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Mega Erdbeben in Japan

mascara 11.03.2011 - 08:55 174392 1456 Thread rating
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Earthshaker

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Wir meinen halt immer alles im Griff zu haben plus die Kombination mit "Wird scho nix passieren"...
Die Menschheit verdient alles was kommt.

ENIAC

Do you Voodoo
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Das Problem dabei ist ja, das der Mensch glaubt, er könne diese Technologie beherrschen.
Das war ja "nur" eine, bedingt vorhersagbare Naturkatastrophe, ungeahnter und unkalkulierbarer Intensität...

Den größten Schaden der Katastrophe haben wir ja noch gar nicht mitbekommen. Denn laut div. Medien planen die Japaner bereits die Einleitung des "gefilterten" Kühlwassers ins Meer. Bei dem Filtersystem ALPS (Advanced Liquid Processing System) soll es aber immer wieder zu schwerwiegenden tech. Problemen gekommen sein.
Wegen den Umstand, das täglich 170 Tonnen Kühlwasser dazukommen, werden die Tank-Kapazität spätestens im Sommer 2022 erschöpft sein. Weiters stehen die Behörden, wegen der bevorstehenden Sommerspiele, unter erheblichen Zeitdruck!

Deshalb wird ziemlich zeitnah mit dem Einleiten, der mittlerweile 1,2 Mio Tonnen Wasser, begonnen werden.

Sehr bedenklich finde ich die Aussage von Rafael Grossi (Generaldirektor der IAEO), dass die Ableitung kontaminierten Wassers ins Meer globalen Standards entspreche und eine übliche Praxis auch bei Atomkraftwerken, die ganz normal arbeiteten, sei.
https://www.focus.de/wissen/natur/r...d_12556478.html

Von der Brennelemente-Endlager-Problematik, die immer noch nicht gelöst bzw. vermutlich nie gelöst werden kann, fange ich lieber gar nicht erst an! ;)

WONDERMIKE

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kenough
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Wenn nach der Reinigung nur noch Tritium enthalten ist, dann ist das nicht so bedenklich wie von vielen Medien vermittelt wird.

https://www.dw.com/de/darf-gefilter...meer/a-55623662

SergejMolotow

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von der 30 Meter tiefen Eiswand hör ich zum ersten mal, irre :eek:

Viper780

Er ist tot, Jim!
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Zitat aus einem Post von sk/\r
technik die der mensch nicht beherrscht sollte auch nicht eingesetzt werden. simple as that...

Hatten wir das jemals?
Wieviele Leute haben das Auto oder das Internet wirklich im Griff?

ENIAC

Do you Voodoo
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Zitat aus einem Post von Viper780
Hatten wir das jemals?
Wieviele Leute haben das Auto oder das Internet wirklich im Griff?
Naja, das kannst du so nicht vergleichen...

Klar kannst du auch mit einem Auto oder auch mit dem I-net viel Schaden anrichten. Das macht dann aber schon der Mensch, welcher meint mit 200+ km/h herumdüsen zu müssen und einen Unfall produziert oder der böse Hacker/Betrüger welcher sich "bereichern" will...
Das Auto oder das I-net ist per se nicht gefährlich ;) Nur wenn es der Mensch falsch einsetzt kann es zu einer "Waffe" werden.

Die unkontrollierte Kettenreaktion kontrollierbar zu machen ist eine ganz andere Hausnummer ;)
Klar gibt es die ganzen Sicherheitseinrichtungen und Notabschaltungen. Alle Eventualitäten kann man aber, bei dieser Komplexität dieses Themas, gar nicht abdecken. (und sei es nur aus Kostengründen)

@WM
Die Menge macht das Gift. Und Tritium hat eine Halbwertzeit von 12,3 Jahren. Also auch nicht nix. Aber ja. The ocean is sooo big. Das verteilt sich schon ;)
Bearbeitet von ENIAC am 11.03.2021, 09:49

WONDERMIKE

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kenough
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Eh, aber man sieht hier wieder schön wie über die meisten wissenschaftlichen Stellungnahmen nicht berichtet wird. Oder es wird nur ein "Beamter" zitiert und dann mit einer möglichst markigen Aussage.

