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Klima, oder das Wetter im Schnitt über 30 Jahre

kel 22.02.2007 - 17:42 399260 2762 Thread rating
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Dune

Here to stay
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Das ist halt die ultra-lazy-Ausrede:

Zitat aus einem Post von XXL
Aber das Problem ist halt das wir in einer Welt leben in der das Geld regiert und mit Stillstand kann man kein Geld verdienen, so einfach ist das ...

Auch Investitionen in den Klimaschutz und in Erneuerbare Energien sind Investitionen. Es würden halt nur nicht die klassischen Player profitieren und das stellt das Problem dar.

Wenn sich BP, OMV und Ko die nächsten Jahre umfärben werden wir uns wundern wie viel Regierungsgelder die plötzlich bekommen.

Und ganz so isses auch ja nicht, es gibt ja schon Länder die es Begriffen haben, dass es in dem Bereich einen riesen Markt gibt. Den Vorsprung den China bei Photovoltaik hat, wird man nicht mehr einholen können.

XXL

insomnia
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Das ist keine Ausrede, sondern eine Tatsache.

Die Frage ist ob ich als einzelner Mensch was dran ändern kann und die Antwort ist einfach: Nein

Und ja ich versuche so umweltfreundlich wie möglich zu leben, nur ernsthafterweise muss mir da auch klar sein das selbst wenn jetzt 50% der Bevölkerung das machen es trotzdem keine riesige Auswirkung hat, man kann dann auch blind den Konzernen glauben das alles super nachhaltig ist und supersauber, aber in Wirklichkeit ist das halt eine Notlüge um sich nicht schuldig zu fühlen ....

Es gibt ja eh Leute die auch Ansätze dazu haben wie man das System ändern könnte:
https://systemchange-not-climatecha...ositionspapier/

Aber ehrlicherweise glaube ich nicht das es jemals genug Leute überzeugt um einen Wandel hinzukriegen, weiter wie bisher UND Klima retten wird es nicht spielen ...

Dune

Here to stay
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Aas ist keine Tatsache. Eine Tatsache ist dass man von jeder Investition profitieren kann. Die Frage ist nur wer profitiert.

Zitat aus einem Post von XXL
Die Frage ist ob ich als einzelner Mensch was dran ändern kann und die Antwort ist einfach: Nein

Sehe ich ganz anders, der Mensch aka Konsument hat einen riesen Anteil und Einfluss auf das Ganze. Weil es davon knapp 8 Mrd weltweit gibt.

Dass von der Politik mehr kommen muss und auch unangenehme Entscheidungen kommen müssen ist eh klar.

Aber schau dir mal an wie die Leute auf die Barrikaden gehen wegen einem Parkpickerl. Stell dir mal vor man besteuert CO2 folgerichtig oder Kerosin. Oder gar Konsumgüter wie Fleisch und Waren. Welche Partei möchte sich schon selbst abschaffen?

Ich seh das größte Problem in der Pattsituation, in der jeder mit dem eigenen Finger auf andere zeigt.

daisho

SHODAN
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Ein weltweiter Wandel kann nur durch Gesetze und Zusammenarbeit funktionieren. Alleine wird das niemals funktionieren.

Bewohner 1 isst wenig bis kein Fleisch, kauft keine unnötigen Produkte, versucht seinen Energiehaushalt zu zügeln und viele Einschnitte in seinem Leben
Bewohner 2: I don't care
Bewohner 1: Warum bin ich eigentlich der Blöde während der Nachbar neben mir sein Rindsteak im SUV heim fährt zum Gasgriller während seine Kids einstweilen alle am Computer spielen und zusammen 1000W verbraten?

