Material-/Rohstoffknappheit 2021

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Obermotz schrieb am 01.05.2021 um 12:52

Wir "Techies" haben es ja schon letztes Jahr mitbekommen - Elektronik ist momentan schwierig zu erwerben. Mittlerweile hat sich die Sache auch ausgeweitet auf andere Bauteile wie Festplatten und Chips generell (Link).

Soweit die Sache, die hier im Forum schon länger auffällt.
Aber es geht weiter. Wir bauen gerade viel im Garten um (und auch ein paar andere hier im Forum, soweit ich weiß), es kommen bei uns Terrasse, ein Pool und viele andere Projekte.

Vorgestern war ich beim Lagerhaus und hab grad ein paar der letzten Quadratmeter Baustahl abstauben können (zu deutlich höheren Preisen als sonst). Er hat gemeint, es kommt momentan auch keiner nach, selbst wenn er welchen bestellt.
Gleiches bei Styropor und Holz - kaum erhältlich, wenn dann zu horrenden Preisen.
Gestern haben wir uns Beton liefern lassen von einem der größten Kies, Bau und Betonwerke in OÖ und der Fahrer meinte wir haben Glück dass ma noch diese Woche bestellt haben, weil sie haben keinen Zement mehr. Montag Vormittag werde noch Beton ausgeliefert und dann sei Stopp, weil nix mehr da ist.
Arbeitskollege baut gerade, die sind gerade mal mim Rohbau fertig, haben aber auf Empfehlung der Baufirma schon extrem vieles wie z.B. Türen und Fenster eingekauft und eingelagert weil die Preise so org ansteigen. Das Zeug liegt jetzt halt rum bis es in ein paar Monaten erst gebraucht wird.

Trotzdem hört man eigentlich in keinen Medien was drüber, nur ein paar Artikel von Regional- und Spartenblattl finden sich auf Google News.
Echt schräge Situation - bin gespannt wie es weiter geht :confused:


smashIt schrieb am 01.05.2021 um 12:55

holz und styropor war letztens erst in den news.
stahl bekommen wir in der firma tärlich mit.
ist derzeit echt schräg...


Ronnie schrieb am 01.05.2021 um 13:20

Ja unser Generalunternehmer hat uns schon über eine mögliche Knappheit auch bei Baumaterialien in Kenntnis gesetzt. Um das Projekt nicht auf einen Baustopp zu bewegen werden wir die komplette ausgeschriebene Menge im Vorhinein abrufen und "bunkern" ... Wollte ich eigentlich vermeiden, da wir uns dann auf die gleiche Ebene wie viele andere begeben aber nachdem ich fürs Projekt verantwortlich bin bleibt mir nichts anderes übrig.


Blaues U-boot schrieb am 01.05.2021 um 13:44

ich musste desletzt aluminiumplatten um den 3-fachen preis, wie sonst üblich, kaufen lassen. kunststoffe werden auch teilweise knapp.
ich rechne nicht, dass es 2021 besser wird. in manche branchen eher sogar noch schlechter, als es jetzt schon ist.


KruzFX schrieb am 01.05.2021 um 14:33

Am Kunststoffmarkt geht es seit Jahresbeginn extrem ab, da werden wöchentlich Preiserhöhungen und Lieferengpässe der Rohstoffhersteller kommuniziert. Der Grund dort ist anscheinend, dass letztes Jahr weniger Auto gefahren wurde, darum ist weniger Rohöl gefördert worden und somit sind weniger Rohstoffe für die Kunststoffproduktion übrig. Bin schon neugierig wann dies und wie dies die Endverbraucher trifft.


Garbage schrieb am 01.05.2021 um 14:39

Jop, das hab ich aus der Ecke auch gehört.
Nur muss man sich dann wohl langfristig ohnehin was überlegen, wenn man immer weniger Öl für Energie und Verkehr verwenden will.


spunz schrieb am 01.05.2021 um 15:10

Naja, da kommen schon noch ein paar andere Sachen dazu. Wir haben die größte Produktionssteigerung der letzten 10 Jahre hinter uns. Alleine in China hat sich der Output von ABS Kunststoffteilen verdoppelt.


