Wählbarste Partei 2014? - Seite 6

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InfiX schrieb am 25.10.2014 um 20:49

Zitat von Burschi1620
Also ungültig wählen ist eher so wie eine deppen-randpartei wählen. Also EU Stop oder sowas :D

Nur, dass die Deppenrandpartein im Ranking überall aufscheinen, im Gegensatz zu den ungültigen stimmen.

Die Nichtwähler scheinen auch auf, aber hier lässt sich, wie gesagt, das Motiv nicht genau erkennen ("Heut war wieder ein schöner Sonntag, wir erwarten deshalb eine höhere Nichtwählerrate")

die ungültigen stimmen scheinen zwar in offiziellen statistiken auf, sie werden auch in der wahlbeteiligung mitgezählt, aber die letztendlichen %-ergebnisse beinhalten nur gültige stimmen, und nur die(?) sieht man in den medien.


NeM schrieb am 25.10.2014 um 20:50

Glaub die Ungültigen werden genannt, sie interessieren aber keinen.


Hansmaulwurf schrieb am 25.10.2014 um 20:50

Zitat von NeM
Um auch ein Beispiel zu bringen: Wäre sie das nicht, könnten nicht alte Frauen darüber entscheiden, ob junge Männer für 6 Monate zum Heer müssen. Das war demokratisch wohl völlig legitim, im Endeffekt bestimmen aber diejenigen, die es nicht betrifft, über diejenigen die es sehr wohl betrifft. Das ist vielleicht aus demokratischer Sicht in Ordnung, aber nicht aus meiner.
Deswegen hab ich ja repräsentative Demokratie geschrieben. Wir wählen Parteien die gewisse Interessen vertreten, zumindest bei einer National/Gemeinderatswahl. Diese Parteien müssen sich überlegen wie sich ihre Wähler zusammensetzen. Bei SPÖVP sind das halt 60% (Hausnummer) Pensionisten deswegen muss man keine Politik für die Zukunft machen, sondern den Status Quo möglichst erhalten, aber das wieder ein anderes Thema.
Bei einer Volksbefragung/abstimmung ist es wieder was anderes. Und ja, auch die alte Frau betrifft es. Die hat zwar noch nie Wehrdienst geleistet weil sie dank ihres Uterus nicht musste. Trotzdem lebt sie in dem selben Land wie alle anderen, das von Landesverteidigung und Zivildienst betroffen ist. Gerade als alte Frau ist sie von Zivis abhängig.
->Wenn nicht alle abstimmen dürften, hätten wir 100.000 Minderheiten die über alles selbst bestimmen. Umgekehrt gibt es dafür aber natürlich gewisse Rechte die die Mehrheit der Minderheit nicht nehmen darf.


Zitat von NeM
Weiters bestimmen in einer Demokratie nicht selten diejenigen, die schlecht informiert sind. Oder willst mir jetzt wirklich erzählen, dass sich die Mehrheit der Wähler mit den Themen oder Ansätzen, für die die div. Parteien stehen, wirklich auseinandergesetzt haben und beim X eine aktive, vernünftige Entscheidung treffen? Im Prinzip gehts da primär um die Effektivität von Werbung und Manipulation bei einer möglichst großen Masse. Suggestivfragen sind auch bei uns keine Seltenheit. Selbst wenn du dich damit auseinandersetzt und irgendwann zu einem Ergebnis kommst, reichts wenn bei 2 Leuten die Werbung angeschlagen hat und sie anders entscheiden -> Bist bereits überstimmt. Und imho passiert genau das auch.
Stimmt soweit, da ist halt wieder die Frage, Volksabstimmung für jeden Schas oder Nationalrat. Bei ersterem kannst sowas nicht verhindern, bei zweiterem hast das Gefühl das du mit deiner Stimme auch einen Flieger basteln kannst ;) Aber deswegen ist ja der politische Prozess so wichtig, und die Information der Parteien, auch wenn die stark gebiased sind. Da haben wir halt das Problem das wir ein Klopapier das sich Zeitung schimpft mittlerweile gratis in der U-Bahn liegen haben, bzw. den Anteil an der Bevölkerung den eine einzige Zeitung erreicht usw. usf. Aber da glaub ich nicht das das System unreperierbar ist, nur das es bei uns extrem ist. (Und in den Staaten noch extremer, aber dort regiert das Geld auch noch mehr)


