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Grippe-Pandemie??

questionmarc 15.02.2005 - 10:23 4785 87
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questionmarc

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also ich hab da gestern afair auf zdf (oder wars ard) in der sendung fakt online einen bericht gesehen, der zumindest zum beunruhigen gut war.

die rede war von einem völlig neuartigen influenza-virus, für den es weltweit noch keinen impfstoff gibt, die diskussion war zwar auf deutschland ausgerichtet (streit von bund und ländern wer für die vorsorge blechen muss etc.), dennoch würde mich grade daher die lage in österreich interessieren.

die who warnt vor einer ersten und zweiten grippewelle, die weltweit millionen dahinraffen könnte.

besonders gefährlich soll die zweite welle sein, weil da zwar schon impfstoffe in produktion sind, jedoch der nachschub nicht reichen wird...


ich hab nicht alles mitbekommen, aber die experten haben sich schon relativ besorgt angehört und raten, das ganze ernst zu nehmen, das verhalten der regierung im punkt bezahlung wurde für fahrlässig erklärt, da eine frühversorgung nur einen bruchteil einer drohenden pandemie kosten würde..

länder wie frankreich und holland zb haben sich durch entsprechende verträge bereits erste frühversorgungspakete gesichert...

hat das gestern noch jemand mitbekommen?

anbei der link zum thema der sendung, auch mit video des berichts zum ansehen!
http://www.mdr.de/fakt/aktuell/1821028.html


ah, orf is auch schon dabei:
http://science.orf.at/science/news/132064




edit: hat jetzt glaub ich nix mit der spanischen grippe oder dem einen grippetoten in der steiermark zu tun...daher mein eigener thread ;)
Bearbeitet von questionmarc am 15.02.2005, 10:28

TOM

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imho panikmache und neues TV-"Topthema" nachdem die flutwelle fad geworden ist

questionmarc

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Zitat von TOM
imho panikmache und neues TV-"Topthema" nachdem die flutwelle fad geworden ist

war mein allererster gedanke, als ich die anfänge des berichts gesehn hab, wäre ja auch naheliegend...dennoch, mal sehen was sich so ergibt und wie sich das ganze entwickelt.. vergleichen mit vorräte kaufen, weil ja im jahr 2000 alle pcs abstürzen und die welt untergeht würd ichs mal nicht ;)

klar isses zunächst mal ein top thema, hilfe, wir sind alle ausgeliefert, und wah, der staat schützt uns vielleicht nicht..dennoch glaub ich, dass da zumindest ansatzweise was dahinter steckt..

HaBa

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Zitat von TOM
imho panikmache und neues TV-"Topthema" nachdem die flutwelle fad geworden ist

Jein.

Aber die tausenden Grippe-Toten sprechen IMHO eine andere Sprache.

Mal schaun, aber vor ein paar Jahren sind ja in .at auch tausende an Grippe gestorben in einer "Saison" iirc.


Nachtrag: http://science.orf.at/science/news/96097

Gibts noch einiges zu finden ...

dosen

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grippen sind immer gefährlich - die eine mehr die andere weniger

im sommer war ja die rede von der vogelgrippe -> und wo ist sie geblieben? in österreich is zumindest niemand daran gestoben

Medice

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keine panikmache...
die Influenza als solches ist ein hoch wandelbares Virus, das sich ständig durch div. mechanismen seine molekulare Gestalt verändert - daher alljährlich neue Grippe-Erkrankungen auch bei denen die im Vorjahr eine hatten, da sich durch die Änderung des Virus eben keine Immunität einstellt.
Erfahrungen haben gezeigt, dass das in Wellen-Rythmen abgeht von allen 3-4 Jahren einer stärkeren Pandemie - der letzte Wellengipfel liegt meines Wissens 6 Jahre zurück, sodass die Fachleute seit 2 Jahren beunruhigt sind, dass der nächste Gipfel verheerende Ausmaße annehmen dürfte.
Zur Grippe sei gesagt: es ist ein schwere Erkrankung des gesamten Körpers - jährlich sterbern mehrere 1000 allein in Österreich. Man darf sie nicht verwechseln mit dem was (leider) gemeinhin als Grippe kursiert - die üblichen 2-3 Tage hohen Fiebers mit etwas Mattigkeit und bisserl Bettliegen und dann is wieder gut. DIE Grippe is ganz klar diagnostizierbar und unter 1 Woche is da gar nix - 2 Wochen is ein Richtwert.

