WTF is nur los bei uns - politics at its best - Seite 194

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Dune schrieb am 04.06.2020 um 21:26

Zitat aus einem Post von t3mp
Kannst du eh, dann landen eben alle in Budapest und Bratislava statt in Wien. Das geht nur auf EU-Ebene, und jede Airline eines Drittlandes die mit einer Tankfüllung aus einem Drittland in den Luftraum der Gemeinschaft einfliegt muss entsprechend Gebühren zahlen.

Halte ich für ein Gerücht, die Niederlande haben eine Kersosinsteuer. Hat die Luftfahrt Vorort weder beeinträchtigt noch umgebracht. Es kommt reflexartig als Argument, ist aber keines.

Bezüglich der Effizienz, klar kann es eine B787 besser als eine B767 die älter ist als ich. Allerdings würde die LH nie das Geld in die Hand nehmen weil die AUA nicht gut dasteht. Da hätte man als Team-Rot-Weiß-Rooot schon sagen können "heast, aber sicher nicht mit den alten Möhren". Das würde auch die Fluglärm-Problematik etwas entschärfen.

Die Grenzwerte, oha. Überleg mal bitte. Ein Passagier LFZ kostet in der Entwicklung etwa 20 Mrd USD und dauert etwa 5-10J, je nach Type und Anforderungen. Da hinkt der Vergleich mit der Automobilindustrie massiv, die hauen etliche Modelle pro Jahr auf den Markt. Und dann? Alle aktuellen dann verwerfen? Was ist mit dem Rest? Solche Auflagen gibt es bereits, einige alte Soviet Flieger dürfen nicht in die EU. Man muss das aber Vorsicht angehen, sonst hat man Unmengen an Flugzeugmüll und verschwendeten Ressourcen, der auch keinem weiterhilft.

Airbus, Rolls-Royce, Siemens und Norweger machen sehr viel mit Elektrofliegerei. Das steckt aber in den Kinderschuhen und wird bis 2050 maximal für Kurzstrecken gehen, aber auch das ist nicht sicher. Die Vorstufe wird eher das Hybird-Modell mit Kerosin in der Spitzenlast. Ich bin nicht grundsätzlich Freund von allen Öl-Alternativen, weil man sich immer die Frage stellen muss wie der Energiebedarf dann gedeckt wird. Wasserstoff z.B. ist zwar an sich Effizient aber in der Gesamtwirkungskette nicht gerade toll. Also geht es oft darum eher nur die CO2 Belastung zu verschieben, von den Städten in die Länder, so wie man das aktuell oft in Asien sieht. Leider häufig auch nicht die ideale Lösung.

Sehr komplexes Thema das Ganze, und viele Grübeln. Weltformel scheint es keine zu geben, eher ein geeignetes Konzept für einen bestimmten Anwendungsfall.


t3mp schrieb am 04.06.2020 um 22:23

Zitat aus einem Post von Dune-
Man muss das aber Vorsicht angehen, sonst hat man Unmengen an Flugzeugmüll und verschwendeten Ressourcen, der auch keinem weiterhilft.
Freut mich, dass du das sagst, weil "Erneuerung der Flotte" steht nämlich auch drin in den deutschen Umweltauflagen.

Zitat aus einem Post von Dune-
Halte ich für ein Gerücht, die Niederlande haben eine Kersosinsteuer. Hat die Luftfahrt Vorort weder beeinträchtigt noch umgebracht. Es kommt reflexartig als Argument, ist aber keines.
Wahrscheinlich gibt es andere Gründe, wieso man seine Firma in den Niederlanden hat. Ich lass dich da jetzt raten...


Dune schrieb am 04.06.2020 um 22:33

Lass wissen worauf du anspielst, ich verstehs nämlich nicht. Klar, steuergünstig. Aber inwiefern ist das für KLM, Transavia oder Martinair ein Argument?

Ja na sicher muss man Flugzeuge erneuern und in neue Technologien investieren, das sage ich ja auch. Aber man kann die alten nicht wegzaubern und durch neue ersetzen.


t3mp schrieb am 04.06.2020 um 22:37

Zitat aus einem Post von Dune-
Ja na sicher muss man Flugzeuge erneuern und in neue Technologien investieren, das sage ich ja auch. Aber man kann die alten nicht wegzaubern und durch neue ersetzen.
Das ist ein Nullargument. Mit Auflagen und Steuern kannst du genau das steuern, von mir aus so vorsichtig wie du willst. Da gibt's genau gar keinen Unterschied zu den Autos, und der Blechhaufen ist auch nicht größer.

Es ist aber an der Zeit das ganze supranational zu regeln, und das ist auch im Interesse der Betriebe.


