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Brauchen Wir eine Robotersteuer?

Dreamforcer 19.02.2017 - 12:56 20560 107
Robotorsteuer
Ja
Nein
Die klauen unsere Jobs.... (South Park Style)
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that

Hoffnungsloser Optimist
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Zitat von Dreamforcer
egal wie du es nennts es ändert nichts daran dass man nichtstun fördert

Automatisierung fördert Nichtstun. Schon jetzt verrichten viele Menschen im Grunde völlig unnötige Arbeiten ("Bullshit Jobs"). Ist das eine vernünftige Alternative?

Castlestabler

Here to stay
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Nur damit ich mich auskenne, kannst du zwei als Beispiel geben?
Ich kenne auch ein paar die ich niemals machen würde, aber die Personen lieben ihre Arbeit, zumindestens kann einem sonst nicht soviel Blödsinn einfallen.

Rogaahl

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interrupt
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Zitat von Dreamforcer
egal wie du es nennts es ändert nichts daran dass man nichtstun fördert

Eher das gegenteil imho, zur Zeit sieht es in etwa so aus..
Nichts tun = 800€
Arbeiten = 1300€ - zusätzliche kosten die man als arbeitsloser nicht hat.

Mit BGE würde jeder sagen wir mal 1000€ bekommen und wenn er arbeiten 1300€ + 1000€. Da ist im vergleich zum nichts tun schon ein großer Lebenstandard unterschied.


Viel wichtiger wird das die Leute mit ihrer Zeit dann was sinnvolles machen könne und neue Sachen kreieren. Wäre ich auf Zombiearbeit angewiesen, hätte ich es nicht geschafft ein Produkt zu entwickeln und eine GmbH zu gründen.

Bogus

C64 Generation
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es würden sicherlich viel mehr menschen erfolgreich selbständig sein können. und die verschiebung hin zu konzernen würde abgebremst.
ich kenne einige die relativ weit zu arbeit fahren, weil sie unterm strich 100-200,- netto mehr pro monat bekommen. und auf das geld sind sie angewiesen.
mit BGE könnten sich viel mehr menschen entsprechend ihrer berufung/talent entscheiden.

auch schlecht bezahlte berufe wie zb. friseur, kellner, koch, etc. hätten wieder mehr zulauf. den auch hier scheitert imho primär an der miesen bezahlung.

hynk

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Der Mensch ist nicht faul und schon gar nicht an Nichts tun interessiert.
Klar mag es heute den Anschein haben, wenn sich jeder ins eine Traumwelten zurückziehen kann, aber da sind wir als Nerds imo etwas vorbelastet. Die meisten von uns wollen einer sinnvollen Sache nachgehen. (Siehe Marienhtal-Studie, oder auch aktuelle Experimente zum BGE)
Ich hätt beispiels gern das Geld und die Zeit mich um meine Großeltern und deren Haus kümmern zu können. Mit BGE und Teilzeitjob könnte das gehen. Heute is es einfach nur unrealistisch. Ist ja keine Arbeit, genau so wenig wie Hausarbeit oder Kindererziehung.

******* auf den Arbeitsbegriff. Das gehört neu gedacht.

Und wenn wir schon bei sinnlosen Jobs sind. Warum sollte ein Immobilienmakler mehr bekommen als eine Frisörin. Warum sollte der Mensch der sich jeden Tag um andere kümmert weniger bekommen als der, der keinen spürbaren Mehrwert für die Menschen erschafft?
Freu ich ich wenn alle die Finanzjobs mal durch Algorithmen ersetzt wurden!

xaxoxix

Dagegen da eigene Meinung
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Robotersteuer, Maschinensteuer - wie immer man es nennen will - es ist ein globales Problem - solange Konzerne nicht Steuern zahlen MÜSSEN, wo die jeweilige Arbeit durchgeführt wird, sondern sie die Möglichkeit haben ihrer Steuern in Steuerparadiese abzuführen - solange ist die Diskussion über Roboter/Maschinensteuer hinfällig.

das ganze kann leider nur global angegangen werden und nicht anders (ist allerdings bei der derzeitigen Situation der Steuerproblematik nicht anders...)

