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Zitat aus einem Post von InfiXich finde die derzeit beste metapher(?) für kapitalismus im endstadium ist das crypto-mining
...
wobei ich jetzt nicht das problem dabei seh was leute privat mit ihrer hardware machen... ich denk da schon eher an die mining-farmen die im MW bereich energie verbraten.
Zitat aus einem Post von VinciMan könnte mit der Rechenleistung natürlich auch was sinnvolleres tun, z.B. der Meteorologie oder Medizin zur Verfügung stellen
Zitat aus einem Post von InfiXich finde die derzeit beste metapher(?) für kapitalismus im endstadium ist das crypto-mining
da wird tonnenweise hardware produziert, wo viel energie und arbeit drin steckt, und anstatt dann dem eigentlichen bestimmungszweck zugeführt zu werden landet es in irgendwelchen mining-farmen nur um dann noch mehr energie zu verbraten um irgendwelche fantasiezahlen hin und herzuschieben um irgendeinen erfundenen wert zu schaffen der nur existiert so lange die leute glauben er existiert, hat schon fast was religiöses.
den umwelt-aspekt jetzt mal völlig ausser acht gelassen.
mit technisch interessanten ansätzen hat das schon lange nichts mehr zu tun.
klar nun könnte man argumentieren, dass eine gpu die energie für videospiele verbrät genauso sinnlos ist, aber unterhaltung hat imho für die menschheit doch einen gewissen mehrwert.
ich finde es ist immer wichtig zu hinterfragen ob mit arbeit/geld wertschöpfung betrieben wird, das ist in unserer gesellschaft in vielen fällen eben nicht mehr der fall, da wird gearbeitet um der arbeit willen um das system am laufen zu halten, und geld hin und hergeschoben um das geld in die falsche richtung umzuverteilen, ohne dass dabei irgendein mehrwert für die gesellschaft entsteht, meistens eher im gegenteil.
anders herum bin ich schon trotzdem der meinung, dass nicht _alles_ einen mehrwert bieten muss, von mir aus darf es auch viel sinnloses geben, aber halt in moderation relativ zu dem was sich auf der börse, crypto usw. abspielt.
Ack, crypto-mining ist auch in meinen Augen eine Ausprägung des Spätkapitalismus und es hat aktuell schon reichlich absurde Züge angenommen.
Nachdem die chinesische Regierung mittlerweile gegen mining im eigenen Land vorgeht, haben einige Betreiber ihre crypto-farmen in den Iran verlegt, auch wegen der günstigen Strompreise.
2021 haben wir also die Situation, dass hochpreisige highend Grafikkarten, die üblicherweise vorwiegend von wohlhabenden Kunden in EU und USA erworben werden, zur Mangelware wurden und über Umwege zweckentfremdet von asiatischen Glücksrittern in einer vom Westen sanktionierten, islamischen Republik zum schürfen von Fantasiegeld verwendet werden. Sowas kann man sich nicht einfallen lassen, das schafft nur die Realität.
Ich bin mit meinem Aktiendepot übrigens auch ein Profiteur dieses Systems, um es in politneusprech zu formulieren, Geld hat einen starken pull-effekt.
Zitat aus einem Post von mr.nice.Nachdem die chinesische Regierung mittlerweile gegen mining im eigenen Land vorgeht, haben einige Betreiber ihre crypto-farmen in den Iran verlegt, auch wegen der günstigen Strompreise
Zitat aus einem Post von XXLaber ich glaub auf oc.at ist keiner in der Position das er marktverändernt agieren kann (außer der Rene Benko, HP Haselsteiner oder irgendein sonstiger unserer Milliardäre ist heimlich auf oc.at unterwegs)
Mit dem Kapital brauchst z.b. nicht reddit um Gamestop Aktien in die Höhe zu treiben ...
Aber ich mein damit eher das die auch etischer arbeiten können, die Signa macht z.B. in der Krise mit Hilfsgeldern Kohle weil die Mieten für ihre eigenen Häuser vom Fixkostenzuschuss bezahlt werden, wobei wahrscheinlich genauso solche Konstellationen die Firma erst so groß gemacht haben ...
Wennst dir dann so Firmen wie GEA ansiehst die gesund wirtschaften und wo der Besitzer sicher auch genug verdienen könnte, es aber nicht tut dann sieht man das es anders auch gehen würde ...