Und einen alternativen Vorschlag hört man von der kritischen Seite auch nicht.

Umlüx

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najo. ein kraftwerk aus den 70ern welches auf technik prinzipien aus den 50ern basiert.... ist halt nicht gerade cutting edge.
ständig neue und moderne AKWs zu bauen ist aber halt wirtschaftlich auch nicht tragbar :D

ENIAC

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Naja, die kritische Seite fordert ja schon seit den 70iger Jahren den Stop von Atomkraftwerken.

Und alle Kritikpunkte, welche diese Leute damals angeführt haben, haben sich ja nach und nach auch bewahrheitet.

Ohne jetzt wieder eine endlos Debatte, ob Atomkraft gut oder schlecht ist, lostreten zu wollen aber wir bekämpfen hier jetzt nur die Symptome!
Natürlich kann man, aus wissenschaftlicher Sicht, nur noch die Einleitung des "gesäuberten" Kühlwassers für gut heißen. Nonanet. Es gibt ja keine andere Möglichkeit. Was soll da die kritische Seite bitte vorschlagen?

Die Atomgegner können ja die Naturgesetze nicht aufheben. Das ist ein Totschlag Argument. ;)

Fakt ist:
- Das Endlager-Problem ist nicht gelöst. (Das haben nur die "atomhörigen" Wissenschaftler immer behauptet)
- Der Traum der Transmutation (Atomabfall mittels Flüssigsalz Reaktoren "verbrennen") wird, zumindest aus heutiger Sicht, ein feuchter (oder zumindest noch ein langer) Traum der Wissenschaft bleiben.
- Und zu guter Letzt der Kostenfaktor:
Klar wirft ein AKW gute Rendite ab und der Betrieb ist beinahe CO2 neutral und kostengünstig. Rechnet man sich aber alles zusammen, war die Atomkraft nie rentabel!!! Zu keinem Zeitpunkt. Nur eine große Atomlobby und die staatlichen Förderungen haben es für die Energieversorger lukrativ gemacht. Müssten die die Kosten für den Abbau und die Endlagerung der Brennstäbe stellen, würde es kein einziges AKW mehr geben ;)
Bearbeitet von ENIAC am 11.03.2021, 10:11

WONDERMIKE

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kenough
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Ich meine jetzt im konkreten Fall. Die Alternative zur Einleitung ins Meer ist nicht wirklich vorhanden und das Risiko ist kalkulierbar. Trotzdem schaukelt sich da regelmäßig eine Hysterie auf, und nicht zuletzt durch die Berichterstattung, die gerne Seriosität vermissen lässt.

Persönlich wünsche ich mir auch, dass wir nur noch eine Hand voll Reaktoren bauen. Einen für die Raumstation bei der Venus und die Basis am Mars zB, wo es halt nicht anders geht.

ENIAC

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Tja, und ich vertrete den Standpunkt, dass die gesamte Atomindustrie Seriosität vermissen lässt.

Nicht falsch verstehen. Ich bin kein genereller Atom/Kernspaltungsgegner!
Für die Wissenschaft und der Forschung sind Test- und Versuchsanlagen notwendig und für den Fortschritt und Weiterentwicklung der Menschheit unverzichtbar.

Ich brauche aber keinen atombetriebenen Wasserkessel, um Wasserdampf für die kommerzielle Energieerzeugung freizusetzten, bei welcher sich wenige auf Kosten aller anderen bereichern!

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Reden wir in 20 Jahren nochmal drüber :D

WONDERMIKE

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Ja, leider werden wir wohl auch in 30 Jahren noch darüber reden müssen. Aber vielleicht ohne Links zum Focus und solchen Artikel, die nur die halbe Geschichte erzählen weil sie einen emotional packen wollen.

