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WTF is nur los bei uns - politics at its best

questionmarc 28.06.2015 - 17:57 1096109 7628 Thread rating
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Viper780

Er ist tot, Jim!
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Sobald sich Kurz sicher ist die absolute zu holen wählen wir wieder.

XXL

insomnia
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Ja, aber da können die Grünen nur verlieren ...

Im Moment haben die nicht ein Thema wo man sagen kann "Ja, das hat Grün in der Regierung von ihren Themen umgesetzt", wohingegen die ÖVP-Themen eins nach dem anderen abgearbeitet werden ...

Gerade so Themen wie Arbeitlosengeldkürzungen und Wirtschaftshilfen für die AUA hätte sich keiner mit und von den Grünen erwartet, angeblich haben sie im Nationalrat gegen die Moria-Resolution gestimmt weil ja sonst die ÖVP mit der FPÖ stimmen darf was sie will, da ist es schon egal ob da blau oder grün mit in der Koalition ist wenn die Selbstbestimmung davon abhängt was die türkisen sagen ...

WONDERMIKE

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kenough
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Zitat aus einem Post von XXL
Gerade so Themen wie Arbeitlosengeldkürzungen....

Weil die Grünen so berühmt für sozial verträgliche Politik sind und die Wählerschaft bekanntlich so einkommensschwach und bildungsfern ist? ;)

Der „kleine Mann“ hat da doch nie was zu lachen.

Dune

Here to stay
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Zitat aus einem Post von Viper780
Sobald sich Kurz sicher ist die absolute zu holen wählen wir wieder.

Davon kann man ausgehen, sonst wäre die ÖVP nicht die ÖVP, Kurz ist da sowieso kein Leitwolf sondern lediglich ein Symptom der Partei.

Bei den Sozialleistungen auf den Grünen rumhacken finde ich nicht fair und undifferenziert. Kritik gerne, aber allgemein?! Es ist sowieso von BL zu BL unterschiedlich, aber in Wien kann man ihnen da wenig Vorwürfe machen, auch wenn die Grünen sicher keine Arbeiterpartei sind. In VBG und Tirol kenne ich mich zu wenig aus um das zu beurteilen.

schizo

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Zitat aus einem Post von Hokum
Und?

ich beziehe mich auf die Nachkriegszeit und darauf, dass billige Arbeitskräfte aus dem Ausland natürlich die inländischen Arbeitskräfte unter druck bringen. sah der ögb auch so, und du sicher eh auch. suche daheim eine Quelle wenn nötig.

Ich hab in der früh "daher Migrationskritisch" (statt durchaus) gelesen, deine Aussage stimmt so leider (in Bezug auf die Positionen, sorry für die störrische Antwort).
Was ich jedoch anders sehe ist, dass "billige Arbeitskräfte aus dem Ausland" inländische Arbeitskräfte unter Druck bringen sondern schlicht der Kapitalismus.

Das z.B. Erntehilfen aus dem Ausland zu ungesetzlichen Arbeitsbedinungen angestellt werden ist nicht die Schuld einzelner Bulgaren, Rumänen oder dergleichen.
Ebenso ist die Unterfinanzierung des Gesundheitsbereichs und die daraus resultierenden Arbeitsbedinungen des Gesundheitsbereichs an der Kippe zum Burnout billigen Arbeitskräften aus dem Ausland geschuldet, sondern spiegelt rein den Stellenwert des Gesundheitssystems unserer Regierungen wieder.
Und schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon&co und dessen Begleiterscheinungen im Zustellbereich können ebenfalls nicht national gegenübergetreten werden.

Nicht die Migrationspolitik wird entscheiden, ob die SPÖ Stimmen gewinnen oder verlieren wird, sondern ob sie (mitsamt deren Strukturen) es schaffen als kämpfende Partei für Arbeitnehmerinteressen wahrgenommen zu werden. Mit der bloßen Positionierung, dass die SPÖ die bessere Verwalterin der Coronakrise wäre werden sie nicht viel reißen, wenn gewerkschaftlich zugesehen wird, wenn etwa MAN oder Mayr Melnhof ins Ausland geht oder bei der AUA trotz Staatshilfen Stellen gekürzt werden.

