Steuerreform 2015

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mat schrieb am 13.03.2015 um 08:39


Mitterlehner: "Hey, Faymann ... tausch ma die Vermögenssteuer gegen eine niedrigere Lohnsteuer ein, dann darf ich meinen Job behalten und du deinen". :bash:

Es freut mich zwar, dass die Angestellten mehr für ihre Arbeit verdienen, aber deshalb funktioniert Österreich auch nicht besser. Womit will man das kompensieren, der Staat braucht ja nur wegen der Steuerreform nicht weniger Geld? Ah ja, mit Tierfutter und Kinokarten. Die beiden Branchen werden sich bedanken! Abgesehen davon wurden die Klein- und Mittelunternehmen, die vielen Arbeitnehmern ihren Job geben, wieder mal komplett vernachlässigt. Die müssen weiterhin unter der hohen Einkommenssteuer und mehr als unfairen Sozialversicherung leiden.

Das Wort "Reform" ist hier wirklich nicht angebracht ...


questionmarc schrieb am 13.03.2015 um 08:43

ich sag nix dazu - ich hab vor geraumer zeit schon einen thread dazu eröffnet und meinem unmut luft verschaft, mich ärgert daher jetzt nix mehr ;)


ccr schrieb am 13.03.2015 um 08:46

Zitat von mat
Abgesehen davon wurden die Klein- und Mittelunternehmen, die vielen Arbeitnehmern ihren Job geben, wieder mal komplett vernachlässigt. Die müssen weiterhin unter der hohen Einkommenssteuer und mehr als unfairen Sozialversicherung leiden.
Verstehe nicht was Du meinst. Eine kleiner Unternehmer, der keine Kapitalgesellschaft ist, zahlt den gleichen ESt.-Satz auf seinen Gewinn wie ein Angestellter auf sein Einkommen. Was genau ist daran unfair?
(mal ganz davon zu schweigen, dass ein Unternehmer bei der Gestaltung seiner Steuerabgaben mehr Spielraum als ein Angestellter hat)


mat schrieb am 13.03.2015 um 08:56

Kein Arbeitslosengeld, unfaire Besteuerung für Mehrleistung bei deutlich höherem Risiko, Zusatzkosten wie Selbstbehalte bei SVA, Kammerumlage, Steuerberatung, usw. Ich möchte jetzt hier nicht über Selbstständigkeit diskutieren, sondern wollte nur nennen, dass die KMUs hier durch den Rost gefallen sind.


daisho schrieb am 13.03.2015 um 09:02

Ich finde die neue Staffelung schon gut, ist ja genau das was die ganze Zeit gewünscht wird :confused:

Das die 55% erst ab 1 Million auftreten und dann nur 55% sind finde ich etwas enttäuschend. Die Frage ist ob diese 5% > 1 Million die Steuerersparnis der anderen Bereiche decken kann - und wie viele > 1 Millionen-Verdiener versteuern in Österreich?

Das wichtigste imho noch: Steuerflucht bestrafen (weil die ganz großen sollen sich da nicht einfach aus der Affäre ziehen imho)

Ich hoffe nur die Unternehmen nutzen das nicht aus und senken dann einfach für jeden neu Angestellten der mehr als KV verdienen würde den Bruttoverdienst (unter KV geht nicht, ist klar) :o


Kamsi schrieb am 13.03.2015 um 09:27

Zitat von mat
Kein Arbeitslosengeld, unfaire Besteuerung für Mehrleistung bei deutlich höherem Risiko, Zusatzkosten wie Selbstbehalte bei SVA, Kammerumlage, Steuerberatung, usw. Ich möchte jetzt hier nicht über Selbstständigkeit diskutieren, sondern wollte nur nennen, dass die KMUs hier durch den Rost gefallen sind.

this!

In Österreich muss man sich als EPU als erstes mal den Staat leisten können bevor man selber verdient :bash:


WONDERMIKE schrieb am 13.03.2015 um 09:32

die 55% sind vor allem der Symbolik geschuldet imo - tut nicht weh und ist ein nettes Signal, dass man auch die Leute ganz oben in die Überlegungen miteinbezogen hat.. es ist auch ein minimaler Tabubruch einmal "mehr als die Hälfte wegzunehmen" und von daher auch begrüßenswert

finde es ist insgesamt eine gute Aktion, mit der die Mehreinnahmen durch die kalte Progression der letzten Jahre vernünftig umgeschichtet wurden

die 100 Millionen für Familien wirken daneben etwas lächerlich, aber gut.. bei den Einkommen etwas zu tun war schon sooooo überfällig


CitizenX schrieb am 13.03.2015 um 09:37

Ich stell mir die Beleglotterie toll vor, da versammeln sich alle Familien Samstags abend vorm Fernseher und schaun zu wie die Rechnung vom Franz Mayer gezogen wird, der 3 Bananen, 2 Liter Milch, ein Packerl Chips und Tampons gekauft hat und deshalb jetzt ein Auto gewinnt :D