Bogus

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ein interessanter artikel zu dem thema.

frankreich leitet schon seit langem 'abwasser' direkt in's meer, daran stört sich auch keiner.
https://nokturnaltimes.wordpress.co...asser-ins-meer/

ENIAC

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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Aber vielleicht ohne Links zum Focus und solchen Artikel, die nur die halbe Geschichte erzählen weil sie einen emotional packen wollen.
Aso, wenn es weiter nichts ist als der Focus Artikel der dich so stört. :D

Die Süddeutsche ist sicher eine seriösere Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/politik...-meer-1.5074578
Sicher nicht so "reißerisch" geschrieben wie der Focus Artikel, hast recht.

Mir ging es in diesem Artikel aber vorrangig um die Zahlen und natürlich der Aussage des Chefs der International Atomic Energy Agency!
Der Focus schrieb von 170 Tonnen Wasser pro Tag. Bei der Süddeutschen Zeitung ist von 60.000m³ Wasser/Jahr die Rede. Ansichtssache , ist aber das selbe Ergebnis.

Was ist also die volle Geschichte?
Das die Einleitung des, "nur" mit Tritium kontaminierten Wassers, eh wurscht is?

Die Mickey Maus Rechnung, dass wenn binnen eines Jahres all dieses Wasser ins Meer geschüttet würde und demnach nahe dem Einleitungspunkt eine zusätzliche Strahlung von lediglich 0,052 bis 0,62 Mikrosievert pro Jahr im Meer entstünde, hätten die Wissenschaftler vor 10 Jahren auch schon liefern können.
Dann frag ich mich aber schon, warum man unzählige Tanks weiterhin aufgestellt hat und nicht gleich mit der Einleitung ins Meer begonnen hat.

Ich habe die Befürchtung, dass uns Tepco oder die Atombehörde nicht völlig reinen Wein einschenken will ;)

edit:
Zitat aus einem Post von Bogus
frankreich leitet schon seit langem 'abwasser' direkt in's meer, daran stört sich auch keiner.
https://nokturnaltimes.wordpress.co...asser-ins-meer/
Das stimmt so nicht ganz.
Greenpeace und auch Wissenschaftler haben immer wieder protestiert, dass bei der Wasseraufbereitungsanlage in La Hague über ein viereinhalb Kilometer langes Rohr täglich bis zu 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser in den Nordatlantik geleitet wird!

Es kümmert nur keinen mehr weil man es anscheinend dort eh nicht ändern kann! Für die meisten ansässigen Menschen dort ist die Wiederaufbereitungsanlage die einzige Möglichkeit für einen, sicher nicht schlecht bezahlten, Job. Und somit wird geschwiegen.
Eine Schweinerei ist und bleibt es trotzdem... :mad:
Bearbeitet von ENIAC am 11.03.2021, 14:50

WONDERMIKE

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kenough
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Die SZ ist okayish in dem Fall. Die DW hat sich wohl als einzige die Mühe gemacht bei den Wissenschaftlern Stellungnahmen einzuholen und schildert die Standpunkte aller Seiten.

Die Aufbereitung passiert ja mehrmals wenn das Ergebnis nicht gut genug ist und gepaart mit den technischen Problemen und riesigen Mengen machen Tanks natürlich Sinn. Selbstverständlich ist es auch eine politisch aufgeladene Diskussion und kein Entscheidungsträger will derjenige sein, der die unpopuläre aber sachlich beste Entscheidung dann trifft wenn das Wasser in den Pazifik kommt. Nur mit Aussitzen wird das halt nix auf Dauer. Die Fischer geben ja auch immerhin zu, dass sie in erster Linie wegen des schlechten Rufs Angst haben und nicht wegen tatsächlicher gesundheitlicher Bedenken ;)

Die volle Geschichte hast du wenn alle Seiten ausreichend zu Wort gekommen sind imo. Und dann kann sich ja jeder sein Bild dazu machen. Und das mach ich auch lieber ohne Wörtern wie "UNGLAUBLICH" oder "HAMMERSCHLAG" im Titel, but thats just me ;p
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