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Erfahrungen bei Nervosität, Unruhe?

Pinocolado 20.07.2022 - 16:36 18568 127 Thread rating
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MightyMaz

hat nun auch einen Titel
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Sozialpädagogen haben hier offiziell die Möglichkeit ausschließlich Kinder-/Jugendpsychotherapeut zu werden. Das wird dann aber im Zuge der Reform bzw. Einführung des Studiengangs auch gleich abgeschafft (soll noch bis 2032 möglich sein, genau wie für Psychologen).

Psychotherapie anzubieten ist aber in .de ansich nicht schwierig nur halt ohne Approbation. Dafür reicht dann der "kleine Heilpraktiker" (den Psychologe teilweise sogar "geschenkt" bekommen). Diesen Weg gehen auch viele Psychologen, die keine Zusatzausbildung machen wollen. Insofern kann da das Fachwissen auch sehr unterschiedlich ausgeprägt sein.

davebastard

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das mit dem heilpraktiker gibts in .at meines wissen nach nicht, bzw. geben wirds es schon aber die allgemeinheit sieht das nicht gleichwertig.
Bearbeitet von davebastard am 27.07.2022, 10:12

FreenB

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Zitat aus einem Post von davebastard
ich kenn mich ja ned so aus aber wäre ned ein psychotherapeut das was man in dem fall will? psychologen haben ja ganz eine andere ausbildung

Drum sag ich ja, wenn man jemanden zum Reden braucht, gibts mehrere Lösungen. Da muss man sich aus meiner Sicht am Anfang noch gar nicht auf diese Schiene festlegen. Vielen hilft ja auch schon das Verständnis von Freunden und Verwandten. Sich halt einfach mal alles von der Seele reden und jemanden finden, der einem zuhört. Bei vielen reicht ja auch das schon aus. Wenn das nicht hilft, na dann schaut man eben weiter.

Wer einem dann hilft ist mir persönlich auch egal, Hauptsache mir wird geholfen. Wen jemand mit supertoller Ausbildung einem nicht ernst nimmt, dann bringts vielleicht sogar weniger als die ungebildete beste Freundin, die einem zuhört und Verständnis zeigt. Aber gut, muss jeder selbst wissen was er in der Situation macht.

Denke man kann halt auch selbst viel beitragen, dass sich die Situation verbessert. Gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf, natürliche Mittel, Entspannungstees, Gesprächstherapien oder ob man jetzt zum Sportfreak wird - irgendwas wird einem helfen. Man muss halt nur seine Lösung finden.

NL223

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Ja is auch völlig egal ob die studieren müssen oder nicht, nur weil wer studiert hat bedeutet des ja ned das er eine brauchbare arbeit ableistet... generell sind studien extrem überbewertet - ein akademischer titel beweist weder wille noch kompetenz meiner meinung nach...

Longbow

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Zitat aus einem Post von NL223
Ja is auch völlig egal ob die studieren müssen oder nicht, nur weil wer studiert hat bedeutet des ja ned das er eine brauchbare arbeit ableistet... generell sind studien extrem überbewertet - ein akademischer titel beweist weder wille noch kompetenz meiner meinung nach...
Es beweist aber, dass du dich (im Idealfall, Seepocken beweisen die Ausnahme) in einem anderen Umfeld und mit einer anderen Herangehensweise mit einem Thema auseinandergesetzt hast als nur beim Dr. Roland in der Abendschule.

davebastard

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voll und abgesehen vom Heilpraktiker haben alle studiert, also Psychotherapeut, Psychologe oder Psychiater...

Pinocolado

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lassen ma das mit dem Regenbogen wieder, es war als Satire gemeint nach einer gut gemeinten "sei-ein-Mann" Bemerkung, so ach dem Motto "wann ist ein Mann ein Mann" und mich macht das ein wenig orientierungslos. mache mir darüber eben auch Gedanken.

von wegen Heilpraktiker, Psychotherapeut, Psychiater usw. ja, ich hatte im Lauf der Zeit so einiges durch. Es gibt überall diese und jene Kapazunder oder eben weniger und ich bin auch der Ansicht, dass es auf beides ankommt: Kompetenz und die Art und Weise der Umsetzung.

