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Einkommensschere Mann/Frau, Gleichberechtigung

schizo 18.09.2014 - 00:39 106317 729 Thread rating
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NeM

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Zitat von InfiX
die gesellschaft traut frauen ja noch nichteinmal das autofahren zu.
Die Gesellschaft fordert auch die Todesstrafe und dass die Ausländer endlich verschwinden. "Die Gesellschaft", homogene Masse Österreichs....

schizo

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Zitat von dosen
Den Artikel hast du gelesen? Warum bereinigt und unbereinigt so weit auseinander liegen und wie mit den Zahlen umgegangen wird hat Gründe.
Vielleicht sieht es der Profil zu Rosig mit seiner Berechnung, aber der Gleichstellungsmonitor geht dafür ins andere Extrem.

Der Absatz, den du gequotet hast hat sich auf den Wiki Artikel bezogen, den Nem gemeint hat. Und dort wird im deutschsprachigen Artikel dann mit US amerikanischen Zahlen hantiert, die belegen sollen, dass dieser global nicht mehr existiert.
Der Vergleichbarkeit halber und um meine Postings nicht komplett ausarten zu lassen konzentriere ich mich lieber auf österreichischen Zahlen, die ja auch die Grundlage für diese Diskussion sind (und auch höher als die Deutschen).

Zitat
Wenn dich die genaue Berechnung inkl. Zahlen wirklich interessiert -> bei Profil anfragen. Für mich hat der profil ein sehr Seriöses Image das sie wohl auch halten wollen. Glaube kaum das sie dieses Image bei einem heiklen Politischen Thema aufs Spiel setzen.


Wenn ich einen Artikel kritisieren möchte sollte ich mich zumindest mit dem Ausgangsmaterial dessen auseinandersetzen. Da gehts jetzt nicht nur um die Herkunft von Zahlen, sondern eben auch welche Aspekte des Ausgangsmaterials behandelt werden. Und dies passiert hier eben sehr einseitig, indem kontroverse Punkte aus dem zugrundeliegenden Papers einfach ausgeklammert werden.

Das Profil ist eher bei den seriöseren Zeitschriften anzusiedeln. Dennoch gibts ein gewisses Spektrum, in dem sie sich bewegen. Und der Artikel gehört eben zu den qualitativ schlechteren. Außerdem zerstörst du nicht mit einem Artikel (mit einer Position, die noch dazu ein nicht zu kleiner Teil der Bevölkerung vertritt) das Image einer Zeitung.

Zitat
Überflogen -> Ja. Weil ich durch den profil Artikel gewusst habe wie berechnet wird und es für unsinnig erachte.

Hier noch mal mein beispiel für den Einzelhandel: In beiden Top Listen findet man den Einzelhandel sehr weit oben. Hier muss die Entlohnung bei gleichen Voraussetzungen Identisch sein, dann sprechen wir von Gleichberechtigung!

Gleichberechtigung bedeutet für mich: Gleiche Qualifikation, Branche, Dienstjahre, Leistung, Arbeitsstunden = Identische Entlohnung.


Der Profil Artikel stempelt den Gender Pay Gap als Mythos ab, weist dann im Laufe des Artikels darauf hin, dass ein Lohnunterschied von etwa 12% nicht erklärt werden kann.

Einer der Zahlenunterschiede zwischen der Wifo Studie und dem Gleichstellungsmonitor ist durch die Miteinbeziehung der selbstständigen Beschäftigten begründet. Da Scheinselbstständigkeit in Österreich kein irrelevantes Thema ist macht dies durchaus Sinn. Ein weiterer Unterschied der beiden Zahlen ist der Zeitpunkt der Erhebung. Während die Wifo Studie noch mit Zahlen aus 2007 (sprich, vor Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt) arbeitet stammen die Zahlen des Gleichstellungsmonitors aus 2009 bzw. 2010 und sind damit auch ein Ausdruck eines direkten Zusammenhanges der Krise auf den bereinigten Pay Gap. So ist im Gleichstellungsmonitor von einem Pay Gap von (bereinigten) 15% bei Unselbständkeit die Rede - also durchaus Zahlen die nicht so weit auseinanderliegen.

