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Afghanistan: Amis schlagen los!

Cobase 07.10.2001 - 18:41 31873 251
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22zaphod22

chocolate jesus
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stehen eh schon die nächsten bereit um dort kräftig umzurühren und für "Frieden und Sicherheit" zu sorgen

die Zahlen sind ja auch teilweise extrem unterschiedlich ... laut dem ORF Text sind 3,5 Millionen Afghanen bereits im Iran ... also wo man hinhört eine etwas andere Geschichte ...

Dune

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Schiiten und Sunniten sind halt auch ned sooo dicke Freunde. Rofstoffe gibt's ja zum Glück genug für die nächsten Besatzungsmächte.

~PI-IOENIX~

Pappenschlosser
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Afghanistan ist nicht stabil genug um da bodenschätze idustriell rauszuholen. Am ehesten wird China noch ihre Fühler ausstrecken.

Hokum

Techmarine
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Zitat aus einem Post von 22zaphod22
oder ein autoritäres Regime das die Grenzen dicht hält ...

geht klarerweise auch ohne autoritärem Regime, aber die interessenslagen egal welcher politischer couleur sind offensichtlich andere.

Wenn man mit Leuten über Afghanistan plaudert, merkt man schon dass da die einstellung zur flüchtlingsthematik sehr ausschlagebend für die Interpretation der Ereignisse ist, eh klar. selten dass das nicht mit sicher keine / selbstverständlich Flüchtlinge aufnehmen endet. framing wohin man schaut, ich frag mich ob das das postfaktische zeitalter ist, oder eh auch die letzten 70 jahre so war und man dem eingebildeten goldenen zeitalter der sachlichkeit nachweint.
Bearbeitet von Hokum am 19.08.2021, 12:47

22zaphod22

chocolate jesus
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die eigene Bevölkerung an der Ausreise zu hindern ? ohne ein "Regime" ? wie soll das gehen ? ich hab die "light-version" mit den Kommunisten persönlich erlebt ... und das war schon nicht lustig und als Erwachsener rückblickend extrem Verstörend ... das kennt heutzutage niemand mehr ...

das Thema ist halt wahnsinnig komplex und wenn man sich da nicht richtig reinkniet um es zu verstehen dann "lebt" man mit gewissen Stereotypen oder Informationen / Ideen / Vorstellungen die immer mitschwingen ...

und auch "für den Bemühten" ist es extrem schwer seine Gedanken frei von Beeinflussung zu halten ... ich bin mir zum Beispiel sicher, dass in den Köpfen der meisten das Bild "gelogen minderjähriger arbeitsloser Vergewaltiger" mit eingeblendet wird wenn sie "Flüchtling aus Aufghanistan" hören ... das ist halt wirklich nicht einfach dann "sauber" zu denken ...

und dann haben sich die Lebensrealtitäten der Menschen hier vs. Afghanistan extremst unterschiedlich entwickelt ... uns ist die Generation die sich noch daran erinnern konnte wie das ist wenn man nichts hat oder hilflos fremdbestimmt ist bereits weggestorben ...

Dune

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Zitat aus einem Post von ~PI-IOENIX~
Afghanistan ist nicht stabil genug um da bodenschätze idustriell rauszuholen. Am ehesten wird China noch ihre Fühler ausstrecken.

https://www.google.com/url?sa=t&...vvT2uFrpGAQ2aM0

Putin und China können sich die Regionen ja mit den Taliban aufteilen, vielleicht eh ne ähnliche "Lösung" wie in Syrien, wo man auch keine Probleme damit hatte das Land unter verschiedenen Fraktionen zu teilen. Das war beim Ersten Afghanistankrieg nicht anders.

Warum sollten sich Putin und China das antun, ohne Eigeninteresse? Das was die USA da gemacht haben, ist im besten Fall eine Vorbereitung für die nächsten Besatzer.

Man stelle sich vor sie hätten in Europa auch so einen Schutterhaufen ohne Konzept errichtet. Dann würden wir nicht heute im Internet über Politik diskutieren.

22zaphod22

chocolate jesus
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Zitat aus einem Post von Dune
https://www.google.com/url?sa=t&...vvT2uFrpGAQ2aM0

Putin und China können sich die Regionen ja mit den Taliban aufteilen, vielleicht eh ne ähnliche "Lösung" wie in Syrien, wo man auch keine Probleme damit hatte das Land unter verschiedenen Fraktionen zu teilen. Das war beim Ersten Afghanistankrieg nicht anders.

Warum sollten sich Putin und China das antun, ohne Eigeninteresse? Das was die USA da gemacht haben, ist im besten Fall eine Vorbereitung für die nächsten Besatzer.

