Hands on Zotac 9800GTX

Dass der Postbote bei uns so beliebt ist, liegt kaum an der Person selbst, sondern am extravaganten Inhalt der Pakete, die er zu uns bringen muss. So war er heute der Held des Tages, als er plötzlich eine Zotac 9800GTX unterm Arm hielt, die wir in diesem "Hands on" entmystifizieren wollen.

Details und Lieferumfang

Die Zotac 9800GTX kommt im Referenzdesign gemeinsam mit dem aktuellen Spiel Lost. Neben den standardmäßigen Konvertern, wie dem DVI zu VGA, ist auch ein luxuriöser DVI zu HDMI-Stecker mit im Gepäck. Weiters glänzt die Verpackung mit folgenden wissenswerten Daten:

Frequency: 675/1688/2200 MHz (Core/Shader/Memory)
Manufacturing Process: 65 nm
Memory: 512 MB, GDDR3
Memory Interface: 256 bit
Length: 27 cm
Teasers: HDTV, DVI Audio, DVI to HDMI-Adapter

Größenmäßig gleicht die GTX-Variante ungefähr der GX2, die beide eine Länge von 27 cm besitzen. Die Taktraten liegen hingegen mit 675/1688/2200 leicht höher, was uns nicht weiter verwundert.

Testumgebung

Für die Benchmarks haben wir den von Zotac beigelegten ForceWare-Driver Version 174.40 verwendet. Der offizielle Treiber von NVIDIA namens 174.53, der auf der Webseite downloadbar ist, hat bei uns leider nicht funktioniert. Den heute erschienenen inoffiziellen 174.74 haben wir noch nicht probiert.

CPU: Intel QX9650@4 GHz (10 x 400 MHz)
Mainboard: Asus Maximus Formula (Chipset: X38, BIOS: 903)
Speicher: Patriot Memory, DDR2-9600 (1200 MHz), CL5-5-5-12
Netzteil: OCZ600SXS (600 Watt)
Luftkühlung: Scythe Zipang + einige 120mm-Lüfter
Wasserkühlung: Watercool HT Fusion Triple



Nun lasst uns keine Zeit verlieren, auf zu den ersten Benchmarks ...

Erste Benchmarks

Hier sind die ersten Benchmarks, die nur einen Vergleich mit dem Vorgänger 8800 GTX (G80) unter DirectX 9 und Windows XP bieten. Genauere Vergleiche mit anderen Karten, sowie DirectX-10-Benchmarks werden wir in einem weiteren, genaueren Test in wenigen Tagen nachholen.



Wenn uns diese Zahlen nicht mit gemischten Gefühlen zurücklassen! Warum die 8800GTX in manchen Spielen trotz weit geringerer Taktraten und veralteter GPU-Architektur die 9800er noch immer in die Schranken verweist, kann auf die höhere Bandbreite der Speicherschnittstelle (8800GTX: 384 bit, 9800GTX: 256 bit) und abhängig vom Spiel auch auf die geringere Speichergröße zurückgeführt werden. Auch das Faktum, dass wir vermutlich mit dem ersten und einzig möglichen Treiber gebencht haben, könnte sich diesen Zahlen beigemengt haben. DirectX-10-Benchmarks von neueren Spielen würden das Ruder vermutlich herumreißen, denn die shaderlastigere Grafik könnte der 9800GTX schlussendlich den Vorzug geben.

Ob das alles ist, was uns NVIDIA da auftischt? Auf der nächsten Seite erfahrt ihr wieviel Overclocking-Potential in der 9800GTX steckt.

Overclocking

Mit dem RivaTuner 2.18 kommen wir wie gewohnt schnell zum Erfolg und können per Trial and Error einiges aus NVIDIAs neuester Kreation herauslocken. Die 9800GTX ist kein Overclocking-Monster, die Werte können sich aber dennoch sehen lassen:

3DMark06



Score: 17637
Taktraten: 774/1957/2548
Leistungssteigerung: ~12%

Crysis

FPS: 91
Taktraten: 774/1957/2548
Leistungssteigerung: ~36%

Kurzzeitig konnten wir sogar einen 3DMark06-Durchlauf mit einem Speichertakt von über 2600 MHz durchbringen. Dieses einmalige Erlebnis haben wir allerdings leider nicht mit einem Screenshot geehrt.

Erstes Fazit

Die Zotac 9800GTX lässt uns mit gemischten Gefühlen zurück. Verdient sie ihren 9er? Was hat NVIDIA die letzten 1 1/2 Jahre gemacht? Fragen über Fragen ...

Auch wenn die Spiele-Benchmarks teilweise das Gegenteil sagen, so ist die 9800GTX zumindest vom Gesamteindruck her gesehen ein gerechter Nachfolger. Natürlich macht sie das zu keinem Meilenstein oder zum Fels in der Brandung, wie es die 8800GTX für lange Zeit war. Dennoch ist sie leiser, läuft durchschnittlich kühler und merzt damit die gröbsten Schnitzer des G80 aus.

Preislich setzt die 9800GTX da an, wo die Referenzmodelle der 8800GTX derzeit aufhören. Für ~270 € war die Zotac-Version tagsüber in Geizhals nachschlagbar. Mittlerweile ist diese zwar aus den Listen verschwunden, dafür ist allerdings eine Gigabyte-Variante für ungefähr 250 € erschienen. Klarerweise wird es wieder spannend werden, was die Verfügbarkeit betrifft. Wir halten euch auf dem Laufenden ...

» Beitrag diskutieren (37 Kommentare)