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EU Austritt?

DA/a][Brain 29.06.2007 - 15:47 4956 68 Thread rating
Austreten aus der EU?
Ja, endlich Austreten!
Nein, dabeibleiben! EU ftw!
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DA/a][Brain

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aus gegebenem Anlass starte ich hier mal einen Poll.
mich würde interessieren wie viele für einen Ausstieg stimmen würden, falls eine Volksabstimmung gemacht wird, ohne dabei Argumente dafür oder dagegen zu nennen.
wird eh jeder für sich selber ein paar argumente wissen, bzw von diversen medien eingeprägt bekommen haben ;)

auch abgesehen davon ob es rechtlich/vertraglich/politisch überhaupt möglich ist auszusteigen, man nehme einmal an es wäre möglich, und allein die volksabstimmung würde entscheiden.

Starsky

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nach einem austritt wäre .at mit sicherheit isoliert, von daher halte ich es für keine gute idee.
der beitritt hätte damals schon besser ausverhandelt werden müssen bzw. kein echter beitritt sein sollen, sondern ein sonderstatus wie die schweiz hat.

t3mp

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Es wäre eine ziemliche Schnappsidee.

Aber gehe ich recht in der Annahme, dass der Threadersteller pro Austritt ist?

Starsky

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mich würde interessieren, was "der gegebene anlass" ist?

mr.nice.

endlich fertig
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Über einen möglichen Austritt zu debattieren, um den österreichischen Wankelmut aus nostalgischen Zwecken am Leben zu erhalten, find ich bis zu einem gewissen Grad in Ordnung.

Aber das ernsthaft in Erwägung zu ziehen, halte ich für ziemlich realitätsfremd. Der volkswirtschaftliche Schaden wäre enorm, Agrarförderungen fielen weg, Exporte im EU-Raum würden sinken, Importe würden kostenintensiver, außerdem was sollte aus der Währung werden ? Ein stabiler Schilling ohne D-Mark als Leitwährung ? Niemals.

Starsky

Erbeeren für alle!
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Zitat von mr.nice.
Über einen möglichen Austritt zu debattieren, um den österreichischen Wankelmut aus nostalgischen Zwecken am Leben zu erhalten, find ich bis zu einem gewissen Grad in Ordnung.

Aber das ernsthaft in Erwägung zu ziehen, halte ich für ziemlich realitätsfremd. Der volkswirtschaftliche Schaden wäre enorm, Agrarförderungen fielen weg, Exporte im EU-Raum würden sinken, Importe würden kostenintensiver, außerdem was sollte aus der Währung werden ? Ein stabiler Schilling ohne D-Mark als Leitwährung ? Niemals.
richtig, wirtschaftliche isolation und strafzölle wären die folgen - das kann niemand wirklich wollen.
was das thema eu betrifft, ist der zug nicht nur abgefahren, sondern bereits an seinem ziel angelangt.

Hokum

Techmarine
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Zitat von Starsky
mich würde interessieren, was "der gegebene anlass" ist?

dito.

zur ausgangsfrage: :bash:
Bearbeitet von Hokum am 29.06.2007, 17:42

DA/a][Brain

OC Addicted
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man hat in unterschiedlichen medien davon gelesen/gehört das manche leute einen ausstieg fordern, und gerne eine volksabstimmung hätten, nicht nur "irgendwelche" leute, sondern auch regionale politiker..

das hat mich halt neugierig gemacht und ich wollte eine "was wäre wenn" situation herbeiführen. natürlich kann man die meinung von oc.at nicht gleich auf .at schließen, aber es ergibt sich ein erstes bild davon...

klar würde ein austritt wohl einige ziemlich fatale folgen haben, hauptsächlich auf den eport/import, aber argumente wie die agrarförderung gelten imho nicht... denn also nettozahler in die EU und die ganzen eu-abgeordneten usw kosten sicher genau so viel.

