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Lobautunnel

Dune 22.02.2007 - 17:42 97124 672
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WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von Dune
Das sehe ich anders:

1) Es ist ja nicht so als würde der LKW quer durch Wien fahren und jedem sein Packerl persönlich bringen. Das wird ja aktuell auch draußen in der Peripherie abgefangen und dort in Kleintransporter umgeladen. Die Post stellt ja Pakete auch mit PKWs zu.

2) Wozu sollte man noch für die LKWs ausbauen, wenn auf den Straßen eh Kapazität frei wird, wenn man es schafft den Leuten ÖPNV Alternativen anzubieten und sie so dazu bringt vom PKW auf eine andere Lösung umzusteigen?

1) Schau dir das mal geografisch an. Wenn die Waren aus dem Süden oder Osten kommen geht der Verkehr garantiert durch die Stadt. Der LKW fährt von Graz kommend nicht über Tulln nach Großebersdorf. Auch von Bratislava kommend fährt er in die Stadt und nicht durch Hainburg weils dort beim Tor ja doch bissl eng ist.

2) Selbst wenn die A23 leer ist willst du den LKW nicht dort haben. Er erzeugt halt lokal trotzdem hohe Abgas- und Geräuschemissionen die dann die Lebensqualität der Stadtbewohner einschränken.

Ein Ring oder eine Umfahrung lindert diese Probleme sofort. Und wie du sagst wärs dann klug entlang des Rings die Hubs zu platzieren um die Stadt jeweils von dort aus zu versorgen(darum gehts ja in Wirklichkeit)

Zitat aus einem Post von Dune
Ich vertrete halt grundlegend die These dass Ausbau nur weiterhin Verkehr anzieht und verstärkt. Ich glaube für eine geordnete Diskussion müsste man sich mal einigermaßen einig sein ob das so ist oder nicht. Da gibt es unterschiedliche Meinungen und Modelle. Wovon man glaube ich ausgehen kann, ist dass der ÖPVN und der PKW Verkehr irgendwie kommunizierende Gefäße sind.

Vielleicht sollte man das auch nicht so religiös runterbeten wenn anhand von praktischen Beispielen und täglichen Beobachtungen ziemlich klar wäre, wo zumindest die sofort eintretenden Vorteile eines Autobahnrings liegen.

Ich wüsste auch gerne welche Umweltschäden wir da konkret in Kauf nehmen. Die Dame von Greenpeace hat heute bei Ö1 von Laubfröschen und Sumpfschildkröten gesprochen.. also nicht böse sein, aber wir zerstören hier ja nicht nachhaltig große Teile des Regenwaldes in einer Huschusch Aktion für schnelles Geld, sondern bauen unter modernen Gesichtspunkten Infrastruktur für Jahrzente.

verFehler

Little Overclocker
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ich frag mich halt wie sinnvoll es ist, zuerst einen "kompletten" autobahnring rund um wien zu bauen, nur um dann schlussendlich das letzte stück nicht zu bauen.

dann hätt man sich vorherige projekte sparen können bzw gleich komplett anders bauen, wenn man gewusst hätte, dass der Ring nie geschlossen wird.

dass neue straßen immer neuen verkehr anziehen werden ist schon logisch, aber das hätte man sich früher überlegen können, bevor man den ring anfängt zu bauen, oder nachdem er fertig ist.

Jackinger

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Bartwurst!
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so seh ichs auch.. es macht halt einfach jetzt null sinn, dass die s1 an der stelle unterbrochen ist.. gefühlsmäßig sollte der tunnel einfach gebaut werden, damit die city ein vernünftiges verkehrskonzept bekommen kann.

wobei ich vermutlich zeit meines lebens auch gegen den tunnel war.. warum, weiß ich ehrlich gesagt garnet, vermutlich weil halt prinzipiell pro natur eingestellt, aber verkehrstechnisch machts halt jetzt echt kann sinn, den tunnel ned zu bauen, wo alles andere fertig ist..