Staat 1: Ökogesetze, Spritsteuer erhöhen, diverseste Auflagen an Produktionen, ...
Bewohner aus Staat 1: FU, mei auto nimmt mir kana weg
Firmen aus Staat 1: Da ist es zu teuer, wir gehen wo anders hin
Staat 2: Haha, kommts zu mir, bei mir kannst die Umwelt versauen und Arbeiter haben sowieso keine Rechte

Hurra ... ohne gemeinschaftliche Zusammenarbeit in der Hinsicht von USA, EU, Asien wird gar nichts passieren. China fährt gerade komplett die Einbahnstraße in die Vernichtung damit sie sich am Weltmarkt durchsetzen können. USA und EU würden ja gerne ... aber dann schwächt man sich ja damit ... außerdem kacken einem die Bürger aufs Haupt weil man wieder mal Einschnitte vorgeben muss ... wir lassen das lieber der nächsten Regierung/Generation übrig ... mir egal, ich leb ja eh nur noch 20-30 Jahre ...

XXL

insomnia
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Das ist halt eine sehr beschränkte westliche Sichtweise, wie viele von den 8 Milliarden haben überhaupt eine Wahl was ihren Konsum angeht, klar bist du als Europäer verwöhnt, gehst in den Biomarkt, vor allem bei dem Lohnniveau das hier auf oc.at wahrscheinlich normal ist ...

Aber glaubst du wer mit Mindestlohn kann sich jetzt entscheiden ob er die Biotomaten nimmt oder die billigst eingeflogenen aus Spanien? Ich mein alleine die Tatsache das es einen Green Energy ETF gibt ist schon ein Widerspruch in sich und ist ein perfektes Beispiel wie Greenwashing funktioniert, ist ja eine "saubere" Investition ...

Dune

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Zitat aus einem Post von daisho
China fährt gerade komplett die Einbahnstraße in die Vernichtung damit sie sich am Weltmarkt durchsetzen können

Da würde ich mal einen Faktencheck machen ob deine Meinung noch aktuell ist ;)

China hat einen riesen Problem mit der rasanten Industrialisierung (Werkbank der Welt). Allerdings investieren sie andererseits so viel in EE, Elektrifizierung (kann man streiten, wie gut das ist) und öffentlichen Verkehr wie kaum ein anderes Land.

Die Bedingungen sind dort in manchen Städten schon so völlig hinüber, dass die Führung vor ein paar Jahren schon begriffen hat, dass sie einen Wandel brauchen.

Wenn man sich die Zahlen dazu anschaut, muss man leider eingestehen, dass sie einigen Ländern in Europa um Jahrzehnte voraus sind.

Beim Gemeinsamen Vorgehen bin ich voll bei dir. Das kann eigentlich der einzige Weg sein der funktioniert. Ist für mich persönlich aber keine Ausrede, ich finde trotzdem dass jeder Teilverantwortlich ist für seinen Wirkungsbereich.

WONDERMIKE

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kenough
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Staat 1 hat halt die Möglichkeit Industrien zu schaffen die nie in Staat 2 gehen wollen. Ist dann halt leider eher ein Wirtschaftskrieg der am Ende über den Sieg entscheidet. Weil wie Dune sagt werden ja die Umweltsünden entsprechend subventioniert und sind nicht von Natur aus(;D) die wirtschaftlichere Option. Die Subventionen könnten schon morgen einfach umgeleitet werden.

ferdl_8086

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Meine persönliche Meinung, wir sind bei vielen schon zu spät und sämtliche geplanten Maßnahmen immernoch sehr zögerlich, weil "die Wirtschaft".

Jetzt den Hut draufhauen und nichts tun? Nö, ich persönlich tu was ich kann. Ich denke aber, dass man neben dem Wechsel von fossile auf erneuerbare Energien auch massiv Richtung Klimaadaption gehen muss.

