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Abschied vom selber Fahren

WONDERMIKE 29.03.2019 - 15:34 9390 29
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WONDERMIKE

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kenough
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Langsam aber sicher nähert sich das 3. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts und ich kann mir mehr als gut vorstellen, dass so ab 2030 die selbstfahrenden Autos die Masse erreicht haben und positiv angenommen werden. Vielleicht als Abosystem a la Netflix. In einer Welt wo der Kühlschrank selbst einkauft und von der Drohne beliefert wird sicher nicht unrealistisch. Natürlich komfortabel ausgestattet und plötzlich chillt man morgens anstatt sich hochkonzentriert durch die fordernste Phase des Verkehrs zu mühen. Der Weg von A nach B ist nunmal nur für einen Bruchteil der Menschen mit Spaß verbunden - besonders im Alltag.

Womöglich gibt es zukünftig nur noch die Gelegenheit mit einer Ausnahmebestimmung selbst ein Auto lenken zu dürfen, weil dann einfach alle Fakten und die Vernunft dagegensprechen das einem fehleranfälligen Menschen zu überlassen. Bis das eintritt können wir also noch unsere automobilen Träume in die Tat umsetzen und uns standesgemäß von diesem Zeitalter verabschieden.

Hätte doch was und wenn ich dann vielleicht so Mitte 40 bin, passt auch der Porsche gut ins Bild einer standesgemäßen Midlife-Crisis :D Heute geht sich ja leider nur ein Boxster, vielleicht mit S, bei mir aus. Blubbernder American Muscle würds natürlich auch tun ;p

Würde mich interessieren ob sich schon jemand persönliche Gedanken in diese Richtung gemacht hat. Vielleicht halten das auch ganz viele für abwegig und gehen davon aus bis an ihr Lebensende selbst am Volant zu sitzen?

ccr


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Ich kann es kaum erwarten, und nutze die Assistenten jetzt schon fleissig.

Allerdings kenne ich die Probleme aktueller Systeme deshalb auch sehr gut, und weiss, dass mich 2030 noch kein Auto autonom von Türe zu Türe fahren wird.
Ich muss mir nur die Baustelle in der nächsten Straße anschauen, um zu wissen, dass es noch ein Zeiterl dauern wird, bis ein autonomes Fahrzeug damit klarkommt :D
Auch die Polizei wird sich was einfallen lassen müssen - eine manuell geregelte Kreuzung wird ein autonomes Auto nicht überqueren, nur weil irgendwo halb versteckt ein Polizist rumwachelt.
Bearbeitet von ccr am 29.03.2019, 15:41

Probmaker

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super thread!

meine persönlichen fahrgewohnheiten haben sich komplett verändert. es gibt eigentlich nur mehr Spaß ODER transport. und transport soll so unkompliziert wie möglich sein. das bedeutet für mich, dass ich eigentlich 80% meiner fahrten die nicht dem spaß dienen mit uber mache. es spart wahnsinnig viel zeit (parkplatzsuche, weg von und zur garage) und vor allem nerven. das handling ist einfach unglaublich komfortabel und es führt dazu, dass mir im alltag alles auf die nerven geht was mit der wartung/instandhaltung/administration eines autos zu tun hat. das betrifft servicetermine, reifenwechsel, tanken, handyparken aufladen etc pp.

ich brauche eigentlich für meinen alltag kein auto mehr und freu mich sehr, wenn ich per app ein vollautomatisches auto buchen kann das mich von a nach b bringt.

anders siehts natürlich aus wenn ich einen tag nur zur gaude unterwegs bin. das ist halt ganz was anderes.

xtrm

social assassin
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Für die Arbeit und Ausbildung nutze ich sowieso meine Füße und Öffis, auch wenn das teilweise in Graus ist. Autofahren tu ich nur privat und für anderes Zeugs, und da macht es mir normal immer spaß. Mache mir keinerlei Gedanken über rein automatisches Fahren, das ist noch sehr weit weg, auch vom Gesetz her.

mascara

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Zitat aus einem Post von Probmaker
ich brauche eigentlich für meinen alltag kein auto mehr und freu mich sehr, wenn ich per app ein vollautomatisches auto buchen kann das mich von a nach b bringt.
Ich glaube das Wort das du suchst heißt Taxi.

lagwagon

bierfräser
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Auf der CES2019 in Las Vegas hat Yandex ja gezeigt, dass es technisch bereits grundsätzlich möglich ist.