dafür würden wir wieder eigene entscheidungen treffen dürfen, zB klagt die EU österreich an zuwenig naturschutz zu betreiben, dabei verbieten sie uns aber eine höhere LKW-maut um den Transit auf die Schiene zu zwingen, usw usw. (wieder mehr geld für die agrarförderungen ;))

man liest täglich von irgendwelchen absurden diskussionen (jagatee?), die nur ein kopfschütteln auslösen; absurde ausgaben für nicht nachvollziehbare sachen. ok die meisten berichte kommen da von der Kronenzeitung :rolleyes: aber die täglichen geschichten sind sicher auch nicht alle nur hirngespinste von mehr oder weniger fähigen reportern (eher weniger fähig, wenn man mal auf die unzähligen rechtschreibfehler achtet)

imho hats die schweiz vor gemacht, hat sie besondere nachteile ausserhalb der EU? imho nicht, man hätte von anfang ein ähnliches modell wählen sollen.

bzw irgendwie kommt mir vor nur .at lässt sich so unterdrücken, gibt andere länder auch die anscheinend sonderstatus haben, mit England gibts ja auch immer irgendwelche sonderwuchtln.

und warum haben eigentlich nicht alle in der EU die gleiche Währung?
Bearbeitet von DA/a][Brain am 29.06.2007, 17:58

Tosca

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Es gibt auf jeden Fall einige Probleme in der Europäischen Union.

- das Demokratiedefizit: Der Gesetzgebungsprozess ist sehr intransparent, Nationale Regierungen und die Kommission haben viel mehr Einfluss als das EP.

- Das Subsidiaritätsprinzip wird nicht ernst genug genommen - Viele seltsame Entscheidungen würden uns erspart bleiben, wenn darauf mehr Rücksicht genommen würde.

- Einzelne Länder können sichs zu leicht auf Kosten der Allgemeinheit irgendwie richten. Bei Großbritannien ergibt sich das aus dem großen politischen Gewicht (militärisch, wirtschaftlich, einwohnermäßig), bei Polen aus der extremen Sturheit der K-Twins ;)

- Meiner Meinung nach sind die Agrarsubventionen eindeutig zu hoch. Das ist aus mehreren Gründen problematisch, ich mag aber jetzt nicht näher drauf eingehen.

- Wenn man sich die traditionelle Links/Rechts (unter anderem Arbeitnehmer/ -geberverbände) Cleavage anschaut, gibts imho doch ein eindeutiges Machtungleichgewicht. Den linken Slogan vom Europa der Konzerne halte ich für übertrieben, ein bisschen in die Richtung gehts aber schon.

- Der Steuer- und Lohndumpingwettlauf innerhalb der Union ist sehr schädlich. Man darf die hohen sozialen Standards nicht dem kurzfristigen(!) Interesse der großen Unternehmen opfern.

Dennoch führt glaub ich kein Weg an der europäischen Integration vorbei. Dass es bei einem derartigen Projekt, das so komplex und so riesig ist, Schwierigkeiten gibt, wundert mich nicht. Mit Rückschlägen muss man einfach rechnen. Bei den Grundsatzentscheidungen treten einige der oben genannten Probleme halt ans Tageslicht, das sieht man bei der Verfassungsdiskussion recht gut.
Ich bin überzeugt davon, dass die Bürger und Bürgerinnen sich weit mehr einbringen und sich weit mehr mit der EU identifizieren, wenn sie näher an den Entscheidungen sind. :)

fatmike182

Agnotologe
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ich finde die Idee der EU als Pseudo-USA, wie es tw leider gerne gespielt wird, sehr unausgereift.

Primäre Kritiken wären:
- EU Parlament: nahezu keine Beteiligung & Gespräche über k.A. was. dahinter steht das Volk einfach nicht!

