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Klima, oder das Wetter im Schnitt über 30 Jahre

kel 22.02.2007 - 17:42 403384 2768 Thread rating
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Bender

don`t jinx it
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Wie man hier auch wunderbar sieht, sind sehr viel nicht bereit auch auf nur das kleinste bissl "Luxus" zu verzichten.
Solls der Pöbel richten, die können sich eh keine Autos leisten. Wie gesagt - je mehr Geld die Leut verdienen, desto deppata verhalten sie sich. Nicht alle aber ein Trend ist da klar erkennbar.

Ich bin ja so wichtig und ein Gottesgeschenk an die Menschheit und darf daher alles.

Thats why we are sowas von fucked..

schizo

Produkt der Gesellschaft
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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Und dann wundern wir uns, dass diese Menschen irgendwelche Populisten und deren Versprechungen wählen ;) Wie wärs mit einer Politik, die Chancen auf Konsens hat anstatt Träumereien wie "wir müssen den Kapitalismus beenden"? Und die nicht ignorant eine riesige Menge an Verlierern erzeugt(mit den zu erwartenden Folgen)?

Die beiden Dinge widersprechen sich halt diametral. Ich wage es ja schon zu bezweifeln, dass sich der Klimawandel im Kapitalismus aufhalten lässt, jedoch sicher nicht ohne eine riesige Menge an Verlierern zu erzeugen. Wie XXL eh schon oft erwähnt hat müssen wir weg von dem stetigen Wirtschaftswachstum. Das spielts halt im Kapitalismus nicht "."

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Mich macht das Auto reicher. Denn so kann ich einen Arbeitsort erreichen, bei dem ich gleich mal 33% mehr verdiene als wenn ich zB auf ein kürzlich gepostetes Jobangebot aus diesem Thread eingehe.

Und natürlich sind ärmere Menschen eher auf ein Auto angewiesen. Die wohnen nämlich zwangsweise in Gegenden, die öffentlich kaum sinnvoll erschlossen sind. An solche Menschen verschwenden unsere Regierungsparteien aber eh keinen Gedanken, die wirds sowieso hart treffen und die müssen dann beim Klima-Sozialfonds betteln gehen.

Und dann wundern wir uns, dass diese Menschen irgendwelche Populisten und deren Versprechungen wählen ;) Wie wärs mit einer Politik, die Chancen auf Konsens hat anstatt Träumereien wie "wir müssen den Kapitalismus beenden"? Und die nicht ignorant eine riesige Menge an Verlierern erzeugt(mit den zu erwartenden Folgen)?

Dein Ansatz "machen wir Autofahren Scheiße" ist imo einfach nur destruktiv. Der wird nicht dabei helfen, dass ich zB in Hagenbrunn in eine U6 einsteigen kann oder? Ich soll ja ab nächstem März in Stammersdorf in die Bim einsteigen. Mein Auto darf ich dort aber nur für 2 Stunden stehenlassen. Und das wird beklatscht, für geil gefunden und gefeiert(um es mit Dunes Worten zu sagen)? Eigentlich sollte ich mich ja verarscht fühlen und FPÖ wählen :p Oder gemeinsam mit tausend anderen in eure Gegend ziehen damit die Mieten anziehen? Damit es euch dann womöglich an den Stadtrand drückt?

Und zum Einsparungspotential beim Autofahren hat ja die Pandemie leider die Erwartungen stark gedämpft. In einem Jahr, wo wir kaum mit dem Auto gefahren sind, sogar die Öffis ihre Intervalle zurückgefahren haben und der Flugverkehr eingebrochen ist waren die Einsparungen enttäuschend.

Dann kann ich dir nur gratulieren, du hast im Leben anscheinend alles richtig gemacht ...

Das nicht jeder der mit dem Auto in die Arbeit fährt, dadurch mehr verdient muss dir aber auch klar sein ...

