Ö3 Dilemma: Motor laufen lassen

Mich würde eure Meinung dazu interessieren. Die Frage hat eine Freundin an Ö3 gestellt.

Ich schreibe jetzt absichtlich nicht meine Meinung dazu um es neutral zu halten

B lasse das auto nie unnoetig laufen aber bei minus 12 oder mehr bekomm ich das eis sonst einfach nicht runter um ins ambulatorium zu kommen

Sieh es mal aus der Sicht des "Opfers", wer bist du überhaupt und warum schreibst du ihm vor wie er zu leben hat?

Es wird nicht funktionieren, im besten Fall wirst du schief angeschaut, im schlechtesten hast vielleicht ein Messer zwischen den Rippen weil du wen blöd angeredet hast.

Was besser funktioniert: Public Shaming.

Einfach schlecht über solche Leute reden in der Bekannt- und Verwandtschaft, quasi das übliche lästern. Umso mehr das machen umso eher wird sich das ändern.



Es interessiert keinen was irgendein Fremder von dir denkt. Aber es interessiert die Menschen sehr wohl was Leute in ihrem eigenen Umkreis von ihnen denken, und wenn es normal ist das über solche Leute gelästert wird weil es ein "no-go" ist den Motor laufen zu lassen, dann machen die Leute das auch nicht mehr ...

Grundsätzlich muss man den Motor abstellen wenn es nicht notwendig ist das er läuft.
Ich lasse schon alleine aus Sicherheitsgründen mein Auto nicht vor der Tankstelle oder einen Geschäft laufen. Ist ja eine offene Einladung an jeden Deppen das Auto irgendwohin zu verstecken (wenn derjenige dir gut gesonnen ist) oder in den Osten zu exportieren.
Vor einer Eisenbahnkreuzung stelle ich den Motor meines Fahrzeugs ab. Vor einer roten Ampel mache ich das nicht, bin auch kein Freund von dem Start-Stop-Glump. Ist nicht gut für den Motor, nicht gut für den Starter und nicht gut für die Batterie. Auch wenn der Motor "warm" startet sind trotzdem unvollständige Verbrennungsrückstände in den ersten Arbeitstakten und die sind genau schädlich.
Es gibt auch Situationen wo man den Motor nachlaufen lassen sollte, zum Beispiel nach starker Belastung. Wenn ich eine Stunde mit 140km/h auf der Autobahn unterwegs bin fahr ich auch nicht auf den Rastplatz und dreh den Motor sofort ab. Da lasse ich ihn bewusst eine Minute nachlaufen um die Kühlung zu ermöglichen. Das gleiche bei NFZ wie Traktor und Co.

Ein gewisses Bewusstsein schadet in dieser Beziehung sicher nicht, speziell in der Stadt. Allerdings kann man damit nicht "die Welt retten" da ja noch andere Dinge wie Hausbrand, Emissionen von Industrie (ua. Kohlenwasserstoffe aus Lösemitteln etc) und der Energiegewinnung (Müllverbrennung, Fernheizwerke, Stromerzeugung) einen ebenfalls wesentlichen Anteil tragen.

Das typische Beispiel ist ein Auto mit Euro 6, Harnstoff und Abgasrückführung und Pi-Pa-Po zu fahren und dann abends den Kaminofen mit alten Eisenbahnschwellen, lackierten Brettln oder Spanplattenrestln zu heizen.

Auch beim Saugmotor müssen Ventile, Zylinderkopf+Dichtung und der Kühlwasserkreis die thermische Belastung abbauen können bevor der Motor abgestellt wird.
Wenn nach der Autobahn noch 2km Landstraße fährst bei moderater Drehzahl ist das Thema eh schon erledigt bis angekommen bist.

Wer lässt das Auto bitte an der Tankstelle oder bei einem Geschäft laufen, wenn sie reingehen? Sowas habe ich noch nie beobachtet und halte es auch für absolut hirnrissig. Ganz ehrlich, ich würde das tun, was ich für richtig halte. Wenn sie das für richtig hält, soll sie es tun - und zwar nicht mit "das ist illegal" oder so einem Quatsch, sondern einfach freundlich drauf hinweisen, dass es nichts bringt, den Motor da laufen zu lassen und dass ggf. jmd das Auto klauen könnte .

Beim Bahnübergang warte ich normalerweise kurz, ob sich nicht eh gleich was tut, und wenn dem nicht so ist, stell ich den Motor ab. Allerdings wäre es da wirklich hilfreich, eine Anzeige zu haben, wann der Zug wirklich kommt, wenn man die Schranken schon nicht erst schließen will, wenn es wirklich relevant ist. Manchmal kommt der Zug nach 20 Sekunden, manchmal nach drei Minuten, usw., sowas muss wirklich nicht sein.

@"Nachlaufen": der Turbo dreht nicht nur, der hat auch eine hohe Temperatur => bei den allermeisten Turbos drehen die "Lüfterräder" auf einer Welle die in einem Loch steckt, da ist keinerlei Kugellager oÄ. In den Spalt zwischen Welle und Loch wird Öl gepumpt, das schmiert und lagert. Wenn der Turbo jetzt je nach Motor 600 bis 900 (pi x Daumen) Grad bekommt und das Öl nicht ständig durchfließt kann es "anbrennen" und die sogenannte Ölkohle entsteht.

=> das "kurze" Nachlaufen damit er von der Drehzahl herunterkommt (was ich so im Rennsport gesehen habe von 150.000 auf 30.000 in etwa 4 bis 6s bei Standgas) sollte man IMHO immer machen, das lange Nachlaufen wenn es nicht anders geht (von der AB abfahren), da lasse ich gerne um die 60s nachlaufen.

Besser wäre es aber, hier bin ich auch bei Roman, das Auto "kaltzufahren" = einen Gang zu niedrig, dafür ohne Last mit etwas höherer Drehzahl für "die letzten 2 Kilometer" bewegen und danach eben kurz bzw. lang nachlaufen lassen.

Diesel hat eine geringere Abgastemperatur, dadurch wird der Turbo thermisch weniger belastet, es gelten aber die selben Faustregeln.


@Thema: zu anderen hingehen und ihnen was erzählen wird IMHO in den allermeisten Fällen negativ für einen selber enden.
Nachdem es aber unglaublich viele Leute gibt die nicht glücklich sind wenn andere nicht so leben wie sie wird es grad auf Ö3 sicher viele Stimmen dafür geben anderen die eigene Meinung aufzuzwingen.

Also mir fällt absolut keine Situation ein in der ich den Motor mal laufen gelassen hätte ohne das ich gefahren bin... Steige ich aus dem Auto aus, so wird der Motor ausgemacht. Hab ehrlich gesagt noch nie darüber nachgedacht ob das andere anders handhaben.

Einzig, wenn ich eine Berg-fahrt gemacht habe, da lasse ich das Auto ~30sek nachlaufen bevor ich ihn abdrehe, aber sonst nix.