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R.I.P. Halyna Hutchins (DoP/Kamerafrau)

whitegrey 23.10.2021 - 11:11 6671 54
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Cobase

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Mr. RAM
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https://orf.at/stories/3234400/

Damit ich das richtig verstehe: Es war KEINE Requisitenfeuerwaffe, sondern eine ECHTE Feuerwaffe? Es waren KEINE Platzpatronen, sondern SCHARFE Munition?

W T actual F? :eek:

Eigentlich kann man noch froh sein, daß in dem Film kein MG vorkommt... :rolleyes:

xtrm

social assassin
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Na wenn es eine Requisite gewesen wäre ODER vor allem Platzpatronen genutzt worden wären, dann hätte der Schuss wohl niemanden getötet :D. Also das sollte wohl niemanden überraschen, dass da mit was Echtem geschossen wurde.

XXL

insomnia
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Die andere Theorie wäre ja das sie die Waffe falsch entschärft haben, die bekommen ein Gewinde in den Lauf und dann eine Düse (schaut halt besser aus wenn man dann mit Platzpatronen schiesst) und sich einfach nur die Düse gelöst hat und rausgeschleudert wurde ...

Nachdem Alec Baldwin auch Producer war, hat er da eigentlich auch nochmal mehr Verantwortung als ein einfacher Schauspieler ...

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Zitat aus einem Post von Cobase
https://orf.at/stories/3234400/Damit ich das richtig verstehe: Es war KEINE Requisitenfeuerwaffe, sondern eine ECHTE Feuerwaffe? Es waren KEINE Platzpatronen, sondern SCHARFE Munition?
Schaut ganz danach aus, ja... :rolleyes:

Im Endeffkt: Schlamperei halt - ziemlich sicher nach Schießübungen mit scharfer Munition in einer Drehpause selbige entfernt aber den Lauf nicht kontrolliert - und eine Kugel auf relativ kurze Distanz reicht halt leider locker aus um so einen Schaden anzurichten...

Und ganz ehrlich: auf einem Western-Set; abgeschottetes Gelände, Amerika, Waffen 'verfügbar'...
Das alleine kann ich ihnen jetzt nicht einmal übel nehmen (shooting-range ist dort eher 'Sport/Freizeitvergnügen') - aber da nehme ich doch um Gottes Willen nicht eine der 'Spielwaffen' (heißt so weil sie im Schauspiel vorkommt, nicht weil es Spielzeug ist) sondern eine andere die nur außerhalb vom 'direkten' Set verwendet wird - dann ist es auch relativ egal solange bekannt ist, dass sie scharf geladen ist; in dem Szenario richtet man sie ja nicht auf Menschen sondern auf Aludosen/Glasflaschen.

Leider ein fataler Ausgang aber wohl direkte Auswirkungen von Schlamperei/Unachtsamkeit/Fahrlässigkeit...
Ob aufgrund der Umstände/Arbeitsbedingungen oder generell Personell bedingt wird man erst rausfinden müssen.
Die tatsächliche Schuldfrage zu klären wird aber sicher nicht so einfach sein.
Bearbeitet von whitegrey am 28.10.2021, 07:55

Master99

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Zitat
Der Regieassistent, der Baldwin die Waffe übergab, sei 2019 wegen eines ähnlichen Vorfalls bei einem Film entlassen worden, berichteten zahlreiche US-Medien. Bei dem Dreh zu "Freedom's Path" sei damals ein Tontechnikmitarbeiter leicht verletzt worden, nachdem unerwartet eine Requisitenwaffe losgegangen sei, hieß es unter Berufung auf die Produktionsfirma des Films. Baldwin hatte vergangene Woche während der Dreharbeiten zu dem Western "Rust" offenbar versehentlich die Kamerafrau Hutchins erschossen, als er bei einer Probe die Requisitenwaffe abfeuerte. Die 42-Jährige starb kurz nach dem Vorfall im Krankenhaus. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter getroffen und verletzt. Echte Kugeln am Set Sheriff Adan Mendoza sagte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Santa Fe im Bundesstaat New Mexico, in dem Revolver habe sich offenbar eine echte Kugel befunden. Demnach wurde in Souzas Schulter ein Bleiprojektil gefunden – mutmaßlich das selbe Projektil, das Hutchins tötete und dann den hinter ihr stehenden Regisseur traf. Genaueres sollen weitere Untersuchungen ergeben. Unklar ist, wie scharfe Munition in den Colt gelangen konnte. Am Filmset stellte die Polizei 500 Kugeln sicher, eine "Mischung" aus Platzpatronen, Patronenattrappen und vermutlich auch echten Kugeln, wie Sheriff Mendoza sagte. "Wir werden feststellen, wie sie (die echten Kugeln) dort hingekommen sind, warum sie da waren, denn sie hätten nicht dort sein sollen." Offenbar habe es am Filmset eine gewisse "Nachlässigkeit" gegeben.

