#blacklivesmatter - Seite 10

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nexus_VI schrieb am 17.06.2020 um 19:54

Zitat aus einem Post von smashIt
ist das herrlich :D

in österreich ist neger nicht negativ besetzt.
ihr dichtet euch das aber fleißig selber hinein.
und auf basis eurer fehlinterpretation fordert ihr jetzt die nichtbenutzung des wortes?

dämmert euch langsam warum man auf solche bewegungen nicht hören sollte?
Man könnte fast sagen, dass ihr, die ihr eine derartig amüsierte Ignoranz an den Tag legt (immer schön konotiert mit "keinen Millimeter abrücken!! Front halten wir sind im Krieg!!") die Hauptschuld daran tragt, dass wir restlicher Teil der Gesellschaft uns mit diesen (sicher auch zu einem beträchtlichen Teil unnötigen) Master-Branch Debatten abplagen muss.


Dune schrieb am 17.06.2020 um 20:19

Zitat aus einem Post von nexus_VI
Man könnte fast sagen, dass ihr, die ihr eine derartig amüsierte Ignoranz an den Tag legt (immer schön konotiert mit "keinen Millimeter abrücken!! Front halten wir sind im Krieg!!") die Hauptschuld daran tragt, dass wir restlicher Teil der Gesellschaft uns mit diesen (sicher auch zu einem beträchtlichen Teil unnötigen) Master-Branch Debatten abplagen muss.

Das trifft's im Kern.

Wir waren bei ursprünglich bei relativ unwichtigen EDV Begriffen, sind "zu Sklaven müssen nicht schwarz sein" in die SM Szene abgedriftet und sind mittlerweile bei Neger ist "eh okay" angekommen.

Es gibt hier Personen, die legen die geistige Flexibilität einer Brechstange an den Tag. Man kann sich nur wundern, diskutieren bringt eh nix, die Brechstange gewinnt im Zweifelsfall immer. Es rülpsen eh immer die gleichen, gleich laut, jedes Mal.


that schrieb am 17.06.2020 um 22:34

Zitat aus einem Post von Dune-
und sind mittlerweile bei Neger ist "eh okay" angekommen.

Neger war noch vor 40 Jahren in Österreich eine wertneutrale Bezeichnung - das Wort kommt immerhin von der Farbe - und die Hautfarbe eines Menschen ist nun mal ein auffälliges Merkmal. Wohl durch die Nähe zum schon lange (immer?) rassistischen "Nigger" wurde es dann im Laufe der Zeit als abwertend angesehen. Ich hab kein Problem, das Wort nicht mehr zu verwenden, aber die Bedeutungsverschiebung hat das ursprüngliche Problem nicht gelöst.

Wenn Rassismus weggehen würde, wenn man andere Wörter benutzt, dann gäbe es inzwischen ja keine Rassisten mehr. Aber Idioten, die einen Hass auf Neger haben, haben genauso was gegen Schwarze, Farbige, Menschen afrikanischer Abstammung, oder wie auch immer man diese Leute morgen bezeichnet.


WONDERMIKE schrieb am 17.06.2020 um 23:01

Als Gesellschaft streben wir nunmal danach, dass wir eine rücksichtsvolle Sprache verwenden. Ein gutes Beispiel ist auch das Wort Krüppel, das einmal völlig normal und wertfrei verwendet wurde. Es gab Krüppelheime, Krüppelvereine und auch eine Krüppelzeitung. Irgendwann war das aber vorbei und man hat Abstand von diesem Begriff genommen und zB behindert verwendet. Heute haben die Dummköpfe es geschafft diesen Begriff großflächig analog zu "Scheiße" zu verwenden, also streben wir wieder nach Bezeichnungen und Formulierungen die nicht mehr abwertend und diskriminierend sind. Und da wird auch jeder vernünftige Mensch mitmachen und statt drastischen Formulierungen wie "der ist an den Rollstuhl GEFESSELT" vielleicht lieber "der benutzt einen Rollstuhl um von A nach B zu kommen" verwenden.

Wie du auf die Idee kommst, dass man damit den Rassismus bekämpfen möchte geht mir nicht ganz ein that. Es geht in allererster Linie darum, dass man Rücksicht auf seine Mitmenschen nimmt.

Zitat aus einem Post von smashIt
in österreich ist neger nicht negativ besetzt.
ihr dichtet euch das aber fleißig selber hinein.
und auf basis eurer fehlinterpretation fordert ihr jetzt die nichtbenutzung des wortes?

dämmert euch langsam warum man auf solche bewegungen nicht hören sollte?

Dieses Jahr ist es ja leider abgesagt, aber ich schlage dir einfach 2021 vor und da treffen wir uns bei den Afrika Tagen in Wien und du führst mir einen Nachmittag lang vor wie wenig negativ der Begriff Neger besetzt ist.


mat schrieb am 17.06.2020 um 23:09

Gut so. Hoffentlich geht das durch.


Dune schrieb am 17.06.2020 um 23:10

Zitat aus einem Post von that
Neger war noch vor 40 Jahren in Österreich eine wertneutrale Bezeichnung

Du hast es ja selbst belegt und gesagt, es war wertneutral. Genauso wie es früher wertneutral war den Begriff Weib zu verwenden. Würde heute irgendjemand auf die Idee kommen eine Email an Fremde mit "Sehr geehrte Weiber" zu beginnen?

