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Aktuelle Volksbegehren

smashIt 02.10.2018 - 17:21 48387 233
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Viper780

Er ist tot, Jim!
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Es geht halt schon los und gerade in der Stmk und OÖ ist die Industrie sehr stark als Autozulieferer aufgestellt.

Da gibts einige auch hier bei oc.at in der Branche

https://www.heise.de/newsticker/mel...nt-4592685.html

Dune

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Zitat aus einem Post von ccr
Sorry, dass ich euch die Hoffnungen auf einen frühen Ruhestand mit BGE so zerstören muß

Genau darum geht es den meisten die hinter BGE stehen nicht. Aber das Argument fällt gern reflexartig, um die Befürworter als faule Hunde hinzustellen und die Forderung ins Lächerliche zu ziehen.

daisho

SHODAN
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Es gibt sicher genug Gründe die sowohl dafür als auch dagegen sprechen, nachdem es overall gesehen wenig richtige Erfahrungen damit gibt (speziell nachdem jedes Land individuell ist) kann man auch schwer sagen ob es auf lange Sicht jetzt gut oder schlecht ist.

Wer dafür ist, aus welchen Gründen auch immer, kann ja dafür stimmen.
Ein "Nein" gibt es nicht, da es hier ja erst darum geht ob das Topic überhaupt erst erörtert werden soll im Nationalrat und dafür braucht man einfach eine gewisse Anzahl an Ja-Stimmen.

ccr


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Zitat aus einem Post von Dune-
Genau darum geht es den meisten die hinter BGE stehen nicht. Aber das Argument fällt gern reflexartig, um die Befürworter als faule Hunde hinzustellen und die Forderung ins Lächerliche zu ziehen.

Ich weiß eh, weil wir gehen dann alle weiterhin Putzen und Regale schlichten, weil wir uns ja nützlich machen wollen. Oder wir werden Maler und Literaten. Oder gehen ehrenamtlich mit Geriatriepatienten spazieren.

Sorry, aber Österreich ist nicht Japan, wo man sich bis zum Tode in irgendeiner Form nützlich machen möchte, und daher auch Pensionisten noch irgendwelche Jobs annehmen.

Österreich ist das Land, an dem mit dem Pflichtschulabschluß der Countdown zur Frühpension startet.

Und wer wie aktuell mein Schwiegervater mit 64,5 Jahren sagt, dass er gerne arbeiten geht, und seinen Job mag, und deshalb nicht die letzten 6 Monaten stempeln gehen sondern bis zum letzten Tag arbeiten möchte, wird von den Kollegen fassungslos angeschaut.

Wir sind halt ein Land von Owezahrern. Und deshalb werden all die naiven BGE Phantasien der Selbstverwirklichung, des Erwachens der Kreativität dank Wegfalls des ökonomischen Drucks, blablabla, nicht wahrwerden.

Entweder bleibten die Lebensunterhaltskosten wie sie sind (was ich nicht glaube, aber die Prämisse dafür ist, dass ein BGE überhaupt funktioniert), dann werden sehr viele Menschen aus dem Arbeitsmarkt aussteigen, und keinerlei gesellschaftliche Wertschöpfung mehr erbringen.
Oder die Lebensunterhaltskosten steigen, und dann sind wir wieder dort, wo wir heute stehen - die Menschen müssen aus ökonomischen Überlegungen heraus arbeiten gehen. Dann aber vermutlich zu noch niedrigeren Löhnen als heute, weil sie ja schließlich auch das BGE bekommen.

daisho

SHODAN
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Zitat aus einem Post von ccr
Österreich ist das Land, an dem mit dem Pflichtschulabschluß der Countdown zur Frühpension startet.
:D

Zitat aus einem Post von ccr
Und wer wie aktuell mein Schwiegervater mit 64,5 Jahren sagt, dass er gerne arbeiten geht, und seinen Job mag, und deshalb nicht die letzten 6 Monaten stempeln gehen sondern bis zum letzten Tag arbeiten möchte, wird von den Kollegen fassungslos angeschaut.
Vermutlich weil man behandelt wird wie ein Or... in dem Job aus dem man möglichst bald in die Pension will.
In einem Job wo es mir gut geht (und solange es mir gesundheitlich gut geht) und den ich mag, hätte man den Gedanke ev. nicht.

Zitat aus einem Post von ccr
Wir sind halt ein Land von Owezahrern
Würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, aber wenn es (für Leute die wenig gebildet sind) keine ordentlichen Arbeitsplätze gibt, will halt auch keiner arbeiten ...

Dune

Here to stay
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Wer bestimmt die Laufzeit von Volksbegehren? Ich finde es im Fall des BGEs mit ner Woche exorbitant kurz, natürlich werden da weniger stimmen zusammenkommen.

ccr


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Zitat aus einem Post von daisho
Würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, aber wenn es (für Leute die wenig gebildet sind) keine ordentlichen Arbeitsplätze gibt, will halt auch keiner arbeiten ...