Wie gesagt bin ich an einem Punkt, wo ich mich gerne hier austausche und ja, ich suche nach Verständnis und im besten Fall die eine oder andere gute Idee. Es wird ohnehin nie die eine Lösung für alle geben weil bei jedem individuelle Faktoren mit reinspielen.

noch kurz zurück zum Fahrzeug Vergleich, ich sehe mich nicht als Vehikel, wo eine Schraube locker hat und mim festziehen der Mutter ist es gut. Ich denke auch, es ist ein Prozess. Im fall hilft vielleicht die eine oder andere Krücke auf dem Weg zur Gelassenheit. Jedenfalls gibt der Diskurs Impulse und ja, ich reflektiere über meine eigenen Irrtümer und Ticks.

hynk

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Zitat aus einem Post von Pinocolado
lassen ma das mit dem Regenbogen wieder, es war als Satire gemeint nach einer gut gemeinten "sei-ein-Mann" Bemerkung, so ach dem Motto "wann ist ein Mann ein Mann" und mich macht das ein wenig orientierungslos. mache mir darüber eben auch Gedanken.

Bist nicht allein. Wurde in meinem Leben wohl zu oft als Schwuchtel, Weichei, etc beschimpft.
Ein Mann muss nicht Autos und Fußball geil finden, oder Stahlwerke mit seinen eigenen Händen bauen. Er muss auch nicht die Männlichkeit anderer abwerten um selbst Mann zu sein.
Mann sein ist zum vergessen. Emanzipiert bzw. erwachsen sein ist das einzige, das etwas wert ist.
Vielleicht hilft die Perspektive ja :)

Viper780

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Zitat aus einem Post von davebastard
ich kenn mich ja ned so aus aber wäre ned ein psychotherapeut das was man in dem fall will? psychologen haben ja ganz eine andere ausbildung
Zitat aus einem Post von semteX
ja, ich geh davon aus, dass (hoffentlich) der psychiater statt des psychologen gemeint ist. und ja, psychiater sind, wenn du ned grad stimmen hörst, vollkommen sinnlos.
Zitat aus einem Post von Longbow
beim psychotherapeuten wirds halt noch mehr wischiwaschi, je nachdem welcher denkschule der anhängt etc.

Wie dio schon Schrieb - ein Psychiater ist ein Arzt mit Zusatzausbildung und nur ein Arzt darf dir Medikamente Verschreiben. Korrekter heißt dieser eigentlich Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Nach meiner Erfahrung hilft es sich zuerst mal mit Medikamenten etwas zu stabilisieren bevor man in die Behandlung geht.

Ein Psychologe ist jemand der Psychologie Studiert hat und ohne Zusatzausbildung (zum Klinischen Psychologen) dürfen diese auch keine (psychisch) Kranken Personen zu behandeln.

Ein Psychotherapeut muss nicht (unbedingt) studiert haben und es können auch Coaches, Sozialarbeiter, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Lehrer,... diese Ausbildung machen. Aber auch die Ausbildung ist sehr streng geregelt und überwacht.

Ob ein Psychologe oder Psychotherapeut besser helfen kann ist schwer zu sagen. Ersterer ist vermutlich deutlich besser in Statistiken und Muster Erkennung ;)

Zitat aus einem Post von NL223
Also 50% der Psychiater mit denen ich bis jetzt zu tun hatte neigen dazu eine Frage zu stellen und noch bevor die Antwort ausgesprochen ist kommt schon die nächste... ich glaub nicht das man sich bemüht, wenn man sich nicht einmal die Antwort fertig anhört. Man merkt eigentlich recht schnell obs sinn hat mit einem Arzt ein zweites mal zu sprechen...

