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Afghanistan: Amis schlagen los!

Cobase 07.10.2001 - 18:41 31699 251
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Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat aus einem Post von Viper780
Ich glaub das ist Menschlich - oder wie kannst du dir Orban, Erdogan, Kurz,.... erklären?
Vielleicht verblendeter Idealismus, aber ich hoffe mangelndes Interesse und/oder weil man selber über die Runde kommen will, nicht aktiver Masochismus.

Dreamforcer

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ich glaub eher wenn einen selbst halbwegs gut geht ists egal wer an der macht ist und welches programm man fährt, erst wenn man in seiner "freiheit" wie und was das auch immer ist, wird man eventuell aufstehen. Deshalb funktioniert Kurz und Orban

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von schizo
Wie schon vor kurzem argumentiert haben da halt westliche Kräfte massiv dagegen gearbeitet, dass sich das Land in eine fortschrittliche Richtung entwickelt. ZB haben die USA in den 80ern Millionen ausgegeben, um Schulbücher zu erstellen, in denen zum Jihad aufgerufen wird. Diese sind heutzutage zT immer noch im Umlauf, bzw wiederaufgelegt worden, da sie halt auch ein tolles Propagandainstrument gegen den Westen sind.

Und bzgl der fehlende Gegenwehr möchte ich daran erinnern, das etwa Kräfte, die sich in Syrien der YPG angeschlossen haben um dort gegen den IS zu kämpfen von westlichen Ländern (v.A. Deutschland) der Türkei ausgeliefert werden um sich an Erdogan anzubiedern.
So ganz ernsthaft nehmen es westliche Länder halt auch nicht mit dem Kampf gegen diese Terrorbanden.

Worauf ich hinaus wollte: Dieser Nährboden aus Religion und Elend ist einfach immer dafür gut die Menschen gegen den x-beliebigen Besatzer zu mobilisieren. Es reicht ja schon ihnen zu erzählen, dass man ihnen die Religion wegnehmen möchte(sonst haben sie ja auch kaum was). Zudem war das auch recht einfach und plausibel weil damals ja die Studentenbewegung es per Megaphon auch genau so verkündet hat und die Ideologie dafür eintrat. Hekmatyar gibt das sogar als persönlichen Beweggrund an.

Das ist ein riesiger Unterschied zu unserer Situation nach dem zweiten Weltkrieg.

22zaphod22

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Zitat aus einem Post von schizo
Und bzgl der fehlende Gegenwehr möchte ich daran erinnern, das etwa Kräfte, die sich in Syrien der YPG angeschlossen haben um dort gegen den IS zu kämpfen von westlichen Ländern (v.A. Deutschland) der Türkei ausgeliefert werden um sich an Erdogan anzubiedern.
So ganz ernsthaft nehmen es westliche Länder halt auch nicht mit dem Kampf gegen diese Terrorbanden.

Syrien hat halt mit Afghanistan rein gar nichts zu tun ... aber wenn man den "bösen Westen" bashen will dann ist jeder Vergleich recht ...

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat aus einem Post von Dreamforcer
ich glaub eher wenn einen selbst halbwegs gut geht ists egal wer an der macht ist und welches programm man fährt, erst wenn man in seiner "freiheit" wie und was das auch immer ist, wird man eventuell aufstehen. Deshalb funktioniert Kurz und Orban
Jup, gute Ergänzung zu dem was ich meinte :)

Zitat aus einem Post von 22zaphod22
Syrien hat halt mit Afghanistan rein gar nichts zu tun ... aber wenn man den "bösen Westen" bashen will dann ist jeder Vergleich recht ...
Naja, als politische/militante Gegenwehr in einem arabischen Land würde ich mir sehr gut überlegen ob ich mit US/DE/FR/UK kooperier, eben weil die Kurden relativ verheizt wurden politisch. Solange sie sich aktiv im Kampf engagiert haben waren sie gut unterstützt, danach wurden sie fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel und haben politisch nicht wirklich davon profitiert. Wenn ich als Afghane seh, das die Kurden nicht groß unterstüzt werden von den Amis obwohl sie gegen den IS gekämpft haben, warum soll ich dann mein Leben gegen die Taliban riskieren gemeinsam mit den Amerikanern?
Bearbeitet von Hansmaulwurf am 20.08.2021, 11:15

shad

und des is des
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Zitat aus einem Post von Hansmaulwurf
Wie oft warst du schon in Afghanistan wenn ich fragen darf, bzw. woher nimmst du dein Wissen? Das ist halt schon eine grobe Aussage, nem kompletten Volk zu unterstellen das es nur Leute respektiert die sie misshandeln..

ich hab einige afghanistan dokus gesehen, da habens ua. die "arbeit" der coaliations streitkräfte mit den amis/briten und iirc dänen gezeigt (da warn auch sehr viele zivilisten dabei)

sehr viele alt alteingesessene afghanische generäle/offiziere sowie clanleader haben selber die aussge getätigt wenns ned hören gib erna a fotzten (simpel ausgedrückt) quasi sie "brauchen" ne starke hand was sagt wie es rennt
klar "wollen" das ned alle aber der großteil denkt so, es is einfach eine andere welt sowas können wir uns gar ned richtig vorstellen


solange die afghanen ned selbst anfangen etwas dagegen zu tun brauchst es gar ned versuchen mMn

Hansmaulwurf

u wot m8?
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Zitat aus einem Post von shad
sehr viele alt alteingesessene afghanische generäle/offiziere sowie clanleader haben selber die aussge getätigt wenns ned hören gib erna a fotzten (simpel ausgedrückt) quasi sie "brauchen" ne starke hand was sagt wie es rennt
Das wird dir aber jeder beim Militär sagen, oder? Kann mir vorstellen das unsere Generäle da auch nicht groß anders denken, zumindest über die Rekruten. Danke für die Ausführung auf jeden Fall.

shad

und des is des
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wie gesagt ned nur das militär hat das gesagt

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Massoud Jr. on the rise - so beginnts wieder von vorne?

schizo

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Zitat aus einem Post von 22zaphod22
Syrien hat halt mit Afghanistan rein gar nichts zu tun ... aber wenn man den "bösen Westen" bashen will dann ist jeder Vergleich recht ...