Mag sein, dass ein BGE es dem einen oder anderen erlaubt, sich auf dem zweiten Bildungsweg noch fortzubilden.
Jene steigende Zahl, die aber heute schon aus dem Bildungssystem fällt, hätte mit einem BGE noch weniger Anreiz, sich durch die Schule zu quälen.

Das BGE als "Bildungsabwendungsprämie" zu bezeichnen, ist natürlich etwas zugespitzt. Aber bisher habe ich von den Befürwortern auch noch nicht gehört, wie sie dieses sicherlich bestehende Risiko minimieren möchten.

Wir könnten ein Bildungssystem auf die Beine stellen, mit dem wir weltweit führend wären. Dazu könnten wir jenen, die aufgrund welcher Benachteiligung auch immer wirklich nicht mehr am Arbeitsmarkt untergebracht werden können, eine ordentliche Sozialhilfe zahlen. Und das für Bruchteile von den 90-120 Milliarden pro Jahr, die ein BGE kosten würde.
Wieso wird das nicht diskutiert? Wieso soll stattdessen mit der Gießkanne Geld verteilt werden, ohne zum Beispiel das Thema Bildung anzugehen?

Weil hier schon erdölfördernde arabische Staaten als Beispiele genannt wurden - ich halte das norwegische Modell für wesentlich nachhaltiger, als die Geldgeschenke der Araber.

daisho

SHODAN
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Zitat aus einem Post von Dune-
Wer bestimmt die Laufzeit von Volksbegehren? Ich finde es im Fall des BGEs mit ner Woche exorbitant kurz, natürlich werden da weniger stimmen zusammenkommen.
https://www.oesterreich.gv.at/theme...ite.320470.html

Dürfte Fix sein.
Zitat
Eintragungszeitraum: acht Tage
Wann, dürfte das BMI festlegen:
Zitat
Festsetzung des Zeitraums zur Unterzeichnung des VB durch BMI
(könnte ja ein Problem sein falls es zu einer ungünstigen Zeit passiert wenn alle im Urlaub sind o.Ä. ...)

xaxoxix

Dagegen da eigene Meinung
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als Denkanstoss zum Thema - Österreich MUSS kein Vorreiter sein - es wird schon gründe haben warum die diversen versuche wieder eingestellt wurden

dazu auch eine kurze wiki, die die versuche recht gut zusammenfasst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Bedin..._Grundeinkommen


ich verstehe in dem Zusammenhang die Dringlichkeit nicht - es gibt viel wichtigere Themen zur Zeit (die leider global gelöst werden müssen, und wo die EU eine vorreiterrolle einnehmen muss - Umwelt)



es dürfen sich " die anderen" die Hörner stossen, bevor bei uns grossartig herumgeschissen wird (wo wir noch nicht mal in der lage sind, eine halbwegs vernünftige längerfristige regierung zu stellen)


problem in 20 jahren ? genug zeit sich das zu überlegen, PROBLEM JETZT (bzw eh schon seit x Jahren, nur die Dringlichkeitsstufe hat sich enorm verschoben) - UMWELT ... Prio1 bei aller Liebe und darauf sollten sämtliche Ressourcen aufgewendet werden - auch innerpolitisch
Bearbeitet von xaxoxix am 20.11.2019, 16:17

wergor

connoisseur de mimi
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Zitat aus einem Post von xaxoxix
es gibt viel wichtigere Themen zur Zeit
es gibt immer wichtigere themen, zu jeder zeit. nach der logik bleiben 99.8% aller probleme ungelöst.
Zitat aus einem Post von xaxoxix
genug zeit sich das zu überlegen, PROBLEM JETZT [...] - UMWELT ... Prio1
so eine denkweise hatten wir schon mal bei $THEMA, mit dem ergebnis dass das umweltproblem deutlich größer und bedrohlicher wurde. keine gute idee.

Viper780

Er ist tot, Jim!
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Zitat aus einem Post von xaxoxix
es gibt viel wichtigere Themen zur Zeit (die leider global gelöst werden müssen, und wo die EU eine vorreiterrolle einnehmen muss - Umwelt)

Und was tust du für die Dringlichenprobleme?
Umwelt hast du selbst genannt - was ist dein Beitrag dafür?

zeta

Addicted
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Zitat aus einem Post von ccr
Österreich ist das Land, an dem mit dem Pflichtschulabschluß der Countdown zur Frühpension startet.

Wir sind halt ein Land von Owezahrern. Und deshalb werden all die naiven BGE Phantasien der Selbstverwirklichung, des Erwachens der Kreativität dank Wegfalls des ökonomischen Drucks, blablabla, nicht wahrwerden.

Wie kommt man zu einer solchen, meiner Meinung nach (sorry no offend) primitiven Ansicht?

An was willst du das fest machen? Bei wöchentlichen und jährlichen Arbeitstunden liegt at im oberen europäischen Durchschnitt.

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von ccr
Die meisten hier im Forum werden in 10 Jahren immer noch den gleichen Job wie heute machen. Es wird auch noch immer jemand die Regale beim Billa einräumen, oder als Taxifahrer oder Lieferant hinter dem Lenkrad sitzen.
Sorry, dass ich euch die Hoffnungen auf einen frühen Ruhestand mit BGE so zerstören muß.