Zitat
Den Artikel hast du gelesen? Warum bereinigt und unbereinigt so weit auseinander liegen und wie mit den Zahlen umgegangen wird hat Gründe.
Vielleicht sieht es der Profil zu Rosig mit seiner Berechnung, aber der Gleichstellungsmonitor geht dafür ins andere Extrem.

Wie schon oben geschrieben liegen die direkt miteinander vergleichbaren Zahlen nicht so weit auseinander.
Was ich am Profilartikel vor allem kritisiere ist neben der Behauptung das 12% keinen Einkommensunterschied bedeutet, dass auf die Ursachen für die Notwendigkeit eines berichtigten Wertes überhaupt nicht eingegangen wird. Eben, warum klassische Männer- und Frauenberufe überhaupt existieren.

Zitat
Es behauptet niemand das Frauen schlechter in technischen Berufen sind. Das Interesse ist einfach nicht so ausgeprägt. Wenn man Frauen fördern kann ist das gut, solange sie das wollen.


Ich hab in dem Thread schon von der Behauptung eines ehemligen Studienkollegen hingewiesen, dass Frauen in technischen Berufen nichts zu suchen haben, weil das technische Verständnis fehlt. Des weiteren hat Xellox im "Unwichtige Fragen" Thread, welcher den Ursprung dieser Diskussion bildet (und aus dem Grund auch im Eingangsposting verlinkt ist) in eine ähnliche (generalisierte) Kerbe geschlagen.

Zitat
Threadtitle: Einkommensschere Mann/Frau. Ja klar wird hauptsächlich dieses Thema behandelt.
Bin auch der Meinung das die kognitiven Unterschiede nicht so stark ausfallen und vieles durch unsere Gesellschaft anerzogen wird. Bei anstrengenden Tätigkeiten liegt der Mann einfach durch seine physischen Vorteile vorne.
Insgesamt ist das allerdings ein ganz anderes Thema und hat mit der Einkommens Situation nicht viel am Hut.
Gleiche Leistung = Gleiche Entlohnung. Andere Leistung, unterschiedliche Leistung = andere Entlohnung. So einfach funktioniert es.


Der Thread ist eben aus einer anderen Diskussion entstanden, die ich der Übersicht halber in einen eigenen Thread verfrachten wollte. Ich habe auf die Schnelle nach einem Threadtitel gesucht und eben diesen gewählt (der zugegebenermaßen nicht exakt treffend ist, da die der dieser Diskussion zugrundeliegende Studie auch unbezahlte Tätigkeiten miteinbezieht - ich habe diesen nun erweitert).

Das sehe ich anders. Natürlich ist gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit ein wichtiger Kernpunkt. Wenn aber eine gesellschaftlich bedingte Trennung zwischen Frauen- und Männerberufen existiert muss ich Überlegungen anstellen, wie ich diesen entgegenwirken kann.
Selbst eine exakt gleiche Bezahlung behebt das Problem nicht, wenn dafür Männer in tendentiell besser bezahlten Sparten anzutreffen sind.

Zitat
An der Gesellschaft müsste sich etwas ändern, man könnte mal bei der Ausbildung anfangen. Solange sich unsere Frauenrechtlerinnen aber an Kleinigkeiten verbeißen wird sich nichts ändern.

Da bin ich größtenteils bei dir und sehe den größten Handlungsspielraum bei der Ausbildung, sowie bei dem dafür zugrundeliegenden Informationsprozess bzw. der Motivation eine gewisse Ausbildung einzuschlagen (natürlich freiwillig).
Ich glaube nicht, dass durch das bloße Einführen einer geschlechtsneutralen Sprache das Problem behoben wird (hier habe ich kürzlich ein recht nettes Beispiel aus Indien gehört, wo dies der Fall ist, Frauen aber einfach nicht mitgemeint sind).
Noch sehe ich Quoten als des Rätsels Lösung, wo die Diskussion um die Nachfolge der verschiedenen Nationalratspräsidentin Prammer die Scheinheiligkeit recht deutlich aufzeigt.