- Migration usw. ist noch nicht gegeben & es kennt kein Mitgliedsstaat soetwas wie "Nationalbewusstsein"/Patriotismus der EU gegenüber (außer vllt die zzt profitierenden Nauzugänge).

- Zu uneinheitliche Systeme um Migration zuzulassen, siehe Schule, Arbeit usw.! Wie soll man ein Gefühl/Identifikation für/mit einer Union bekommen, wenn man gesetzesbedingt(/Sprachbedingt - Pech) an seine alten nationalen Grenzen gebunden ist?

- keine wirkliche Koordination. Siehe ungeahndete Skandale, dass Mitgliedsstaaten die Rahmenbedingungen nicht erfüllen.

- für den kleinen Bürger unattraktiv erklärt & Volk nicht eingebunden.

Imho schauts schlecht aus für die EU - bin auf die "fertige" VErsion von dem Haufen gespannt, ist sicher nicht schlecht.

t3mp

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Zitat von DA/a][Brain
man hat in unterschiedlichen medien davon gelesen/gehört das manche leute einen ausstieg fordern, und gerne eine volksabstimmung hätten, nicht nur "irgendwelche" leute, sondern auch regionale politiker..
...und werden hoffentlich auch immer nur regionale Politiker bleiben.
Zitat von DA/a][Brain
klar würde ein austritt wohl einige ziemlich fatale folgen haben, hauptsächlich auf den eport/import, aber argumente wie die agrarförderung gelten imho nicht... denn also nettozahler in die EU und die ganzen eu-abgeordneten usw kosten sicher genau so viel.
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?
Zitat von DA/a][Brain
dafür würden wir wieder eigene entscheidungen treffen dürfen, zB klagt die EU österreich an zuwenig naturschutz zu betreiben, dabei verbieten sie uns aber eine höhere LKW-maut um den Transit auf die Schiene zu zwingen, usw usw. (wieder mehr geld für die agrarförderungen ;))
Bei den Entscheidungen die unsere Affen in letzter Zeit getroffen haben bin ich froh, dass die meisten Kompetenzen mittlerweile an die EU abgegeben wurden.
Zitat von DA/a][Brain
man liest täglich von irgendwelchen absurden diskussionen (jagatee?), die nur ein kopfschütteln auslösen; absurde ausgaben für nicht nachvollziehbare sachen. ok die meisten berichte kommen da von der Kronenzeitung :rolleyes: aber die täglichen geschichten sind sicher auch nicht alle nur hirngespinste von mehr oder weniger fähigen reportern (eher weniger fähig, wenn man mal auf die unzähligen rechtschreibfehler achtet)
Stichwort Jagatee: der Mist kommt nicht von der EU, dahinter stecken heimische Köpfe.
Stichwort Kronenzeitung: hör auf sie zu lesen und du wirst ein besserer Mensch.
Zitat von DA/a][Brain
imho hats die schweiz vor gemacht, hat sie besondere nachteile ausserhalb der EU? imho nicht, man hätte von anfang ein ähnliches modell wählen sollen.
Die Schweiz musste auch nicht erst dort hin wo wir dank der EU jetzt sind, immerhin haben wir nach der Erweiterung beim Einkommen/Kopf gleichgezogen und sie beim Exportvolumen überholt, was nur durch den EU-Beitritt möglich wurde.
Zitat von DA/a][Brain
bzw irgendwie kommt mir vor nur .at lässt sich so unterdrücken, gibt andere länder auch die anscheinend sonderstatus haben, mit England gibts ja auch immer irgendwelche sonderwuchtln.