Zitat von NeM
Schau dich 1x mit offenen Augen um und du wirst sehen, dass das keine Lüge und kein Bogus, sondern aktuelle Realität ist. Ich halte das für erschreckend und mit einer bewusst abgegebenen Stimme erreichst du sehr wenig, um hier irgendwas zu ändern. Weil Menschen nunmal so funktionieren. Wäre das anders, hätte weder Extremismus irgendwo einen Nährboden, noch wäre z.B. die Kirche so groß wie sie ist, oder könnte ihre Finger im Spiel haben, um ein Sterbehilfeverbot in die Verfassung zu schreiben.
Stimmt alles soweit. Und trotzdem glaub ich persönlich das Grüne und KPÖ und maybe Neos, eine Alternative bringen können indem sie das System von innen verbessern können. Parteien sollten nicht Selbstzweck sein, sondern sehr wohl auch das Sytem reformieren wollen. Und da kann ich halt gerade bei SPÖVPFPÖ leider nur den Trend erkennen, das wenn Gesetze geändert werden sollen die politische Entscheidungen betreffen, eigentlich nur was weitergeht wenn die eigene Partei profitieren kann. Deswegen fetzen sich ja Rot + Grün gerade in Wien, weil die roten daran festhalten diese komische System weiterzubehalten wo Rot trotz <50% Stimmen die absolute Mehrheit haben kann. Klar, vielleicht profitieren die Grünen auch wenns geändert wird, aber da ist ein Fehler im System der ausgemerzt gehört, und die Grünen wollen das ändern, obwohl sie in der Regierung sind. (Das es die Opposition will ist eh klar)
Die eine Stimme geht vielleicht unter, aber für mich ist es des politischen engagierens, das bei mir noch weiter geht, als diese alle 2 Jahre mal am Sonntag 15 Minuten zum Wahllokal zu radeln.

Zitat von NeM
Vielleicht hat mich das Video hier zu stark geprägt, du wirst es vermutlich kennen. Wenn nicht, nimm dir bei Gelegenheit mal die Stunde Zeit: http://www.dailymotion.com/video/xt...h-german_school
Danke für den Link, ich hab das zufällig vor nem Monat gesehen :eek: Die Doku hat mir auch nen wichtigen Denkanstoß gebracht. Die ist wirklich gut und empfehlenswert.
Für alle anderen, es geht darum wie Werbung die Massen beeinflusst, und spielt eigentlich die Geschichte des Kapitalismus und seiner Wechselwirkung mit der Politik anhand der menschlichen Psyche durch. Verdammt interessant. Sind 4 teile und ich hab die 4 Stunden eigentlich am Stück durchgeschaut..


InfiX schrieb am 25.10.2014 um 20:56

Zitat von Hansmaulwurf
Trotzdem lebt sie in dem selben Land wie alle anderen, das von Landesverteidigung und Zivildienst betroffen ist. Gerade als alte Frau ist sie von Zivis abhängig.

genau das ist ja der punkt, sie ist evtl. von einem (imho) fehler im system abhängig, also will sie den status quo erhalten, betreffen in dem sinne tut es sie nicht - sie profitiert nur davon, sollte sich lieber dafür einsetzen, dass konzerne ordentlich steuern zahlen damit ein vernünftiges sozialsystem finanziert werden kann :p ...aber ja soweit denken die meisten halt nicht.


Hansmaulwurf schrieb am 25.10.2014 um 20:58

Zitat von InfiX
...aber ja soweit denken die meisten halt nicht.
Selbst wenn sie soweit denken kann, kann sie es bei einer "Ja/Nein Wehrpflicht"-Frage nicht unbedingt beeinflussen. Das war nur als Veranschaulichung warum es sie irgendwie doch betrifft, aber ich geb dir schon Recht.


