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Polizeigewalt

Hansmaulwurf 18.08.2014 - 15:24 143977 1249 Thread rating
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Dune

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Morgen gibt es eine Demo gegen Polizeigewalt in Wien. Das kann zum Gradmesser werden wie kompetent die Polizei und vor allem das EE im Umgang mit Demonstration ist. Es geht bei solchen Eskalationen auch immer darum zu demonstrieren wer die Hosen an hat. Provokationen wird es dort sicher mehr geben als bei den Klimademos oder den Vengaboys.

Schauen wir mal ob die Serie von Einzelfällen, eine Aneinanderreihung von Einzelfällen bleibt.

HUJILU

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Also wenn morgen wieder etwas passieren sollte, dann ist die EE noch dümmer als gedacht. Bin mir ziemlich sicher, dass das morgen ganz ruhig ablaufen wird.

davebastard

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btw. ich bin der meinung dass demos allgemein von seiten der demoteilnehmer viel harmloser und gesitteter ablaufen als noch vor ein paar jahren (stichwort opernball demos) und den "schwarzen block" hab ich auch schon ewig ned gesehn...

Hornet331

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Zitat aus einem Post von davebastard
und den "schwarzen block" hab ich auch schon ewig ned gesehn...

letztens 15 Dez. 2018... beim der "geburtstags demo" der regierung am heldenplatz.

schizo

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Zitat aus einem Post von HaBa
Sehkraft? :confused:


Ich glaub die sind schon kompetent, aber nicht für dieses Szenario, wobei ich ehrlichgesagt das Szenario nicht einschätzen kann, ich war nicht dort, und ich kenne bislang nur die Videoschnippsel über die wir hier diskutiert haben.

Hmm, ja, womöglich sind solche Einsätze politisch gewollt. Vielleicht als Antwort auf Leute die Straßen blockieren?

Das mit Demonstrationen verfolge ich schon lange, mMn nehmen die Übergriffe und die Gewalt ab, ich hab da von diversen Aubesetzungen noch ganz andere Bilder vor Augen.

Ob dafür der Polizei Lob gebührt oder eher den allgegenwärtigen Cams wage ich aber nicht zu entscheiden.

Die Demonstranten sind möglicherweise aber auch besser "ausgebildet" derzeit...

Ad Sehkraft.

Die Klimademos, wo relativ viele SchülerInnen vor Ort sind sind vom Gewaltpotential her ziemlich zu vernachlässigen. Das haben auch die Demos in den letzten Monaten gezeigt, das war nichts überraschendes. Dass hier von Seiten der Polizei derart eskaliert wurde ist dermaßen unangebracht, der Zustand kann auf keine Fehleinschätzung zurückgehen. Ja, insofern ist eine Prügeltruppe wie die EE für derartige Demonstrationen nicht kompetent, wenn sofort Prügel ausgepackt werden.
Mag sein, dass Sitzblockaden hier ein Dorn im Auge sind, dass rechtfertigt das an den Tag gelegte Verhalten aber kein bißchen. Eventuell schlagen Publikationen von Rechtsaußen in die selbe Kerbe, für diese gilt jedoch das Gleiche.

Ich teile deine Einschätzung, dass die Aubesetzungen von Seiten der Demonstranten militanter abgelaufen sind. Das ändert jedoch nichts daran, dass von Seiten der Polizei nicht dennoch eskaliert wird. Die Zeiten, in denen von Seiten der Polizei eine deeskalierende Strategie gefahren wird ist seit ~10 Jahren wieder vorbei. Und auch hier gilt: Das ist kein österreichisches Phänomen, das ist in .eu zu beobachten.