Zitat von NeM
Solche Aussagen deuten auf ein Heisl hin. Wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass diese Sicht das "Frauenbild in der Branche" definiert? Kennst du so viele dort, dass du solch eine Aussage machen kannst? Ist dein Bekanntenkreis repräsentativ für die ganze Branche? :confused:

Mein Bekanntenkreis ist natürlich nicht representativ. Aber ich hab eben durch diesen/während dem Studium/bei meinem ehemaligen Arbeitgeber/hier im Forum öfters Aussagen in diese Richtung gehört/gelesen. Das is halt wie bei der FPÖ - es sind natürlich alles nur Einzelfälle, allerdings ergibt sich aus diesen ein gewisses Muster.

Zitat
Nachdem du es nicht schaffst, die Kernaussage zu lesen, sondern mehr oder weniger eigentlich nur versuchst, irgendwas angreifbares in dem Text zu finden, verkürz ichs dir jetzt aufs Wesentliche. Außerdem post ich gern nochmal, was ein bissel weiter oben bereits steht...: "Allgemein muss gesagt werden, dass je nach Studiendesign und Wahl der berücksichtigten Variablen die Ergebnisse des bereinigten Gender Pay Gaps stark voneinander abweichen können."

Ja natürlich ist der Pay Gap geringer, wenn Frauen kürzer in Karenz sind. Hier wurde auch nie das Gegenteil behauptet. Aber das ist ja ein weiterer Punkt, den der Gleichstellungsmonitor behandelt - dass eben Frauen vermehrt einer Teilzeit nachgehen, und davon unabhängig (also sowohl Vollzeitarbeits- als auch Teilzeitarbeitskräfte) Frauen mehr unbezahlte Arbeit verrichten.

Insofern happerts bei der Praxistauglichkeit einer Aussage. Eine Studie, bei der der Gap 2% beträgt, solche Fälle in der Praxis jedoch eine Randerscheinung sind ist eben nicht besonders relevant - die zugrundeliegende Studie erklärt die 2% jedoch allgemeingültig. Ist eine solche Studie für dich tatsächlich seriös?

dosen

Here to stay
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schizo einigen wir uns einfach darauf das der profil Artikel für dich nicht relevant ist weil er dir zu sehr gegen deine Meinung spricht? ;)
Für mich ist im Gegenzug der Gleichstellungsmonitor nicht das Allerweltsmittel weil er Politisch motiviert ist.

Die Wahrheit liegt bestimmt bei keinem von beiden. Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast.

schizo

Produkt der Gesellschaft
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Zitat von dosen
Zitat von InfiX
einfach irgendwie dranpicken :D
[/b]

Nicht, weil er gegen meine Meinung spricht, sondern weils nur ein Rosinenpicken aus der zugrundeliegenden Wifo Studie ist - die eben, wenn man die vergleichbaren Zahlen aus beiden hernimmt nicht so weit vom Gleichstellungsmonitor entfernt ist. Ein wichtiges Konklusio wurde im Profilartikel nur schlicht ignoriert.

Die Unterschiede aus den beiden Studien kann ich mir aus den unterschiedlichen Zahlengrundlagen gut vorstellen. Der Pay Gap ist auch international während der Krise gestiegen (was auch z.B. auf Wikipedia zu finden ist). Im Gegensatz zum Artikel sehe ich bei der Studie auch keine Ansätze, dass ein Forschungsergebnis verfälscht dargestellt wird.

NeM

OC Addicted
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Zitat von schizo
Mein Bekanntenkreis ist natürlich nicht representativ. Aber ich hab eben durch diesen/während dem Studium/bei meinem ehemaligen Arbeitgeber/hier im Forum öfters Aussagen in diese Richtung gehört/gelesen. Das is halt wie bei der FPÖ - es sind natürlich alles nur Einzelfälle, allerdings ergibt sich aus diesen ein gewisses Muster.
Wenn ich mir die Zahlen von Handydiebstählen so anschau, ergibt sich da auch ein gewisses Muster aus Einzelfällen bestehend..... Ich werd trotzdem keinen Beifall für "Türken fladern Handys" bekommen, what a surprise. Gut, von manchen bestimmt. Von den intensiver denkenden aber vermutlich eher nicht.
Zitat
Eine Studie, bei der der Gap 2% beträgt, solche Fälle in der Praxis jedoch eine Randerscheinung sind ist eben nicht besonders relevant - die zugrundeliegende Studie erklärt die 2% jedoch allgemeingültig. Ist eine solche Studie für dich tatsächlich seriös?
Nein. Du verstehst auch anscheinend weiterhin nicht, dass diese 2% Studie nicht als seriöses Argument dienen, sondern etwas veranschaulichen soll. Nämlich dass die Zahlen auch bald mal den zehnfachen Wert haben können. Oder ein Zehntel eines Werts. Ist anscheinend nicht ganz so einfach, die Situation akkurat in Zahlen darzustellen.