https://www.derstandard.at/story/20...it-alex-baldwin

unpackbar eigentlich dass bei sowas heiklem wie waffen so geschlampt wird.

Ich hoffe Regieassistent und Waffenmeisterin dürfen nie wieder ein Filmset betreten.

DAO

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Uns wurde sehr stark an Jeff Coopers Sicherheitsregeln angelehnt eingetrichtert das zB. jede Waffe grundsätzlich und immer als geladen gilt bis wir uns vom Gegenteil überzeugt haben.

Jeff Coopers Firearms safety rules sind hier das A und O siehe Wikieintrag

Code:
Cooper advocated four basic rules of gun safety:      

1.) All guns are always loaded. Even if they are not, treat them as if they are.     
2.) Never let the muzzle cover anything you are not willing to destroy. (For those who insist that this particular gun is unloaded, see Rule 1.)     
3.) Keep your finger off the trigger till your sights are on the target. This is the Golden Rule. Its violation is directly responsible for about 60 percent of inadvertent discharges.     
4.) Identify your target, and what is behind it. Never shoot at anything that you have not positively identified.

Hansmaulwurf

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Ich hab keine Ahnung von Waffengebrauch, aber für mich ist ja schon mal komplett schleierhaft warum nicht egal was drinnen ist im Zylinder, mal ausgeleert wird, man zur Platzpatronen-Schachtel geht und die dann einladet vor Verwendung. Lieber 4 Platzpatronen weggeworfen als mit echten Kugeln ballern :-/

rad1oactive

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Sollte K Munition nicht eh markiert sein?
Bzw sieht man ja, ob vorn ein Projektil drauf ist, oder?

sichNix

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danke für die insights wg, mich schockiert immer noch ein bissl das während eines drehs mit scharfer muniton getestet wird, geht mir rein aus sicherheit betrachtet nicht ein. (beim bh haben wir auch oft am deckel bekommen wenn wir nach erhalt einer waffe nicht den lauf kontrolliert haben und zielübungen auf lebewesen waren auch ganz ganz gern gesehen -> ala dem post vom doa)

Zitat
hat der Regieassistent einen Fehler bei der Überprüfung der Requisitenwaffe eingeräumt. Dave Halls gab laut einem am Mittwoch veröffentlichten Vernehmungsprotokoll gegenüber der Polizei an, er habe nicht alle Kugeln in der Trommel des Revolvers kontrolliert


böhmi

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Zitat aus einem Post von DAO
Uns wurde sehr stark an Jeff Coopers Sicherheitsregeln angelehnt eingetrichtert das zB. jede Waffe grundsätzlich und immer als geladen gilt bis wir uns vom Gegenteil überzeugt haben.

Jeff Coopers Firearms safety rules sind hier das A und O siehe Wikieintrag

Code:
Cooper advocated four basic rules of gun safety:      

1.) All guns are always loaded. Even if they are not, treat them as if they are.     
2.) Never let the muzzle cover anything you are not willing to destroy. (For those who insist that this particular gun is unloaded, see Rule 1.)     
3.) Keep your finger off the trigger till your sights are on the target. This is the Golden Rule. Its violation is directly responsible for about 60 percent of inadvertent discharges.     
4.) Identify your target, and what is behind it. Never shoot at anything that you have not positively identified.

Wird halt beim Filmdreh schwierig, niemals auf irgend etwas oder jemanden zu zielen.
Deshalb sollte man imho auch keine Waffen verwenden, für deren Kaliber es passende scharfe Munition gibt.

Dass hier anscheinend in Drehpausen mit den Requisitenwaffen mit scharfer Munition auf Dosen geschossen wurde ist für mich einfach nur "WTF?". Generell ist die Verwendung von echten Waffen und dann auch noch in Kombination mit Vorhandensein von dazu passender scharfer Munition am Set völlig irre.