Und so wie es bei bisherigen Demos gegen Polizeigewalt der Fall war wird es auch morgen absolut ohne Zwischenfälle ablaufen, damit das Thema ja wieder in der Versenkung verschwindet (und die Vorfälle auf der letzten Demo unter den Tisch gekehrt werden können).

edit: Und zum schwarzen Block/der Demo am 14.12.2018: Wenn selbst die Heute von einer friedlichen Demo schreibt sollte wohl kein Zweifel daran bestehen. Wenn es auch nur den kleinsten Anlass gegeben hätte wäre dies wohl auf deren Titelseite gelandet.
Bearbeitet von schizo am 05.06.2019, 16:47

ChrisViper

Big d00d
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Hier mal paar Eindrücke von jemanden der das beruflich alles schon durchgemacht hat was da in den Videos zu sehen war und selbst mal EE Mitglied war:

Es gibt zwei Kategorien von Demos
1. Ruhige Demo ohne jeglicher Arbeit für die Indianer vor Ort
2. Chaos

Die Polizei setzt mittlerweile sehr stark auf Kommunkation und Eskalation im Großen Stil soll vermieden werden, da einfach unnötig. Solange die Demonstranten keine Probleme machen gibt es immer Dialog, ohne Ausnahme.

Da kommen wir zu den sogenannten "Berufsdemonstranten".

Ja diese kommen wirklich zu 90% aus Deutschland, England, Italien. Die wissen völlig exakt wie sie sich verhalten müssen um die Polizei schlecht hin zu stellen, sind gut vorbereitet, haben oftmals keine Ausweise, kennen Polizeitaktiken und haben zu 80-100% keine Kooperationsbereitschaft.

Diese findet man bei praktisch allen politisch motivierten Demos, sogar Schülerdemos, leben aber von der Motivation der Masse. Sie sind alleine unbedeutend, in Massen aber auch durchaus mit einem gewissen Gefahrenpotential verbunden, bei manchen Demos sogar mit massiver Gewaltbereitschaft (Burschenschafter, Hausbesetzungen). Hier reden wir teilweise von diversen Waffen (Steinschleudern mit Stahlkugeln, selbstgebastelte Pyrotechnik, diverse Fallen die zu schwersten Verletzungen führen wie bei der berühmten Hausbesetzung mit den 1000 Polizisten, welche jedoch niemals vor Ort waren...).

Prinzipiell wird von diesen Demonstranten IMMER die Opferkarte ausgespielt, man ist vorbereitet mit Kameras, rechtsanwaltlichen Journaldiensten, verteilt Zettel wie man sich bei einer Festnahme verhalten soll, etc. Bei den Hausbesetzungen ging das bis zum einreiben mit den eigenen Fäkalien, etc.

Dass es diese gibt ist wohl jedem klar. Je nach gewaltbereitschaft der Demo können Sie nur Sitzblockaden machen oder wirklich hochgradig gewaltbereit sein.
Der klassische österreichische Demonstrant ist da sehr sehr selten anzutreffen, wenn dann eher weil er dazu motiviert wurde von den ausländischen Rädelsführern.



Absolute No-Gos bei Demos sind unangemeldete Demos, welche die die vereinbarte Route verlassen, Pyrotechnik und Waffen, gewaltbereite Vermummung (ned der Schal im Winter, sondern Sturmhauben durch mehrere Personen), Gewalt natürlich oder was gegen das Verbotsgesetz ist.
Sowas führt zum Stopp oder zur Auflösung der Demo, bzw. zu Festnahmen.

In den gegebenen Fällen habe ich von den Demos selbst wenig mitbekommen in den Nachrichten, da mich das ehrlich gesagt nicht wirklich interessiert, jedoch interessieren mich sehr die Videos mit den Polizisten.

Prinzipiell zu Festnahmen bei Demos:

Festnahmen werden selten leichtfertig ausgesprochen, große Aktionen, wie die Identitätsfeststellungen oder Festnahmen von ich sag mal mehr als 20 Leuten sind, sofern möglich, wohl überlegt, es sei denn es ist wirklich sofort zwingend notwendig.

Den meisten Menschen ist nicht bewusst, was es heißt als Polizist in so einer Situation zu sein und was es heißt jemanden fest zu nehmen.
Ich kann euch garantieren, dass es kein einziger in diesem Forum schafft, mich alleine festzunehmen, es sei denn er setzt massive Gewalt ein oder ist ein wirklich guter Kampfsportler.

