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Corona Virus (COVID-19)

rad1oactive 25.01.2020 - 07:52 2368243 18727 Thread rating
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Vinci

hatin' on summer
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Zitat aus einem Post von XXL
Du hast einen Lockdown, aber Kinder in die Schule bringen und Arbeiten geht, weil man sich in der schule oder Arbeit nicht ansteckt?

Prios!

Oder ums mit den uns bekannten Wahlslogans der neoliberalen Faschisten zu sagen:
"Wegen da Wirtschaft warat's oida!"

:bash:

ccr


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Ich sehe das weniger als Zugeständnis an die Wirtschaft. Die Menschen müssen halt auch von irgendwas leben. Und gerade wenn es um ärmere Viertel geht, sind das ja keine Menschen die gegenüber ihrem Arbeitgeber eine starke Verhandlungsbasis haben.
Ich finde es auch gerade in solchen Vierteln wichtig, dass Kinder weiterhin zur Schule dürfen, um nicht noch weiter abgehängt und ausgegrenzt zu werden.
Es hat sich ja auch bei uns gezeigt, dass die Schulschließungen im Frühjahr vor allem jene getroffen haben, bei denen Bildung ohnehin schon ein schwieriges Thema ist, und nicht die Privatschulkinder die dann daheim die Intensivförderung durch zwei Elternteile im Homeoffice genießen konnten.

Die Pandemie darf nicht auch noch zur sozialen Katastrophe werden.
Schätzt euch glücklich, dass ihr im Wohlfahrtsstaat Österreich lebt, und nicht in einem ärmeren Viertel eines südeuropäischen Pleitestaates.
Bearbeitet von ccr am 22.09.2020, 11:19

Snoop

Here to stay
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Zitat aus einem Post von Vinci
Oder ums mit den uns bekannten Wahlslogans der neoliberalen Faschisten zu sagen:
"Wegen da Wirtschaft warat's oida!"

wtf? Jetzt musst mir aber bitte erklären, was die neos und faschismus gemeinsam haben?

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von ccr
Ich sehe das weniger als Zugeständnis an die Wirtschaft. Die Menschen müssen halt auch von irgendwas leben. Und gerade wenn es um ärmere Viertel geht, sind das ja keine Menschen die gegenüber ihrem Arbeitgeber eine starke Verhandlungsbasis haben.
Ich finde es auch gerade in solchen Vierteln wichtig, dass Kinder weiterhin zur Schule dürfen, um nicht noch weiter abgehängt und ausgegrenzt zu werden.
Es hat sich ja auch bei uns gezeigt, dass die Schulschließungen im Frühjahr vor allem jene getroffen haben, bei denen Bildung ohnehin schon ein schwieriges Thema ist, und nicht die Privatschulkinder die dann daheim die Intensivförderung durch zwei Elternteile im Homeoffice genießen konnten.

Die Pandemie darf nicht auch noch zur sozialen Katastrophe werden.
Schätzt euch glücklich, dass ihr im Wohlfahrtsstaat Österreich lebt, und nicht in einem ärmeren Viertel eines südeuropäischen Pleitestaates.

Das ist ja gerade das Problem, als armer Mensch bzw. in der untersten Einkommensschicht hast solche Probleme, aber vielleicht sollte man da grundsätzlich was ändern und nicht abstempeln das sowas ja nicht geht weil arme Menschen immer arbeiten müssen ...

Zeigt halt wieder soziale Probleme auf die in einer Krise verstärkt werden, arme Menschen mit kleinen Wohnungen bewegen sich mehr im freien mit anderen Menschen, wenn ich eine Wohnung mit Dachterasse habe ist ein Lockdown halt nur halb so schlimm ...

WONDERMIKE

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kenough
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Da gibt es wohl keine gute Lösung. Ein Bekannter war wegen Husten zusammen mit seinen Söhnen beim Arzt. Die wohnen zur Miete in einem verschimmelten Haus. Pattsituation weil um diese Miete dort morgen sofort ein anderer einzieht und woanders man um das Geld nicht genug Platz für die Familie bekommt. Die Ordination hat darauf gedrängt, dass sie sich bei 1450 melden und zur Sicherheit in Quarantäne gehen. Also ruft er dort an und beschwichtigt das Gegenüber. Denn wenn er am nächsten Tag nicht zur Arbeit geht braucht er garnicht mehr kommen und dann holt auch bald die Bank das Auto ab nehm ich mal an.