Viper780

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Mein Waffen "wissen" kommt nur vom Bundesheer und das ist doch schon etwas länger her.

Jedesmal wenn man mit Munition hantiert hat (egal ob Knall oder Scharf) wurde mehrmals repetiert (okay das fällt bei einem Revolver weg) und dann in eine Schussbox mindestens 3x abgedrückt.

Auch wenn man die Waffe aus der Hand gegeben hat war genau das ein Ritual.
Daneben genau die Regeln von Jeff Coopers die DAO schon angeführt hat (wusste bisher nicht von wem die kamen - Danke dafür)

Sogar bei jedem Softgun und Paintball "Feld" wo ich dabei war wurde genau danach gehandelt.

Mir ist der vertraute "Umgang" mit Feuerwaffen in Amerika nimma wurscht.

DAO

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nachdem ich viele yt ami kanäle aboniert und gesehen habe wundert mich nix mehr dort.

viele amis nehmen regeln oder gar gesetze nicht ganz so ernst.
da sind wir in europa schon musterschüler dagegen.

kanäle zum thema waffen (die ich aboniert habe) sind in der regel dafür schon fast wieder vorbildlich fürs regln einhalten.

sichNix

Here to stay
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Sie selber wisse nicht wie die echte Patrone reinkam, am set wurde aber ein Mix aus Platz Patronen und echter Munition gefunden. :bash:


whitegrey

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Für mich steht definitiv fest, dass der Regieassistent groben Mist gebaut hat (nicht zum ersten mal) und, dass die Waffenmeisterin wohl noch nicht für ein Projekt dieser Größenordnung geeignet war (Alter & Erfahrung) -> ein Regieassistent hat keine Waffe zu übergeben, es sei denn sie ging bereits vorher als geprüfte 'cold gun' durch die Hände der Waffenemisterin oder Waffenassistenz -> und da wurde halt auch schon geschlampt. Vermutlich sind auch am Rande Beteiligte nicht ganz unschuldig ('Zielschießen & Co') und mit dem Wissen möchte ich jetzt nicht leben müssen aber im Endeffekt waren die zwei vorhin genannten die letzten Glieder in der Kette die genau so etwas (wenn auch erst im letzten Moment) verhindern hätten müssen - oder zumindest mit bestem Gewissen die Chance darauf so gering wie möglich zu halten (dass eben maximal ein technischer Defekt / 'höhere Macht' nicht ganz ausgeschlossen werden kann - sehr wohl aber menschliches Versagen)... Produktionsfrimen die aus Gründen der 'tax-evasion' (nichts anderes ist das leider oft) an allen Ecken und Enden sparen wollen und wenig von union-jobs halten wenn es darauf ankommt tun dann ihr Übriges...

Ich bin zumindest froh jetzt gerade in Deutschland am Set zu sein; Präzisionsfahrer einer Stunt-Unit nur wenn mal leicht über Tempolimit in der Innenstadt auf einer abgesperrten und komplett geblockten Straße (zugegebenermaßen mit wet-down) gefahren wird. Klar wird da auch oft mal wo gespart (leider durchaus beim Stammpersonal - aber eher bei den 'simplen' Positionen und zb. deren Unterkunft oder Anreise [Öffis statt Taxi, Hostel statt Hotel, FlixBus statt ICE usw.]), aber nicht an solchen kritischen Stellen wie 'Stunt / practical SFX' wo dir sowieso jede Versicherung aussteigt wenn nicht mit zertifizierten Profis gearbeitet wird.
Bearbeitet von whitegrey am 30.10.2021, 18:50 (Rechtschreibung)

davebastard

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Zitat aus einem Post von böhmi
Wird halt beim Filmdreh schwierig, niemals auf irgend etwas oder jemanden zu zielen.
Deshalb sollte man imho auch keine Waffen verwenden, für deren Kaliber es passende scharfe Munition gibt.
stell ich mir schwer umsetzbar vor.

Zitat
Dass hier anscheinend in Drehpausen mit den Requisitenwaffen mit scharfer Munition auf Dosen geschossen wurde ist für mich einfach nur "WTF?". Generell ist die Verwendung von echten Waffen und dann auch noch in Kombination mit Vorhandensein von dazu passender scharfer Munition am Set völlig irre.
full ack da hab ich mir auch aufs hirn gegriffen :rolleyes: sowas geht nur in murrica mit ihren wild-west waffengesetzen
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