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Wahlcomputer

Korky 23.11.2006 - 20:38 3064 23
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Korky

Bloody Newbie
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Wundert mich eigentlich, dass ich hier noch nichts darüber gelesen habe.

In .de gibt es eine Petition zur Streichung des §35 BWahlG der die Stimmabgabe mithilfe von Wahlmaschinen ermöglicht. Bei der ursprünglichen Petition gab es schon so viele Unterschriften, dass eine Ersatzpetition eingerichtet werden musste, da das System mit so vielen Stimmen nicht umgehen kann/konnte.
Obwohl diese Petition nur Deutschland direkt betrifft, so dürfte sie doch auch für viele andere interessant sein. Ich habe bei den Unterschriften auch einige aus Österreich gesehen (und aus Spanien, Portugal, Italien, ...).
Mitzeichnen kann man noch bis 28. November 2006 auf http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/...?PetitionID=321. Die ursprüngliche Petition findet sich unter http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/...?PetitionID=294. Das ganze mit der Online-Petition ist anscheinend noch im Teststadium und deshalb auf den Servern des International Teledemocracy Centre an der Napier Universität in Edinburgh, also nicht wundern über die eigenartige Adresse.
Auf den Seiten des CCC gibt es auch noch Informationen dazu.


PS: Die Petition bzgl. Handgepäck finde ich auch durchaus unterstützenswert.

Dreamforcer

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naja ob man an den stimmzetteln manipuliert oder an den computern ist doch grad schon egal.

dosen

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Sehe jetzt nicht den Sinn dahinter... Wahlcomputer vereinfachen die auszählung und es geht schneller. Und wenn man gscheite Kontrollorgane daneben hinstellt ist es auch sicherer.

Nur weil manche glauben das ist jetzt nurmehr Computa und das kann man hackn sollte man nicht auf so ein system verzichten.

Zitat
Ein fundamentales Prinzip der Demokratie ist die Öffentlichkeit des gesamten Ablaufs von Wahlen. Bei Wahlen per Stimmzettel und Urne kann jedermann die Korrektheit des Wahlablaufs von der Aufstellung der Urne bis zur Auszählung und Feststellung des Ergebnisses kontrollieren.

Jap, und alle Stimmen werden genau ausgezählt... war immer so und wird auch immer so sein :D

Man bringt durch Wahlcomputer höchstens mehr genauigkeit und wenig Betrugsmöglichkeiten in die Sache.

Zitat
Auch die Überprüfung einer Wahl und die Aufklärung von Wahlbetrug nach Wahlen, wie beispielsweise 1989 in der DDR oder 2002 in Dachau, ist stark auf die physische Existenz von Wahlzetteln angewiesen und wird durch den Einsatz von Wahlcomputern wesentlich erschwert, wenn nicht gar unmöglich.

Wäre gerade noch ein Argument das ziehen würde. Wenn man allerdings die Stimmen einmal im Wahlsystem, einmal extra in einer Kontrollsoftware und am Server speichert könnte man das eigentlich recht gut kontrollieren...



Is mir als Österreicher eigentlich recht wurscht - würd mir bei der Wahl aber auch ein einfaches Knopferl drücken wünschen... Wahlzettel = alt, leicht manipulierbar und umständlich.

that

Hoffnungsloser Optimist
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Zitat von dosensteck
Wahlzettel = alt, leicht manipulierbar und umständlich.

Eine schriftliche Aufzeichnung ist der einzige Weg, die Stimmauszählung unabhängig zu überprüfen. Wahlcomputer sind möglicherweise nicht leicht manipulierbar, aber dafür ist eine Manipulation praktisch nicht nachzuweisen.

Wenn schon unbedingt Wahlcomputer, dann nur solche, die gleichzeitig mit der Stimmabgabe einen Wahlzettel drucken, der vom Wähler kontrolliert wird und dann in die Urne geworfen wird. Dann geht die Auszählung schnell und automatisch, und bei Zweifeln können die Zettel immer noch nachgezählt werden. Aber eine "black box", die nichtmal von den anwesenden Wahlhelfern kontrolliert werden kann, ist äußerst bedenklich und sollte nicht eingesetzt werden. Teurer sind die Kastln sowieso als eine manuelle Auszählung.

Korky

Bloody Newbie
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Zitat von dosensteck
Wahlzettel = alt, leicht manipulierbar und umständlich.
Wahlcomputer sind auch leicht manipulierbar(heise - Nedap-Hack)! Und was ist für dich so umständlich ein Kreuzerl auf ein Blatt Papier zu machen?