https://yandex.ru/promo/taxi/sdc/

Ein Artikel von heute wieder mit Ernüchterung
https://www.automobil-produktion.de...ahrens-293.html
Zitat
„Es wird weitere fünf Jahre dauern, um die Technologie zu entwickeln, um ein höheres Maß an Autonomie zu erreichen“, erklärt Thomas Sedran, „können Sie einen Geschäftsfall sehen, der diese Gemeinkosten für diesen Zeitraum rechtfertigt? Level fünf wird niemals global sein: Sie benötigen überall mobile Infrastruktur der neuesten Generation sowie ständig aktualisierte, hochauflösende digitale Karten. Und Sie benötigen immer noch nahezu perfekte Straßenmarkierungen. Dies ist in sehr wenigen Städten der Fall. Und selbst dann funktioniert die Technologie nur bei idealen Wetterbedingungen. Wenn auf der Straße bei starkem Regen große Pfützen entstehen, zwingt dies bereits dazu, dass ein Fahrer eingreift.“
Bearbeitet von lagwagon am 29.03.2019, 17:33

hachigatsu

king of the bongo
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Ich glaube das ein eigenes Auto künftig (nach 2030) wohl zum absoluten Luxusgut werden wird... In der City sowieso, am land - mal sehen.

Es wird immer mehr Richtung Carsharing gehen, und damit auch Richtung autonomes fahren.

HaBa

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Dr. Funkenstein
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Da wo es Öffis gibts wird das Auto vielleicht Luxus, "am Laund" gibts aber kein Öffis.

Und es gibt auch keine "Infrastruktur" die autonomes Fahren ermöglicht, und die wird es auch nicht geben, IMHO maximal bis zur Schnellstrasse runter, aber nirgendwo mit Gegenverkehr oder Querverkehr.

2030 erscheint mir aber auch für diese Variante zu früh...

ccr


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Was hat sich seit 2008 geändert?
Und ungefähr genauso viel wird sich bis 2030 ändern.

Auch wenn sich Technologien und Gewohnheiten heute schneller als vor 200 Jahren ändern - 11 Jahre sind trotzdem kein Zeitraum in dem sich unser Mobilitätsverhalten so grundlegend ändern wird.

hachigatsu

king of the bongo
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Zitat aus einem Post von HaBa
Da wo es Öffis gibts wird das Auto vielleicht Luxus, "am Laund" gibts aber kein Öffis.

Und es gibt auch keine "Infrastruktur" die autonomes Fahren ermöglicht, und die wird es auch nicht geben, IMHO maximal bis zur Schnellstrasse runter, aber nirgendwo mit Gegenverkehr oder Querverkehr.

2030 erscheint mir aber auch für diese Variante zu früh...

Sehe ich auch so, deshalb schrieb ja ich auch "nach 2030".
Könnte mir aber vorstellen das sie e-autos so gut hin bekommen das man sie nicht mehr kaufen, sondern nur mieten kann. Denke bei volvo gibt es das bereits.

mr.nice.

endlich fertig
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Meiner Meinung nach ist das eine sehr interessante Übergangs-Technologie zum vollständig KI gesteuerten Fahren, dieses sogenannte "Telefahren",
wo Mitarbeiter der Firma Kraftfahrzeuge fernsteuern, gerade für LKWs sehe ich da ein großes Potenzial.


Bearbeitet von mr.nice. am 16.09.2021, 15:08

enforcer

What?
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Wenn wir 2030 bei level 4 ankommen ist das imho schon optimistisch. Bis es wirklich level 5 erreicht wird noch einige Zeit vergehen. Level 3 beginnt ja grade erst so langsam und läuft noch bei keinem Hersteller wirklich problemlos bzw. extrem eingeschränkt (zB nur im Stau oder auf der Autobahn)

@Telefahren: Für Car-sharing sicher eine interessante Option, aber am Ende musst dann doch wieder selber fahren. Für LKWs sicher interessant, wenn man nicht ewig weit weg von zu Hause muss und nach x Stunden einfach den Fahrer wechseln kann.

böhmi

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Zitat aus einem Post von enforcer
@Telefahren: [...] Für LKWs sicher interessant [...]

Dann bin ich schon auf die Tele-Ladungssicherung und Tele-Ver. und Umladungstätigkeiten gespannt :D

mr.nice.

endlich fertig
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enforcer, warum meinst du dass man dann am Ende doch wieder selbst fahren muss?
Der Telefahrer bzw. die Telefahrerin kann ja auch Taxidienst machen.

Was das Be- und Entladen von LKWs betrifft, ja da wird es noch eine zeitlang Menschen dazu brauchen,
aber was spricht dagegen, dass dies z.B. die Absender bzw. Empfänger der Ladung selbst machen?

Bender

don`t jinx it
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Für die "letzte Meile" zum Ladehof wirds ohen Fahrer nicht funktionieren. Selbst mit einem guten Remote System wir das sehr schwer.

> Mr. Nice war schneller. Das machen dann Leute vor Ort.
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