Das ist dann der nächste Fall in den Schlagzeilen falls er wirklich infiziert ist. Und wenn er löblich zu Hause bleibt ist er vielleicht auch seinen Job los. Durch Kurzarbeit und den hohen Gehaltsanteil durch die Verkaufsprovision und dem Umstand, dass im Lockdown nichts verkauft werden konnte, ist der finanzielle Druck massiv.

Das ist das gleiche grundlegende Problem wie bei den Covid 19 Fällen in den Schlachthöfen und Paketdiensten. Wenn du ärmer bist, dann musst du deine Gesundheit hinhalten. Wir haben bloß Glück, dass Covid 19 nicht noch deutlich gefährlicher ist.

ccr


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Wir haben aber immerhin Kurzarbeitgeld, Arbeitslosengeld, Mindestsicherung, KBG-Bonus und Arbeitslosengeld-Bonus, den Familienhärte-Fonds, etc.
Da muß man sich dann vorstellen, wie das aktuell in europäischen Ländern so läuft, in denen es das alles nicht gibt weil man entweder gerade eine 10 Jahre lange Wirtschaftskrise hinter sich hat und pleite ist, oder überhaupt noch gar nie einen Wohlfahrtstaat aufbauen konnte.
Wobei es schon reicht, bei uns auf die ganzen nicht angemeldeten Putzfrauen, Heimhilfen, etc. zu schauen, die mit ihrem Einkommen normalerweise die erweitere Verwandschaft im Osten ernähren.

Dreamforcer

New world Order
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Zitat aus einem Post von 22zaphod22

als Menschen sind schon sehr seltsam ... besonders der letzte Teil wo der Flieger dann gar nicht abhebt...

vielleicht hat aber das "Erlebnis Flughafen" bei mir durch Jahre an Businessflügen bei mir den Reiz verloren ...

man darf aber nicht vergessen dass die flugzeuge auch bewegt werden müssen rein schon aus zulassungsgründe, glaub 1x mal im monat und auch die piloten müssen fliegen um im "training" zu bleiben, dieses flüge sind war etwas kürzer finden aber dennoch statt und jetzt bietet man halt die möglichkeit an den Kunden dies taugt dort mitzufliegen und ein wenig sightseeing zu machen, ich wär sofort dabei wenn die aua das anbieten würde low passt alpen rundfluge oder tief durch ganz ölsterreich super und mein highlight wären aurora flüge (die gibgs eh auchs chon aber nur von an charter spezial anbieter) count me in.

WONDERMIKE

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kenough
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Klar läufts anderswo schlechter. Die Auswirkungen bei uns werden aber wohl noch dramatischer mit der Zeit. Von dem was ich zB von den Stundungen bei den Mieten gelesen habe, dürften wir Mitte 2021 dann tatsächlich sehen wie die Delogierungen anwachsen. Das hat ja immer einen recht langen Vorlauf.

Denn das Arbeitslosengeld von einem 1600-2000 Euro Bruttolohn hilft da vielen nicht mehr weiter. Mindestsicherung natürlich auch nicht. Jetzt schon fehlen den Menschen Verkaufsprovisionen, das Trinkgeld und auch der Pfusch nebenbei läuft schlechter. Wenn man sich dann vielleicht mit dem Urlaubs- oder Weihnachtsgeld drübergerettet hat ist das jetzt vielleicht garkeine Option mehr.

Ich bin schon sehr gespannt wie man die Politik der Regierung hier in 2-3 Jahren einordnen kann. Das kleine Unternehmertum und der einfache Arbeiter/Angestellte haben gefühlt halt noch weniger zu lachen als sonst. Wenn da einer kommt und die Wut schürt weil im gleichen Atemzug Fluglinien gerettet werden, dann bringt Corona noch fruchtbarere Zeiten für den Populismus.