Zitat aus einem Post von DuneStrom ist billiger im Iran als in China? Ich denke China ist es vor allem deshalb ein Dorn im Auge, weil sie kaum Kontrolle haben und dadurch so mancher Millionär entstehen kann, der zu viel Einfluss bekommt.
Ich wollte auch das nochmal aufgreifen, ich finde den Gedanken interessant, dass "die da Oben" tatsächlich etwas in der Hand hätten. Daran glaube ich eigentlich gar nicht.
Was könnte ein Millionär oder Milliardär tatsächlich am kapitalistischen System ändern? Selbst wenn ein Musk beschließt er spendet sein ganzes Geld an arme Kinder in Afrika™, dann wäre das ein Strohfeuer für Sekunden und würde genau nichts ändern.
Als Arbeitgeber oder Großinvestor kannst du vielleicht eine gewisse Philosophie prägen oder in eine Richtung lenken, aber sonst? Aussteigen kannst du auch nicht aus dem Hamsterrad. Du bist genau so ein Teil des Getriebes wie wir Zahnräder auf der untersten Ebene, gefangen in deiner Funktionalität. Also ob man 25k oder 25mrd im Jahr an Einkünften zur Verfügung hat, was macht das aus?
Ich mein ja, der Artikel ist extrem populistisch und plakativ, aber was man alles mit dem Geld machen könnte ist halt auch teilweise schwer vorstellbar:
Zitat aus einem Post von sk/\rmit 200 mrd. brennts dort aber ein paar jahre lichterloh.
wenn man das geld in zB infrastruktur steckt (was auch nachhaltig ist) brennts dort nicht nur jahre sondern vielleicht jahrzehnte.
und jetzt reden wir von EINEM milliardär.
es gibt weltweit über 2.500 von denen.
das ist imo eine billige ausrede für "es würd e so oder so nix helfen"
mit der einstellung heißts dann wirklich mal gute nacht.
Solche Gedankenspiele sind halt immer sehr hypothetisch.
Die 187 Milliarden an Vermögenswerten bringen in Realität keine 187 Milliarden ein, wenn er sie jetzt sofort zu Geld machen wollte. Auch viele andere Superreiche wären dann schlagartig "ärmer", weil deren Vermögen ebenfalls an Wert verlieren würde. Und indirekt würde es auch "Normalos" treffen, weil zB auch die Portfolien von Pensionsfonds darunter leiden würden.
Das ist im echten Leben halt nicht wie Dagobert Duck, dass der Bezos in seinem Geldspeicher auf 187 Milliarden 1-Dollar-Münzen sitzt, über die er frei verfügen kann.
Naja, mein Argument ist, und dabei bleib ich auch, ein Einzelner ist auch machtlos. Und diese 2500 besagten haben alle höchst unterschiedliche Interessen und Verfangenschaften.
Aber so ne Einzelperson wird den Kapitalismus nicht abschaffen. Und als System haben wir mit Real/sozialismus, Kommunismus, Monarchie und Diktatur, usw jetzt auch nicht grad tolle Alternativen. Also irgendwie sehe ich da grad keinen Ausstieg,
Interessantes Interview zum Thema Konsum:
ZitatKonsumforscher: "Wollen wir immer mehr Kreuzfahrtschiffe, immer mehr Airbnb?"
Wie Menschen konsumieren, darüber weiß Frank Trentmann Bescheid. In den Urlaub fliegen ist nirgendwo in der menschlichen DNA vergraben
ZitatAls beispielsweise die gestiegene Nachfrage nach iPads in China dazu führte, dass die dort hergestellten braunen Versandkartons der Tablets zu neige gingen, ließ Apple einen Restbestand aus den USA per Frachtflugzeug palettenweise nach China bringen. Apples Distributionszentrum befindet sich jedoch in Singapur, also gingen die Kartons dorthin und wurden dann weiter zu Kunden nach China verschickt.
Das ist laut The Information aber nur eines von mehreren Beispielen. Weil der Passagierflugverkehr weltweit massiv zurückgefahren wurde, konnten viele Waren nicht mehr im Frachtteil der Maschinen transportiert werden. Apple charterte deshalb eigens Frachtflugzeuge, um die selbst gesteckten Verkaufstermine in den USA halten zu können.
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