Firmen picken sich die Länder raus wo sie am besten networken können (Administration), am besten die Arbeitssklaven unterdrücken können (Produktion), am wenigsten Steuern anfallen - je grösser ein Unternehmen, desto schlimmer

kommen wird sicher der Wegfall einer Menge administrativer Jobs, die später automatiert werden - dazu kommen werden immer mehr technische Berufe und seih es nur für die Wartung der Maschinen die andere Maschinen warten.

Wegfallen werden ne Menge Jobs die heute schon auch im Eigenheim Einzug halten um mehr Freizeit zu schaffen (Putzen, vielleicht Kochen, etc...), türlich auch Bereiche der derzeitigen Administration (zb. Lohnverechnung etc...)

Weiters hinzukommen werden immer mehr Jobs die sich speziell an Freizeitgestaltung, Wohlsein des jeweiligen Menschen, sprich direkte Dienstleistung am (reicheren?) Teil der Bevölkerung die es geschafft haben durchführen (personal Trainer, fitness Guidance, xyz super Duper Massage Institue, Ernährtungsberater etc...)

Entgegenwirken kann man ausschliesslich mit einer globalen Lösung - und die wirds NIE geben - allen Startrek Fans an den Kopf geknallt - das ist der unrealistischte Teil am ganzen ST Univers :)

Automatisierung fördert meiner Meinung nicht generell das Nichtstun, sondern schafft Freiräume um mit der Zeit entweder was sinnvolles, oder vielleicht auch mal was sinnloses zu tun - ka wie es bei euch ist, aber ich hab meine 70-130 Überstunden im Monat mehr als satt, bin happy über zb Saugroboter, Geschirrspühler und Co und werde jede Entwicklung die mir Last abnimmt unterstützen.

bzgl der Frage mit den sinnlosen Jobs - speziell der Immobilienmakler - Friseur Vergleich - der Kapitalismus regelt die Bezahlung - beim Immobilienmakler speziell geht es oft um Millionenbeträge - über die Provisionshöhe kann man sich natuerlich stark auslassen - ist aber teilweise sogar gesetzlich vorgegeben - beim Friseur geht es um diese Beträge nicht. Jeder will viel verdienen, es gibt 96347846786129872346 Jobs wo man sich denken kann wie kann es sein dass derjenige für den ******* soviel Kohle bekommt - aber es ist so und man muss die Krot schlucken - oder sich jobmässig durch ausbildung und noch viel wichtiger networking verändern (ja das schreibt sich sehr leicht)
Bearbeitet von xaxoxix am 01.03.2017, 09:58

mr.nice.

endlich fertig
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Ich habe mir schon einige Gedanken zu diesem Thema gemacht und bin bis dato auf kein wirklich gutes Resultat gekommen.

Ich denke die technisch aussichtsreichste Methode zur Umsetzung einer Maschinensteuer wäre low level hardcoded in Form von CPU-Zyklen zu entrichten und müsste für den Betreiber der Maschine völlig transparent ablaufen. Dann wäre es auch egal wo die Maschine betrieben wird.

Sagen wir 5% der Systemleistung pauschal auf alle vernetzten Geräte, die über über einen gesicherten Kanal aus einer virtuellen Maschine erhoben wird
und für administrative oder karitative Zwecke von staatlichen Systemadministratoren verwendet werden kann.

Vinci

hatin' on summer
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Zitat von mr.nice.
Ich denke die technisch aussichtsreichste Methode zur Umsetzung einer Maschinensteuer wäre low level hardcoded in Form von CPU-Zyklen zu entrichten und müsste für den Betreiber der Maschine völlig transparent ablaufen. Dann wäre es auch egal wo die Maschine betrieben wird.

Genau, noch simpler gehts ja quasi nicht. Es gibt ja nur zig verschiedene Instruction Sets und Architekturen. Und Assembler 1:1 an staatliche Behörden zu veröffentlichen hat auch bestimmt überhaupt keine Nachteile... :D

Und wer sein Design in Hardware gießt, der zahlt dann auch einfach keine Steuern...? :D

mr.nice.

endlich fertig
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Ich habe nicht geschrieben, dass ich es gut finde oder befürworte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es für dieses Problem, wenn überhaupt, nur eine technische Lösung geben kann.

Eine "trusted execution engine for federal taxes" in kommerziellen x86 und ARM CPUs ab etwa 2025, ich halte es für nicht ausgeschlossen.