Weinzo

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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Wenn da einer kommt und die Wut schürt weil im gleichen Atemzug Fluglinien gerettet werden, dann bringt Corona noch fruchtbarere Zeiten für den Populismus.

Also da bin ich gespannt, alle meine Bekannten, die grad einen auf "Virus gibt's nicht, Maßnahmen unverhältnismäßig" machen und der Politik nur Angstmache vorwerfen, sind eigentlich alles bekennende FPÖ-Wähler und von Grund auf immer schon anfällig auf Populismus gewesen.
Eigentlich müsste man meinen, dass der einzige Gewinner derzeit die Sozialdemokratie sein könnte, wäre eigentlich aufgelegt, aber ich lass mich überraschen und fürcht eher noch tiefere Gräben in der Gesellschaft.

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von Weinzo
Also da bin ich gespannt, alle meine Bekannten, die grad einen auf "Virus gibt's nicht, Maßnahmen unverhältnismäßig" machen und der Politik nur Angstmache vorwerfen, sind eigentlich alles bekennende FPÖ-Wähler und von Grund auf immer schon anfällig auf Populismus gewesen.
Eigentlich müsste man meinen, dass der einzige Gewinner derzeit die Sozialdemokratie sein könnte, wäre eigentlich aufgelegt, aber ich lass mich überraschen und fürcht eher noch tiefere Gräben in der Gesellschaft.

Ich denke die SPÖ hat da schlechte Karten, weil die FPÖ hier Dinge gekonnt vermischt. Als "Verlierer" der Gesellschaft treffen dich nicht nur die Maßnahmen härter(wenig Wohnraum -> Lockdown sucks!), aber auch die reinen wirtschaftlichen Auswirkungen(schlechte Karten ggü Arbeitgeber, eh schon finanziell vorbelastet, man arbeitet in den unattraktiven Sektoren die es besonders trifft,..). Also wird zB die Maske zum Bösen erklärt, zum Maulkorb, zum Zeichen der Unterdrückung derjenigen, die es sich nicht richten können und eine noch stärkere Ohnmacht als sonst erleben. Und man sieht ja wie Menschen die Situation wahrnehmen, wenn die Maske plötzlich nicht mehr verpflichtend ist -> man lebt halt wieder wie vor der Pandemie obwohl man noch mittendrin ist. Also denk ich profitiert bei diesen Menschen der Politiker, der eine Normalität vorgaukelt und den Wunsch bedient, dass wieder alles wie vorher ist. Und wenns um reaktionäre Politik geht steht die FPÖ auf einem super Startplatz.

Sowas macht die SPÖ halt nicht. Sie unterstützt sinnvolle Maßnahmen und auch Gesetze(siehe heute Leichtfried im Mittagsjournal). Stattdessen versucht man mit Vernunft einzuwirken und fordert zB eine bezahlte Maskenpause. Das ist halt vernünftig, aber nicht populistisch und packt einen schon garnicht emotional.

ccr


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Zitat aus einem Post von Weinzo
Eigentlich müsste man meinen, dass der einzige Gewinner derzeit die Sozialdemokratie sein könnte, wäre eigentlich aufgelegt, aber ich lass mich überraschen und fürcht eher noch tiefere Gräben in der Gesellschaft.

Ja, wäre aufgelegt. Aber die kriegen im Bund grad nichts zusammen, und wenn sie sich mal auf eine gemeinsame Linie einigen, kommt postwendend die tieffliegende Hacke aus dem Burgenland ins Kreuz geschmissen.


Die Prioritäten unserer Regierung sieht man eh dran, dass sie um den Fixkostenzuschuss und Hilfen für den Tourismus kämpfen, eine neue Homeoffice Regelung aber frühestens nächstes Jahr im März kommen wird - ein Jahr nach dem ersten Lockdown (und "frühestens" ist halt auch sehr flexibel).


@wondermike: es hat halt immer schon viele Berufe gegeben, in denen Masken üblich sind, und in denen es deswegen trotzdem keine bezahlte "Maskenpause" gibt.
Und wenn ich bei mir zum Billa schaue, tragen die Mitarbeiter dort die Masken sowieso unter der Nase, und verbringen ausserdem den halben Tag rauchend beim Hintereingang.