Wie der bereinigte Pay Gap aussieht, wirst du wissen. Man zieht alle erdenklichen Faktoren ab und das was als Unterschied übrig bleibt, muss Diskriminierung sein. Dass das nicht die optimalste Methode sein kann, sollte klar sein. Dass man darauf zurückgreift sagt mir aber, dass mans anders kaum in Erfahrung bringen kann.

Könnt dir btw. glatt ein Beispiel von mir selbst nennen, ich hab eine Weile stolze.... Jo, ned so wichtig, aber sagen wir so: Beim McD kriegst ned wirklich weniger. Warum? Weil ich ned verhandelt hab, sondern nach der Arbeitslosigkeit und dem AMS im Nacken schon froh war, überhaupt eine einigermaßen brauchbare Stelle zu finden. In der Zeit bin ich am Monatsende, je nach Ausgaben, auch gern mal auf 0 gekommen, sogar 1-2x drunter. Wenig witzig, wennst das Gehalt kriegst und nach Kauf der Monatskarte und 2 Stangen Tschick keine 4 Stellen mehr am Konto hast :D

Ich mag mich an dieser Stelle ernsthaft irren, aber ich hab den leisen Verdacht, dass ich als Frau in einer Pay Gap Statistik gelandet wär.
Bearbeitet von NeM am 19.09.2014, 01:41

d0lby

reborn
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Wenn sich ein Mann für eine Stelle bewirbt, sagt er auch "ja ich stelle mir (z.B) 2400 Brutto vor"

So manche Frau würde sagen "1600".

wacht

pewpew
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Zitat von schizo
Das sehe ich anders. Natürlich ist gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit ein wichtiger Kernpunkt. Wenn aber eine gesellschaftlich bedingte Trennung zwischen Frauen- und Männerberufen existiert muss ich Überlegungen anstellen, wie ich diesen entgegenwirken kann.
Selbst eine exakt gleiche Bezahlung behebt das Problem nicht, wenn dafür Männer in tendentiell besser bezahlten Sparten anzutreffen sind

Eine exakt gleiche Bezahlung behebt das Problem in dem Sinn nicht weil es damit nix zu tun hat. Es is imo aber trotzdem ein Grundsatz der gelten sollte das gleiche Leistung = gleiche Arbeit.

Ich bin der festen Ueberzeugung das Frauen exakt dasselbe Potential haben wie Maenner, sowohl Frauen in der Technik als auch Maenner als Kindergartenonkel - und das deckt sich auch mit allen Erfahrungen die ich bisher gemacht hab. Wenns eine Frau intressiert was technisches anzugehn kann die das genauso gut/schlecht wie ein Mann. Nur kann man nicht erwarten das man mit 15 wenn man sich dann wirklich fuer einen Weg entscheidet (welche Lehre, welche Schule..) noch ein unbeschriebenes Blatt is.