XXL

insomnia
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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Weil die Grünen so berühmt für sozial verträgliche Politik sind und die Wählerschaft bekanntlich so einkommensschwach und bildungsfern ist? ;)

Der „kleine Mann“ hat da doch nie was zu lachen.

Sie hatten eigentlich schon eine soziale Ader und das hat nichts mit Befriedigung der Wähler zu tun, es ist halt schon auch ein Thema in Richtung sozialer Frieden, wenn du denen die eh wenig haben noch was wegnehmen willst und im gleichen Atemzug Firmen Millionen schenkst ist das eigentlich schon ein Thema für die Grünen, vor allem wenn eine Firma davon hauptberuflich wenige Leute mit viel CO2-Ausstoss befördert :D

Es wirkt halt bei den Grünen im Moment so als würde ihnen ihre Position so gefallen, keine Gegenworte gegen den Koalitionspartner, der soll ja keine Idee bekommen für einen Seitensprung ...

Da waren bei rot schwarz noch mehr Gegenworte, aber da waren ja auch noch Diskussionen im Parlament bei denen alle anwesend waren und nicht nur ein Teil der Regierung ...

Das was wir im Moment haben ist halt einfach eine parlamentarische Demokratie bei der das Parlament fehlt und alles nur über Werbung und Pressekonferenzen transportiert wird und nicht diskutiert ...

Hokum

Techmarine
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Zitat aus einem Post von schizo
Ich hab in der früh "daher Migrationskritisch" (statt durchaus) gelesen, deine Aussage stimmt so leider (in Bezug auf die Positionen, sorry für die störrische Antwort).
Was ich jedoch anders sehe ist, dass "billige Arbeitskräfte aus dem Ausland" inländische Arbeitskräfte unter Druck bringen sondern schlicht der Kapitalismus.

Das z.B. Erntehilfen aus dem Ausland zu ungesetzlichen Arbeitsbedinungen angestellt werden ist nicht die Schuld einzelner Bulgaren, Rumänen oder dergleichen.
Ebenso ist die Unterfinanzierung des Gesundheitsbereichs und die daraus resultierenden Arbeitsbedinungen des Gesundheitsbereichs an der Kippe zum Burnout billigen Arbeitskräften aus dem Ausland geschuldet, sondern spiegelt rein den Stellenwert des Gesundheitssystems unserer Regierungen wieder.

alles klar, dacht ich ma.

es stimmt sicherlich dass man politisch bzw über die sozialpartner anders handeln könnte, aber das ist sehr wohl primär eine sache von angebot und nachfrage am arbeitsmarkt. gäbe es keine slowakischen pflegerinnen, käme man zweifesfrei nicht umhin höhere gehälter zu zahlen um die nachfrage nach pflegekräften zu befriedigen, bis der job auch für inländer attraktiv genug wird.

PRW hat die riesenchance, gegenüber eines schaumschlagenden maturanten sich sachlich zu profilieren nicht nützen können. dass man sich hier (bzw in den einschlägigen, gebildeten spö wählerschichten) köstlich amüsiert über den dillo doskozil, gleichzeitig angst hat vor der türkisen absoluten, gleichtzeitig historisch schlechte nationalratsergebnisse einfährt, und in dieser massiven krise immer noch zu keiner allumfassenden selbstkritik fähig ist, lässt furchtbares für die zukunft ahnen.

man würde sich als partei des kleinen mannes sicher besser schlagen wenn man seine finanziellen interessen spürbar vertritt. nur, der kleine mann wohnt halt auch im favoritner gemeindebau, und wenn ich bei mir in meidling an einer gewissen geschlossenen salafistischen moschee vorbeifahr, oder einen kumpel eben im inzwischen wirklich abgefuckten (und ich bin nicht sonderlich heikel) favoritner gemeindebau besuch wo öfter mal die wega bei den nachbarn vorbeischaut, versteh ich dass man sich eben nicht vertreten fühlt.

schizo

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Zitat aus einem Post von Hokum
es stimmt sicherlich dass man politisch bzw über die sozialpartner anders handeln könnte, aber das ist sehr wohl primär eine sache von angebot und nachfrage am arbeitsmarkt. gäbe es keine slowakischen pflegerinnen, käme man zweifesfrei nicht umhin höhere gehälter zu zahlen um die nachfrage nach pflegekräften zu befriedigen, bis der job auch für inländer attraktiv genug wird.

