Türkei-Thread - Seite 70

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Hokum schrieb am 29.05.2023 um 18:05

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Der Herausforderer ist ein Albtraum.

Plakatiert „Die Syrer werden gehen!“ und kündigt an 4Mio abzuschieben.

Also das größere Übel, oder das Kleinere?


WONDERMIKE schrieb am 29.05.2023 um 18:07

Nachdem unsere Medien nur sehr begrenz über ihn berichten und ich nur Wikipedia überflogen habe kann ich das nur schwer beurteilen. 4Mio wieder nach Syrien in noch größeres Leid zu schicken ist jedenfalls auch nichts, worauf man sich unbedingt freuen kann :/


sk/\r schrieb am 29.05.2023 um 19:20

Zitat aus einem Post von davebastard
er wollte sich afaik an die nationalisten anbiedern, weil die gesagt haben sie unterstützen erdogan weil er (der Herausforderer) zuwenig gegen die ausländer tut :rolleyes:

interessant. das ausländer thema zieht also überall. :ugly:
wie die ärzte schon gesungen haben "es gibt einfach viel zuviel ausland". xD


22zaphod22 schrieb am 29.05.2023 um 19:26

dass in der Türkei das Thema Ausländer zieht wundert dich jetzt aber nicht oder? "Einfach" ist es mit so vielen Geflüchteten nicht ... ähnlich in Polen mit den Ukrainern ... das muss eine Gesellschaft mal packen ...

wie man intern damit umgeht ist natürlich eine Frage ... aber dass es ein "Problem" ist darf man nicht verschweigen weil damit übergibt man die Lösung den Extremen


sk/\r schrieb am 29.05.2023 um 19:33

Zitat aus einem Post von 22zaphod22
dass in der Türkei das Thema Ausländer zieht wundert dich jetzt aber nicht oder? "Einfach" ist es mit so vielen Geflüchteten nicht ... ähnlich in Polen mit den Ukrainern ... das muss eine Gesellschaft mal packen ...

wie man intern damit umgeht ist natürlich eine Frage ... aber dass es ein "Problem" ist darf man nicht verschweigen weil damit übergibt man die Lösung den Extremen

klar. ich würd trotzdem nicht den Fehler machen geflüchtete jedweder Herkunft in einen Topf zu schmeissen.
Ukrainer sind noch immer willkommen. in AT wie in PO.
syrer und afghanen z.B. waren nie irgendwo in europa willkommen.

und weil doch - zumindest der großteil der geflüchteten - dem islam angehört (in der türkei jetzt) hätte ich wirklich nicht vermutet, dass es so große probleme gibt.


ica schrieb am 29.05.2023 um 19:36

In seiner Situation hätte ich wohl auch alles versprochen um genügend Stimmen zu bekommen. Was nach der Wahl dann gemacht wird ist eine andere Geschichte....


ccr schrieb am 29.05.2023 um 20:20

Zitat aus einem Post von sk/\r
Ukrainer sind noch immer willkommen. in AT wie in PO.

Ich glaub so allgemein kann man das nicht stehen lassen.
Mein Eindruck vor einem Jahr vor Ort war, dass in Polen zwar die Hilfsbereitschaft sehr groß war, man aber auch nach so kurzer Zeit schon unter den negativen Folgen gelitten hat. So war Wohnraum in Warschau binnen kürzester Zeit für Polen nicht mehr leistbar, was der Stimmung nicht gut getan hat und auch durchaus öffentlich geäußert wurde.
Und jetzt, ein Jahr später, wird wohl ganz allgemein viel anfängliche Hilfs-Euphorie der Ernüchterung gewichen sein.

In Wien bekomme ich auch immer öfter negative Bemerkungen mit, sei es am Spielplatz, sei es in der Innenstadt. Viele der Ukrainer, die es sich nach einem Jahr immer noch leisten können, in Wien zu leben, sind halt keine armen Schlucker, und treten nach einem Jahr in der Stadt auch entsprechend selbstbewusst auf - das kommt nicht überall gut an.


