EGMR: Kreuz im Klassenzimmer verletzt Religionsfreiheit

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t3mp schrieb am 04.11.2009 um 13:33

http://religion.orf.at/projekt03/ne...ruzifixe_fr.htm

Zitat
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat am Dienstag festgestellt, dass Kruzifixe in Klassenzimmern öffentlicher Schulen nicht mit der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) vereinbar sind. In einem Verfahren gegen die Republik Italien stellte der Gerichtshof eine Verletzung von Protokoll 1, Artikel 2 (Recht auf Bildung) in Verbindung mit Artikel 9 (Religionsfreiheit) der EMRK fest. Die Klage war von der aus Finnland stammenden italienischen Bürgerin Soile Lautsi eingereicht worden, die 2002 vom Gymnasium "Vittorino da Feltre" in Abano Terme - wo ihre beiden Kinder die Schule besuchten - verlangt hatte, dass die Kreuze aus den Klassenzimmern verschwinden müssten.

Acht Jahre hat es gedauert, bis die Frau zu ihrem Recht gekommen ist. Jetzt ist das Urteil zwar nur für Italien bindend, es kann allerdings als Präzedenzfall in anderen Ländern dienen. Ein italienisches Gericht hat ihre Klage doch ernsthaft mit dem Argument abgewiesen, das Kreuz währe ein Staatssymbol.

In Österreich ist die Kruzifixregelung Teil des Konkordats mit dem Vatikan und hat Verfassungsrang. Ausgerechnet in Oberösterreich wird man deshalb jetzt schon nervös:

Zitat
"Entscheidung nicht nachvollziehbar"
Für den oberösterreichischen Landeshauptmann ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar und auch nicht akzeptabel. "Ich denke, dass sich in Österreich über 80 Prozent zu einer christlichen Religion bekennen, und ich werde dafür eintreten, dass die Kreuze in den Klassen und in den Kindergartengruppen bleiben."

Niemand kann Abhängen verlangen
Das Abhängen der Kreuze werde niemand verlangen können. Denn es könne immer noch derjenige, der für den Raum verantwortlich sei – in diesem Fall der Schulerhalter – bestimmen, was in dem Raum aufgehängt werde. Das ist österreichische Gesetzgebung.

"Ich lasse mir ja auch nicht vorschreiben, was ich in einem Landesgebäude aufhänge, so weit kann der Einfluss Europas nicht gehen!", sagte Pühringer. ...(blabla)
http://ooe.orf.at/stories/400697/


prronto schrieb am 04.11.2009 um 13:37

Gut das der Kimi bei Ferrari aussteigt....ich würd als Finne jetzt auch nicht in der Nähe von Italienern sein wollen....


HaBa schrieb am 04.11.2009 um 13:38

Dann gibts auch keine Burkhas und Kopftücher mehr in den Klassen?

Keine RAPID-Schals? :D


Umlüx schrieb am 04.11.2009 um 13:42

naja mit kopftücher kannst das wohl nicht vergleichen. sonst müsstest auch dein ketterl mitn kreuz umman hals jedesmal ablegen.
eigentlich kann nur was gutes dabei rauskommen wenn schulen wirklich religionsneutrale bildungsanstalten werden.. wirds aber nie spielen..


Cobase schrieb am 04.11.2009 um 13:42

Zitat von HaBa
Dann gibts auch keine Burkhas und Kopftücher mehr in den Klassen?

Keine RAPID-Schals? :D
Dafür Gebetsräume für Rechtgläubige an staatlichen Schulen.


PIMP schrieb am 04.11.2009 um 13:47

Bin absolut für eine totale Säkularisation des öffentlichen Raums, auch wenns vielen wehtun wird ihre Hasenpfoten und sonstigen Artefakte zu missen. Schwieriges Unterfangen, man denke an diverse staatliche Symbole bei uns, die ein Kreuz inkludieren, das Wappen von Wien zB. Die Abgrenzung wird schwierig, weil man nicht abstreiten kann das die katholische Kirche für unsere Geschichte, Kunst, Werte und Identität im Abendland massgeblich verantwortlich ist.