IMHO wäre es wichtiger, die Arbeitgeber zu zwingen, Masken und Schilder in ordentlicher Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen. Eigentlich sollte im handel heute überhaupt niemand mehr eine Maske tragen, der das nicht unbedingt will, sondern schon längst ein Schild bekommen haben.
Bearbeitet von ccr am 22.09.2020, 15:59

WONDERMIKE

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kenough
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https://www.spoe.at/2020/09/21/coro...serungen-durch/

Das ist alles löblich, konstruktiv und von Vernunft geprägt. Aber vermutlich gewinnst du damit beim Corona Grantler keinen Blumentopf und er wird zum Nepp laufen :D

Das Abstimmungsverhalten aufzuzeigen hilft bei der Zielgruppe auch nur halb so viel wie "der Herr Karl in der Social Media Werbung, der sich sein Wien zurückwünscht" könnte ich mir denken ;)

Da könnte die SPÖ maximal mit richtig antikapitalistischen Tönen reingrätschen und "eat the rich" propagieren. Aber so ein Linkspopulismus zieht einfach nicht. Die Linie mit dem Fokus auf den Arbeitnehmern ist jedenfalls nicht verkehrt.. jetzt müssen da halt noch die guten Ideen und Konzepte her.

Zitat aus einem Post von ccr
@wondermike: es hat halt immer schon viele Berufe gegeben, in denen Masken üblich sind, und in denen es deswegen trotzdem keine bezahlte "Maskenpause" gibt.
Und wenn ich bei mir zum Billa schaue, tragen die Mitarbeiter dort die Masken sowieso unter der Nase, und verbringen ausserdem den halben Tag rauchend beim Hintereingang.

IMHO wäre es wichtiger, die Arbeitgeber zu zwingen, Masken und Schilder in ordentlicher Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen. Eigentlich sollte im handel heute überhaupt niemand mehr eine Maske tragen, der das nicht unbedingt will, sondern schon längst ein Schild bekommen haben.

Es macht halt einen Unterschied ob ich bewusst in einen Beruf gehe, wo ich bestimmte Ausrüstung tragen muss, oder ob es als "Erschwernis" hinzukommt. Die 50jährige beim Billa mit etwas Übergewicht wird diesen Unterschied sicher merken wenn sie 2 Stunden lang Regale schlichtet. Schild-by-Arbeitgeber wird noch schwieriger durchzusetzen sein, weil dann die sicher auch validen Argumente gegen das Schild durchgekaut werden. Ich glaube realistischer wäre die Umsetzung der Maskenpause.

btw, also ich kenne keinen Billa wo ausgedehnte Rauchpausen möglich sind. Das ist eher Arbeit im Akkord dort. Habe 3 Rewe Mitarbeiter in der Verwandtschaft und da hör ich oft, dass sich grad mal eine halbe Zigarette ausgeht oder eher stundenlang garkeine. Da werden die Leute auch auf Pause geschickt und können das nicht selbst entscheiden.

JDK

Oberwortwart
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Ich frag mich immer, ob ccr den ganzen Tag nur Donau und das nächste EKZ beobachtet, oder ob er auch mal was hakelt.

"und verbringen ausserdem den halben Tag rauchend beim Hintereingang"
Ich mein, come on...

ccr


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Nein, ich hackel nichts. Ich bin ein typischer Wiener - alle paar Wochen zum AMS stempeln, und ansonsten beim Wirten sitzen und die Nachbarschaft ausrichten und über faule Ausländer schimpfen.


Halt doch bitte einfach die Pappen und setz mich auf die Ignore-List, wenn Dir was nicht passt :mad:

dosen

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Zitat aus einem Post von ccr
Nein, ich hackel nichts. Ich bin ein typischer Wiener - alle paar Wochen zum AMS stempeln, und ansonsten beim Wirten sitzen und die Nachbarschaft ausrichten und über faule Ausländer schimpfen.


Wenn du so einer bist lass die Leut ausn Lebensmittelhandel in Ruhe, die haben in letzter Zeit der Gesellschaft deutlich mehr gebracht ;)
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