Man stelle sich vor sie hätten in Europa auch so einen Schutterhaufen ohne Konzept errichtet. Dann würden wir nicht heute im Internet über Politik diskutieren.

also falls ich dich richtig verstehe und du auf die Zeit nach 1945 anspielst ... das "Konzept" war schon da und "erprobt" in der Kultur / den Wünschen / der Erinnerung ... das kannst ja bitte wirklich nicht vergleichen ... weder die Zeiten noch die Situation

Dune

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Der Vergleich zielt eher darauf ab, dass das Europa ähnlich im Chaos versunken wäre, wenn man dann nach 1945 als USA gesagt hätte "passt, ciao, macht's euch das selber aus".

Der Marshallplan, der Wiederaufbau, die Besatzungszone, das ging alles über Jahrzehnte und da waren mehrere Weltmächte im Spiel. Sicher, das war ein anderes Kaliber.

Aber die Vorstellung dass sich Taliban, China und Russland das Land jetzt in Frieden und Glückseligkeit aufteilen, da kann ich auch gleich einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann schreiben.

Ich kann mir sogar vorstellen dass Russland neben den Taliban der größte "Player" in Afghanistan wird. Mit Usbekistan und Tadschikistan hat man quasi alles vor der Haustür. Eigentlich nur fraglich ob Putin und seine Militärs der Meinung sind sie können zwei Kriege gleichzeitig stemmen, Syrien bündelt ja auch einige Ressourcen.

Neben den USA bin ich massiv von Deutschland enttäuscht. Man war dort nur kleines Beiwagerl und ist wegen NATO Verpflichtungen mitgezogen. Trotzdem ist man mit Waffen, Kriegsgut und Drohnen Jahre lang präsent gewesen und von heute auf morgen weg. Kann man natürlich nicht verlangen von Deutschland da alleine den Kopf hinzuhalten wenn die USA schlagartig abziehen, Blut haben aber beide gleichermaßen an den Händen.

Castlestabler

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Vergleichbar ist es so aber nicht.
1945 war der Sieg und dann die Hilfe, wäre in Afghanistan der Sieg 2001 und dann 2021 der Abzug.

Für Österreich wäre es dann 45 Sieg und 55 Abzug

Dune

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Das soll ja kein direkter Vergleich sein, hätte ja auch gar keinen Sinn. Und wenn doch, geht's ja um weit mehr als Jahreszahlen...

Will damit nur sagen, Afghanistan ist nicht in der demokratischen Verfassung auf sich selbst aufzupassen.

Wenn zwei Wochen nach Abzug sich die Taliban, Putin und China melden bezüglich Interesse, merkt man eh dass wohl was nicht passt.

Hansmaulwurf

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Zitat aus einem Post von Castlestabler
Vergleichbar ist es so aber nicht.
1945 war der Sieg und dann die Hilfe, wäre in Afghanistan der Sieg 2001 und dann 2021 der Abzug.
Ja eh, aber imho ist das esentielle der fehlende Marshallplan in dem Kontext. Es wurde vollkommen versäumt Afghanistan wieder aufzubauen, und das was gemacht wurde haben private amerikanische Unternehmen gemacht um Geld zu scheffeln. Natürlich war der Marshallplan auch keine Almosen ohne Hintergedanken, aber "ehrlichen" Aufbauplan hat es in Afghanistan nicht wirklich gegeben
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 19.08.2021, 14:30

davebastard

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du hattest in österreich aber trotzdem eine Bevölkerung die nicht zum großteil aus analphabeten bestand sondern ein gewisser Bildungsstand konnte immer erhalten werden... dann geht auch der wiederaufbau leichter...

Aber ja man hätte mehr investieren können keine Frage, trotzdem ist es fraglich ob das geholfen hätte.

Dune

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Zitat aus einem Post von davebastard
Aber ja man hätte mehr investieren können keine Frage, trotzdem ist es fraglich ob das geholfen hätte.

Schon, aber das muss man sich dann vor Luftangriffen und Bodeninvasion überlegen. Kriegseinsatz und nachher Schwanz einziehen, weil zu mühsam, ist halt meh.

Die Regierung und Armee hatte nur durch US/NATO ihre Existenzberechtigung. Ohne Mittel und Unterstützung von Außen ist das wie ein Luftballon wo du den Knoten aufmachst.

DKCH

...
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naja, sie waren ja 20 jahre dort, das ist doch lang für „schwanz einziehen“… aber solang du als regierung mit denen verbündet bist, die gern mal hochzeiten per hellfire sprengen, wirst du denk ich mal die bevölkerung nicht recht begeistern können

DareDeviL

Sharp as f*ck
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Hätte nie gedacht das ich mir noch einen Bush als Präsident wünschen würde.
Jeb Busch for Präsident
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