Und ich finde nicht das Autofahren scheiße werden muss, die Frage ist nur wie machen sich sonst Leute die ohne nachzudenken jeden Tag mit dem Auto unnötige km fahren, jemals Gedanken ob es anders geht? Und nachdem wir in einer geldorientierten Gesellschaft leben ist das anscheinend die Stellschraube für alles und ich glaube auch am Land sind nicht alle Gegenden, die billig sind, nicht öffentlich gut erreichbar, gilt auch in die andere Richtung, wenn man sich Leopoldsdorf bei Wien anschaut ist das eine extrem teure Gegend und trotzdem fahrt dort nur ein Bus mit grenzwertigen Zeiten ...

Und wegen dem Job:
Ich hätte auch schon einige Jobangebote die viel höher gewesen wären, zu einem großen Teil an Orten die öffentlich einfach schlecht erreichbar wären, aber sowas nehme ich dann auch nicht an selbst wenn ich dort Unmengen mehr verdienen würde, einfach aus dem Grund das ich versuche in meinem Leben Geld nicht so einen hohen Wert zu geben ...

Klar hast dann nicht immer die neueste fancy Hardware oder sonstige Dinge, aber ich kann mich wenigstens noch in den Spiegel schauen und mit meinem Leben zufrieden sein, weil ich nicht für wen arbeite der meinem moralischen Kompass widerspricht ...

InfiX

she/her
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autofahren scheisse machen und gleichzeitig aber den zwangspendlern nicht helfen geht halt nach hinten los, dann gewinnen wieder die populisten wie WM sagt und dann geht erst nix weiter.

das eine kann ohne anderen fundamentalen sozialen veränderungen ned passieren.

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Dass es bei vielen Branchen nicht möglich ist ist klar, aber gerade Pandemie-bedingt hatte man ja Gelegenheit zu evaluieren wo mit Homeoffice ein Teil des täglichen Pendelverkehrs zum Arbeitsplatz eingespart bzw. abgebaut werden kann. Ist natürlich nur ein ganz kleiner Teil und geht nur dort wo es für beide Seiten Sinn macht und Akzeptanz findet (Arbeitgeber UND Arbeitnehmer - einseitig klappt natürlich nicht auf Dauer)...

Fällt wohl unter (fundamentale) 'soziale Veränderung' bzw. bedingt einen Paradigmenwechsel was Unternehmenskultur & Co anbelangt. Aber es wäre immerhin ein Anfang...
Bearbeitet von whitegrey am 18.07.2021, 21:12

Dune

Here to stay
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Was soll ich sagen WM, mit der Problematik für mehr Kohle das Pendeln in Kauf zu nehmen beschreibst du irgendwie zum Teil auch das Grundproblem was wir haben. Opportunismus. Das meine ich nicht persönlich gegen dich, es ist einfach menschlich in uns drinnen. Jeder optimiert sich und sein Umfeld selbst.

Die Pendlerpauschale muss imho auch sozial gestaffelt werden und für Besserverdiener reduziert werden.

Wenn jemand keinen Job findet und quer durchs Land tingelt kann man eh nix machen. Aber wenn jemand fett Kohle macht, gern einen hoch spezialisierten Job macht und aber nicht auf Haus und Pool verzichten möchte, warum sollte ein derart unökologisches Verhalten die Allgemeinheit fördern? Ein Relikt aus einer anderen Zeit.

Nur, welche Partei opfert sich so derart unpopuläre Entscheidungen zu treffen? Ich kenne keine.

Das Auto ist halt leider mittlerweile seeehr weit weg vom Zweckfahrzeug und zum Statussymbol, Hobby und Lifestyle geworden. Meine Feinbilder im urbanen Stadtbild sind die SUVs und Geländewagen wo genau eine Person plus Josephbrot drinnen sitzt. Dann gibt's noch die BMW Bros im 15/16/20, die immer brav mit 80 auf die Kreuzung anfahren. Die sind aber zumindest zu zweit :D

Die Autolobby macht deswegen das Spiel mit, weil sie bestens an der Irrationalität des Konsumenten verdient.Siehe Kritik vom VDV. Kein Mensch will Nutzfahrzeuge, die nicht irgendwie das Ego streicheln. Eine Auto ist für viele mehr als nur ein Fahrzeug.
Bearbeitet von Dune am 19.07.2021, 09:30

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Eine SUV Steuer warats dann :-)