Ausserdem geht es auch nicht nur darum, dass die Geräte leicht gehackt werden können, sondern auch darum, dass
In Sarasota in Florida steigen sie jetzt wieder um von Wahlmaschinen auf die altmodische Variante mit Wahlzetteln.

Ich sehe keinen Vorteil in Wahlcomputern, denn ich kann ruhig ein paar Stunden warten, bis das vorläufige Endergebnis präsentiert wird. Hochrechnungen gibt es eh schon vorher und das tatsächliche Ergebnis kommt sowieso erst mit Auszählung der Briefwahlstimmen.
Bisher konnten die Wahlhelfer ja auch immer die Wahlzettel auszählen und Beobachter können Unregelmäßigkeiten erkennen, ohne vorher das Bedienungshandbuch und den Schaltplan eines bestimmten Wahlmaschinentyps studiert zu haben. Auch eigenartiges Verhalten der Wahlhelfer fällt auf (wenn z.B. ein Wahlhelfer die Kouverts selbst nimmt und stattdessen ein anderes in die Urne wirft) im gegensatz zur Bedienung bei den Stimmcomputern (wo es nicht unbedingt auffällt, wenn die letzte Stimme am Bedienterminal annulliert wird).

Wer mal etwas Zeit hat, kann sich ja "Hacking Democracy" anschauen (Beschreibung dazu, ich habs selbst noch nicht gesehen).

dosen

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Nur weil die Usa nicht fähig ist (oder nicht fähig sein wollen) ein gutes system aufzubauen muss das in europa nicht auch so sein.


thats vorschlag mit drucken eines durchschlags wäre auch nicht schlecht. wenn wahlbetrug befürchtet wird kann man dann ja auch immer noch gegenchecken ;)

davebastard

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ich find wahlmaschinen sind ungefähr so notwendig wie abfangjäger :D

XXL

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naja betreffend sicherheit dürfen einige leute hier keine bankomaten verwenden und immer an der kassa geld holen ...

das sind seit jahren computer, und solange sie von guten firmen sind gehen ...

und unser wahlsystem mit dem in amerika vergleichen ist ein bischen eigenartig, die haben dort freiwillige wahlorganisationen, bei uns ist alles vom staat kontrolliert, die wählen auch unter woche, und müssen sich frei nehmen das wählen können ...

ich denke es wäre sinnvoller als abfangjäger, aber wirklich dringend ists net wirklich ...

semteX

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Zitat von XXL
naja betreffend sicherheit dürfen einige leute hier keine bankomaten verwenden und immer an der kassa geld holen ...

das sind seit jahren computer, und solange sie von guten firmen sind gehen ...

und unser wahlsystem mit dem in amerika vergleichen ist ein bischen eigenartig, die haben dort freiwillige wahlorganisationen, bei uns ist alles vom staat kontrolliert, die wählen auch unter woche, und müssen sich frei nehmen das wählen können ...

ich denke es wäre sinnvoller als abfangjäger, aber wirklich dringend ists net wirklich ...
Es werden eh genug leute durch Bankomaten - Manipulation geschädigt? nur weil die meist ned selbst dafür bezahlen ist noch lang ned "kein schaden entstanden"...

ich bin btw auch strikt gegen die wahlmaschinen.

t3mp

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Man muss sich einfach noch ein möglichst sicheres System einfallen lassen. Und ein duales System mit ausgedruckten Stimmen zum Gegencheck, warum nicht?

Für alle Befürworter von mehr direkter Demokratie wäre der Wahlcomputer eine sehr gute Einführung.

EDIT: Der ORF würde natürlich das ganze Theater um die Hochrechnungen u. das Wahlabend-Spektakel verlieren...
Bearbeitet von t3mp am 25.11.2006, 18:19

Korky

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Was bringt das System mit dem Wahlcomputer+Ausdruck für Vorteile gegenüber dem bestehenden Verfahren mit Wahlzetteln? Warum muss man unbedingt einen komplizierten und teuren Zwischenschritt einführen? Nur, damit man nicht händisch ein Kreuzerl macht, sondern der Computer das ausdruckt und man den Ausdruck anschliessend in die Wahlurne wirft? Das bisherige System hat sich doch im großen und ganzen bewährt.
Die meisten hier betrifft der Auszählvorgang ja eh nicht, da wohl nur wenige hier als Wahlhelfer tätig sind (schätz ich mal).
Und wer wirklich nicht warten kann, kann ja die Hochrechnungen verfolgen (wenn nötig auf ausländischen Sendern, die hatten bei der letzten Nationalratswahl schon vor Wahlschluss ziemlich genaue Ergebnisse). Das Endergebis steht trotzdem nicht früher fest. Wie man sieht, können auch die Briefwähler das Ergebnis noch merkbar beeinflussen.