NeM schrieb am 25.10.2014 um 21:02

Zitat
Deswegen hab ich ja repräsentative Demokratie geschrieben. Wir wählen Parteien die gewisse Interessen vertreten, zumindest bei einer National/Gemeinderatswahl. Diese Parteien müssen sich überlegen wie sich ihre Wähler zusammensetzen. Bei SPÖVP sind das halt 60% (Hausnummer) Pensionisten deswegen muss man keine Politik für die Zukunft machen, sondern den Status Quo möglichst erhalten, aber das wieder ein anderes Thema.
Bei einer Volksbefragung/abstimmung ist es wieder was anderes. Und ja, auch die alte Frau betrifft es. Die hat zwar noch nie Wehrdienst geleistet weil sie dank ihres Uterus nicht musste. Trotzdem lebt sie in dem selben Land wie alle anderen, das von Landesverteidigung und Zivildienst betroffen ist. Gerade als alte Frau ist sie von Zivis abhängig.
->Wenn nicht alle abstimmen dürften, hätten wir 100.000 Minderheiten die über alles selbst bestimmen. Umgekehrt gibt es dafür aber natürlich gewisse Rechte die die Mehrheit der Minderheit nicht nehmen darf.
Von "Landesverteidigung" ist in Österreich niemand betroffen :D Und selbst wenns so wäre, hätte ich lieber gut ausgerüstete Eurofighter im Land, als junge Leute die 6 Monate gelernt haben wie man grade steht und im Endeffekt ein schönes Kanonenfutter für jede geübte Armee darstellen.

Inwiefern die alte Dame abschätzen kann, wie dringend wir eine Wehrpflicht brauchen oder welche Komplikationen sie für einen jungen Menschen vielleicht mit sich bringen kann, hinterfrage ich hier massiv.

Die Zivildiener lasse ich mir noch einreden, aber auch hier entscheidet sie rein nach: "Das kann ICH von wem anderen brauchen, also hats der auch zu machen". Sie fordert da im Prinzip Zwangsarbeit für ihre eigene Versorgung. Ist das wünschenswert?

Btw. die Grünen hab ich letztes Mal gewählt. Und ich bin ziemlich sauer darauf, dass sie Ressourcen beispielsweise für Genderfragen verschwenden, wo ich ganz andere Dinge eigentlich für sehr viel wichtiger halte. Oder dass sie nicht so recht zu realisieren scheinen, dass jedes Land nur begrenzte Ressourcen hat und daher nicht für jeden den guten Samariter spielen KANN. Die Grünen haben leider des öfteren realitätsfremde Forderungen oder Ideen, während mir sinnvolle oder revolutionäre Ansätze zu oft fehlen. Mariahilferstr. beispielsweise war mutig und schon eher das, was ich erwarten würde, ganz egal was ich persönlich jetzt davon halte. Man hat hier eben nicht alles getan, um den Status quo zu erhalten, sondern sich gedacht "Wie machen wirs besser?".

Die erste politische Aussage der Grünen, an die ich mich erinnern kann, war damals im.... Pff, müsst lügen, irgendein Krieg war.. Wars der Kosovo? Keine Ahnung mehr, da bin ich recht jung vorm Fernseher oder Radio gehockt und da hat man sich drum gestritten, wieviele Flüchtlinge man aufnehmen soll. Die Forderung der Grünen war, dass jeder hierher kommen soll, der will. Und schon damals hab ich mir gedacht "Wenn wir da von vielen zehntausenden Sprechen - wie soll das gehen?".

Was das verlinkte Video angeht: Ich habs vor einigen Jahren in einem AMS Kurs gesehen, war eins der wirklich wenigen, sinnvollen Dinge, die ich von so einem Kurs mitgenommen hab.


InfiX schrieb am 25.10.2014 um 21:02

Zitat von Hansmaulwurf
Selbst wenn sie soweit denken kann, kann sie es bei einer "Ja/Nein Wehrpflicht"-Frage nicht unbedingt beeinflussen.

ja das ist natürlich klar, so eine ja/nein frage ist völlig witzlos.


Hubman schrieb am 25.10.2014 um 21:13

Zitat
Vorarlberg pusht die Grünen, das würde ich auch.

hab noch den hauptwohnsitz in vlbg und auch grüne gewählt, jetzt maßlos enttäuscht. die koalition ist kein kompromiss, sondern eine machtdemonstration der övp. ich wohne momentan in innsbruck und bin hier schon seit einem jahr erschüttert von grüner landespolitik. mehr als "endlich am futtertrog angekommen" ist nicht geblieben.

und hier unterstelle ich jetzt auch, dass die grünen von einer verwaltungsreform nichts mehr wissen wollen, dann würde der trog viel kleiner werden. einige bekannte und freunde von mir arbeiten in der tiroler landes- bzw. innsbrucker stadtregierung und was da geld rausgeworfen wird, geht auf keine kuhaut.

hab früher immer sp gewählt und mich auch in dem bereich engagiert, aber umso mehr leut man da kennt umso grausliger wirds. die grässliche medienlandschaft in österreich geht auch zu einem guten teil auf das konto der sp. für mich momentan nicht mehr wählbar.