22zaphod22 schrieb am 29.05.2023 um 21:17

Zitat aus einem Post von ccr
Ich glaub so allgemein kann man das nicht stehen lassen.
Mein Eindruck vor einem Jahr vor Ort war, dass in Polen zwar die Hilfsbereitschaft sehr groß war, man aber auch nach so kurzer Zeit schon unter den negativen Folgen gelitten hat. So war Wohnraum in Warschau binnen kürzester Zeit für Polen nicht mehr leistbar, was der Stimmung nicht gut getan hat und auch durchaus öffentlich geäußert wurde.
Und jetzt, ein Jahr später, wird wohl ganz allgemein viel anfängliche Hilfs-Euphorie der Ernüchterung gewichen sein.

In Wien bekomme ich auch immer öfter negative Bemerkungen mit, sei es am Spielplatz, sei es in der Innenstadt. Viele der Ukrainer, die es sich nach einem Jahr immer noch leisten können, in Wien zu leben, sind halt keine armen Schlucker, und treten nach einem Jahr in der Stadt auch entsprechend selbstbewusst auf - das kommt nicht überall gut an.

also in Polen (abgesehen vom historischen Hass auf die Ukrainer und der latenten Ausländerfeindlichkeit generell - Polen ist noch "weißer" als AT) sehen das viele als Problem ... gerade die Wähler der konservativen Parteien ... und es ist nicht einfach ... die Ukrainer haben teilweise den Jobmarkt durcheinandergewirbelt ... um die Hilfen / Unterstützungen gibt es viel Polemik ... etc.

"willkommen" ist da sicher schon überstrapaziert ... der Konflikt hat immer noch eine klare anti-russische Note (die wiederum vielen schmeckt) und die Unterstützung den Russen in den ***** zu treten ist da ... aber Zitat (oft in Polen / von Polen gehört) "die Ukrainer sollen doch lieber früher als später nach Hause fahren und im Westen des Landes ists eh friedlich und sicher"


WONDERMIKE schrieb am 29.05.2023 um 23:22


Das wird er dann wohl geschickt erzählerisch in einen Angriff von Außen umkehren?

Das ist für mich eigentlich das Unfassbarste an seinem neuerlichen politischen Erfolg. In welchem Land wird man bei so einer katastrophalen Inflation wiedergewählt?

Zitat aus einem Post von sk/\r
und weil doch - zumindest der großteil der geflüchteten - dem islam angehört (in der türkei jetzt) hätte ich wirklich nicht vermutet, dass es so große probleme gibt.

Das hat ja weniger mit Ausländerhass oder Rassismus zu tun, sondern ist schlicht ein Streit um Ressourcen in ärmeren Regionen, die vorher schon abgehangen waren.

Negative Äußerungen zu ukrainischen Flüchtlingen höre ich meistens dann, wenn die Plätze im Kindergarten ausgehen oder wenn sie ein schönes Auto fahren.


sk/\r schrieb am 30.05.2023 um 07:56

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Negative Äußerungen zu ukrainischen Flüchtlingen höre ich meistens dann, wenn die Plätze im Kindergarten ausgehen oder wenn sie ein schönes Auto fahren.

ja gut. das sind dann die hardcore fpö wähler die ja so "schlau sind" und 1+1 zusammenzählen können. :bash:


Jedimaster schrieb am 30.05.2023 um 09:31

Tjo, das ist wohl ne Mischung aus 'Flüchten muss man sich leisten können' - deshalb sind halt entsprechend 'hochklassige Autos' hier ... ein Habenichts kann sich dort halt kein Auto leisten bzw. es sich nicht leisten alles zuhause potentiell zu verlieren.

Was die meisten FPÖler nicht checken: Kiev ist gut 15 Autostunden von hier weg. Da schaut das Auto dann nicht aus als obs einmal durch die Sahara geflüchtet wären und kommt als halbe Leiche an. Da schaut das Auto so aus als ob man nach Rom auf Urlaub fährt und dann wieder heim - sprich a bissal staubig das wars aber.