InfiX

she/her
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Zitat von xaxoxix
Automatisierung fördert meiner Meinung nicht generell das Nichtstun, sondern schafft Freiräume um mit der Zeit entweder was sinnvolles, oder vielleicht auch mal was sinnloses zu tun - ka wie es bei euch ist, aber ich hab meine 70-130 Überstunden im Monat mehr als satt, bin happy über zb Saugroboter, Geschirrspühler und Co und werde jede Entwicklung die mir Last abnimmt unterstützen.

das ist ja im prinzip genau der sinn der sache, nur geht das eben in einer welt die darauf aufbaut, dass man sich seinen lebensunterhalt nur mit einem vollzeit-job finanzieren kann nicht auf :)

Smut

takeover & ether
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Zitat von mr.nice.
Ich habe nicht geschrieben, dass ich es gut finde oder befürworte, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es für dieses Problem, wenn überhaupt, nur eine technische Lösung geben kann.

Eine "trusted execution engine for federal taxes" in kommerziellen x86 und ARM CPUs ab etwa 2025, ich halte es für nicht ausgeschlossen.
abgesehen davon dass selbst innerhalb der CPU-zyklen derartige leistungssteigerungen möglich sind, dass es das problem wohl nur kurz "löst", stellt sich mir dann die frage wie weit das ganze geht.

muss dann ein komponist, der z.b. samples aller möglichen instrumente lizensiert hat und diese mithilfe seiner CPU zu einem werk entstehen lässt dann ebenfalls diese steuer bezahlen? :p

mr.nice.

endlich fertig
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Die grundsätzliche Idee, dass eine Maschine, die in Form von Rechenleistung Arbeit verrichtet, einen gewissen Teil dieser Leistung autonom als Steuer abführt, finde ich interessant.

Für den Betreiber hätte es den Vorteil, dass der bürokratische Aufwand einer Genehmigung bzw. Anmeldung der computerisierten Maschine entfiele. Außerdem könnte es nicht passieren, dass man zu viel oder zu wenig Steuern bezahlt, wenn die Maschine läuft, dann läuft sie und wenn nicht, dann nicht.

Auch wenn das alles noch nach science-fiction klingt sollten wir uns Gedanken darüber machen, denn unsere Modelle für Arbeit beginnen langsam einzuknicken.

InfiX

she/her
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ausserdem würde es wieder effizienteres und resourcensparendes programmieren fördern ^^

sLy-

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[X] Nein
Meiner Meinung nach ist es einfach ein Irrglaube (ich würde sogar behaupten absoluter Blödsinn), dass durch mehr Roboter "Arbeit" verloren geht. Arbeit ist nämlich immer genauso viel vorhanden wie man sich selbst macht:

1) Heute gilt eine Arbeitszeit von ~1500h/a als normal. Rund um 1900 lag die Arbeitszeit noch knapp doppelt so hoch.

2) Es ist ja auch kein Zufall, dass es die Anzahl der verfügbaren Arbeitsplätze immer nahe an der Anzahl der Erwerbstätigen liegt.

3) Arbeitsplätze werden sich in eine andere Richtung umschichten. Wir sehen in Industriestaaten wie zB Deutschland auch keine Korrelation von Arbeitslosigkeit mit steigender Automatisierung. Einfaches Beispiel sind Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Einen solchen Graph müsste man sich wahrscheinlich in log-Darstellung ansehen um zu sehen wie viele Arbeitsplätze dort in den letzen 100 Jahren "verloren geganen" sind.
Grafik zeigt zB das 1895 ~38% der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft arbeiteten. 2011 waren es noch 2%. Die restlichen (durch Maschinen ersetzten) 36% haben wir deshalb heute aber auch nicht mehr an Arbeitslosen....
Bearbeitet von sLy- am 01.03.2017, 16:18

Smut

takeover & ether
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Zitat von sLy-
[X]1) Heute gilt eine Arbeitszeit von ~1500h/a als normal. Rund um 1900 lag die Arbeitszeit noch knapp doppelt so hoch.
die produktivität ist aber immens gestiegen in dieser zeit.
war zu weihnachten auf der dominikanischen republik - dort fährt ein taxifahrer für 60$ 1x am tag - begleitet dich auch den ganzen tag und wartet. zeit und produktivität sind zwei paar schuhe.
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