vp und fp waren für mich nie wählbar, no comment dazu

kpö, ist mein gewissensberuhigender ausweg der letzten jahre. viele ihrer inhalte decken sich nicht mit dem, was ich denke, hat mich aber bisher wenig gestört.

neos, tatsächlich eine alternative für mich, wobei ichs mir schwer erklären kann, da ich programmtechnisch (wasserprivatisieren und privatisierungen allgemein sind NICHT neos programm) von denen sicher weiter entfernt bin, als von der sp oder den grünen. aber was ich mitbekomme von vp, sp und grünen anhängern, wie die die neos schon beinahe hassen, irre. also wahrscheinlich eine underdog-sympathie, am programm liegts weniger (wobei aktives auftreten gegen zb. die aktuelle form der parteienförderung ein plus für mich ist)

werd also aus gewissensberuhigenden gründen wahrscheinlich wieder kpö wählen und mich so wenig wie möglich über die korruptheit dieses landes aufregen, ******* drauf. aber nicht oder ungültig wählen kommt für mich ned in frage.


Dune schrieb am 25.10.2014 um 21:30

Grüne sind Schwarze mit Fahrrädern :p


eitschpi schrieb am 26.10.2014 um 12:46

Warum wählt niemand BZÖ. :(


Hansmaulwurf schrieb am 26.10.2014 um 14:52

Zitat von NeM
Von "Landesverteidigung" ist in Österreich niemand betroffen :D Und selbst wenns so wäre, hätte ich lieber gut ausgerüstete Eurofighter im Land, als junge Leute die 6 Monate gelernt haben wie man grade steht und im Endeffekt ein schönes Kanonenfutter für jede geübte Armee darstellen.

Inwiefern die alte Dame abschätzen kann, wie dringend wir eine Wehrpflicht brauchen oder welche Komplikationen sie für einen jungen Menschen vielleicht mit sich bringen kann, hinterfrage ich hier massiv.

Die Zivildiener lasse ich mir noch einreden, aber auch hier entscheidet sie rein nach: "Das kann ICH von wem anderen brauchen, also hats der auch zu machen". Sie fordert da im Prinzip Zwangsarbeit für ihre eigene Versorgung. Ist das wünschenswert?
Ich wollte eigentlich nicht inhaltlich diskutieren bezüglich Wehrpflicht, dazu ist in dem eigentlichen Tread eh schon alles gesagt worden imho. ;)
Natürlich ist es nicht wünschenswert das sie so stimmen kann, wenn man es aus dem Blickpunkt betrachtet, aber das hast halt durch die Forderung nach "mehr direkter Demokratie" als einen schmerzhaften Punkt den du akzeptieren musst, oder Vorschläge machen musst wie du es änderst. Und wie gesagt, meine einzige Lösung wäre nur Betroffene abstimmen zu lassen, aber da ist schwer zu sagen wer ist wirklich betroffen, und endet mit x Splittergruppen.

Zitat von eitschpi
Warum wählt niemand BZÖ. :(
Die Frage quält das BZÖ wohl auch :D


NeM schrieb am 26.10.2014 um 15:16

Zitat
Natürlich ist es nicht wünschenswert das sie so stimmen kann, wenn man es aus dem Blickpunkt betrachtet, aber das hast halt durch die Forderung nach "mehr direkter Demokratie" als einen schmerzhaften Punkt den du akzeptieren musst, oder Vorschläge machen musst wie du es änderst.
Man könnte auch sagen, Demokratie ist makelbehaftet ;)


Dune schrieb am 26.10.2014 um 15:23

Zitat von eitschpi
Warum wählt niemand BZÖ. :(

Da kommt richtig Mitleid auf, da hast recht :o


InfiX schrieb am 26.10.2014 um 15:26

Zitat von NeM
Man könnte auch sagen, Demokratie ist makelbehaftet ;)

vorsicht mit solchen aussagen in unser freien westlichen wohlstandsgesellschaft. :p


NeM schrieb am 26.10.2014 um 15:34

Zitat von InfiX
vorsicht mit solchen aussagen in unser freien westlichen wohlstandsgesellschaft. :p
Jo ich weiß eh, wenn ich sowas bei der Musterung geschoben hätt, hätt ich mir die 6 Monate wirklich sparen können :D




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