Dune schrieb am 04.06.2020 um 22:47

Bin ich bei dir, hat aber wenig mit der AUA Rettung zu tun. Und der am meisten bringt's transnational, die NL sind aber ein positives Beispiel dafür dass es _auch so_ geht. Immer darauf warten dass die EU den ersten Schritt macht bringt auch nichts.

Laut Standard ist Flottenerneuerung eine Auflage:
https://www.derstandard.at/story/20...o-davon-150-von

Es ist damit nicht so toll formuliert wie das was mit Air France ausgehandelt wurde, aber ein Anfang. Bei der AUA hat man zumindest die ÖBB Kooperation und die Inlandsflüge die letzten Jahre schon ausgebaut und reduziert.

Was habt ihr euch erwartet, wenn ihr damit enttäuscht seid?


t3mp schrieb am 05.06.2020 um 00:28

Zitat aus einem Post von Dune-
Bin ich bei dir, hat aber wenig mit der AUA Rettung zu tun.
Davon red ich ja. Bzw. weshalb ich nicht enttäuscht bin.

Zitat aus einem Post von Dune-
Immer darauf warten dass die EU den ersten Schritt macht bringt auch nichts.
Warten muss man nicht, wir sind die EU, und solche Ideen kann man mit den richtigen Verbündeten durchbringen z.B. als Teil der Finanzierung für die Covid-Konjunkturhilfen. Anstatt sich mit den "geizigen 4" in die Ecke zu stellen und zu blockieren, zwecks Profilierung nach innen.


Dune schrieb am 05.06.2020 um 06:59

Da bin ich voll und ganz bei dir, ich würde mir auch wünschen dass man das auch als Chance für einen Wandel nutzt. Ein paar Länder werdens machen, ein paar sind mutiger und es muss viel investiert werden in der Krise.

Aber die AUA Rettung an sich: LH zahlt 1/4, Flottenerneuerung, Standortgarantie... Ich denke viel mehr war da nicht drinnen, das ist imho nicht toll aber akzeptabel


dosen schrieb am 05.06.2020 um 07:55

Zitat aus einem Post von Dune-
Aber die AUA Rettung an sich: LH zahlt 1/4, Flottenerneuerung, Standortgarantie... Ich denke viel mehr war da nicht drinnen, das ist imho nicht toll aber akzeptabel


Man hätte das Problem der Lufthansa überlassen können. Bis das Fluggeschäft wieder anläuft dauert es Jahre, wir pumpen sicher noch mal Geld in die AUA damit die Lufthansa nicht Bye Bye sagt... Die 30 Millionen Passagiere pro Jahr wird Wien die nächsten 10 Jahre nicht mehr erreichen. Die Mitarbeiter bei der AUA und den umliegenden Betrieben werden sowieso reduziert, anders wird es nicht gehen.

Die Standortgarantie ist zwar nett, wenn die AUA aber nur noch die halbe oder gar ein drittel der Belegschaft hat bringt es dann auch nicht mehr viel.

Jetzt wäre die Chance gewesen eine Staatliche Fluglinie auf zu bauen. Die hätte man dann über Jahre parallel zu ansteigenden Passagierzahlen aufgebaut. Dann hätte man auch gleich eine Umweltfreundliche Flotte angeschafft.


davebastard schrieb am 05.06.2020 um 08:11

oder man lässt es überhaupt bleiben, was braucht österreich eine eigene airline


WONDERMIKE schrieb am 05.06.2020 um 08:15

Standortgarantie: "Wir werden garantiert in den nächsten Jahren wieder für den Standort um Geld bitten"

Wenn wir das Ding eh für 1 Euro hergeschenkt haben und ständig Geld reinkippen kanns wirklich gleich ins Infrastrukturministerium wandern..


Dune schrieb am 05.06.2020 um 09:16

Zitat aus einem Post von dosen
Man hätte das Problem der Lufthansa überlassen können. Bis das Fluggeschäft wieder anläuft dauert es Jahre, wir pumpen sicher noch mal Geld in die AUA damit die Lufthansa nicht Bye Bye sagt... Die 30 Millionen Passagiere pro Jahr wird Wien die nächsten 10 Jahre nicht mehr erreichen. Die Mitarbeiter bei der AUA und den umliegenden Betrieben werden sowieso reduziert, anders wird es nicht gehen.

Die Standortgarantie ist zwar nett, wenn die AUA aber nur noch die halbe oder gar ein drittel der Belegschaft hat bringt es dann auch nicht mehr viel.

Jetzt wäre die Chance gewesen eine Staatliche Fluglinie auf zu bauen. Die hätte man dann über Jahre parallel zu ansteigenden Passagierzahlen aufgebaut. Dann hätte man auch gleich eine Umweltfreundliche Flotte angeschafft.