Was Psychologen angeht, da seh ich halt das Problem auch das es einfach wenig möglichkeiten gibt um zu helfen... Ich bin ehrlichgesagt der Meinung, nachdem das ganze bei mir zB keine phase ist, bzw nicht durch ein ereignis das man verarbeiten kann oder so entstanden ist, das reden nicht so sonderlich viel hilft. Würd schon einfach "etwas" brauchen das die Symptome etwas bekämpft.

Gesprächstherapien empfinde ich eigentlich als deprimierend, ist nicht super immer wieder gesagt zu bekommen das man sich halt ohne belohnung vom leben die ganze zeit quälen muss ... und das man einfach nicht erwarten kann dass das umfeld rücksicht nimmt oder sich auch etwas anpassen versucht. - zudem ist das eh jedem selbst klar.

Ich habe da mehr den eindruck es gibt eine vorgabe wie sich allgemein ausgedrückt die medizin und der sozialbereich ein normales leben vorstellt - und das muss einem gefallen, oder anders gesagt, wenn man sich dann so verhält - egal wie es der betreffenden person dabei geht - dann ist wieder alles in ordnung - und das hilft mir zB gar nicht...

EDIT: Auch muss ich noch sagen, wenn man älter wird, dann wirds immer schwieriger find ich, jeden tag in der Arbeit zb sich zu verstellen um halt "reinzupassen" - das schafft man irgendwann nicht mehr ausreichend...

Autismus ist sicherlich nicht trivial, das Spektrum sehr groß und die Forschung lernt da nach wie vor extrem viel.
Ich hab damit eigentlich keine Erfahrung außer einem ehemaligen Arbeitskollegen und seinen (seltenen) Erzählungen.

Soweit ich weiß behandeln die Brüder im Regelfall bis 35 Jahren ambulant. Aber evtl gilt das nur für deren Arbeitsplatz Projekt.

Ob da die Klassische Gesprächstherapie hilft? - keine Ahnung! Vermutlich auch zu individuell.

Deine letzten beiden Absätze sind halt eher philosophischer Natur und treffen für jeden einzelnen Menschen exakt so zu.

Was Normal ist bestimmt die Kultur und die Mehrheit der anderen. Das spiegelt sich natürlich auch bei den Medizinern wieder. Aber im Grunde ist ja das Ziel jeder Behandlung ein "normales Leben" zu führen.
Irgendwann im Verlauf der Behandlung sollten sich alle über dieses Zielbild abstimmen.
Die Frage ist halt wie sehr das überhaupt von der Gesellschaft abweichen kann um zB weiterhin einen Job zu halten

Zitat aus einem Post von Pinocolado
noch kurz zurück zum Fahrzeug Vergleich, ich sehe mich nicht als Vehikel, wo eine Schraube locker hat und mim festziehen der Mutter ist es gut. Ich denke auch, es ist ein Prozess. Im fall hilft vielleicht die eine oder andere Krücke auf dem Weg zur Gelassenheit. Jedenfalls gibt der Diskurs Impulse und ja, ich reflektiere über meine eigenen Irrtümer und Ticks.

Haben wir nicht alle eine Schraube locker? ;)

Reflektieren ist sehr gut - aber es hilft da einfach auch drüber zu reden um nicht in der eigenen Loop gefangen zu sein.


@hynk
Sehr geil zusammen gefasst und das sind wohl Dinge die man erst etwas später und vorallem mit Kindern versteht (wirklich beherzigen und danach Leben ist nochmals schwerer)

NL223

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Zitat aus einem Post von Viper780
Soweit ich weiß behandeln die Brüder im Regelfall bis 35 Jahren ambulant. Aber evtl gilt das nur für deren Arbeitsplatz Projekt.

glaub es geht bis 26, bin da aber nicht sicher... , Work_aut, die Arbeitassistenz auch länger, hab da jetz mit 37 auch noch kontakt und beratung... auch wenn vl. nicht so vorgesehen...