Das Problem faengt schon mit den Kleinkindern an - 'Puppe vs. Auto' tendenziell. Im Kindergarten geht die Trennung dann weiter mit einer Spielkueche und Puppen waehrend die Buben aus Baukloetzen Tuerme bauen die groesser sind als man selbst (das war awesome :D). In der Schule gehts dann weiter mit einer Trennung in techn. Werken (bohren, saegen, haemmern) und Handwerken (stricken, ...). Natuerlich haben die Buben dann tendenziell mehr Interesse und weniger Angst vor technischen Faechern und Mathematik - sie haben ja bereits praktisch damit rumgearbeitet waehrend die Maedls das ausserhalb vom Schulfach nicht brauchen und es sie deshalb auch net intressiert. Dann wird man 15 und natuerlich sind 90% derjenigen die in die HTL gehn Buben, waehrend die Maedchen grossteils in den sprachlichen Zweig gehn, oder sich in BAKIPs/HLWs einfinden - alles wichtige Ausbildungen, keine Frage - nur halt eher weniger gut bezahlte. Imo auch gerechtfertigt, zumindest nach wenn man sich das Arbeitspensum (= Erwerb von Skills) von HTL vs BAKIP/HLW anschaut. (das kann ich jez natuerlich nur subjektiv sagen)

Natuerlich* darf man sich auch gegen die Masse stellen und als Maedl mit Autos spielen und technisches Werken besuchen - nur braucht man mal eine ordentliche Portion Mut um sich mit 10 Jahren, wenn man sowieso grade komplett daneben is, dafuer zu entscheiden das man anders als die meisten FreundeInnen doch lieber den anderen Weg waehlt.

* wenn die Eltern und Lehrer schon so weit sind
Weis nicht ob das jetzt immer noch so is, aber das sind Erfahrungen von mir und meiner Schwester, also bis JG92 wars wohl so

eitschpi

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Dass die Interessensunterschiede von Mann und Frau nicht durch die Erziehung enstehen, sondern "gott"gegeben sind, ist ja wirklich eine kreative Meinung. Da gibt's zwar Studien mit Affen, die das angeblich zeigen, allerdings sind die auch nicht das wahre von den Designs her.

http://www.sciencedirect.com/scienc...090513802001071
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2583786/

wacht

pewpew
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Keine Ahnung ob da auch ein gottgegebener Anteil dabei is - falls ja is der aber glaub ich deutlich kleiner als der Anteil der erzogen wird. Gerade deshalb find ich ja diese Trennung in der Ausbildung so arg.. man schreibt den Kindern dadurch und durch den folgenden Gruppenzwang ja quasi schon die Geschlechterrollen vor und wundert sich nachher warums dann dannach entscheiden und versuchts durch Foerderungsprogramme fuer 20 jaehrige Studenten zu kompensieren :confused:

Alleine was in meiner Verwandschaft grade eingekauft wird an Puppen und 'Maedchenspielzeug' fuer noch nichtmal einjaehrige - ich sollt mich eigntlich mit einem Spielzeugwerkzeugkoffer beteiligen ;)

eitschpi

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Weu's imma scho' so woa, warum suit ma deis ändan?

Obermotz

Fünfzylindernazi
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Zitat von dolby
Wenn sich ein Mann für eine Stelle bewirbt, sagt er auch "ja ich stelle mir (z.B) 2400 Brutto vor"

So manche Frau würde sagen "1600".
Imho das Hauptproblem der ganzen Debatte.
Die meisten Männer haben genug Schneid bzw. Selbstbewusstsein, um ordentlich Lohnfordern zu gehen. Bei Frauen gibts das fast gar nicht.
Ich sehs ja selbst jedes Mal, wenn meine Freundin irgendwas über Willhaben verkauft. Die kann überhaupt nicht handeln, zum Schluss würds den Schas sogar noch herschenken, weil der Gegenüber eh so lieb war :D

eitschpi

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Da ist aber auch die Sozialisierung das Problem.

schizo

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Zitat von NeM
Wenn ich mir die Zahlen von Handydiebstählen so anschau, ergibt sich da auch ein gewisses Muster aus Einzelfällen bestehend..... Ich werd trotzdem keinen Beifall für "Türken fladern Handys" bekommen, what a surprise. Gut, von manchen bestimmt. Von den intensiver denkenden aber vermutlich eher nicht.

Zitat
Ja, natürlich gibts auch da ein Muster. Und darum muss auch diesbezüglich nachgeforscht werden. Das kann dann eben in die Richtung gehen, dass das genetisch bedingt ist, oder dass Migranten schwerer Jobs bekommen und die Kriminalität aus dem Notstand heraus erfolgt.
Bezüglich der Korrellation technischen Berufen und Chauvinismus sind mir keine Studien bekannt, wär aber auf jeden Fall ein interessantes Thema. Aber darum muss ich mich eben an Einzelfällen orientieren.