Nein, dass im Gesundheitsbereich jahrelang gespart wurde, während die Bevölkerung zunimmt und seblst in Coronazeiten der Rechnungshof die vielen freien Kapazitäten im Intensivbereich bemängelt (im September!) hat nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun, sondern lediglich mit fehlender Weitsichtigkeit und Profitstreben im Gesundheitsbereich. In keinem anderen Bereich ist es so offensichtlich, dass die Einsparungen auf Kosten des Großteils der Bevölkerung geschehen. Eine Überlastung des Gesundheitsbereichs und damit einhergehender Burnout der Pflegekräfte kann nicht förderlich für Patienten sein. Die Fluktuation im dem Bereich kommt auch nicht von irgendwo.

Zitat
PRW hat die riesenchance, gegenüber eines schaumschlagenden maturanten sich sachlich zu profilieren nicht nützen können. dass man sich hier (bzw in den einschlägigen, gebildeten spö wählerschichten) köstlich amüsiert über den dillo doskozil, gleichzeitig angst hat vor der türkisen absoluten, gleichtzeitig historisch schlechte nationalratsergebnisse einfährt, und in dieser massiven krise immer noch zu keiner allumfassenden selbstkritik fähig ist, lässt furchtbares für die zukunft ahnen.

man würde sich als partei des kleinen mannes sicher besser schlagen wenn man seine finanziellen interessen spürbar vertritt. nur, der kleine mann wohnt halt auch im favoritner gemeindebau, und wenn ich bei mir in meidling an einer gewissen geschlossenen salafistischen moschee vorbeifahr, oder einen kumpel eben im inzwischen wirklich abgefuckten (und ich bin nicht sonderlich heikel) favoritner gemeindebau besuch wo öfter mal die wega bei den nachbarn vorbeischaut, versteh ich dass man sich eben nicht vertreten fühlt.

Hier passt mein Bezug auf die SPÖ zu Gründungszeiten jedoch wieder. Die SPÖ ist durch eine inkludierende Politik stark geworden. Die Probleme die du beschreibst existieren nicht erst seit der Nachkriegszeit. Glaubst du, die Wohnungen der Böhmen in Favoriten vor 150 Jahren waren Prestigebauten, bzw. die Grätzl angesehene Gegenden?

Die SPÖ war damals in einer grundlegend anderen Position als in der Nachkriegszeit. Die Zeit war durch Wirtschaftskrisen geprägt und die SPÖ konnte hier punkten, indem sie aufgezeigt hat, dass sämtliche Lohnabhängige mit denselben Problemen zu kämpfen haben.
Die SPÖ und deren Strukturen sind nach dem 2. Weltkrieg jedoch zunehmend bürokratisiert. Sie hat schlagkräftig bewiesen, dass sie auch gegen Arbeitnehmerinteressen vorgehen kann und ist so zu einem beliebten Partner der ÖVP geworden. Während der Wirtschaftsbooms konnten mehr Zugeständnisse an Arbeitnehmer gemacht werden und die Sozialpartnerschaft hat floriert. In dieser degenerierten SPÖ sind auch nationalistische Positionen wieder verstärkt zum Vorschein gekommen (waren aber schon früher, z.B. bei der Zustimmung zu den Kriegskrediten 1914 präsent). Aufgrund der wirtschaftlichen Situation war die Position damals jedoch nicht so verheerend wie heute.
Der Wirtschaftsaufschwung ist lange vorbei und es werden vermehrt Menschen in die Armut gedrängt. Corona trägt hier seinen Teil dazu bei. Doch anstatt darauf hinzuweisen sitzen wir auch laut SPÖ alle im selben Boot. Das gilt für Manager, die großzügig auf iihre Boni verzichten, wie für Arbeitnehmer, die ihren Job verlieren und plötzlich überlegen müssen, wie sie über ihre Runden kommen. Oder Schlüsselarbeitskräfte, die ins Burnout getrieben werden. Die Versprechungen im Frühling haben sich in Händeklatschen aufgelöst. In einer solchen Situation proklamiert die SPÖ, dass die Regierung die Coronazahlen nicht handlen kann. Arbeitskämpfe bei Werkschließungen werden keine geführt. Nach einer Selbstanalyse wird ebenfalls vergeblich gesucht, selbst ein Stimmenverlust in absoluten Zahlen wird als Erdrutschsieg gesehen.