Vielleicht nicht das passendste Beispiel, aber wenns die Betonziegel und PV vom Hagel zerreißt, dann muss man sich was überlegen. Bin da jetzt nicht vom Fach, mehr Wärme ist für mich mehr Energie und mehr potentielle Zerstörungskraft. Somit muss man sich vorbereiten und bei manchen Sachen evtl. nicht den wirtschaflichsten sondern den CO2 ärmsten / nachhaltigsten Weg gehen. (Klugscheiß - hab natürlich nicht die Bohne einer Ahnung wie das aussehen könnte)

Ein guter oben genannter Punkt --> wer hat die Möglichkeit massiv was zu tun. Westeuropa sicherlich, aber passieren tut nicht viel.

Dune

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Zitat aus einem Post von XXL
Das ist halt eine sehr beschränkte westliche Sichtweise

Danke für die Schublade, da fühl ich mich am wohlsten :p

Zitat aus einem Post von XXL
klar bist du als Europäer verwöhnt, gehst in den Biomarkt, vor allem bei dem Lohnniveau das hier auf oc.at wahrscheinlich normal ist ...

Biotomaten werden die Welt nicht retten, wenn jeder Biotomaten will, gibt es wieder ein Problem.

So Stellschrauben wie Mobilität, Lebensgestaltung, Konsum und Freizeitgestaltung hat aber jeder in der Hand. Nur weil global zu wenig passiert, ist das kein Freibrief völlig drauf zu scheißen - da sind wir uns doch einig, oder willst du wirklich in die Richtung weiter argumentieren?

Dass ein Lohnsklave in einem Schwellen oder Entwicklungsland relativ wenig Gestaltungsraum hat ist eh klar. Von denen werden aber vermutlich auch keine im Forum ansprechbar sein, deshalb geht's mir gerade eher um die Leute, die einen ähnlichen Lebensstandard bzw. damit Gestaltungsraum haben. Und davon gibt's hier wie du ja hergeleitet hast genug.

Mir kommt vor bei der Eigenverantwortung gehen die meisten Leute auf die Barrikaden und den Gegenangriff, weil sie's einfach nicht hören möchten. Ich hab irgendwie kein Problem damit und kann damit leben dass ich den Planeten zum Teil ruiniere, aber ich ich find's okay mir dessen bewusst zu sein.

Michi

¯\_(ツ)_/¯
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Zitat aus einem Post von ferdl_8086
Vielleicht nicht das passendste Beispiel, aber wenns die Betonziegel und PV vom Hagel zerreißt, dann muss man sich was überlegen. Bin da jetzt nicht vom Fach, mehr Wärme ist für mich mehr Energie und mehr potentielle Zerstörungskraft. Somit muss man sich vorbereiten und bei manchen Sachen evtl. nicht den wirtschaflichsten sondern den CO2 ärmsten / nachhaltigsten Weg gehen. (Klugscheiß - hab natürlich nicht die Bohne einer Ahnung wie das aussehen könnte)

... ich hätte dazu einen schönen Ansatz ... weil eben gestern auch wieder gehört und ich ja seit Jahren der Meinung bin ...

Was ist Umweltschädlicher und verursacht die größte CO2 Belastung ... ein Auto welches ich seit 20 Jahren fahre aber 10l Sprit benötigt, oder alle 3 Jahre ein neues Auto, welches mit Strom betrieben wird ...

Bezüglich Dach, du kannst ein Blechdach verbauen .. das ist nach so einen Unwetter zwar nicht schön anzusehen, aber es haltet mehr aus, als ein Ziegeldach ;) .. oder ein Betondach welches abgedichtet wurde und mit "Schottersteinen" geschützt ist ..

WONDERMIKE

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kenough
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Beim Blechdach aufpassen, dass ein rein optischer Schaden übrigens auch mitversichert wurde ;)

Warum man alle 3 Jahre ein neues Elektroauto kaufen soll verstehe ich nicht. Nur weil wir alle 3 Jahre eine Flotte von Dieselprackern in diesem Land leasen wie kaum woanders auf dieser Welt muss man das beim E-Auto nicht auch machen ;p

Zudem gibts unabhängig vom Antriebskonzept halt dieses grundlegende Problem, dass kein Autohersteller gerne ein Auto bauen möchte, welches 20 Jahre vernünftig gefahren werden kann.