Zitat
Nein. Du verstehst auch anscheinend weiterhin nicht, dass diese 2% Studie nicht als seriöses Argument dienen, sondern etwas veranschaulichen soll. Nämlich dass die Zahlen auch bald mal den zehnfachen Wert haben können. Oder ein Zehntel eines Werts. Ist anscheinend nicht ganz so einfach, die Situation akkurat in Zahlen darzustellen.


Ich weiß schon, worauf du hinaus willst. Natürlich gibts einen Unterschied zwischen den Berechnungsmethoden diverser Studien, die natürlich auch ausgewählt werden, um zu gewissen Ergebnissen zu kommen. Da liegt halt die Bestrebung von Arbeitgeberseite darin, den Gender Gap möglichst gering ausfallen zu lassen und von Frauenorganisationen diesen möglichst hoch ausfallen zu lassen.
Die Wifo Studie kommt selbst zu der Konklusio, dass der bereinigte Pay Gap geringer ist als angenommen und darum seh ich die Studie eher als Untergrenze der österreichischen Forschungsergebnisse. Dennoch liegen die Zahlen der Wifo Studie und des Gleichstellungsmonitors nicht so weit auseinander, wodurch sich ein einigermaßen konsitentes Bild ergibt.

Zitat


Wie der bereinigte Pay Gap aussieht, wirst du wissen. Man zieht alle erdenklichen Faktoren ab und das was als Unterschied übrig bleibt, muss Diskriminierung sein. Dass das nicht die optimalste Methode sein kann, sollte klar sein. Dass man darauf zurückgreift sagt mir aber, dass mans anders kaum in Erfahrung bringen kann.


Darum hab ich ja auch darauf hingewiesen, dass in Zukunft aufgrund der diesbezüglichen Datenerhebung in Firmen > 150 Mitarbeiter genauere Zahlen folgen dürften, die den direkten Vergleich wiederspiegeln.
Was davon allerdings nicht abgedeckt wird ist der Grund, warum es nach wie vor Männer- und Frauenberufe gibt.

Zitat
Könnt dir btw. glatt ein Beispiel von mir selbst nennen, ich hab eine Weile stolze.... Jo, ned so wichtig, aber sagen wir so: Beim McD kriegst ned wirklich weniger. Warum? Weil ich ned verhandelt hab, sondern nach der Arbeitslosigkeit und dem AMS im Nacken schon froh war, überhaupt eine einigermaßen brauchbare Stelle zu finden. In der Zeit bin ich am Monatsende, je nach Ausgaben, auch gern mal auf 0 gekommen, sogar 1-2x drunter. Wenig witzig, wennst das Gehalt kriegst und nach Kauf der Monatskarte und 2 Stangen Tschick keine 4 Stellen mehr am Konto hast :D

Ich mag mich an dieser Stelle ernsthaft irren, aber ich hab den leisen Verdacht, dass ich als Frau in einer Pay Gap Statistik gelandet wär.

Ich weiß nicht, wo du gearbeitet hast, aber in schlecht bezahlten Jobs ist der Verhandlungsspielraum auch ein viel niedrigerer. Insofern gibts hier auch keine so großen Unterschiede bei den Geschlechtern. Insofern können hier durch höhere KV Abschlüsse auch viel einfacher Lohnerhöhungen (z.B. durch Sockelbeträge) bewirkt werden, als durch Einzelverhandlungen.

Wenn du aus einer Notsituation kommst bist du natürlich eher dazu bereit einen Job mit niedrigem Lohn zu akzeptieren. Das fällt allerdings auch teilweise unter Sozialisierung. Hier hat Wacht auch einige gute Beispiele genannt, ein wichtiges aber imho vergessen: Nicht nur der Forschungstrieb (z.B. Türme bauen), auch der Erkundungstrieb von Buben wird weit mehr gestärkt, als jener von Mädchen. Das äußert sich dann darin, inwiefern Kinder an einer kurzen oder langen Leine gehalten werden und hat auch einen Einfluß darauf, wie weit man sich von Bezugspersonen oder eben Werten (z.B. einem Gehaltsvorschlag) entfernt.

