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Anti-Fettleibigkeitsgesetz in Japan

WONDERMIKE 26.06.2008 - 02:22 2422 33
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Hokum

Techmarine
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Zitat von Medice
Du kannst durchaus damit rechnen, dass die notfallsmäßige Einlieferung und komplette Diagnostik eines Herzinfarktpatienten gut und gerne 6Monate Pension kostet.
...

Detail am Rande: lt. einigen Ärzten wollen viele Patienten die vorgeschlagenen Behandlungen nicht mehr machen lassen, mit dem Argument, dass es soviel kostet und sich eh nicht mehr auszahlt. Eine völlig neue Argumentation die offenbar erst mit der Kostenoffenlegung der Krankenkassen eingesetzt hat (Studie dazu gibts meines wissens keine is also mit Vorsicht zu genießen ;))

meine überlegung hat sich auf diese studie bezogen (ausm glühbirnen thread)
http://diepresse.com/home/panorama/welt/360659/index.do


das mit der behandlungsverweigerung is ja mal lustig. aber ich kanns verstehen, beim arzt hat man oft das gefühl er arbeitet jetzt einfach beinhart die liste aller wie auch immer gearteten behandlungsmöglichkeiten ab ohne sich bei der geschichte was zu überlegen. naja.

Joe_the_tulip

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weil oben über den bauchumfang diskutiert wurde

von allen parametern zur bestimmung von ungesunder fettleibigkeit ist der Bauchumfang der wichtigste, weil er das so genannte viscerale Fett misst. Allerdings kann man das fett ja auch "außen drauf" sein => genau genommen müsste man das mit einem CT messen

alles über 102cm bauchumfang ist high-risk; komisch ist nur, dass die für frauen höhere werte als für männer angeben - eigentlich sollte das umgekehrt sein.


zur aktion an sich: ich finds arg, dass sie das vorschreiben - von einem gesundheitlichen standpunkt aus haben sie aber recht.

Medice

Intensivlaie
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Zitat von Hokum
das mit der behandlungsverweigerung is ja mal lustig. aber ich kanns verstehen, beim arzt hat man oft das gefühl er arbeitet jetzt einfach beinhart die liste aller wie auch immer gearteten behandlungsmöglichkeiten ab ohne sich bei der geschichte was zu überlegen. naja.

Behandlungsverweigerung wegen diverser zu respektivierende Gründe gabs ja schon immer, aber "weils der Kassa/Allgemeinheit zu teuer kommt" is was neues, und ich persönlich bin mir da nicht so sicher ob man das bedingungslos akzeptieren sollte...

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat von Medice
Das in Japan is natürlich ein hartes Gesetz, allerdings is Japan auch das Land mit dem höchsten Zuwachs an entsprechend assoziierten Krankheitsfällen (Arteriosklerose, Infarkte, Hochdruck, Diabetes) - Europa und Nordamerika sind da ja schon halbwegs gesättigt und haben das Potential nicht mehr allzuheftig zuzulegen ;)

das ist sicher richtig, Japan hat plump gesagt erst sehr spät die Folgen der "Mäci-Welle" gespürt und hat früher kaum bis garkeine Probleme in dieser Richtung erlebt - dazu kommt halt, dass die Menschen dort einen nicht zu verachtenden Stolz aus einer gesunden Jugend ziehen, das Schulsystem ist auch Ausdruck dieser elitären Denkweise und da tut es doppelt weh wenn die eigenen Leute durch westliches Junkfood zumindest körperlich amerikanisieren.

Japan hat aber auch ganz andere und wichtigere Probleme, Stichwort NEET, Parasite Singles, Selbstmordrate usw, vieles die Folge der Wirtschaftskrise vor ein paar Jahren und auch kein Punkt der ihrem Wertempfinden entsprechen sollte(ist imho eine viel größere Schande wenn haufenweise Akademiker für kleine Löhne herumjobben müssen, die Generation schon die 30 überschritten hat und gesellschaftlich wie beruflich wie Aussätzige behandelt werden).

Zitat von Joe_the_tulip
zur aktion an sich: ich finds arg, dass sie das vorschreiben - von einem gesundheitlichen standpunkt aus haben sie aber recht.

mit dieser Argumentation kann man den Menschen dann aber gleich alles verbieten und vorschreiben.. gleich mal weg mit den Motorrädern, gefährlichen Sportarten(Skifahren mit Beinbruch + Christophorus geht ja böse ins Geld), jeder muss nachweislich täglich brav seine 8h schlafen,..

Ein ähnliches Gesetz welches dann auf Raucher abzielen würde wäre in Japan übrigens unvorstellbar, weil ja "Teil der Kultur" :D

Dass sich das Gesetz ausschließlich auf eher ältere und arbeitende Menschen bezieht ist eigentlich auch sehr interessant. Bei der jüngeren Generation wird man wohl eher auf Widerstand stoßen und mangels Druck(die populären Aushilfsjobs gibt man schneller auf) könnte man schlussendlich nur einen Versuch aber keinen Erfolg vorweisen. Grundsätzlich ist es ja absurd im Sinne der Gesundheit handeln zu wollen aber gleichzeitig keine Aktionen bei Menschen unter 40 setzt.
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