Mir gings da eher darum die westliche Scheinheiligkeit aufzuzeigen und Kampfbereitschaft einzufordern, wenn erst kürzlich demonstriert wurde, dass auch eine solche vom Westen ned gewürdigt wird, indem jene Kräfte anschließend fallen gelassen werden. Dieses Auftreten führt halt dazu, dass sich die lokalen Kräfte die Frage stellen, ob sie das Risiko eingehen sollen, wenn sie im Anschluss dafür in die Schusslinie rücken. Da brauchts gar ned sooo viele weitere Parallelen ;)

Dreamforcer

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und warum sollten sich Soldaten andere länder dann zur zielscheibe machen wenns nicht mal die eigenen wollen ? In 20 jahren und wwi wieviele millarden nach afghanistan geflossen sind, hätte man sich einfach mehr wiederstand erhofft.

mag sein dass der abzug zu schnell war, aber selbst wenn sie truppen dorch noch 10 jahre gewesen wären, wärs nichts besser geworden.

schizo

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Zitat aus einem Post von Dreamforcer
und warum sollten sich Soldaten andere länder dann zur zielscheibe machen wenns nicht mal die eigenen wollen ? In 20 jahren und wwi wieviele millarden nach afghanistan geflossen sind, hätte man sich einfach mehr wiederstand erhofft.

mag sein dass der abzug zu schnell war, aber selbst wenn sie truppen dorch noch 10 jahre gewesen wären, wärs nichts besser geworden.

Aber vielleicht wenn sie vor 30-40 Jahren nicht die Kräfte gepusht hätten, die ihnen (sowie der afhanischen Bevölkerung) heute Probleme bereiten.

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von schizo
Aber vielleicht wenn sie vor 30-40 Jahren nicht die Kräfte gepusht hätten, die ihnen (sowie der afhanischen Bevölkerung) heute Probleme bereiten.

Genaugenommen wurden die Mudschahedin unterstützt und diese dann von den Taliban knapp geschlagen. Der stärkste Anführer der zersplitterten Mudschahedin wollte sogar eine nationale Konferenz inklusive der verfeindeten Taliban abhalten um das Land in eine Demokratie zu führen.

Dem hätten die USA lieber noch mehr Unterstützung angedeihen lassen anstatt sie nach dem kalten Krieg fallen zu lassen.. der wurde dann auch von Al Kaida Selbstmordattentätern ermordet. Jetzt ist sein Sohn bereit wieder gegen die Taliban zu kämpfen.

schizo

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Ich habe meine Aussage nicht nur auf Afghanistan bezogen, es gab ja mehrere Interventionen in der Gegend um die UdSSR zu schwächen.
Ich bezweifle, dass mit dem Hintergrund durch mehr Unterstützung seitens der USA die Gegend heute ruhiger wäre (die politische Situation in Pakistan ist ja auch nicht sonderlich angenehm, dort kommts ja auch regelmäßig zu Anschlägen auf Politiker).

Die Aussage, dass "die da Unten" nur zu faul/dumm/whatever sind um den Übergang zu einem demokratisches System zu schaffen kann ma eh nicht ernst nehmen.
In Afghanistan gibts genügend Probleme, die deutlich tiefgehender sind als um diese mit den vorher genannten Gründen auch nur irgendwie erklären zu können.

Dune

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Zitat aus einem Post von schizo
Die Aussage, dass "die da Unten" nur zu faul/dumm/whatever sind um den Übergang zu einem demokratisches System zu schaffen kann ma eh nicht ernst nehmen

Eh, aber es ist halt eine sehr verbreitete Meinung weil:
1) sehr einfache, leicht verständlich, bedient Klischees
2) braucht keine Vorkenntnisse
3) angenehm für's Gewissen

Der größte Fail der US/NATO Koalition 2001 ohne lokale Verbündete in den Krieg zu ziehen. Weder die Saudis noch die Golfstaaten, oder irgendeinen anderen lokalen Partner der Interesse an Stabilität hat, hat man einbezogen. Das wäre im Jugoslawienkrieg auch nicht gut gegangen und im Golfkrieg ebenfalls nicht.

Nach Angaben der UN haben Taliban und NATO/Afghanische Armee jedes Jahr bis zu 1.625 Zivilisten getötet. Der Kriegt dauert jetzt zwanzig Jahre, Dunkelziffer nicht einbezogen. Für wen soll da die Bevölkerung brennen, die Koalition oder doch die Taliban? Schwere Entscheidung für die Bevölkerung, wenn man abwägen muss, wer einen eher nicht umbringen wird...

Auch spannend, dass für Bush 2001 die Taliban als Brutnest für den IS und Terrorismus gegolten haben und damit ja die UN Resolution für den NATO Einsatz legitimiert haben. Man hat das Land wegen den Taliban angegriffen. Und jetzt, zwanzig später ohne nennenswerte Veränderung an den Gegebenheiten sind sie, nach drei weiteren US Administratoren, plötzlich eine demokratisch legitime Regierung die tolerabel ist. Und damit ist die Nähe zum IS und Terrorismus auch gegessen? Aha, ok.
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