Und die 55% sind doch weil der Spitzensteuersatz das doppelte der Kest sein muss, nur die 1mio ist Symbolik, hätten auch 999.999€ sein können ...
edit: bzw. damit man nicht schon bei 90k die 55% zahlt ...


mat schrieb am 13.03.2015 um 09:50

Zitat von ccr
(mal ganz davon zu schweigen, dass ein Unternehmer bei der Gestaltung seiner Steuerabgaben mehr Spielraum als ein Angestellter hat)
Dazu noch eine kleine Überlegung: Ja, als Selbstständiger hat man mehr Spielraum mit Abschreibungen und dieses unternehmerische Handeln sollte meiner Meinung nach auch den Arbeitnehmern zugesprochen werden. Stattdessen werden die Abschreibungen für Angestellte stark gekürzt, aber es bekommt jeder einfach so mehr von seinem Bruttolohn. Damit fördert man offiziell auch diejenigen, die im Job komplett auf der Bremse stehen, anstatt jene zu belohnen, die auch tatsächlich mehr leisten. Das ist eine Umverteilung, die Österreich nicht gut tut. Abgesehen davon wird durch die zusätzliche Besteuerung von Gütern sowieso wieder der Warenkorb teurer, womit sich die Steuerbegünstigung zum Großteil dann wieder erübrigt hat.

Mir fehlt in dieser Steuerreform einfach jegliche Innovation. Wie soll Österreich langfristig davon profitieren, wenn wir nicht kollektiv Geld einsparen (weniger Sozialleistungen, kleinerer Staatsapparat) oder durch Mehrleistung mehr erwirtschaften? Ersteres ist ja mit "1 Milliarde" angesetzt - wie weiß man die einsparen will, weiß man noch nicht -, zweiteres wird durch die Reform aber ganz und gar nicht begünstigt.


daisho schrieb am 13.03.2015 um 09:52

Zitat von Kamsi
In Österreich muss man sich als EPU als erstes mal den Staat leisten können bevor man selber verdient :bash:
lol, als Privatperson gibt es keinen Unterschied.
Ich muss auch Essen, Kleidung, Dach über dem Kopf, Nebenkosten usw. tragen "bevor ich selber verdiene".

Mag schon sein dass Kleinunternehmer da ein bisschen mehr zu nagen haben als vorher, aber es ist besser als nichts und den großen Unternehmen dauernd das Handerl zu halten.

Direkt NUR auf die Großen losgehen geht wohl nicht so einfach (vermutlich auch einfach wegen der Steuerflucht etc.).



!Meiner Meinung nach müsste man ja einfach mal International ein Bündnis von zumindest EU, Russland, China und USA aufbauen das besagt "wenn ihr bei uns keine Steuern zahlt, dürft ihr bei uns auch nicht verkaufen/dienst-leisten" Period!

Zitat von mat
Zitat von Kamsi
In Österreich muss man sich als EPU als erstes mal den Staat leisten können bevor man selber verdient :bash:
Ja ... das denk ich mir auch :rolleyes:


Locutus schrieb am 13.03.2015 um 09:54

Das ganze ist imo nur eine Augenwischerei. Das arbeitende Volk bekommt in Zukunft zwar Netto mehr raus, aber dafür dürfe wir in anderen Bereichen mehr bezahlen. Tolle Entlastung.


daisho schrieb am 13.03.2015 um 09:56

Das ist die österreichische Lösung unserer Politiker ...

/Edit:

steuerreform-spitzensteuersatz-steigt-ab-einer-million-auf-55-prozent-kest-auf-2_1_201678_201685.jpg

ARE YOU NOT ENTERTAINED???


KTC schrieb am 13.03.2015 um 10:02

Zitat von daisho
lol, als Privatperson gibt es keinen Unterschied.
Ich muss auch Essen, Kleidung, Dach über dem Kopf, Nebenkosten usw. tragen "bevor ich selber verdiene".

du hast es nicht ganz verstanden. ich muss mir als selbständiger zuerst den staat leisten können, bevor ich "Essen, Kleidung, Dach über dem Kopf, Nebenkosten usw. tragen" kann, bevor ich selbst verdiene.


rad1oactive schrieb am 13.03.2015 um 10:11

Zitat von Locutus
Das ganze ist imo nur eine Augenwischerei. Das arbeitende Volk bekommt in Zukunft zwar Netto mehr raus, aber dafür dürfe wir in anderen Bereichen mehr bezahlen. Tolle Entlastung.

ich sehs auch eher so.

raus aus der linken hosentasche, rein in die rechte hosentasche.

summasumarum wird sich ned vü tun.


Obermotz schrieb am 13.03.2015 um 10:28

Die werden sich nie trauen, den Verwaltungsapparat anzugreifen. Auch wenns andere Probleme aufwerfen wuerde, waers das beste, wenn bei den naechsten Wahlen die Opposition mal fuer eine Runde an die Macht kommt.




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