Bezüglich "Gottgegeben" hab ich mal von einer Studie gehört, welche das Verhalten eines Zwillingspaares, welches getrennt voneinander aufgewachsen ist und grundlegend andere Charakterzüge entwickelt hat. Nachdem die Studie aus Mangel an getrennt aufgewachsenen Zwillingen sich auf ein Beispiel beschränkt hat ist diese nicht sonderlich representativ. Grundsätzlich ist das jedoch ein sehr interessantes Forschungsgebiet.

NeM

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Zitat von eitschpi
Dass die Interessensunterschiede von Mann und Frau nicht durch die Erziehung enstehen, sondern "gott"gegeben sind, ist ja wirklich eine kreative Meinung.
Nachdem männl. und weibl. Gehirn unterschiedlich sind und andere Stärken / Schwächen haben, ist es eher eine sehr kreative Meinung, davon auszugehen dass sie die gleichen Interessen haben müssten.

Hab jetzt mal kurz Google konsultiert, so quasi first hit, also einfach was sagen wenn die Quelle Rotz ist: http://www.vaterfreuden.com/vatersc...ogen-nachgelebt
Zitat
Dass es Unterschiede zwischen Junge und Mädchen gibt, die weit über die primären Geschlechtsmerkmale hinausgehen, ist unstrittig. Das wissen Forscher ebenso wie Eltern, die ihr Kind täglich erleben. Schon im Mutterleib zappeln Jungs mehr als Mädchen. Nach der Geburt lässt sich feststellen, dass männliche Säuglinge mehr Interesse an abstrakten Bildern haben als an Gesichtern – bei den Mädchen ist es genau andersherum. Daraus wurde die Schlussfolgerung gezogen, dass sich Frauen mehr für Gefühle interessieren, Männer dagegen mehr Interesse an Technik, Mathematik, Naturwissenschaften und anderen abstrakten Themen haben. Mädchen entwickeln sich schneller, sie reden früher, sind feinmotorisch geschickter und sozialer im Umgang mit anderen. Jungs raufen gern, sind abenteuerlustig und konkurrieren häufiger als Mädchen. Das sind nur einige wenige Beispiele, wie unterschiedlich sich Jungen und Mädchen von Anfang an entwickeln. Zum Teil ist dies hormonell bedingt und das macht auch Sinn.
Deine Aussage zeigt mir in Anbetracht dieses Texts eher, dass der Genderwahn bei uns ein bissel übers gesunde hinausgeht.

But, as said: Ich hab keine Ahnung was die Quelle wert ist. Was da steht entspricht halt in etwa dem, was ich zu wissen glaube (nicht so sehr ins Detail, aber so in etwa eben). Ich war nämlich mit 12 auch der Meinung, dass man Mädchen und Buben ihr Verhalten anerzieht, indem Mädchen ständig Puppen und Küchengeräte kaufen können, die Buben ihre Actionfiguren und Bastelsets. Bis ich davon hörte, dass dem eben nicht so ist, sondern da ein "natürliches" Interesse der Kinder dahintersteckt.
Bearbeitet von NeM am 19.09.2014, 12:22

eitschpi

alpakaflüsterer
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Und deswegen werden Frauen Flieber Frisösen, und Männer Automechaniker? Warum werden dann nicht Frauen Gefäßchirurgen wenn's eh motorisch begabter sind.

Ich bin kein Vertreter des Genderwahnsinns, und behaupte auch nicht, dass Frauen und Männer am Anfang der Evolution gleich waren und Frauen nur so sind wie sie jetzt sind, weil sie von Männern (die's ja vor der "Trennung" auch nicht gegeben haben dürfte :D) in das Rollenbild der Frau gedrängt wurden.

Aber dass Frauen- und Männerberufe nicht hauptsächlich soziokulturell bedingt sind, kann glaub' ich nicht abgestritten werden.

Den Google first hit dazu kenne ich nicht
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