edit:
ok, also das argument dagegen ist, dass der tunnel ev undicht sein könnte und damit das wasser verschmutzen könnte und irgendein trüffelkäfer, der selten ist..

https://www.moment.at/story/was-ist-der-lobau-tunnel

bissl budget drauf und sicherstellen, dass der tunnel wasserdicht ist, dann juckts den käfer net und passt.. oder überseh ich was?

die gewessler soll das bitte mit einem vernünftigen verkehrskonzept für die city und verbesserten öffis zur peripherie (eben ev gute anbindung an s1 abfahrten) mit dem koalitionspartner abtauschen und gut is.. dann führen wir den verkehr um die stadt, und alle die pendeln, müssen dort umsteigen ;)
Bearbeitet von Jackinger am 07.07.2021, 18:28

Bender

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So ähnlich wie meine 2 "Vorredner" sehe ich das auch. Freude hätte ich keine überzogene damit, aber jetzt das Loch offen zu lassen macht halt auch keinen Sinn. Natürlich nur unter strengsten Auflagen. Danach muss aber endgültig "Schluss" sein mit solchen Projekten.

Den Bahn-Außen-Ring wieder zu reaktivieren muss natürlich auch durchgezogen werden und noch vieles mehr im öffentlichen Bereich.

BiG_WEaSeL

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Die Asfinag hat ja gute Erfahrungen mit Tunnelbau in Wassernähe ;)

Dune

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Zitat aus einem Post von BiG_WEaSeL
Die Asfinag hat ja gute Erfahrungen mit Tunnelbau in Wassernähe ;)

Das ist für mich der nächste Aspekt in der Debatte ("ja natürlich ist das AKW sicher"), dass wir hier so tun als wären die Bedenken völlig unbegründet und als hätte man das Problem aus jedem möglichen Blickwinkel betrachtet. Von Lärm und Abwärme z.B. lese ich nichts, aber das wird sicher auch das Ökosystem irgendwie beeinflussen..

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
1) Schau dir das mal geografisch an. Wenn die Waren aus dem Süden oder Osten kommen geht der Verkehr garantiert durch die Stadt. Der LKW fährt von Graz kommend nicht über Tulln nach Großebersdorf. Auch von Bratislava kommend fährt er in die Stadt und nicht durch Hainburg weils dort beim Tor ja doch bissl eng ist.

2) Selbst wenn die A23 leer ist willst du den LKW nicht dort haben. Er erzeugt halt lokal trotzdem hohe Abgas- und Geräuschemissionen die dann die Lebensqualität der Stadtbewohner einschränken.

1. Stimmt, wäre praktisch. Hat aber Jahrzehnte auch so funktioniert und aktuell sehe ich eher das Verkehrsaufkommen im Totalen als Problem als die fehlende Infrastruktur. Da wünsch ich mir politisch einfach eine andere Stellschraube.

Viel zu spät, viel zu teuer und viel zu unnötig imho.

2. Auch ein zulässig Argument. Mir wäre aber lieber man stellt die LKWs zeitnah auf H2 um und geht mit viel härteren Auflagen auf den Güterverkehr. Damit meine ich nicht nur LKWs sondern auch Schiffe und Flugzeuge. Ich hätte gerne dass in diesen Bereichen "Umweltsünder" selber für die Problematik bezahlen, statt das Problem über die Politik und Steuerzahler lösen lassen.

Ich denke H2 LKWs können im nächsten Jahrzehnt bei uns auf die Straße kommen (Siehe Nikola, Siemens). Bis sie einen hohen Anteil haben und die Infrastruktur steht, dauert es vermutlich eher zwei Jahrzehnte (siehe AIT, Verbund und Linde).

Bis dahin hätte ich den LKW Verkehr strenger mit Uhrzeiten und Abgaben regelt. Und wenn dann unsere ganze Schrott 5€ Chinaprodukte teurer werden, weil die Rechnung weitergegeben wird, dann ist mir das auch völlig recht. Es gibt imho kein Recht auf billige Ramschware über den Globus reist.