Auch wenn das viele nicht glauben, aber als Polizist, hält man sich solang wie möglich, so strikt wie möglich an die vom Menschenrechtsbeirat (!) genehmigten Einsatztechniken.

Da kann ich gleich sagen, dass diese aber im Ernstfall nur dann funktionieren, wenn die Beamten wirklich gut trainiert sind und das ist eigentlich nur bei Wega und Cobra der Fall. Alle anderen variieren zwischen "hab ich mal gehört" und "kann ich perfekt weil es mich interessiert".

Somit sind wir bei erwähnten Punkt zwei oben angelangt - Chaos.

Eine Festnahme in einem Demoumfeld ist oft chaotisch. Das ist abhängig von der Mann/Fraustärke vor Ort, dem Gegebenheiten der Umgebung, Trainingsstand, Ausrüstung etc.

Für jede festgenommene Person, benötigt man im Idealfall (!) zwei Personen.
Die Einsatztaktik von Video Nr. 2, "also dem Kopf unterm Auto" video, ist auf den ersten Blick wirklich wirklich gut (zwei Beamte, gleichmäßig runter, gute Kontrolle) - die Umgebung aber so ziemlich das schlechteste was möglich war.

Wenn sich jemand wehrt, wirklich aggressiv wehrt, ist man selbst mit Schlagschutz, etc. zu zweit oft verloren. Auf einen wehrhaften Menschen, durchschnittlichen Alters und Statur, kommen dann mindestens vier Personen. Wenn der dann auch noch die Arme und Hände am Boden völlig verkrampft, dann ist es ohne Finger verbiegen, Schläge auf die Hände, etc., bei einem durchschnittlichen Trainingsstand, nahezu unmöglich den verletzungsfrei mit den Handschellen zu schließen.

Somit sind wir bei den Schlägen.
Ich habe mir das Video jetzt nicht nochmal angesehen, aber Schläge auf Arme und Hände sind einfach notwendig, je nach Ausführung eventuell auch auf Muskelgruppen die das Anlegen der Handfesseln verhindern (klassich dem Prinzip von einem "Eisenbahner" auf den Oberschenkel) Schläge auf Kopf oder dergleichen habe ich noch nie erlebt, würde ich bei keinem Polizisten akzeptieren, es sei denn es ist eine Notwehrsituation. Bei einem fixierten am Boden reden wir da von einem echten Strafrechtsdelikt.

Bei Festnahme zwei, dem Auto, kann ich mit Sicherheit sagen, dass das nur im Chaos entstanden ist. Wenn man jemanden zu Boden bringt, dann hat man keine große Wahl. Manchmal landen Leute sogar in Scherben oder auf Schotter. Das will keiner, auch wenn sie es manchmal verdienen, denn spätestens in der Festnahmemeldung steht ja der eigene Name drin und man bleibt dann über als Polizist.

Dass das Auto dann auch noch los fährt hätten die zwei Beamten unmöglich wissen können, das sollte auch dem linksten linken Polizeihasser bewusst sein. Wegen einer Demo hat noch kein Polizist einen Mord begangen.

Die Fahrer haben eine Sonderfunktion in der Truppe und werden gesondert angesprochen per Funk oder vom Kommandanten, spätestens bei der Festnahme geht das also im Funkchaos also unter wenn die Beamten mit einem herum rangeln. Das sollte man verstehen und das hat auch absolut nichts mit Trainingsfehler zutun. Sie hätten aber nachdem er am Boden war, den Festgenommenen sofort aus der gefährlichen Position wegziehen sollen. Wenn man jedoch nicht erwartet, dass das Auto los fährt, dann hätten sie da auch locker erst zehn, zwanzig oder dreißig Sekunden später machen können. Festgenommen werden ist kein zuckerschlecken und dann kann man auch mal mit dem Kopf kurz unter einem Auto oder in einem Hundehaufen liegen. Es steht ja jeden frei sich bei einer Demo nicht aggressiv zu verhalten oder zumindest bei der Festnahme "mitzuwirken" so blöd das auch klingt. Genau genommen ist es ja auch nur ein bürokratischer Vorgang und paar Stunden später gehen die meisten ohnehin nachhause.


