Machtkampf in der SPÖ

Zitat aus einem Post von dope

Die abschaffung der Wahlärzte kommt ja eh immer wieder - das wird ned passieren. Da ist zu viel geld im spiel. außerdem frag ich mich wie das gehen soll, man bietet eine leistung und verlangt dafür geld. und um auf semtex beispiel einzugehen: du zahlst mit den 100€ ned die 3 minuten dir du drinnen warst sondern die 20 jahre die es gedauert hat, das wissen zu erlangen, um eben mit blicksoagnose zu sagen können was wie wo wann.

Ich hackel auch schon über 20 Jahre ...


semtex hat 100 EUR bezahlt, + x EUR jedes Monat für genau diese Leistung die er dort aber nicht bekommt wo er sie dafür bekommen sollte.

Die Diskussion ist im Grunde sehr österreichisch. Anstatt sich grundlegend zu überlegen, wie eine medizinische Grundversorgung zukünftig angemessene Leistungen erbringen kann und dabei dennoch langfristig finanzierbar bleibt, faselt man lieber was von sozialer Gerechtigkeit und will Wahlärzte verbieten. Nivellierung nach unten, funktioniert ja auch im Bildungssystem seit Jahrzehnten wunderbar.

Die Boomer gehen in Pension, werden damit deutlich weniger SV Beiträge leisten, aber das Gesundheitssystem noch für 30 Jahre stark belasten. Die Zuwanderer fassen am Arbeitsmarkt nicht auf dem Niveau Fuß, dass sie nennenswerte SV Beiträge leisten könnten. Und die Jungen wollen Teilzeit arbeiten, und kürzen damit ebenfalls ihren finanziellen Beitrag zum System.

Aber jeder will sich mit einem eingewachsenen Zehennagel ins AKH legen können und dort vom Primar versorgt werden. Und der Spitalsarzt soll natürlich so gut bezahlt werden, dass er keine Privatordi mehr nebenbei braucht und auch nicht in die Schweiz abwandert, und es soll so viele Kassenärzte geben, dass man dort am nächsten Tag einen Termin bekommt, und die sollen von der Kasse so bezahlt werden, dass sie sich ihre standesgemäße Villa leisten können und nicht wie aktuell trotz Massenabertigung in manchen Fachrichtungen kein der Ausbildung entsprechendes Einkommen haben.

Das geht sich aber hinten und vorne nicht aus, und das wissen auch Regierung, AK und sonstige Interessengruppen.
Die wissen aber auch, dass sie mit einer Neiddebatte wunderbar von diesem grundlegenden Problem ablenken können. Funktioniert ja auch hier: "böse Wahlärzte, nieder mit der Zweiklassenmedizin".
In einem Land, in dem man bei Erkrankung prinzipiell die teuersten Behandlungen und Medikamente auf Weltklasseniveau von der Kassa bezahlt bekommt, sind die Wahlärzte, für die die Krankenkasse ein paar Euro an ihre zumeist Höchstbeitragszahler rückerstattet, aber wirklich nicht der Kern des Problems.

Zitat aus einem Post von ccr

In einem Land, in dem man bei Erkrankung prinzipiell die teuersten Behandlungen und Medikamente auf Weltklasseniveau von der Kassa bezahlt bekommt, sind die Wahlärzte, für die die Krankenkasse ein paar Euro an ihre zumeist Höchstbeitragszahler rückerstattet, aber wirklich nicht der Kern des Problems.

Das ist im Gegensatz zu den Kassenbeiträgen nicht in jedem Bundesland gleich, (direkt oder indirekt), im Kleinen "an jedem Ort" sowieso nicht.

Das ist zwar natürlich alles gewachsen, aber dennoch ÖVP und schlußendlich Kurz.

Zitat aus einem Post von spunz

Schön wäre es, aber aktuell sehe ich dafür keine politischen Mehrheiten. Ich zahl im Fall der Fälle mal 30-40 Euro drauf, damit kann ich leben.

Sollen sie halt Kuchen essen ...

Zitat aus einem Post von semteX

mit 30-40€ können eh viele leben (manche halt auch ned, aber ja mei), *******e wirds halt wenn du was chronisches hast, dann brennst wie ein weihnachtsbaum. das merkst aber erst, wenn du mal nach 2 jahrn mal im netbanking alle arzt - überweisungen zamzählst und dem monatsgehalt hinterher trauerst.

Wie gesagt, in einem Land wo +50% Blau/Schwarz wählen ist es halt so.

Und ich hab damit genug zu tun, ohne Geldbörse wartest du heute halt mal 4-6 Monate auf diverse Untersuchungen beim Kardiologen. Volkswirtschaftlich ist es eigentlich ein Wahnsinn, aber wir diskutieren lieber über ein vermeintlich unleistbares Gesundheitssystem.

Nope, ich finde den aktuellen Versorungsmangel nicht gut und mMn könnten wir uns locker eine bessere Versorgung leisten.

Aber die aktuelle Realität ist halt eine andere und bei den aktuellen Mehrheiten wird sich an der Situation so schnell nichts ändern. Der typische Schwarz/Blaue Wähler ist mit der Situation ja zufrieden. Der böse Ausländer kriegt weniger und man hat einen Grund zum schimpfen weils ewig dauert bis man versorgt wird.

So wie wir es früher auch gemacht haben, bevor die Kassen kastriert wurden.