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Zitat aus einem Post von Dune
Aber wenn jemand fett Kohle macht, gern einen hoch spezialisierten Job macht und aber nicht auf Haus und Pool verzichten möchte, warum sollte ein derart unökologisches Verhalten die Allgemeinheit fördern?
Wobei gerade bei diesen die Chance bestehen würde einen Teil des kulturellen Wandels (mit) zu tragen; die haben das Geld in Solar, Wärmepumpe & Co, gute Bausubstanz & Dämmung (ev. Restauration von Altbestand) zu investieren, die sind auch so ziemlich die einzigen die sich atm Elektromobilität selbst finanzieren können. Sie haben das Geld auch bei der Nahrungsmittelversorgung auf 'teure' lokale Produktion zurückzugreifen. Der Bildungsstand ist meistens auch auf einem Niveau der es ihnen ermöglicht Probleme wie den Klimawandel zu 'verstehen' - wenn sie denn (hinsehen) wollen.

Kann natürlich genau ins Gegenteil auch gehen; fette Luxuskarre, ökologisch fragwürdige Statussymbole, Urlaubs-Verhalten (Flüge), Weber-Grill im Garten mit dementsprechendem Fleischkonsum (nicht immer Qualität, eher Masse)...

Da gibt es solche und solche; ich finde nicht, dass man pauschal alle bestrafen sollte für ihren 'Reichtum' - ich finde da sind anlassbezogene Sanktionen (auf echten 'Verbrauch' oder verschieden schädliche Verhaltensweisen / Produkte & Leistungen) eine bessere bzw. gerechtere Möglichkeit.

Soziale Staffelung ist aber auf jeden Fall nötig & wichtig, das sehe ich auch so.

Dune

Here to stay
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Bin ich bei dir, ich weiß nur nicht ob wir mit Vernunft ausreichend weit kommen bevor wir untergehen. Wir im "Westen" sind sensibilisiert drauf und machen uns Gedanken, in Indien und Thailand als Beispiel, wo der Wohlstand aufstrebt, steht man noch gaaanz am Anfang mit solchen Themen. Da sind wir zehnmal untergegangen und weggeschwommen, bevor was passiert.

Ich glaub ohne Konsumreduktion und Einschnitte geht es nicht. Wenn nicht freiwillig, wie dann? Freiwillig wird schwierig, es will sich wie man sieht halt kaum wer einschränken. Wirtschaftswachstum und Bevölkerungwachstum, wir sind da halt limitiert mit Ressourcen und dem was wir ausstoßen dürfen ohne vor die Hunde zu gehen. Ob das bissl Umschichten da reicht? Bezweifle ich stark, glaub ich einfach nicht.

Emobility finde ich als Lösung zu wenig. Ist zwar gut dass wir dann nicht mehr von den Saudis abhängig sind aber auch das spielt mit vielen Ressourcen die extrem rar und heikel sind (siehe Chile und Bolivien). Wenn wir jetzt derart viel erhöhten Energiebedarf haben durch die EAutos, bringt der Ausbau der Erneuerbaren fast nix. Die Emissionen fallen dadurch natürlich weg, aber es verschiebt das Problem eher als es zu lösen. Ich glaub der private PKW Verkehr ist schon auch Teil des Problems.

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat aus einem Post von Dune
Ich glaub ohne Konsumreduktion und Einschnitte geht es nicht. Wenn nicht freiwillig, wie dann? Freiwillig wird schwierig, es will sich wie man sieht halt kaum wer einschränken. Wirtschaftswachstum und Bevölkerungwachstum, wir sind da halt limitiert mit Ressourcen und dem was wir ausstoßen dürfen ohne vor die Hunde zu gehen. Ob das bissl Umschichten da reicht? Bezweifle ich stark, glaub ich einfach nicht.
Bei Konsumreduktion und Einschnitten geb ich dir recht, aber freiwillig wird niemals funktionieren, weil die größten Treiber politisch/wirtschaftlich verortet sind. Du kannst noch so viel vegetarisch essen und Rad fahren als Individuum, wenn es keine Gesamt-Geselleschaftliche Lösung gibt, kannst du das vergessen. Damit bleibt nur "Zwang", und das muss nicht negativ sein. Es gibt Studien die zeigen das du auch bei Einkommen und Wohlstand eine Sättigung hast. Natürlich ist es ein dramatischer Unterschied ob du statt 800€ netto, 1500€ netto verdienst, und ein großer Zuwachs an Zufriedenheit. Aber ob du 2300€ netto oder 6000€ netto verdienst, da ist (der individuelle!) Zufriedenheits-Zuwachs schon wesentlich weniger, aber Ressourcen-technisch hast du trotzdem einen wesentlich größeren Fußabdruck.