Gesamt gesehen kann ich also sagen, als jemand der das wirklich kennt, dass es das sogenannte Käselochprinzip ist. Wenn ich eine Käsescheibe mit einem Loch habe, dann ist das egal, wenn ich aber zwanzig nebeneinander lege, dann hab ich ein großes Loch und wenn ich da rein beisse, dann beiß ich auf Luft.

Was könnte man tun, damit, wenn man jetzt ausgeht, dass es ein Fehlverhalten der Polizei ist, dieses nicht mehr passiert?

1. Mehr training und realistischeres Training. Wir haben eine sehr gute Polizei in Österreich, glaubt mir das, ich war erst im Ausland mit 30 Beamten aus ganz Europa, ihr würdet nicht glauben was für einen Trainingsstand die haben. Wir waren dort nicht nur vorne mit dabei, sondern quasi eine andere Liga, aber besser geht immer.

2. Mehr Personal.
Ist ein großes Problem, da man im Vorfeld oft nicht abschätzen kann wie eine Demo tatsächlich wird. In der Regel passt das kommandierte Personal, manchmal nicht. Dann wirds eng. Taktisch kann es immer wieder zu Stellen geben wo zu wenig Beamte sind, das ist einfach Natur der Sache.

3. Mehr Anreize erfahrene Beamte in solchen Situationen zu haben. Es gibt im Moment sehr viel junge Polizistinnen und Polizisten. Darunter leidet zwar nicht die Qualität per se da diese einen top Trainingsstand haben, aber oftmals die Einschätzung mancher Situationen.



Ich kann als jemand der weiß wie scheisse sowas für beide Seiten sein kann nur sagen, dass Polizisten, egal ob ihr sie mögt oder nicht, egal ob es darunter Proleten, Idioten, etc gibt, egal ob ihr gestern einen Strafzettel bekommen habt, einfach Menschen sind.

Menschen sind in ihrer Wahrnehmung schnell eingeschränkt, Menschen machen Fehler und ja manche Menschen sind auch fehl am Platz.
Hier kann ich aber noch sagen, dass es keine einzige Berufsgruppe auf dieser Welt gibt oder jemals gegeben hat, wo dies nicht zutrifft. Schaut doch mal in eure Firmen, dieses Sammelsurium an Menschen gibt es auch bei der Polizei.

Wenn man eine höchst professionelle Polizeieinheit haben will, dann müsste man das vierfache Gehalt zahlen, die Ausbildung auf fünf Jahre ausdehen und soviele Leute bei der Aufnahme ausmisten, dass man nicht mal annähernd 30.000 Beamte für ganz Österreich finden könnte.


Viper out
Bearbeitet von ChrisViper am 05.06.2019, 21:37

ChrisViper

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Rechtschreibfehler dürfen behalten werden, war etwas abgelenkt und bin jetzt zu faul alles zu korrigieren.

hynk

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Danke für den wertvollen Beitrag!

Warum kann das keiner der offiziellen Sprecher in der Qualität sagen...

ChrisViper

Big d00d
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Gerne, aber wer mal etwas mit Medien zutun hatte, der weiß, dass ein 60min Interview auf drei Sätze reduziert wird. Unsere Sprecher sind heutzutage wirklich gut (früher war das schrecklich, noch vor ca. zehn Jahren). Sie können aber auch nur bedingt Einfluss nehmen auf die verbreiteten Infos.

