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Motorschaden nach Dieselpartikelfilter Regenerierung - was nun?

LJ 06.01.2016 - 07:56 6316 8
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LJ

the force is with me
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Grüß Euch,

Ich hatte als Familienauto bis vor Kurzem einen Ford Focus EcoSport Baujahr 2008, dessen Dieselpartikelfilter zu einer Motorstörung führte. Ich ließ eine Regenerierung bei einer Ford Werkstätte durchführen (3x statisch abgebrochen, 1x dynamisch erfolgreich) um die Kosten eines neuen Filters aufzuschieben. Leider kam ich mit dem Fahrzeug nur 6km weit da dann die Drehzahl bei 6.000 anstand und eine weiße Rauchwolke zu sehen war bis der Motor dann endlich abgestorben ist. Die Werkstätte stellte fest, dass beim dritten Zylinder keine Kompression mehr vorhanden ist, der Turbo leichtgängig ist und kein Motoröl im Turbo-Ansaugtrakt. Motoröl-Stand war ein wenig über Maximum. Mir wurde erklärt, dass dies nicht mit der Regeneration zusammenhängt und ich einfach Pech gehabt hab.:bash:

Ein ÖAMTC Techniker erklärte mir jedoch, dass aufgrund der mehrfach versuchten Regeneration zusätzlich eingespritzter Diesel unverbrannt in die Ölwanne abgesunken sein kann, wodurch über die Kurbelgehäuseentlüftung Motoröl - welches vom Diesel verdrängt wird - angesaugt wurde. Deshalb sei es bei ÖAMTC auch interne Vorschrift den Motorölstand vor der Abgasprüfung zu prüfen.
Aufgrund fehlender Rechtsschutzversicherung habe ich mit der Schlichtungsstelle Kontakt aufgenommen und habe nun einen Termin am Freitag mit Werkstätte und Schlichtungsstellen-Mitarbeiter.

Nun meine Frage: Kann einer von Euch die ÖAMTC Erklärung nachvollziehen. Hat jemand Erfahrungen mit solchen Streitigkeiten? Wie sollte man am Besten vorgehen? Welche Chancen habe ich meinen Schaden ganz bzw. teilweise ersetzt zu bekommen?

Einen Sachverständigen beiziehen sowie vor Gericht zu ziehen möchte ich mir nicht leisten zumal bei negativem Ausgang ich auch noch die Kosten des Gegners und die Gerichtskosten tragen müsste...

Vielen Dank für Euren Input bereits im Voraus.

Indigo

raub_UrhG_vergewaltiger
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naja, díesel im motoröl nachzuweisen sollte eigentlich ein leichtes sein?

Drey

disconnected
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Zu einer Frage kann ich etwas beitragen: Wen mein BMW den DPF nicht durch die normale Fahrstrecke freibrennen kann, muss er eben regenerieren - sprich eben Diesel zusätzlich einspritzen, damit die benötigte Temperatur erreicht werden kann - diese zusätzliche Dieseleinspritzung verbrennt eben nicht optimal. Wie merke ich das? Mein BMW meldet mir im BC einen zu hohen Ölstand.

Somit schleunigst zur Werkstätte meines Vetrauens und Öl wechseln. Ärgerliche Prozedur, aber erst 2 mal in 200k km vorgekommen. BTW: Am Öl riecht man auch, dass es durch Diesel verdünnt ist.

Mein Mechaniker hat mir btw genau jene bei dir passierten Folgen+Schäden geschildert, die auftreten, wenn nach der Regeneration das Öl nicht gewechselt wird.

ccr


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Zitat von LJ
Einen Sachverständigen beiziehen sowie vor Gericht zu ziehen möchte ich mir nicht leisten zumal bei negativem Ausgang ich auch noch die Kosten des Gegners und die Gerichtskosten tragen müsste...
Ich drück Dir den Daumen. Aber vermutlich wird's ohne Sachverständigen und Druck durch einen Anwalt nicht gehen. Ich wäre sehr überrascht, wenn die Werkstatt das jetzt ohne weiteren Druck auf die eigene Kappe nimmt.

Römi

Hausmeister
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Vielleicht mal beim Konsumentenschutz fragen - http://www.konsumentenschutz-wien.a...§57-werkstatt/
(grad gefunden)
Kann wohl nicht schaden, vielleicht könenn die zumindest darüber aufklären wie man am besten weiter vorgeht.

AGENT 1

was gugst du ?
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Nach nur 6 km aus der Werkstatt trifft dich kein Mitverschulden zu, da muss die Werkstatt für alle Kosten aufkommen
Bearbeitet von AGENT 1 am 06.01.2016, 11:12

LJ

the force is with me
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Erstmal Danke an die Gemeinschaft - ein wenig Trost in einer misslichen Lage :ghug:

Zitat
Nach nur 6 km aus der Werkstatt trifft dich kein Mitverschulden zu, da muss die Werkstatt für alle Kosten aufkommen

Laut zwei anderen Werkstätten-Meistern ist das meist nicht so. Wennst vom Hof bist ist es dein Problem...

Konsumentenschutz und VKI hab ich probiert - die beraten nur, können aber nicht für dich einschreiten. Mangels (KFZ-) Rechtsschutz bei eigenem PKW müsste ich SV und Gericht selbst tragen und das riskiere ich lieber nicht - das bisschen Ersparte soll lieber meinem 3 Monate altem Sohn zugute kommen ;)

LJ

the force is with me
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Falls es jemanden interessiert: Gestern war der Termin mit dem Herrn der Innung und dem Autohaus-Besitzer. Die Werkstatt sieht zwar kein Verschulden, da ich jedoch alle Service machen ließ, kann es nicht an mir gelegen sein. Ich bekomme einen gebrauchten Tauschmotor (90.000 - 110.000 km) inkl. neuem Turbo und DPF in meinen Ford.

Ich habe jedoch einen Eigenanteil von max. € 1.900,-- da mein kaputter Motor bereits 170.000 km drauf hatte.

Fazit: Dank Innung nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen... als nächstes gönne ich mir eine KFZ-Rechtsschutzversicherung :rolleyes:

Castlestabler

Here to stay
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Wenn man es realistisch sieht, dann hätte dir hier die Rechtschutzversicherung auch nicht mehr gebracht. Weil beauftragt hast du den Vorgang und damit kann es eben auch zu Komplikationen kommen.

Würde mir mehr überlegen eine andere Werkstatt zu suchen, weil ich würde mal vermuten sie haben dich nicht darüber aufgeklärt, was alles passieren kann mit diesem Vorgehen. Sie hätten dir explizit erklären müssen, was sie machen und was dabei alles geschieht.
Weiteres ist es so, dass man nach dem Reinigungsvorgang eine kurze Zeit Ruhe hat, aber einen Wechsel oder eine gute Reinigung kann es nicht ersetzen.
Wenn schon Reinigen, dann ausbauen und im Ofen freibrennen, weil dann stirbt höchsten der DPF.
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