Die Gesellschaft entwickelt sich nun mal weiter. Ich möchte jetzt nicht mit gesellschaftlichen Standards der 1940er kommen um mein Argument klar zu machen. Muss man wirklich alles relativieren?

Es ist schon jedem klar das Sprache allein die Gesellschaft nicht ändert, sie spielt eben auch eine Rolle. Genauso wie 4rschloch mehr als ein Körperteil ist.


InfiX schrieb am 17.06.2020 um 23:20

Zitat aus einem Post von Dune-
Du hast es ja selbst belegt und gesagt, es war wertneutral. Genauso wie es früher wertneutral war den Begriff Weib zu verwenden.

es war nie wertneutral. (weib übrigens auch nicht)

keine ahnung wie man überhaupt auf diese fantasie kommt.
das klingt nur wie eine herbeigeholte rechtfertigung für den eigenen alltagsrassismus, anders kann ich mir das nicht erklären, weil wenn es einem egal wäre müsste man dazu ja nicht so vehement stellung beziehen.


smashIt schrieb am 17.06.2020 um 23:34

Zitat aus einem Post von Dune-
Genauso wie es früher wertneutral war den Begriff Weib zu verwenden.

das wird dich als wiener jetzt sicher schockieren:
das ist es in weiten teilen österreichs auch heute noch.


Dune schrieb am 17.06.2020 um 23:37

In weiten Teilen Österreichs herrschen auch noch Umstände wie in der Steinzeit


Viper780 schrieb am 18.06.2020 um 00:27

*wtf*

Weder Schwarzer, Mohr oder sonstiger Ausdruck war für Menschen mit Wurzeln aus Afrika jemals wertfrei!

Wenn man da nicht direkt Sklaven impliziert hat, dann Menschen 2ter Klasse. Da brauchen wir glaub ich nicht drüber reden dass das zu jeder Zeit falsch war.

Das selbe bei Krüppel. Das waren halt die "Wertlosen" der Gesellschaft. Steckt mas in ein Heim und schon muss ma ned ständig dran denken. Sogar heute werden Invaliden oder Leute mit einer bleibenden Behinderung von vielen nicht als Vollwertiges Mitglied der Gesellschaft behandelt.

Und natürlich ist auch Weib immer abwertend und für jemand der zu folgen, aber nix zu entscheiden hat benutzt worden.

Da geht's auch nicht um die Rücksichtsvolle Sprache sondern dass man ab den 1850er Jahren Begriffen hat wie man Sprache bzw Begriffe langfristig so mit einander verknüpft dass einem die Werteverzerrung nicht mal mehr auffällt.

Grad im NS Regime wurde das sehr plakativ gemacht. Mit ganz einfachen Vergleichen zu Beginn, dann Verbote bis hin das wenn man kein Arier war, auch nicht mehr als Mensch gesehen wurde.

Man sieht ja an der Diskussion wie tief das steckt und dass es ned mal intelligente, gebildete Menschen bewusst ist


Maestro schrieb am 23.06.2020 um 09:49


Passend dazu:

Meine verstörensten Erlebnisse hatte ich ausgerechnet beim Motorsport. Und das wird mir erst jetzt so richtig bewusst.

Erst letztes oder vorletztes Jahr wieder bei einem nationalen Rallycross Event. Da war ein FPÖ "gesponsertes" Team dabei, dementsprechend waren die Gesprächsthemen bei dieser Gruppe.

Vor ein paar Jahren war ich ein paar Tage beim 24h Rennen am Nürburgring. Auch da gibt es ein "Gebiet" nahe dem kleinen Karusell, welches ich lieber gemieden hätte.

Ich hab es eigetlich immer ignoriert, aber wenn ich so darüber nachdenke, hat es mich schon verstört.


blood schrieb am 26.06.2020 um 11:26

tolle rede:


Dune schrieb am 27.06.2020 um 11:08

Weil wir ja hier viel über M/S diskutiert haben, mit Markennamen laufen gerade ähnliche Diskussionen:
https://oe1.orf.at/player/20200627/602001/1593235008000

Mohrenapotheke in Wien hat sich gern bereit erklärt umzubenennen. Mohrenbräu weigert sich wegen Marke und Angst dass die Verkaufszahlen zurückgehen. Das ist für ein Unternehmen meiner Meinung nach schon ein Argument, allerdings sollte da die Kohle nicht gewinnen. Ich bin gespannt wie das ausgeht.

Wie seht das hier die Nullmillimeterfraktion, wenn sich eine 19j Schwarze in VBG selbst dafür einsetzt?


ccr schrieb am 27.06.2020 um 11:35

"Die Kohle" sind letztendlich Arbeitsplätze, Existenzen von Familien, im eigenen Unternehmen aber auch bei Zulieferern und anderen Geschäftspartnern.

Bei einer Apotheke mit Stammkundschaft und Gebietsschutz kann da nichts schief gehen.
Aber in einem größeren Unternehmen muss man schon ein bisserl weiter denken als der Horizont von Twitter reicht. Und wirtschaftlich wird es eine Brauerei derzeit sowieso nicht einfach haben, mit den Einbrüchen in der Gastronomie.


Dune schrieb am 27.06.2020 um 11:41

Naja wenn die sämtliche Asozialenkanäle schließen müssen wegen Shit storm scheint die Entscheidung so oder so Folgen zu haben.

Das ist ja meiner Meinung nach der Punkt, man kann es nicht ignorieren, die Zeiten ändern sich eben.




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