Hornet331

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Zitat aus einem Post von ChrisViper
Wenn sich jemand wehrt, wirklich aggressiv wehrt, ist man selbst mit Schlagschutz, etc. zu zweit oft verloren. Auf einen wehrhaften Menschen, durchschnittlichen Alters und Statur, kommen dann mindestens vier Personen. Wenn der dann auch noch die Arme und Hände am Boden völlig verkrampft, dann ist es ohne Finger verbiegen, Schläge auf die Hände, etc., bei einem durchschnittlichen Trainingsstand, nahezu unmöglich den verletzungsfrei mit den Handschellen zu schließen.

Somit sind wir bei den Schlägen.
Ich habe mir das Video jetzt nicht nochmal angesehen, aber Schläge auf Arme und Hände sind einfach notwendig, je nach Ausführung eventuell auch auf Muskelgruppen die das Anlegen der Handfesseln verhindern (klassich dem Prinzip von einem "Eisenbahner" auf den Oberschenkel) Schläge auf Kopf oder dergleichen habe ich noch nie erlebt, würde ich bei keinem Polizisten akzeptieren, es sei denn es ist eine Notwehrsituation. Bei einem fixierten am Boden reden wir da von einem echten Strafrechtsdelikt.

Das ist leider das, was viele Menschen nicht verstehen, weil sie nie in slochen Situationen sind. Wenn bei uns im 1er in der Absonderung einer einen Auzucker bekommmt, kommst ohne EG mit 6 Mann nicht weg. Zum Glück hat sich auch hier viel getan und nur die Androhung vom Tasereinsatz bringt viele schnell zur Vernuft.
Wenn die Leute sehen würde wie die EG bei uns ausgerüstet ist, wenn ein Zugriff in einem Haftraum (im speziellen in 10 Man HR) erfolgt würde viele hier gleich wohl die ärgsten Kommentare loslassen.

HUJILU

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Danke für deine Schilderung ChrisViper.
Es ist immer interessant diverse Standpunkte zu lesen.

Dass Festnahmen kein Zuckerschlecken sind oder gar sein sollen ist denke ich jedem klar.

Dass es aber im Zuge von Demos bzw "Hochrisikospielen" immer wieder auch zu eskalierender statt deeskalierender Aktionen seitens der EE ("normale" Polizisten sind hier ja in der Minderheit) kommt ist aber für Menschen die solchen Ereignissen öfters beiwohnen keine Seltenheit. Das ist sicher einigen deiner Gründe geschuldet aber darf mMn keine Ausrede (nicht, dass ich deinen Betrag so lesen würde) für falsches Verhalten sein.

Die "Polizei" ist eine Institution vor der man Respekt haben sollte allein schon aus dem Grund da sie das Gesetz vertritt, und in dieser Funktion ist es aber absolut nachvollziehbar dass jegliche Aktion kritischer beäugt wird als die einer normalen Person, denn im Endeffekt sitzen sie auch am "langen Ast". Umso wichtiger, dass dort die richtigen Leute angestellt werden.

Wenn ich einen Menschen in der Buchhaltung sitzen habe der schnell überreagiert oder Vorurteile gegenüber andersdenkenden hat wird es vermutlich zwischenmenschliche Probleme untereinander geben, habe ich solch eine Person im öffentlichen Dienst mit Machtbefugnis angestellt ist es ein größeres Problem, denn er kann diese Macht ausnutzen.

edit: Ich denke den meisten hier ist klar, dass der Großteil der Polizei keine "Arschlöcher" sind sondern ihren Dienst erledigen. Man sollte aber mMn offensiver gegen etwaige schwarze Schafe vorgehen.
Bearbeitet von HUJILU am 05.06.2019, 22:14

schizo

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Zitat aus einem Post von Hornet331
Wenn die Leute sehen würde wie die EG bei uns ausgerüstet ist, wenn ein Zugriff in einem Haftraum (im speziellen in 10 Man HR) erfolgt würde viele hier gleich wohl die ärgsten Kommentare loslassen.