Bender

don`t jinx it
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Das beste Auto ist dass das gar nicht erst benötigt wird. Das E-Auto ist zwar besser als die ICE Schüsseln, aber im Prinzip auch hauptsächlich greenwashing, um seinen 3.5 Tonne SUV nicht ganz so dumm ausschauen zu lassen.

Seit kurzem hat ein Nachbar von Vi·sa·vis eínen Dodge Ram 3500 und posiert immer so lieb davor (Russe)
Der mochte es gar nicht, als ich unmotiviert zu lachen begann. Bestes Stadtauto ever. :D

..ich hoffe das war kein Fehler den ich noch bereuen werde..
Bearbeitet von Bender am 25.06.2021, 12:36

Dreamforcer

New world Order
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Gestern genau dazu ne netflix doku gefunden die genau das alles aufgreift und dass es bei vielen sachen einfach schon 12 geschlagen hat und es fraglich ist ob wir überhaupt noch was machen können

https://www.netflix.com/at/title/81336476

mr.nice.

endlich fertig
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Warum gibt es eigentlich immer noch keine praktikable Möglichkeit aus Wetterphänomenen wie Blitzen und Wirbelstürmen elektrische Energie für uns nutzbar zu machen?
Das frage ich mich schon. Besonders anhand der Tatsache, dass davon auszugehen ist, dass deren Häufigkeit weiter zunehmen wird, genauso wie der Bedarf danach in unserer Gesellschaft.
Da werden Milliarden in Kernfusion und neue AKW's gesteckt, dabei müsste man "nur" das anzapfen was bereits da ist.
Bearbeitet von mr.nice. am 25.06.2021, 12:40

whitegrey

Wirtschaftsflüchtling
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Zitat aus einem Post von Michi
Was ist Umweltschädlicher und verursacht die größte CO2 Belastung ... ein Auto welches ich seit 20 Jahren fahre aber 10l Sprit benötigt, oder alle 3 Jahre ein neues Auto, welches mit Strom betrieben wird ...
Da wird halt oft auf eine detailliertere Betrachtung verzichtet bzw. kommen einzelne Aspekte viel zu kurz... Meistens betrachtet man da nur den geplanten eigenen Nutzungszeitraum - kaum jemand sieht sich die Statistik über die gesamte Lebensdauer und darüber hinaus an. Darunter fällt auch die Nachnutzung solange es noch einsatzfähig ist inklusive Verwertungskette nach Ende der geplanten Nutzungs- und Lebensdauer.

Nur weil ein fossil betriebenes Fahrzeug hier aus dem Verkehr gezogen wird (warum auch immer) bedeutet das ja nicht, dass ab da keine weiteren Emissionen anfallen. Oft fallen dann erst recht mehr davon an weil das Zeug in Länder exportiert wird wo andere Abgasnormen gelten oder überhaupt als erstes der Kat ausgebaut wird weil der als Rohstofflieferant mehr wert ist als als Schadstoff-Filter und der 'Rest' dann noch mindest so lange 'ungefiltert' in Betrieb ist bis das Teil komplett auseinander fällt.

Tangiert uns halt dann nicht mehr weil; aus den Augen, aus dem Sinn. Und wenn der neue SUV dann noch ein Plug-In-Hybrid ist braucht man sowieso kein schlechtes Gewissen haben... Stark übertrieben dargestellt - ich will niemandem etwas unterstellen :p

Gibt ne wirklich gute kurze 30-Min. Doku zu dem Thema vom ARD von letztem Jahr, die ist noch ca. 2 Monate online - also ansehen wer sie noch nicht kennt ;)
Bearbeitet von whitegrey am 25.06.2021, 12:48
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