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Klima, oder das Wetter im Schnitt über 30 Jahre

kel 22.02.2007 - 17:42 399471 2762 Thread rating
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MightyMaz

hat nun auch einen Titel
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Meine Aussage war, dass das Individuum nichts bewirken kann und daher der Alkoholismusvergleich unpassend ist.

Große Massen an Leuten können natürlich viel bewirken aber da sich Gruppen am leichtesten über starke Emotionen konstituieren/ansprechen lassen, die dann wiederum nur selten zu besonders rationalem Verhalten führen (Bierzelteffekt), ist es ziemlich gewagt hier die Lösung für das Problem zu vermuten. Und genau das sieht man doch exemplarisch an der AfD und am fehlenden Realitätsgehalt gewisser Luftschlösser wie etwa der Flugscham: https://de.wikipedia.org/wiki/Flugscham
(das war mal 2019 mal in den Medien, Corona hatte dann einen Effekt, der 2 Jahre später wieder komplett verpufft war, ein Sinneswandel der Menschheit ist somit nonexistent).

Politische und sonstige Bewegungen werden also erst dann wirklich relevant, wenn ihre Forderungen auch zu verbindlichen Richtlinien führen, die das (hoffentlich) positive Verhalten "erzwingen" können (z.B. durch Bestrafung schädlichen Verhaltens oder Belohnung positiven Verhaltens oder ganz simpel auch durch technologische Veränderungen, die aber auch keine Folge individueller Entscheidungen sind) und damit ist meine Aussage nicht komplett falsch sondern komplett richtig.

btw.: vielleicht kann man den Unterschied auch am folgenden Beispiel besser verstehen: Wenn sich alle Menschen verhalten würden wie Klimaaktivsten wäre wenig gewonnen, da sie sich in ihrem tatsächlichen Konsumverhalten oder ihrem CO2 Abdruck über ihre Lebenszeit hinweg vermutlich nicht fundamental vom Rest der Menschheit unterscheiden. Wenn ihre Forderungen hingegen zu Veränderungen (Gesetze, Technologien, etc.) führen, die alle Menschen unabhängig von ihrer persönlichen Einstellung betreffen, dann könnte dadurch natürlich auch ein Effekt erzielt werden (was allerdings für die Zukunft noch zu beweisen wäre denn aktuell sind die globalen Daten gegenläufig).

Dieser Effekt basiert dann aber nicht darauf, dass sich die Menschheit auf der Grundlage gemeinsamer Zusammenarbeit oder kollektiver aber dennoch individueller (bzw. freiwilliger) Entscheidungen weiterentwickelt hätte, sondern schlicht darauf, dass sich die Rahmenbedingungen verändert haben. In einer Welt in der nur noch Ökostrom aus der Dose kommt wird auch ein rechtsextremer Klimanwandelleugner seinen CO2 Abdruck deutlich reduziert haben.
Bearbeitet von MightyMaz am 10.03.2024, 15:05

sk/\r

i never asked for this
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wo jetzt wieder der alkohol herkommt weißt vermutlich nur du. :confused:
ich lass es auch wieder. auf eine einfache frage kommt eine rechtfertigende wall-of-text die am thema wiedermal komplett vorbei geht.

MightyMaz

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Zitat
wo jetzt wieder der alkohol herkommt weißt vermutlich nur du.

Na aus deinem Zitat meines Beitrags von dem ich annahm, dass du ihn wohl falsch verstanden haben musst, sonst hättest du ja keine Frage gestellt, die ich eigentlich schon im Beitrag davor beantwortet hatte (Kurzform der Antwort: Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich).

Ich hatte schließlich niemals bezweifelt, dass größere Gruppen prinzipiell etwas erreichen können (ob das beim Thema Klima der Fall sein wird ist bislang allerdings eine Glaubensfrage) sondern ich fand lediglich den Vergleich mit Alkoholismus unpassend, da das voraussetzen würde, dass das eigene Verhalten unmittelbar das Klima beeinflussen kann. Dass genau das eben nicht der Fall ist halte ich dann wiederum sowohl auf der individuellen Entscheidungsebene als auch auf der Gruppenebene für relevant weil siehe z.B. oben.

Menschen werden halt eher selten dauerhaft und in größeren Gruppen ihr Verhalten freiwillig verändern, wenn sie nicht mal dann davon ausgehen können, dass das einen für sie persönlich messbaren Effekt haben wird. Hier liegt dann auch ein großer Unterschied zu Slogans wie "Ausländer raus (dann geht es euch direkt besser)" mit dem Leute wie Trump oder die AfD leider die Massen begeistern können. Mal ganz abgesehen davon, dass dieser angestrebte Effekt (mir/uns geht es dann besser) natürlich nicht eintreten wird, weshalb Massenmobilisierung auch kein Beweis für die Möglichkeit der von diesen Massen angestrebten Verbesserung ist.
Bearbeitet von MightyMaz am 10.03.2024, 20:45
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