Und welche parallelen bestehen zwischen einem HR und einer Klimademo? Da gabs in den letzten Jahren genug Demos, die ein höheres Gewaltpotential hatten. Komischerweise hat es dort keine derartigen Nachrichten gegeben. Bei einer Klimademo (bei der gewaltbereitere Demonstranten wie von CV beschrieben einen sehr eingeschränkten Handlungsrahmen haben) kommt es plötzlich zu vier Vorfällen mit Aufklärungsbedarf?

Und dann gibts Verwunderung, wenn Menschen Angst vor gewaltbereiten Polizisten haben?

Hornet331

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Zitat aus einem Post von schizo
Und welche parallelen bestehen zwischen einem HR und einer Klimademo? Da gabs in den letzten Jahren genug Demos, die ein höheres Gewaltpotential hatten. Komischerweise hat es dort keine derartigen Nachrichten gegeben. Bei einer Klimademo (bei der gewaltbereitere Demonstranten wie von CV beschrieben einen sehr eingeschränkten Handlungsrahmen haben) kommt es plötzlich zu vier Vorfällen mit Aufklärungsbedarf?

Und dann gibts Verwunderung, wenn Menschen Angst vor gewaltbereiten Polizisten haben?

Weil die Einsatztechniken annährend die selben sind, die wurden u.a. eben von der Cobra adaptiert.
Weils weniger agitatoren und weniger smartphones und kaum/kein twitter gegeben hat, und wenst glaubst das es früher "ruhiger" zugegangen ist, empfehele ich die history der Opernballdemos zu studieren.
Auf Falter und co gibts ein Sammelsurium von "dokumentierter Polizeigewalt" der letzten 20 jahre.

Der Unterschied, die Massenmedien sind kaum aufgesprungen, im Gegensatz zu jetzt.
Bearbeitet von Hornet331 am 05.06.2019, 23:33

sk/\r

i never asked for this
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Zitat aus einem Post von Dune-
Wenn wer daherkommt und meint man solle nicht gegen demokratisch bedingte Umstände demonstrieren, hat er weder Demokratie noch Politik verstanden. Eine Demonstration ist ein Recht die Meinung kundzutun. Was ist das für ein rechtsverständnis? Man darf nichts gegen den Staat äußern, weil demokratisch legitimiert?!

So kannst ja auch sagen der Klimawandel ist demokratisch legitimiert. Also müssts ihr Zuhause bleiben und euch alleine drüber ärgern. Leiwand?

Ich bin einmal mehr für einen Wahlführerschein, bevor man sein Kreuzerl setzen darf.

hab ihn auf der ignore (tolles feature!), aber die russische frau dürfte gut "gearbeitet" haben. :D

da happerts imo nicht nur am demokratie Verständnis sondern so ziemlich an jedem Grundverständnis menschlichen zusammenlebens.

und zum thema: ein witz irgendwas da legitimieren zu wollen. habe zwei polizisten im haus (schwieges, schwägerin) und die sagen auch das so ein vorgehen und verhalten absolut witzlos sind. :o

schizo

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Zitat aus einem Post von Hornet331
Weil die Einsatztechniken annährend die selben sind, die wurden u.a. eben von der Cobra adaptiert.

Und warum bedarf es bei verurteilten schwerkriminellen im HR mit 10 insassen und den Wärtern in der Unterzahl dieselben Einsatztechniken wie bei einem Demonstranten, welcher lediglich zivilen Ungehorsam an den Tag legt, von der Demonstratiob separiert wird und eh schon 6 Polizisten auf ihm Knien?

Mit "In den letzten Jahren" waren die letzten 2, 3 Jahre gemeint. Ich wüsste jetzt nicht, welche Relevanz frühe Opernballdemos für die Einschätzung der Situation einer Klimademo fast 30 Jahre später mit einem Grundsätzlich anderen Publikum haben.

Möglicherweise sind die Massenmedien auch aufgesprungen, weil es hdank unzähligen Handycams nicht so einfach wie vor 20-30 Jahren Polizeigewalt unter den Tisch gekehrt werden kann und eben die Schläge auf Demonstranten oder der Kopf unter dem Polizeiauto dokumentiert wurden.
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