Und gerade wenn wir Entwicklungslänger aus der Armut holen (oder sie sich selber), müssen wir meiner Meinung schauen das es eben 1) fair passiert und nicht wenige profitieren, und 2) das es Sinn macht was getan wird. Siehe zum Beispiel Verkehrskonzepte bei den Amis, die sind am Papier relativ wohlhabend, aber das Verkehrsnetz ist seit jeher zu 90% auf Autos aufgebaut, und vollkommen verkorkst mittlerweile. Aber großflächig Zuglinien zu bauen fällt noch immer keinem ein weil "so wars schon immer".

edit:
Und ich will die individuelle Entscheidung nicht klein reden, toll wenn man es macht, und ethisch sicher richtig. Aber wenn das 10% der Bevölkerung konsequent machen, wird halt nix passieren.
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 19.07.2021, 10:19

Dune

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HMW, bin ich voll und ganz bei dir. Deshalb auch meine Forderung:
Armut + Migration + Klima + Bevölkerungswachstum + Wirtschaftswachstum gemeinsam betrachten, und nicht das gesamte Problem was zusammenhängt auf eine Formel mit ein paar Einsparungen reduzieren :)

Wir tun irgendwie gerne so als wäre das ein Problem, was man mit einer Anpassung in einem Bereich erschlagen könnte.

So lange uns aber Geiz und Wirtschaftswachstum dirigiert, werden wir Klima und Migration auch nicht in den Griff bekommen. Es ist so banal simpel in Wirklichkeit.

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
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edit: laut Naturefund sogar

1748 KG vs 1392 KG

Die Quelle check ich nicht.

Warum sollte ein Elektroauto 900 kg Karosserie im Recycling haben und ein ICE 400 kg daneben der Hybrid mit 200 kg - wo kommt das her?

Der Golf soll natürlich kein Negativbeispiel sein, sondern einfach nur ein Beispiel für die Entwicklung im Autobau. Das was früher ein Kleinwagen war wird immer größer und schwerer. Liegt zum Teil sicher am Fortschritt (HVAC, Elektronik, Gimmicks) aber auch um den Konsumenten anzusprechen.
Bearbeitet von Dune am 19.07.2021, 10:21

böhmi

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Zitat aus einem Post von Dune
Warum sollte ein Elektroauto 900 kg Karosserie im Recycling haben und ein ICE 400 kg daneben der Hybrid mit 200 kg - wo kommt das her?

Den einzigen Unterschied, den ich mir erklären kann ist der Einsatz von mehr Carbonteilen bei E-Fahrzeugen.
Aber insgesamt extrem unlogisch, vor allem der Unterschied zwischen Verbrenner und Hybrid.

Dune

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Schon oder? Vielleicht beim Tesla aber der ID4 oder Zoe ist ja auch kein Carbonbomber. Ich trau der Seite nicht, wenn man mit solchen Zahlen um sich wirft. Sie haben ja beim ICE auch keinen Ferarri als Referenz genommen.

Wirkt ideologisch gefärbt.

böhmi

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Der Tesla hat afair sogar gar kein Carbon verbaut, ist ja eine Alu-Karosserie.

BMW i3 wäre da ein Beispiel für einen E-Carbonbomber, wobei dort dafür der Innenraum sogar biologisch abbaubar ist.

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von Dune
Was soll ich sagen WM, mit der Problematik für mehr Kohle das Pendeln in Kauf zu nehmen beschreibst du irgendwie zum Teil auch das Grundproblem was wir haben. Opportunismus. Das meine ich nicht persönlich gegen dich, es ist einfach menschlich in uns drinnen. Jeder optimiert sich und sein Umfeld selbst.