Zitat von t3mp
Für alle Befürworter von mehr direkter Demokratie wäre der Wahlcomputer eine sehr gute Einführung.
Inwiefern? Bitte führ das mal näher aus.

t3mp

I Love Gasoline
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Ganz einfach, steht das System einmal, lassen sich beliebige Wahlen/Abstimmungen

-günstiger
-kurzfristiger
-unkomplizierter

realisieren.

XXL

insomnia
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auch billiger, das hast vergessen ...

ich mein wahlen kosten jetzt ein paar millionen, so wahlcomputer kosten einmal viel und die wahlen anchher dafür um einiges weniger, ausserdem wird die organisation einfacher ...

madp

Big d00d
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Zitat von t3mp
-günstiger

Das bezweifel ich mal. Wenn das wirklich Maschinen sind wo ich den ausgedruckten Zettel sehe bevor der dann automatisch in eine Urne geleitet wird dann wird allein dazu ja schon allerhand Mechanik benötigt. D.h. Fehleranfällig und daher laufende Wartungskosten.
Wenn die Maschine so aufgebaut ist das zwar irgendwo was gedruckt wird, der Wähler diesen Zettel dann aber gar nicht sieht, dann könnte man sich das Ausdrucken und den "Paper trail" ja gleich sparen. Soll heissen ich gebe Partei A die Stimme, abgespeichert und gedruckt wird dann aber Stimme für Partei B.
Also ich glaub nicht das es günstiger ist zigtausende komplizierte Maschinen in Österreich aufzustellen die die Stimmen Vorort drucken, als wie die ganzen Wahlzettel einfach in einer zentralen Druckerei herzustellen und dann per Post zu verteilen.

Zitat

-kurzfristiger
Wennst genug Techniker bezahlst die die Maschinen in Schuss halten...

Zitat

-unkomplizierter
Also das jetzige System kannst jedem hauptschüler erklären. So ein elektronisches Wahlsytem versteht im Detail wahrscheinlich im Durchschnitt nur einer in 10000. --> Bullshit

dosen

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Zitat von madp
Das bezweifel ich mal. Wenn das wirklich Maschinen sind wo ich den ausgedruckten Zettel sehe bevor der dann automatisch in eine Urne geleitet wird dann wird allein dazu ja schon allerhand Mechanik benötigt. D.h. Fehleranfällig und daher laufende Wartungskosten.

Wenn die Maschine so aufgebaut ist das zwar irgendwo was gedruckt wird, der Wähler diesen Zettel dann aber gar nicht sieht, dann könnte man sich das Ausdrucken und den "Paper trail" ja gleich sparen. Soll heissen ich gebe Partei A die Stimme, abgespeichert und gedruckt wird dann aber Stimme für Partei B.

Zettel kommt raus, du schaust dann an - schmeisst den in die Urne... so wars gemeint. Da braucht man kein Laufband und keine automatisierten Prozesse ;) Dann braucht man sich auch nicht fürchten das du falsch gewählt hast ;)

Zitat von madp
Also ich glaub nicht das es günstiger ist zigtausende komplizierte Maschinen in Österreich aufzustellen die die Stimmen Vorort drucken, als wie die ganzen Wahlzettel einfach in einer zentralen Druckerei herzustellen und dann per Post zu verteilen.


Wennst genug Techniker bezahlst die die Maschinen in Schuss halten...

Komplizierte Maschinen? knopferl oder bildschirm drücken - ergebniss speicher, an den server senden und ausdrucken. herstellung kostet sogut wie nichts. software ist warscheinlich noch das teuerste an den dingern ;)

techniker bezahlen... jap, vielleicht geht bei 8 von 1000 in einen jahr was ein - reparieren kostet dann warscheinlich eine stunde zeit - ersatzteile natürlich ein paar euro.
Zitat von madp
Also das jetzige System kannst jedem hauptschüler erklären. So ein elektronisches Wahlsytem versteht im Detail wahrscheinlich im Durchschnitt nur einer in 10000. --> Bullshit

kann sein das man vielleicht ein paar pensionisten damit verwirrt. wenn man darüber aber eine anleitung mit 3 piktogramen hängt kennt sich jeder damit aus. denke mal das system kann man dann auch vorschülern erklären ;)
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