Wenn wir in 10 Jahren noch immer das wahnsinnig tolle Wirtschaftssystem wie jetzt haben ist es eh egal was wir arbeiten, weil es dann sowieso schon zu spät ist um mit 65 noch irgendwas "schönes" zu haben, weil dann haben spätestens unsere Kinder ein gröberes Problem mit dem Klima ...

Das manche bildungsferne Personen aber nur deswegen entstehen weil sich die Eltern nicht leisten konnten das Kind weiter in der Schule zu lassen, was aber vielleicht mit einem Grundeinkommen doch gegangen wäre will man dann wieder nicht sehen, es ist immer einfach nach unten zu schauen und die armen Menschen die nicht hochkommen (können) zu beurteilen und zu sagen wenn man nichts im Leben erreicht hat ist man selbst Schuld, aber imho ist jeder der meint das ein BGE eine schlechte Idee ist schon sehr verblendet von einer Ideologie die von den paar Prozent stammen die sowieso nicht hart arbeiten müssten ...

Aber ich glaub auch nicht das die meisten Menschen von den 1200 die da vorgeschlagen werden wirklich leben könnte ohne etwas zu arbeiten, ich persönlich würde mit dem Betrag sicher nicht auskommen ...

ccr


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Wäre Armut der Grund, die Schule nicht abzuschließen, müssten diese Jugendlichen ja eigentlich stattdessen irgendwelchen Hilfsarbeiten nachgehen, um das Haushaltseinkommen aufzubessern. Tun sie aber nicht.

Das war bei unseren (Ur-)Großeltern so, dass Armut die Schulbildung verhindert hat - aber nicht bei Jugendlichen im Jahr 2019 in Österreich.
Da geht es ausschließlich um den mangelnden Stellenwert von Bildung - und den wird ein BGE nicht erhöhen.



Wenn ein Paar mit Kind auf 2.800 Euro (2x BGE plus Familienbeihilfe), oder vielleicht sogar mehr, kommt, kann es davon ganz passabel leben.


Unsere Teilzeitkräfte mit 3.000 Euro Vollzeitäquivalenzgehalt pendeln dann sicher auch nicht mehr in die Arbeit nach Wien, wenn der Haushalt 2x 1.200 Euro BGE bekommt - womit wir dann auch wieder bei einer Herdprämie wären, der Mann geht 40 Stunden hackeln und die Frau bleibt daheim.


Auch meine Frau würde ihren Teilzeitjob an der Uni schmeißen, und Vollzeit privatisieren und ein bisserl karitativ tätig sein. Wie in unseren Auslandsjahren halt.


Das wird sich aber nicht alles finanzieren lassen. Wieso soll ein Unternehmen in Österreich "Robotersteuer" zahlen? Wenn es eh keine Arbeitskräfte braucht (und bekommt), kann es auch ins Ausland gehen, wo es keine "Robotersteuer" zahlt.

Wenn eine Flick in Österrrich strafbesteuert wird, und eh kein Personal mehr findet, wird sie halt in die Schweiz gehen.

Trading Desks gibt es in Österreich auch keine nennenswerten mehr - man kann auch in London, Frankfurt, oder Singapur traden.
Besteuern kann man dann nur die MVK, die unsere Abfertigungen veranlagen. Hurra :rolleyes:


Und wenn wir in 10 Jahren eh alle keine Jobs mehr haben, frage ich mich, wieso wir die Zuwanderung so beklatschen?
Sollten wir nicht im Gegenteil froh sein, wenn die Bevölkerung schrumpft? Dann wird das BGE billiger ;)
Bearbeitet von ccr am 20.11.2019, 21:09

XXL

insomnia
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Das ganze soll nicht mal über eine Robotersteuer passieren, in dem Vorschlag geht es um eine 0.94% Steuer auf alle Finanztransaktionen (also z.B. auch beim Einkaufen im Supermarkt usw.), ob das Ganze so überhaupt finanzierbar ist steht eh auf einem anderen Blatt ...

Und nein ich glaube nicht das wir in 10 Jahren alle keine Jobs mehr haben, weil ein Grossteil der Menschheit noch immer in dem Irrglauben lebt grenzenloser Kapitalismus ist die Lösung aller Probleme, das ist aber auch kein rein österreichisches Problem sondern ein weltweites ...

Das Problem ist halt auch das diese Volksbegehren ins Parlament kommt, 5 Minuten belächelt wird und dann ist wieder die Tagesordnung dran, weil in Österreich ändert sich eh nie etwas, auch wenns brennt ... :D

edit:
Aber wenn man jetzt mal die Theorien zu Machbarkeit und Arbeitswillen beiseite lässt, gibts irgendwen der jetzt nicht sagen würde mit dem könnte ich jetzt meine 40-60 Stunden Arbeit auf 20 Stunden reduzieren und ich hab dann mehr Zeit um diese mit meiner Familie zu verbringen?
Bearbeitet von XXL am 20.11.2019, 22:44
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