Vinci schrieb am 04.11.2009 um 13:50

Zitat von Umlüx
naja mit kopftücher kannst das wohl nicht vergleichen. sonst müsstest auch dein ketterl mitn kreuz umman hals jedesmal ablegen.
eigentlich kann nur was gutes dabei rauskommen wenn schulen wirklich religionsneutrale bildungsanstalten werden.. wirds aber nie spielen..

Ich find den Vergleich sehr wohl passend...
Beides religiöse Symbole, die an einer Schule nix verloren habn.

Nächster Schritt bitte Kopftuchverbot.


master blue schrieb am 04.11.2009 um 13:52

der gute pühringer hat scheinbar noch nichts von EU recht gehört das >> allem ist. da kann er sich mit seiner österr. gesetzgebung brausen gehen.


HaBa schrieb am 04.11.2009 um 13:53

Unbedingt. Religion darf niemandem vorgeschrieben werden oder aufs Auge gedrückt werden, wobei es wie schon angesprochen teilweise schwierig wird => Wien entvölkern? Die Schweiz hat Glück gehabt? usw. ?

Cobase hat da natürlich auch recht, ist ja unterm Strich das selbe ...
Und dann sofort Klage gegen Kopftücher, Kippas, ...


PIMP schrieb am 04.11.2009 um 13:55

Das Goldketterl mit Kreuz/Jesus/Halbmond/Davidstern ist imho ein persönlicher Gegenstand und nicht von außen sichtbar, außer beim Sport wos eh verboten ist. Kann daher ebenso bleiben wie diverse Tattoos.


Chlif schrieb am 04.11.2009 um 13:57

In Österreich ist die Staatsreligion meines Wissens immer noch das Christentum.
Fand es damals schon schade wie die bundespräsidenten von den Klassenzimmern abgenommen wurden.

Ich versteh es nicht wie es sein kann dass es soweit kommt, ein zeichen eines WELTWEIT anerkannten glaubens in schulen "verbieten" ist eine bodenlose frechheit und noch schlimmer finde ich es dass es in der "hochburg des christlichen glaubens", italien, so weit gekommen ist.


Locutus schrieb am 04.11.2009 um 14:00

Na servas... die Probleme möcht ich bitte auch mal haben. Haben die alle nix anderes zu tun? Ist das deren größte Sorge? Kann nur den Kopf schütteln.


PIMP schrieb am 04.11.2009 um 14:01

Wer damit ein Problem hat: katholische Privatschulen, Schulen der jüdischen Gemeinden etc bleiben ja erhalten und sind von der Regelung ja ausgenommen. Fundamentalistische Katholiban können ihre Kinder also weiter in Schulen mit Marterl, Kruzifix und Geschlechtertrennung schicken wenn sie das für die Entwicklung ihrer Sprösslinge für förderlich halten.
Auch gibt es Schulen der islamischen Gemeinden, aber hierbei wird ja mit ghettoisierung polemisiert vulgo argumentiert.


deftenski schrieb am 04.11.2009 um 14:04

in Oesterreich gibt es keine Staatsreligion .. waer ja noch schoener ..


Spikx schrieb am 04.11.2009 um 14:07

Zitat von Chlif
In Österreich ist die Staatsreligion meines Wissens immer noch das Christentum.
Fand es damals schon schade wie die bundespräsidenten von den Klassenzimmern abgenommen wurden.

Ich versteh es nicht wie es sein kann dass es soweit kommt, ein zeichen eines WELTWEIT anerkannten glaubens in schulen "verbieten" ist eine bodenlose frechheit und noch schlimmer finde ich es dass es in der "hochburg des christlichen glaubens", italien, so weit gekommen ist.
Aha, und warum ist das eine "bodenlose Frechheit"?

Und wie schon gesagt hat Österreich keine Staatsreligion.




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