Die möglichen Technologien in Reichweite sind keine SciFi-Technik wie Beamen oder Interstellares reisen. Das alles ist mittelfristig in Reichweite.

Ich würd gern beidem Thema mehr Fokus auf Zukunft, Nachhaltigkeit und Möglichkeiten richten. Statt Probleme im jetzt mit Methoden des jetzt zu beheben. Der Antrag kommt vom Gorbach (FP) aus dem Jahre 2005, da hat sich was getan in der Zeit...

Mr. Zet

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Ich wohne nicht mehr im (südlichen) Marchfeld. Zum Glück, sonst würde ich mich über die andauernden Verschiebungen des Projekts grün und blau ärgern... :o

Hansmaulwurf

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Zitat aus einem Post von Dune
Das ist für mich der nächste Aspekt in der Debatte ("ja natürlich ist das AKW sicher"), dass wir hier so tun als wären die Bedenken völlig unbegründet und als hätte man das Problem aus jedem möglichen Blickwinkel betrachtet. Von Lärm und Abwärme z.B. lese ich nichts, aber das wird sicher auch das Ökosystem irgendwie beeinflussen..
Gibt's irgendwo eine Zusammenfassung was da genau geplant ist? Also wie die Abluft und der Bau selber geregelt werden soll, ohne die Lobau zu tangieren? (Falls das überhaupt geht)
Hab jetzt nicht den ganzen Thread nachgelesen, sorry falls es hier schon diskutiert wurde.

Dune

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Zitat aus einem Post von Hansmaulwurf
wie die Abluft und der Bau selber geregelt werden soll, ohne die Lobau zu tangieren? (Falls das überhaupt geht)
Hab jetzt nicht den ganzen Thread na

Ich fürchte die Details wird dir keiner Verraten. Das wurde 2005 sicher nicht in die Umweltverträglichkeit bezogen, es gab ja afaik damals keine bzw. nur eine sehr rudimentäre Prüfung. Persönlich bezweifle ich das eher, dass sich jemand detailliert Gedanken gemacht hat, der auch das Knowhow dazu hätte. Das wäre eine ziemlich umfangreiche Studie, die man kaum alleine und schnell stemmen kann...

Aber wenn man davon ausgeht, dass die 13km hinsichtlich Klimatisierung (Fluchtweg und CO2), Luftbehandlung und Abgasen schon einiges an Wärme brauchen werden (Bauchgefühl: mittelschwerer kW Bereich), wird das gezwungenermaßen frei nach dem zweiten thermodynamischen Hauptsatz irgendwie die Umgebung tangieren...

Das nächste Punkt ist dann die CO2 Belastung durch (hoffentlich eh gefilterte) Abluft und an den Ein- und Ausgangspunkte. Es darf bei dem Projekt halt wirklich nicht gepfuscht werden, sonst gibt's Probleme. An welcher Baustelle wird nicht gepfuscht?

Je nach Windverhältnissen (Schwechat zB hat meist alle Richtungen, aber einen gewissen NO Schwerpunkt übers Jahr) wird dir dann die Suppe dort entweder rumhängen oder verteilt. Da haben wir ohnehin schon den Ölhafen, den Flughafen (mit seiner bald dritten Piste), die Donau selbst, die Straßen und die Raffinerie in der näheren Umgebung.

Kann jetzt jemand wirklich mit bezahlen behaupten wie viel das Naturschutzgebiet noch verkraftet und wie gesund es derzeit eigentlich noch ist? Ich bezweifle das. Je nach Couleur, Gutachter und Lobby wird man da seine Wunschantwort bekommen.
Bearbeitet von Dune am 08.07.2021, 12:02

petestoeb

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Die ganze Diskussion geht ohnehin am Thema vorbei. Wien hat einen Autobahnring. Im Westen die Allander-Autobahn, im Norden via Stockerau und Krems und im Osten . .