Zitat aus einem Post von Viper780
...Aber im Grunde ist ja das Ziel jeder Behandlung ein "normales Leben" zu führen...
Aber genau das macht nicht jeden Menschen glücklich oder zufrieden...

Zitat aus einem Post von Viper780
Die Frage ist halt wie sehr das überhaupt von der Gesellschaft abweichen kann um zB weiterhin einen Job zu halten
Ja, genau da liegen grobe Probleme..., im Grunde hat man keine Wahl, man muss einfach "mitspielen", auch wenns nicht "gut tut"...

Viper780

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Mein Leben als IT'ler ist für einen hochmotivierten Sportler und Instagram Star auch nicht normal.

Im Kreis hier fühl ich mich aber sehr normal - das ist schwer festzustellen was für einen Normal ist und wieviel die Gesellschaft noch akzeptiert.

FreenB

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Zitat aus einem Post von NL223
Ja is auch völlig egal ob die studieren müssen oder nicht, nur weil wer studiert hat bedeutet des ja ned das er eine brauchbare arbeit ableistet... generell sind studien extrem überbewertet - ein akademischer titel beweist weder wille noch kompetenz meiner meinung nach...

Wer hat denn das schon wieder geschrieben?
Man kann auch zwanghaft alles falsch verstehen wollen.

Alles was ich gesagt habe ich, viele brauchen eine Person mit der sie über gewisse Dinge sprechen können. Und ob die Person jetzt dafür ausgebildet ist oder nicht, die "richtige oder falsche " Ausbildung dafür hat oder einfach nur die beste Freundin ist, spielt am Anfang oft eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist sich da nicht zu verschließen und alles in sich hineinzufressen bis es eben zu schlimm wird. Gibt genug Menschen, die ihre Probleme anderen nicht mitteilen und dann steht man an - obwohl Freunde und Verwandte einen auch schon helfen könnten.
+Und die Hürde sich einen Psychologen anzuvertrauen ist wohl auch bei vielen nicht gerade gering - leider.

Pinocolado

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Zitat aus einem Post von hynk
Bist nicht allein. Wurde in meinem Leben wohl zu oft als Schwuchtel, Weichei, etc beschimpft.
Ein Mann muss nicht Autos und Fußball geil finden, oder Stahlwerke mit seinen eigenen Händen bauen. Er muss auch nicht die Männlichkeit anderer abwerten um selbst Mann zu sein.
Mann sein ist zum vergessen. Emanzipiert bzw. erwachsen sein ist das einzige, das etwas wert ist.
Vielleicht hilft die Perspektive ja

Guter Ansatz. auf alle Fälle geht es ums Erwachsenwerden und - sein. Ich denke, das sind wir als Gesamtes nicht.

Stimmt, ein Gespräch hilft schon aber was dazu kommt ist das alles und jedes ein Trigger ist. Richtig offen sein geht irgendwie nicht. Hatte gestern einen schlechten Schlaf und fühle mich den ganzen Tag schon gerädert. Zahnarzt Termin hatte ich auch noch. War nicht angenehm und kostet jedesmal Geld. seufz.

NL223

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Also ich würde sagen ich war immer offen und hab alles gesagt was es zu sagen gibt - problem is dass trotzdem immer die selben 0815 aussagen/empfehlungen kommen - und die bringen nix, auch wenn mans zum 10x versucht... da müsste die zuhörende seite einfach mehr darauf eingehen...

Und gerade Ärzte/Psychologen neigen dazu, da sie ja fachleute sind und das alles besser wissen sollten als der laie, das zu hören was sie glauben, und nicht das was man ihnen erzählt...

dio

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Wieso der Leidensdruck und die Suche nach Hilfe, wennst es eh besser weißt und "normal" einfach nicht "dein" normal ist? Ernst gemeinte Frage.
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