Die die sich die Flucht nach Österreich nicht leisten können sind halt nach Ungarn, Polen, Rumänien etc... weil dort die Lebenskosten halt wesentlich niederiger sind. Klar das bei uns nur finanziell bessergestellte überhaupt blieben können (außer denen die sowieso nur ne Nummer im Flüchtlingszentrum sind und nichts haben weils mitn Zug geflohen sind odre sowas... sprich die haben normal nicht mal ein Auto)


HaBa schrieb am 30.05.2023 um 12:18

Zitat aus einem Post von Jedimaster
Tjo, das ist wohl ne Mischung aus 'Flüchten muss man sich leisten können' - deshalb sind halt entsprechend 'hochklassige Autos' hier ... ein Habenichts kann sich dort halt kein Auto leisten bzw. es sich nicht leisten alles zuhause potentiell zu verlieren.

Was die meisten FPÖler nicht checken: Kiev ist gut 15 Autostunden von hier weg. Da schaut das Auto dann nicht aus als obs einmal durch die Sahara geflüchtet wären und kommt als halbe Leiche an. Da schaut das Auto so aus als ob man nach Rom auf Urlaub fährt und dann wieder heim - sprich a bissal staubig das wars aber.

Die die sich die Flucht nach Österreich nicht leisten können sind halt nach Ungarn, Polen, Rumänien etc... weil dort die Lebenskosten halt wesentlich niederiger sind. Klar das bei uns nur finanziell bessergestellte überhaupt blieben können (außer denen die sowieso nur ne Nummer im Flüchtlingszentrum sind und nichts haben weils mitn Zug geflohen sind odre sowas... sprich die haben normal nicht mal ein Auto)

Ja, Krieg ist eher was für arme Leute.

Umso mehr interessant warum da Leute aus ÖVP- und FPÖ-Umfeld draufhaun, für/mit Armen haben die Parteien ja nichts am Hut, auch wenns die rechtere der beiden immer lauthals verkündet.

@Türkei: mir fehlt da selbst anekdotische Evidenz, der Mechanismus "neue Heimat machen" ist für mich aber immer befremdlich, sei das "Chinatown" egal wo, der Bierkönig auf Malle oder oder oder => ist im Fall der Türken der Nationalstolz noch so groß?


Hokum schrieb am 30.05.2023 um 15:23

Die Türkei ist sicher seit Atatürk ein sehr nationalistisches Land, aber es bespielt auch Erdogan die Auslandstürken wie eine Laute, und über die (inoffizielle Niederlassung des türkischen Religionsministerium) ATIB und diverse andere Vorfeldorganisationen wird türkisch nationales Gedankengut straff durchverteilt - im Profil war grad wieder ein Artikel (Erdogans Wahltaxi für Austrotürken)

Ironischerweise ist vor 5 minuten ein A4 mit Symbol der Grauen Wölfe an mir vorbei, ihreszeichens die größte rechtsextreme Vereinigung Deutschlands.


sk/\r schrieb am 30.05.2023 um 15:45

Zitat aus einem Post von Hokum
Die Türkei ist sicher seit Atatürk ein sehr nationalistisches Land, aber es bespielt auch Erdogan die Auslandstürken wie eine Laute, und über die (inoffizielle Niederlassung des türkischen Religionsministerium) ATIB und diverse andere Vorfeldorganisationen wird türkisch nationales Gedankengut straff durchverteilt - im Profil war grad wieder ein Artikel (Erdogans Wahltaxi für Austrotürken)

Ironischerweise ist vor 5 minuten ein A4 mit Symbol der Grauen Wölfe an mir vorbei, ihreszeichens die größte rechtsextreme Vereinigung Deutschlands.

ich versteh halt nicht warum man hier ein solches toleranzspiel spielt?
wer gewinnt denn da? diese idioten können sich radikalisieren und jeder schaut zu.


Hokum schrieb am 30.05.2023 um 15:59

Man könnte sagen der Turkofaschismus fühlt sich hier so wohl wie der Austrofaschismus, Problemlösungskompetenz für gesellschaftliche Themen gibt's bei uns keine, und ist von politischen Akteuren rechts und links aus Eigeninteresse auch garnicht gewollt, denk ich.




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