkreuz.
Sechs verschiedene Auren, Spezialattacken und Fähigkeiten können wir auf die Tasten x_148188.png, y_148189.png, b_148190.png gelegt werden. Da dies natürlich nur drei Buttons sind, erreichen wir durch zusätzliches Ziehen von rt_148191.png das zweite Set.

Die einzelnen Kämpfer der Gruppe können mit lb_148193.png oder rb_148194.png ausgewählt und von nun an direkt gesteuert werden. Durch das gleichzeitige Drücken von beiden Tasten wird die gesamte Gruppe markiert und kann jetzt auf ein beliebiges Ziel losgelassen werden.

Questlog, Karte, Inventar, Fähigkeiten und taktische Einstellungen werden mit back_148195.png aufgerufen. Bei den Taktiken ist es möglich, jedem Charakter verschiedene Strategien und Befehle zuzuweisen, sobald ein Ereignis eintritt. Beispielsweise können wir einen Heilzauberer beauftragen, alle Mitglieder zu heilen, wenn die Gesundheit unter 25% liegt. Weiters dürfen wir den Mitstreitern befehlen, immer zuerst den stärksten oder schwächsten Gegner zu attackieren. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um auf die Strategie des Feindes zu reagieren.

Der lt_148198.png-Button erweist sich als mächtiges Instrument in Dragon Age: Origins. Durch das Ziehen des Triggers öffnet sich ein Kreismenü, in dem die Fähigkeiten den anderen Knöpfen zugewiesen werden können. Auch der Fallenbau und die Giftherstellung geschieht hier. Leider genügt dem Kreismenü eine Seite nicht, wodurch drei Aktionen auf die zweite verschoben worden sind: Das Wechseln der Waffen, die Gefährten stehen lassen und das Herbeirufen der Felderen-Armeen. Gerade das Umschalten des Waffensets hätte sich eine eigene Zuweisung verdient und ist zu umständlich gelöst, um sie mehrere Male zu verwenden.

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Die Bedienung auf der Konsole


DLC und Statistik

Zum jetzigen Zeitpunkt sind zwei kostenpflichtige Gebiete als downloadbarer Content verfügbar. Bei "In Stein gefangen" begeben wir uns nach Honnleath auf die Suche nach einem Golem, der eine effektive Waffe gegen die Verderbnis sein könnte. Diese Nebenmission ist für 1200 MS-Points (~15 Euro) erhältlich.

Die "Wächterfestung" spielt auf einem verluchten Soldatengipfel, der damals den grauen Wächtern als Zuflucht diente. Jetzt liegt es an uns das Gebiet zu erkunden und mehr über die Geschehnisse zu erfahren. Preis: 560 MS-Points (~7,50 Euro)

Auf diejenigen, die sich gerne ihre Statistik ansehen oder mit anderen Helden vergleichen, wurde nicht vergessen. Über die Website gelangen wir nach Registrierung zur Community, in der wir uns über die Erfolge und das Wohlbefinden des Charakters informieren können.

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Größe spielt keine Rolle


PC oder Konsole?

Ein ganz entscheidender Faktor wurde bei den Konsolen-Versionen nicht integriert: Die Vogelperspektive. Eine wichtige Waffe der strategischen Kriegsführung, die zumindest bei Boss-Gegnern ihren Einsatz findet. Leider sind wir auf der Konsole gezwungen, immer die Third-Person-Ansicht zu verwenden. Das bedeutet, dass in Kämpfen mit mehreren Feinden schnell die Übersicht verloren gehen könnte. Die Steuerung ist akzeptabel, jedoch kann ein Controller einer Tastatur nicht das Wasser reichen. Das sollte man vor einem Kauf auf jeden Fall bedenken!

Fazit



Bioware und EA ist mit Dragon Age: Origins eine fabelhafte Geschichte gelungen, die eine enorme Spieldauer besitzt. Mit absolvierten Nebenquests bedarf es schon 30 bis 45 Stunden, um dem Land den Frieden zu bringen. Auf der offiziellen Webseite ist alles in allem sogar von über 100 Stunden die Rede. Gröbere Probleme konnten wir beim Durchspielen der Konsolenversion nicht entdecken. Einige Male ist ein Mitstreiter eingefroren oder in der Umgebung steckengeblieben, wodurch er im Kampf nicht mithelfen konnte und manuell aus seiner misslichen Lage befreit werden musste. Und ab und an wurde auch das Ende eines Quests nicht richtig getriggert, aber nach einige Sekunden Wartezeit bereinigte sich das Problem von selbst und es ging weiter. Origins macht auch einen optisch guten Eindruck, nur Objekte in der Entfernung sollten nicht so genau unter die Lupe genommen werden. Das stört das Spielerlebnis allerdings nur minimal.

Um in den Genuß des kompletten Dragon Age-Systems zu kommen, ist die PC-Version wohl die bessere Variante. RPG-Fans, die eine Konsole besitzen, dürfen aber auch zu dieser Version greifen.

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Dragon Age: Origins - Gutes Rollenspiel mit nur wenigen Schnitzern!
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