Natürlich, dein gewaltiger CO2 Fußabdruck durch berufliches Fliegen kommt ja auch nur daher. Wir sollten mal zum Spaß ausrechnen was wir jeweils für berufliche Mobilität in unserem Arbeitsleben so verursacht haben bisher ;)

Zitat aus einem Post von Dune
Die Pendlerpauschale muss imho auch sozial gestaffelt werden und für Besserverdiener reduziert werden.

Ändert halt garnichts in der echten Welt und hat nur zur Folge, dass die Twitteria und Grünwähler sich über Symbolpolitik freuen können. Aber natürlich wärs sinnvoller diese Geld anderweitig zu verwenden. Ich würde für diese politische Forderung allerdings nichtmal 1% meiner Energie verwenden, weils völlig unbedeutend ist.

Zitat aus einem Post von Dune
Wenn jemand keinen Job findet und quer durchs Land tingelt kann man eh nix machen.

Du musst garnicht quer durchs Land tingeln um auf das Auto angewiesen zu sein. Allein die Menschen in der Umgebung um Hollabrunn, und dort speziell nördlich, haben keine Wahl. Wenn du da bei einem der Produktionsbetriebe(Lebensmittelverarbeitung, Agrarsektor) in Hollabrunn arbeitest stehst du vor dem Problem, dass du Arbeitszeiten hast wo keine Öffis fahren und schnell mal dort wohnst wo keine Öffis durchfahren.

Ähnlich verhält es sich auch beim Gebauer&Griller Kabelwerk bei Poysdorf. Ein riesiger Arbeitgeber und aufgrund der Infrastruktur und Arbeitszeiten fahren die Menschen dort mit dem Auto hin.

Glaubst du das juckt irgendwen aus Wildendürnbach wenn die Pendlerpauschale weg ist? Also im Sinne von "jetzt verkauf ich aber mein Auto!"?

Zitat aus einem Post von Dune
Das Auto ist halt leider mittlerweile seeehr weit weg vom Zweckfahrzeug und zum Statussymbol, Hobby und Lifestyle geworden. Meine Feinbilder im urbanen Stadtbild sind die SUVs und Geländewagen wo genau eine Person plus Josephbrot drinnen sitzt. Dann gibt's noch die BMW Bros im 15/16/20, die immer brav mit 80 auf die Kreuzung anfahren. Die sind aber zumindest zu zweit :D

Das sind halt deine Beobachtungen in der einzigen Großstadt Österreichs wo du ein spezielles Augenmerk auf die größten Idioten gerichtet hast. Besuch mal den Penny Diskonter bei mir im Ort und schau dir eine Stunde lang an was für "Statussymbole" dort auf den Parkplatz einfahren.

Zitat aus einem Post von Dune
Die Autolobby macht deswegen das Spiel mit, weil sie bestens an der Irrationalität des Konsumenten verdient.Siehe Kritik vom VDV. Kein Mensch will Nutzfahrzeuge, die nicht irgendwie das Ego streicheln. Eine Auto ist für viele mehr als nur ein Fahrzeug.

Deswegen ja die vielen alten Autos oder Dacias(wo dann Menschen mit 50+ drinsitzen wohlgemerkt, also die mit der meisten Kaufkraft) vor den Diskontern.

Und was du vielleicht völlig verschlafen hast wenn du so denkst: junge Menschen haben sich schon lange vom Statussymbol Auto weitestgehend(gewisse Kulturen halt nicht) verabschiedet -> hier gibts ja schon die ganz klare Entwicklung hin zu Überlegungen "wozu brauche ich einen Führerschein?" -> und das wird in weiterer Folge sowieso in einem Konzept enden, wo wir ein selbstfahrendes Auto mit einem Abomodell nutzen werden sobald es technisch geht.

Unabhängig davon ist die Automobilwirtschaft natürlich ein riesiger Faktor. An der hängen vermutlich die meisten bestbezahlten Jobs in Deutschland und auch hierzulande ist die Zulieferindustrie stark vertreten. Und wie das in unserem Wirtschaftssystem halt so ist, wird kein Hersteller jemals Innovation bewerkstelligen können, wenn er einfach nur einfachste und billigste Fahrzeuge baut und verkauft. Der hat dann einfach nicht den Finanzpolster für R&D und die Gehälter für die besten Köpfe.