In Österreich sind diverse Versuche breite Impfaktionen durchzuführen gescheitert an unseren geliebten Gewerkschaften. Man will ja die Arbeitnehmer nicht um ihre kostenlosen "Urlaubstage" bringen. Gut - ich kann die Argumentation nicht nachvollziehen aber so ist es.
Die Impfung wird jedenfalls grundsätzlich allen empfohlen, insbesondere Älteren und Immunschwachen Patienten, hat aber leider den schlechten Ruf nach der Impfung leichte Infekt-Symptome auszulösen weshalb viele Leute das nur einmal machen, bzw erst überhaupt nicht erst anfangen.

Bezüglich Panikmache der Medien sei gesagt: jedes Jahr sterben wie schon gesagt einige 1000 jährlich allein in Österreich - die Medien schweigen sich aus, oder widmen gerade einmal eine kleine Notiz in den Randspalten. Wenn aber im Kongo 12 Hanseln an Ebola oder sonstigen heftigen Erkankungen sterben sind die Zeitungen wieder ein paar Tage voll. Ihr wisst schon - diese gefährlichen Krankheiten, die zwar wirklich unheilbar sind, aber seit 20 Jahren offenbar vergebens "in wenigen Wochen über die gesamte Erde ausgebreitet sind" :bash:
Damit wir uns nicht missverstehen: das Schicksal der 12 ist mir keineswegs egal - aber das der mehreren 1000 auch nicht und im Unterschied zu diversen Ebolas (die Gruppe heißt anders, aber Ebola kennt man gemeinhin besser) is die Wahrscheinlichkeit nicht verschwindend gering, dass man selbst plötzlich dazu gehört...

questionmarc

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bezgl. panikmache noch:

grade die art und weise, wie der bericht aufgebaut und rübergekommen ist, wars für mich eher weniger panikmache, sondern allgemeine aufklärung, dass zumindest mal ein schwung von leuten darüber bescheid weiß, sollte es keine einigung bezgl. der finanziellen mittel geben, dass mans einfach vertuschen könnte (wird ma eh ned können ;)), aber grade eben, eher aufklärung als panikschlagzeile bei fakt online..

Jedi

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Zitat von TOM
imho panikmache und neues TV-"Topthema" nachdem die flutwelle fad geworden ist
ich bin auch der Ansicht.

Denn der Spruch "nur Impfen schützt" hat die nicht Informierte Mehrheit als Zielgruppe und ist im Prinzip ein Synonym für "Gebt uns euer Geld" ;)
(Anmerkung: seit rund 100 Jahren werden Impfungen und deren Auswirkungen erfasst und ausgewertet und die Bilanz ist erschreckend ...)

Zudem vermute ich, dass hinter dem Ganzen wieder mal GSK steht :rolleyes:


btw: full ack @Medice

Medice

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also ich persönlich finde dass die Impfung mitunter die größte Errungenschaft der Medizin des 20. Jhd ist. (Und im Gegensatz zu Antibiotika kann sie nicht durch falsche Anwendung zur Züchtung resistenter Stämme herhalten)

Zu den Fakten: Dass die Impfung nicht funktioniert ist definitiv falsch!

durch die weltweite Impfaktion gibt es seit den 70ern keine Pockenfälle mehr - seit 1980 gelten die Pocken als offiziell ausgestorben.

Die Tetanus-Impfung ist das absolute Must-Have für jeden. Den leichte Kratzer und Verletzungen können schon ausreichen.

Durch die Rötelimpfung bei Frauen sind die Fälle von Schwangerschaftsfehlentwicklungen die damit zusammenhängen ursächlich nachgewiesen zurückgegangen.

es gäbe noch weitere Beispiele - aber man muss ja nicht das gesamte Infektionsspektrum auflegen ;)


es hängt einfach stark davon ab WAS man beimpfen will. Am erfolgreichsten sind die "genetisch stabilen" Keime, zu denen auch die oben angeführten Beispiele zählen. Hab ich heute nen Keim - kenn ich seine Struktur - weiß ich was ich impfen kann - UND es funzt auch morgen noch, weils sichs nicht verändert.