und warum haben eigentlich nicht alle in der EU die gleiche Währung?
Wohl auch ein Lieblingsthema in der Krone. Und wenn die nationale Politik schlampt, wird die Schuld wie im Fall der Umweltpolitik natürlich bequem auf die EU geschoben. Dass in der EU nicht alles richtig zugeht, heißt noch lange nicht dass es die nationale Politik besser macht. Die Sonderwuchteln Englands rühren noch aus der Thatcher-Zeit, aber die ist lange vorbei. Was willst du dir von der mit Abstand stabilsten Demokratie Europas erwarten? Klar, dass sie dem Festland, das jetzt gerade einmal 60 Jahre so etwas wie politische Stabilität genießt (eigentlich ein Rekord) - das nebenbei auch nur, wenn man den Fall der Berliner Mauer unter den Tisch kehrt - nicht so schnell überall hinterherlaufen. Und warum ist Großbritannien nicht bei Schengen dabei? Ganz einfach, weil sie ganz besondere Beziehungen und eigene Einreise-Rechtsbestimmungen zu den Commonwealth-Staaten haben, die aber nicht für den restlichen EU-Raum gelten - und umgekehrt. Versuche das einmal alles unter einen Hut zu bringen. Zum Thema Währungsunion: Nun, das ist kein Zwangsverein, und bestimmten Nationen fällt es eben schwer sich von ihrem Stolz zu trennen. Keine Sorge, irgendwann ist es in Schweden und GB dann auch so weit, derweil profitieren eben nur die anderen von den Vorteilen der gemeinsamen Währung.
Bearbeitet von t3mp am 29.06.2007, 18:22

InfiX

she/her
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nicht einfach austreten, die EU ist im "prinzip" schon ne feine sache, nur an der ausführung haperts halt

Brother Quintus

(!) o_O :O ^_^
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full ack @ t3mp in allen punkten

DA/a][Brain

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Zitat von t3mp
...und werden hoffentlich auch immer nur regionale Politiker bleiben.

Ich hoffe nicht.

Zitat von t3mp
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?

ich hab nicht mit den agrarförderungen angefangen, aber jemand hat den punkt als positives argument eingebracht, dass unsere landwirte so gut gefördert werden, durch die EU.

Zitat von t3mp
Zitat von t3mp
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?

Ja klar sind die deppen alles andre als vorzeige-politiker, vor allem der gusi, mit seinem grinser denk ich mir jedesmal bei allem was er sagt "wuahaha, ich bin kanzler, wie gut dass mich die deppen gewählt haben, und jetz is eh wurscht was i mach, is eh scho z'spät" oder so ähnlich ;)

vielleicht denken sich andere politiker dass auch manchmal, aber die grinsen wenigstens ned so offensichtlich deppat :D

Zitat von t3mp
Zitat von t3mp
Zitat von t3mp
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?

österreichische köpfe wollten das "patent", dass nur der bei uns produzierte jagatee so heißen darf, kippen?

@krone, ja meine eltern habens abonniert, drum les ichs ziemlich oft; ich selbst hab keine. aber natürlich hat sie ziemlich große politische macht und beeinflusst viele leute mit 3+ mio lesern, anscheinend auch mich ;)

Zitat von t3mp
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Zitat von t3mp
Zitat von t3mp
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?

sagt wer? und vor dem EU-Beitritt gings uns auch ned schlecht, und ich merke von einem hohen Einkommen/kopf nix, vor allem ned in der edv-branche ;)

Zitat von t3mp
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Zitat von t3mp
Die Agrarförderungen gehören ohnehin zurückgeschraubt, was willst du?

die gemeinsame währung ist ein klarer Vorteil, aber sonst fallen mir nicht mehr recht viele auf Anhieb ein...

Legion

Bloody Newbie
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+: Wirtschaftliche Balance im Westen, und die daraus entstehende symbiotische Beziehung zwischen Europa und den USA.

Gemeinsame Waehrung.

Liberalisierung des Handels zwischen Eu-Staaten.

-: Osterweiterung Eu-27

Zu wenig Autonomie fuer die einzelnen Mitgliedsstaaten und der daraus entstehende (zu grosse) Einfluss der EU auf den durchschnittlichen Buerger.

Alles in Allem, wir haettens so machen sollen wie die Schweizer oder Norweger.
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