Dass diese Riesen natürlich wenig freudig auf drastische und unaufhaltbare Änderungen in ihrem Geschäftsmodell reagieren ist auch klar. Ich hoffe trotzdem, dass ein VAG Konzern am Ende ein Gewinner sein wird(dank guter Produkte und technologischem Fortschritt). Mit blindem Hass an die Sache ranzugehen und sich wünschen, dass diese Industrie hierzulande stirbt und dann irgendein Sklaventreiber in Asien das Zepter in der Hand hält kann auch nicht sinnvoll sein.

Zitat aus einem Post von Dune
Emobility finde ich als Lösung zu wenig. Ist zwar gut dass wir dann nicht mehr von den Saudis abhängig sind aber auch das spielt mit vielen Ressourcen die extrem rar und heikel sind (siehe Chile und Bolivien). Wenn wir jetzt derart viel erhöhten Energiebedarf haben durch die EAutos, bringt der Ausbau der Erneuerbaren fast nix. Die Emissionen fallen dadurch natürlich weg, aber es verschiebt das Problem eher als es zu lösen.

Ich glaub der private PKW Verkehr ist schon auch Teil des Problems.

Das ist inhaltlich einfach nicht richtig. Ein E-Auto und speziell der Akku ist unfassbar gut recyclebar. Der Akku zu über 90% mit vergleichsweise einfachen Mitteln. Das läuft im Prinzip nicht viel anders als das Recycling einer AAA Batterie ab. Ich war begeistert als ich das gesehen habe. Der erhöhte Energiebedarf in der Produktion wurde schon stark gesenkt(muss es noch weiter, ist auch ein großes Thema, das von den Managern selbst immer wieder prominent angesprochen wird) und stellt trotzdem kein Hindernis dar, um ein ICE Vehikel bei der Nutzungszeit über ein paar Jahre in den Schatten zu stellen. Warum der Ausbau der Erneuerbaren nichts bringen soll verstehe ich nicht. Wir haben kein Problem den elektrischen Verkehr damit abzudecken. Natürlich ist nicht jedes Land in dieser komfortablen Situation(zB Polen) oder setzt überhaupt auf Atomstrom(zB Frankreich).

Wie du Anhand der Einsparungen durch die Pandemie beobachten konntest: ja, ein Teil. Wenn wir ab morgen nie mehr wieder ein Auto starten wirst du vermutlich sehr enttäuscht sein von den Auswirkungen.

Zitat aus einem Post von XXL
Und wegen dem Job:
Ich hätte auch schon einige Jobangebote die viel höher gewesen wären, zu einem großen Teil an Orten die öffentlich einfach schlecht erreichbar wären, aber sowas nehme ich dann auch nicht an selbst wenn ich dort Unmengen mehr verdienen würde, einfach aus dem Grund das ich versuche in meinem Leben Geld nicht so einen hohen Wert zu geben ...

Klar hast dann nicht immer die neueste fancy Hardware oder sonstige Dinge, aber ich kann mich wenigstens noch in den Spiegel schauen und mit meinem Leben zufrieden sein, weil ich nicht für wen arbeite der meinem moralischen Kompass widerspricht ...

So hat eben jeder seine Ziele im Leben. Wie du im anderen Thread angemerkt hast, würde dein zusätzlicher Verdienst in Konsumgüter fließen. Ich habe mich halt dazu entschieden in erster Linie für ein kleines bescheidenes Eigenheim zu arbeiten, das ich Stück für Stück renoviere und wo ich auch im Alter gut leben kann(keine Stiegen, überschaubarer Aufwand durch geringe Größe, Ärzte, Apotheke und Einkaufsmöglichkeiten in Gehreichweite, und zum Krankenhaus fährt jede Stunde der Bus..). Auch, weil ich mein Geld nicht solchen Menschen wie dem Investmentpunk nachwerfen will für meinen Wohnraum oder im Alter diesen verlassen muss damit andere Leute einziehen die mehr zahlen - nur weil ich in einem Finanzprodukt von einem Influencer oder seinen Ge-Influencten lebe.

Ich böses Relikt :p:D;)
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