Das ganz krasse Gegenteil: HIV - das meines Wissens instabilste Virus überhaupt, hier gibt es nicht mal den Ansatz einer wirksamen Impfung.

Dazwischen gibt es eben alle möglichen Nuancen - die Natur ist nicht schwarz <-> weiß , Null <-> Eins und da gehört eben die Grippe sowie eine große Anzahl anderer Keime bei denen es viele sogenannte Impfversager gibt. Dafür verantwortlich ist allerdings nicht nur die Art des Keimes und somit Impfstoffes sondern auch das Immunsystem als solches, das auch nicht aus alles in gleichem Maße losfeuern kann. Wie mal einer meiner Professoren so schön gesagt hat: das einzige was in der Medizin konstant ist, sind die die Varianten.

Um auf die Grippe im speziellen zurück zu kommen: es gibt andauernd neue Stämme - Querverkreuzungen und und und, d.h. es gibt schonmal ein Problem mit dem Ziel. Der jährliche Impfcocktail (mittlerweile hab ich gelesen wird der sogar mehrmals im Jahr geändert) und seine "100%ige Wirkung" ist daher mit eher Vorsicht zu genießen. Aber besser als nichts isses allemal und dient auf jeden Fall zum Mildern der Erkrankung, da er zumindest zu nem gewissen Prozenzsatz auf die Keime zutrifft.

Nachtrag: im übrigen is die WHO mit der Erstellung der jeweils aktuellen Cocktails betraut und wenn man weiß wieviel Verlust die WHO schreiben würde, wenn sie nicht von der Staatengemeinschaft finanziert würde, käme man nie auf die Idee irgendwelche finanziellen Abzocken zu vermuten. Die Pharmaindustrie würde wesentlich mehr verdienen, wenn sie die Grippe nicht impfen sondern behandlen würde. Die Tagesdosis der modernsten Grippe-Präperate kostet mehr als der Impfstoff...
Bearbeitet von Medice am 15.02.2005, 12:10

Jedi

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@Medice: studierst du Medizin? Falls ja hät ich ein paar nette Buchempfehlungen für dich ;)

Medice

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jo tu ich ;)

questionmarc

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btw für das wissen brauch ich noch kein medizin studiert haben/studieren.. ;) scnr :p

ansonsten: ack!


edit:
hehe true, auf den avatar hab ich garned geschaut, dass medice aber gern worte verloren hat in dem wissensgebiet is mir auch aufgefallen ;)
Bearbeitet von questionmarc am 15.02.2005, 13:59

Jedi

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Zitat von questionmarc
btw für das wissen brauch ich noch kein medizin studiert haben/studieren.. ;) scnr :p
war nicht (nur) wegen Wissen sondern Avatar + Nick + offensichtlicher Begeisterung für Medizin ;)
Bearbeitet von Jedi am 15.02.2005, 14:09

Hubman

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Zitat von Medice
also ich persönlich finde dass die Impfung mitunter die größte Errungenschaft der Medizin des 20. Jhd ist.

auf jeden fall

Zitat von Medice
Die Pharmaindustrie würde wesentlich mehr verdienen, wenn sie die Grippe nicht impfen sondern behandlen würde. Die Tagesdosis der modernsten Grippe-Präperate kostet mehr als der Impfstoff...

impfungen sind ein absolut nettes zubrot für die pharmafirmen, an dem mehr verdient werden kann, als wenn sich niemand impfen lässt und nur ein paar leute krank werden um dann tatsächlich medikamentös behandelt zu werden

dazu gibts sogar studien, aber die haben mit medizin nichts zu tun sondern nur mit bwl und etwas statisktik;)

Medice

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Zitat von questionmarc
btw für das wissen brauch ich noch kein medizin studiert haben/studieren.. ;) scnr :p

Die Gunst einer guten Allgemeinbildung ist heutzutage aber eine seltene ;)
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