Diese Punkte sehe ich viel eher dafür verantwortlich, warum die SPÖ nicht den Zuspruch wie vor 50 (oder gar 100 Jahren, als Beschlüsse noch nicht in Hinterzimmern beschlossen wurden oder in Schubladen verschwinden, sondern noch ernsthaft in sämtlichen Parteigremien diskutiert wurden) hatte.

Hokum

Techmarine
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Offene Grenzen bringen immer Chancen und Probleme. Ein Drittel der MedUni Studenten wollen ins Ausland, und gleichzeitig fehlen hunderte Ärzte in Wiens Spitälern. Das hat schon mit dem Preis (Gehalt) und daher mit Angebot / Nachfrage zu tun, das nationale Angebot an Arbeitsplätzen wird durch heutzutage auch durch ein Internationales ergänzt, genauso wie das Angebot an Arbeitskräften. Und es ist eh auch ein Politikum wie du schreibst, wenn die Ressourcen nicht gestellt werden. Diese Punkte ergänzen sich und schließen sich nicht aus.

Genauso ist ein Arbeitskampf weniger Aussichtsreich wenn du keinen hohen Organisierungsgrad hast und man zB bei der Voest dann auf tschechische Leiharbeiter ausweichen kann, oder überhaupt mit Abwanderung der Werke drohen kann.

Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass es ohne Auslända früher in Favoriten schön und friedlich war. Soziale Probleme, Gewalt waren früher österreichisch. In den 90ern hat man sich dann (aus Erzählungen) noch mit den Türken auf der Straße geprügelt, inzwischen ist es Resignation. In der Familie mit ehemaliger AK Angestellter, Fernfahrer, und dem Kind OEBB Angestelltem wählt man nicht mehr rot.

enjoy

Addicted
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Zitat aus einem Post von schizo
Nein, dass im Gesundheitsbereich jahrelang gespart wurde, während die Bevölkerung zunimmt und seblst in Coronazeiten der Rechnungshof die vielen freien Kapazitäten im Intensivbereich bemängelt (im September!) hat nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun, sondern lediglich mit fehlender Weitsichtigkeit und Profitstreben im Gesundheitsbereich.

Hast du dazu eine Quelle oder Link, würde ich gerne lesen
https://www.rechnungshof.gv.at/rh/h..._Jahr_2020.html
hier hab ich keine Bericht dazu gefunden

ferdl_8086

Here to stay
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Habe auf die Schnelle nur das gefunden
https://www.sn.at/politik/innenpoli...uktion-85766977

Aber ich kann mich in den letzten Jahrzehnten auch nur an "Wir empfehlen Intensivbetten zu reduzieren" Aussagen des Rechnungshofes erinnern. Werde später mal weitergoogeln und meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen.

https://kontrast.at/intensivbetten-...ch-coronavirus/

In den Artikel sind relativ viele Zitate drin, die man wohl gut auf deren Echtheit überprüfen kann.

enjoy

Addicted
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Danke
in der Art, wie es in den Artikel beschrieben ist, habe ich es auch im Kopf,
dass im letzten Jahrzehnt immer wieder über die Reduktion der Intensivbetten gesprochen wurde, aber glücklicherweise nicht in dem Ausmaß umgesetzt wurde.

allerdings ist mir kein Bericht aus 2020 mit dieser Empfehlung bekannt,
bzw. laut dem Artikel ist hier offenbar ein Umdenken im Gang

deleted751877

Bloody Newbie
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(Dieser Beitrag wurde aufgrund Art. 17 DSGVO entfernt.)

Longbow

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Zitat aus einem Post von Diego
Wer das Interview versäumt hat:
Alles dabei: Impf-Apartheid, Impfgremiumsauflösung, GIS-Abmeldung, nicht intelligente Fragen, Sitzkreis mit den Identitären. :D
Für alle denen no ned schlecht war...

Weinzo

Become like water
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ich fand, der Moderator hat sich super geschlagen, auch wenn das Interview in Summe unglaublich lächerlich war...
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