WTF is nur los bei uns - politics at its best

Zitat aus einem Post von Dargor

Welche gute Oppositionsarbeit?

Zum Beispiel in den Untersuchungsausschüssen.

Ich finde auch nicht unbedingt dass die Neos mit den Grünen bei Sozial- und Umweltthemen eine besonders große Schnittmenge haben. Direkt vergleichen kann man sie meiner Meinung nach nicht. Die Neos haben einen liberalen Flügel, der den ÖVP Themen relativ nahe ist, nicht umsonst kommen dort etliche Neos Politiker her - Meinl-Reisinger und Schellhorn zB

Zitat aus einem Post von ccr

Das Problem sehe ich hier eher bei den potentiellen Koalitions-Partnern, die für eine Regierungsbeteiligung alle Prinzipien über Bord werfen.

Die Sache ist halt, das fängt ja schon bei den Sondierungsgesprächen an. Wenn du da nicht schon anfängst bzw. Bereitschaft zeigst Prinzipien über Bord zu werfen, dann kommst garnicht erst rein.

Das ist eines der Grundprobleme, es geht nur um die Mehrheit und Machtzementierung. Auf Augenhöhe mit dem Koalitionspartner reden, der evtl. auch brauchbare Vorschläge hat? Ach, braucht kein Mensch. Der Koalitionspartner ist dafür da, um schlechte PR auf ihn zu schieben, sonst nix. Betrifft den Ludwig und andere aber genau so... die Grundeinstellung in der Politik ist einfach zum Haare raufen.

Zitat aus einem Post von nfin1te

Die Sache ist halt, das fängt ja schon bei den Sondierungsgesprächen an. Wenn du da nicht schon anfängst bzw. Bereitschaft zeigst Prinzipien über Bord zu werfen, dann kommst garnicht erst rein.

Naja, solange eine Partei keine Absolute hat, braucht sie einen Koalitionspartner. Die Argumentation, etwas Schlechtes zu tun, weil es sonst jemand anderer tun würde, ist aber ganz allgemein keine gute Argumentation.
Und gerade bei den Grünen hätte ich halt schon erwartet, dass sie sagen, ok, bis dorthin sind wir kompromissfähig, weil wir regieren und gestalten wollen, auch wenn es manchmal vielleicht weh tut, aber das ist unsere rote Linie, über die wir nicht gehen, weil das unsere Kernwerte sind denen wir treu bleiben möchten.
Und spätestens wenn selbst schwarze Landeshauptleute dem Kanzler wegen Moria Konter geben, hätten auch die Grünen aus der Regierungslinie ausscheren und sich klarer positionieren müssen.
Da bin ich auch ziemlich überzeugt davon, dass die Neos das an Stelle der Grünen nicht so schweigsam hingenommen (und dann hinten nach noch die parteiinternen Kritiker demontiert) hätten.

Als Führungskraft in der Privatwirtschaft verstehe ich, dass sich die Maurer nicht länger mit der Dziedzic "belasten" möchte. Nanonanet, ich wäre auch nicht happy, wenn meine Mitarbeiter im Unternehmen und in den Medien gegen mich opponieren.
Ich finde es von Dziedzic in ihrer Position auch nicht klug, es zu tun - ich glaube auch nicht, dass sie da nur das arme Opfer ist, das ihren Prinzipien treu bleiben wollte, sondern da schon auch taktische Interessen und Karriereambitionen dahinterstecken (sie sich also schon für die Zeit nach der Koalition positioniert).
ABER: die Grünen sind nicht in der Privatwirtschaft, sondern eine politische Partei. Und da zeigt der Vorfall deutlich, wie groß mittlerweile der Bruch zwischen der "Koalitionslinie" und der "Parteilinie" ist, wie weit entfernt die Regierungsmitglieder von ihrer Basis sind. Und der Umgang damit zeigt, dass die Entwicklung weiter in die komplett falsche Richtung läuft.
Es hat die Grünen vor einigen Jahren zerbröselt, weil Glawischnig in ihrem Erfolgslauf zunehmend von der Basis isoliert und abgehoben agiert hat. Und ähnliches passiert jetzt wieder mit den Regierungsmitgliedern. Im Grunde ist die Aktion von Maurer eine Neuauflage ihres Stinkefingers - nur diesmal nicht gegen jene gerichtet, die über ihren Auszug aus dem Nationalrat gejubelt haben, sondern gegen die Parteibasis.

Zitat aus einem Post von murcielago

Dass sich diese falsche Interpretation jetzt schon 4 Jahre hält verwundert mich.

die blaunen haben doch gejubelt non?

Na gut, nicht jenen, die darüber gejubelt haben, sondern jenen, die ihr diesbezüglich auch noch Hate-Nachrichten geschickt haben.

Ja, damals ist einiges zusammengekommen, da war ja auch die Sexismusdebatte.

Aber ist ja wurscht, ich formuliere auch gerne um: diesmal zeigt sie den Stinkefinger nicht ihren Hatern, sondern der Parteibasis