Ta Ta

Die Südosttangente, die älteste Wien-Umfahrung. Nur wurde diese eben durch die Stadt gebaut.

Und wie in allen Städten sind diese Umfahrungen eben durch falsche Verkehrsplanung überlastet.

XXL

insomnia
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Die Frage ist halt wie lange die Lobau überhaupt noch sinnvoll erhalten ist:

Wie gesagt für mich ist das eher eine Ziesel oder Hamstersuche, ich will was nicht und mein Argument ist "Lobau wird kaputt", ist auch plakativer als sich darüber aufzuregen das es in Österreich nur plakative Klimapolitik gibt (von allen Parteien)


Und ich glaube nicht das der Abluftschacht die Luft in der Lobau noch schlimmer machen kann, ich fahr regelmässig am Öllager vorbei, das riecht immerhin noch angenehmer als wenn die Jauchewolke vom Land reingeblasen wird :D

Dune

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Zitat aus einem Post von XXL
Die Frage ist halt wie lange die Lobau überhaupt noch sinnvoll erhalten ist

Jo eh, das ist ja genau das Argument. Richtig erkannt :)

"Und ich glaube nicht das der Abluftschacht die Luft in der Lobau noch schlimmer machen kann"

Ich mag da ehrlich gesagt nicht glauben, sondern dass ma sowas einfach prüft. Wenn man drauf kommt das Projekt hat "keinen" Ökoimpact - okay, dann mach ma's halt wenn's dir Mehrheit will. Wenn der aber groß oder sehr groß ist, dann sollte man das nochmal überarbeiten bzw. vielleicht sogar lassen.

pirate man

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Zählt ernsthaft jemand die Tangente als Wien-Umfahrung? :eek:

Für mich gilt der Ring ohne Finalisierung durch die Lobau als offen und nicht vollendet und ich verstehs nicht, wie ein Ring geplant wird, dessen Ende nicht abzusehen ist, weil dauernd durch diverse Einsprüche der Bau verschoben wird. Sogar jetzt noch, wo eigentlich schon genehmigt wurde :rolleyes:

XXL

insomnia
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https://www.bmk.gv.at/dam/jcr:4162e...6f/bescheid.pdf

Die Frage ist halt wie oft denn noch?

Die UVP ist schon seit Jahren durch, was willst du da mehr prüfen?

Das Problem an den Lobau-Demos ist das die Leute die da in die Lobau demonstrierern gehen normal nicht in der Lobau sind, weils ja nicht mal um die Lobau direkt geht :D

Je weiter du im Nationalpark rausfährst desto mehr fällt dir auf das dort einiges nicht in Ordnung ist, der Park ist von der Trockenheit extrem betroffen und die Sperrbrunnen machen das nicht besser, die Lobau würde, um als Au weiter zu exisiterien, ein paar Überschwemmungen brauchen, die aber wieder durch den Damm unterbunden werden :D

Ist halt schön wenn man ein Naturschutzgebiet hat das aber eigentlich in einer toten Senke liegt und mit Natur nicht mehr viel zu tun hat ...

Wie gesagt, den Tunnel wegen "Zerstörung der Lobau" nicht zu bauen ist wie wenn in Floridsdorf wegen Ziesel gegen einen Bau demonstriert wird, man braucht halt einen Grund den man vorschiebt ...

edit: apropo dritte Piste (eigentlich zweite vollwertige Piste :D) die liegt sowieso komplett auf Eis wegen Corona, also da wird man jetzt länger nichts hören ...

Bender

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Also am besten gleich drüber betonieren über die sinnfreie Lobau, weil wir ja mit unseren wunderschönen 3+ Tonnern da durchbrettern wollen.
Der Prater ist auch so eine Sache. So viel unnötiges Grün, das mit Natur auch nix mehr zu tun hat. Hinweg damit ! ;)
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