Obermotz schrieb am 01.05.2021 um 15:25

Aber es ist ja eben nicht nur Kunststoff. Der wurde auch letztes Jahre schon gebraucht.
Genauso wie schon letztes Jahr und die Jahre davor sehr viel gebaut wurde.
Warum so plötzlich die Knappheit völlig verschiedener Materialien?
Kunststoff, Holz, Stahl, Zement

Gerade Stahl wir ja eigentlich auch in Zentraleuropa viel produziert.
Zement - keine Ahnung.
Der Holzmangel kommt anscheinend vom US-Bauboom (https://www.nordbayern.de/region/zi...yern-1.10984424)
Kunststoff weil China so viel einkauft (https://www.welt.de/wirtschaft/arti...-in-Gefahr.html)


spunz schrieb am 01.05.2021 um 16:10

Es wird auch hierzulande gebaut wie verrückt, von daher eigentlich nicht weiter verwunderlich.


Tosca schrieb am 01.05.2021 um 17:47

Wir bekommen in der Firma mittlerweile im Wochentakt Preiserhöhungen der Lieferanten rein, hauptsächlich Kunststoffprodukte. Egal ob ABS oder Styropor, die Preise sind völlig irre. Man muss froh sein, wenn man überhaupt was bekommt. Sehr ungewohnt bei teilweise trivialen Materialien/Produkten.


CitizenX schrieb am 03.05.2021 um 11:43

Meine Schwiegermutter ist bei John Hardy und hat letztens erzählt, dass das größte Problem Paletten sind. Sie können keine Trockenbauplatten liefern weil sie keine Paletten dafür haben.


clauskadrnoschka schrieb am 03.05.2021 um 12:08

Die Knappheit scheint ein wenig aus der Pandemie zu kommen, oder?

Selbst wenn nur i-welche Kleinprojekte umgesetzt werden, sind trotzdem Materialien notwendig; und zusätzlich laufen sicher auch die „freien“, finanziellen Mittel anscheinend eher in „bleibende“ Werte (wohin sonst?). Gleichzeitig spielen noch der Ever-Given-Vorfall, Pandemie-Ausfälle, nationaler Egoismus und dergleichen eine Rolle....


FearEffect schrieb am 03.05.2021 um 13:40

Mein Vater bastelt in der Pension einfach aus Freude am Hobby viel mit Holz herum(gelernter Tischler). Er war letzte Woche noch bissl Holz einkaufen, der Lieferant hat gesagt die nächste Lieferung kommt im August (bis dahin hat der einfach nix mehr) ... Preiserhöhungen seit Jahresbeginn um 50%.

Planholz (bauen komplette Holzhäuser usw.) muss vl. Aufträge, die letztes Jahr unterschrieben wurden, quasi stornieren weil das Holz so teuer geworden ist ...

Komplett arg ...


XXL schrieb am 03.05.2021 um 13:52


Habe erst letztens ein Video von einem Spielzeughändler zu dem Thema gesehen, im Moment explodieren halt einfach die Transportkosten, alles was nicht in Europa produziert wird, kostet halt dann einfach mehr bzw. ist dann nicht mehr vorhanden ....

Ist halt das große Problem einer globalen Warenwirtschaft ...


WONDERMIKE schrieb am 03.05.2021 um 14:04

Jetzt schlägt das Pendel komplett in die andere Richtung aus. Vor 10 Jahren nach der letzten Krise sind viele Reedereien verschmolzen, mussten im großen Stil ihre Flotten vernichten und sogar neue Schiffe direkt aus den Werften wurden gleich wieder verschrottet. Auch ganze Werften wurden stillgelegt oder gleich nach dem Bau geschlossen und niemand wollte irgendetwas in dem Sektor mitfinanzieren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schifffahrtskrisen




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