Finde ich als Forderung utopisch. LH baut selber sehr stark ab. Wieso sollten sie so viel investieren in eine Firma die gerade mal die schwarze Null schafft?!

LH hat auch massiv in die Flotte investiert (E195 rein, Cash bald raus, neue 32S, zusätzliche 772, Fokker raus).

Die Swiss hats am besten erwischt, daran kann man sich orientieren was das Maximum betrifft. Aber die Swiss liefert gute Zahlen seit Jahren.

Man sollte am Boden bleiben bei solchen Vergleichen finde ich, es gibt immer eine max. Spielraum bei Verhandlungen. Irgendwann ist der ausgeschöpft.

Gespannt bin ich was die Ryanair jetzt mit Lauda macht wo der KV doch noch steht.


davebastard schrieb am 05.06.2020 um 11:57

Zitat
Finde ich als Forderung utopisch. LH baut selber sehr stark ab. Wieso sollten sie so viel investieren in eine Firma die gerade mal die schwarze Null schafft?!

dann wärs halt eingestampft worden. so ist es nur ein verschleppen der probleme bis die nächste hilfe notwendig ist. die verlorenen Arbeitsplätze trau ich österreich zu dass wir das stemmen.


Dune schrieb am 05.06.2020 um 12:35

Wo steckst denn die Piloten und Flubbegleiter hin, im Kosmetikstudio werden die auch nicht Happy. Lauda scheint ja auch eingestampft zu werden, müssten defakto alle umziehen. Und wohin, wenn alle Airlines abbauen? Aktuell machen die US, Fernost und MEA Airlines nix anderes.

Ich finde es okay die Arbeitsplätze zu retten. Besser wäre 50/50 gewesen, aber ja mei.


bsox schrieb am 05.06.2020 um 12:53

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Standortgarantie: "Wir werden garantiert in den nächsten Jahren wieder für den Standort um Geld bitten"

Wenn wir das Ding eh für 1 Euro hergeschenkt haben und ständig Geld reinkippen kanns wirklich gleich ins Infrastrukturministerium wandern..
Genau so sehe ich das auch. Das Zusammengehen mit einer großen Airline (LH) hat sie nicht gerettet und im Endeffekt dürfen wieder wir Steuerzahler sie raushauen. Dann lieber eine kleinere Airline, aber in öffentlicher Hand. Von mir aus auch in europäischer Hand. National braucht's für mich nicht unbedingt. Aber dieses private Gewinnabschöpfen und dann um öffentliche Hilfe betteln geht mir sowas(!) auf die Nerven. :mad:


ccr schrieb am 05.06.2020 um 12:58

@Dune-: Die Piloten erklären uns doch eh seit Jahren, dass sie in China und den Emiraten mit Geld überschüttet würden und nur mehr gnadenhalber in Europa fliegen ;)

Und die Flugbegleiter haben eine zweimonatige Ausbildung gemacht, um für ihren Job qualifiziert zu sein - das ist also nicht so, dass die da viele Jahre ihres Lebens und viel Geld in diese spezifische Ausbildung investiert hätten.
Natürlich ist der Arbeitsmarkt gerade schwierig, aber im Normalfall ist es für FlugbegleiterInnen nicht schwer, einen ähnlich schlecht bezahlten Job zu finden (nur sind die meist nicht so prestigeträchtig und bringen keinen Family&Friends Freiflüge). Vielleicht ist die eine oder andere dadurch ja auch motiviert, auf ihrer Matura aufbauend doch noch "was gscheites" zu lernen.

Wirklich problematisch ist es ja nur für die alten Purser, die mit Gehältern heimgehen, die anderswo die Piloten nicht verdienen. Die 5.000, 6.000 Euro brutto zahlt ihnen kein anderes Unternehmen in diesem Land für ihre Qualifikation. Aber soll ich die deshalb mit meinen Steuergeldern durchfüttern?
Das Schicksal teilen sie auch mit allen anderen ÖsterreicherInnen in dem Alter, die im staatsnahen Sumpf Karriere gemacht haben, und ein Vielfaches von dem verdienen, was "marktüblich" ist. Das ist natürlich im Einzelfall immer unschön, andererseits vergießen wir ja auch keine Tränen für jene, die bei Telekom, Post, Raiffeisen, Nationalbank, etc. Gehälter verdient haben, von denen unsereins nur träumen kann ;)


Die, die am stärksten darunter leiden würden, sind eh mal wieder die "Kleinen" - das Bodenpersonal, für die das ein wichtiger Arbeitgeber in einer strukturschwachen Region ist, die Techniker denen die Jobs eh schon wegbrechen weil man in Asien billiger warten kann, die unzähligen Leiharbeiter, etc.




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