Ich befürchte leider, dass Trump aus der Sache gestärkt hervorgehen wird.
Es ist genau umgekehrt: Ohne Impeachment wäre die Demokratische Basis, die mit großer Mehrheit dafür ist, demotiviert bei den nächsten Wahlen aufgetreten. Trumps Basis bleibt für ihn bestenfalls gleich, die letzten Swing-Voter die er noch hatte gehen ihm verloren.
Dem einen "Demokrat", den sich das DCCC selbst zuzuschreiben hat, der jetzt zu den Republikanern gewechselt ist, blieb gar nichts Anderes übrig weil ihm die Wählerbasis komplett weggebrochen ist als er gegen die Aufnahme vom Impeachmentverfahren gestimmt hat.
Das interessiert nur seine Basis, da ändert sich nichts.
Erstens ist er seit Wochen/Monaten in der Defensive und kontrolliert weit weniger das Mediengeschehen. In der Folge sind die Demokratischen Kandidaten durch das Impeachmentverfahren weniger mit Trump als mit ihren Themen beschäftigt, und kommen damit auch besser durch.
Snoop
Here to stay
Registered: Jun 2002
Location: Gablitz
Posts: 1075
Der US-Senat hat eine Amtsenthebung von Präsident Donald Trump in der Ukraine-Affäre abgeschmettert. In der von Trumps Republikanern dominierten Kongresskammer kam am Mittwoch die nötige Zweidrittelmehrheit für eine Verurteilung nicht zustande. Trump bezeichnete den Freispruch als „Sieg“ des Landes über den „Impeachment-Scherz“.
War eh abzusehen, leider. Trotzdem bleibt er jetzt ein "angepatzter" POTUS. Mal schaun, ob er das auch wieder irgendwie schafft, zu seinem Vorteil zu nutzen...
othan
Layer 8 Problem
Registered: Nov 2001
Location: Switzerland
Posts: 4206
Die große Frage wird sein wie er seine Wähler mobilisieren kann. Vielleicht hats ihn ja da doch bei großen Teilen auch entzaubert und sie bleiben enttäuscht daheim?
Zuhausegebliebene blaue Wähler wirds diesmal hoffentlich weniger geben. Da haben sich bestimmt viele zu sicher gefühlt und Clinton nicht ansprechend genug gefunden nach Obama. „Trump verhindern“ wird da jetzt das vorherrschende Motiv werden und der Kandidat wohl ein bisschen nebensächlicher könnte ich mir denken.
das kommt halt drauf an wer tatsächlich der kandidat der demokraten wird ... so traurig ich es finde das zu tippen aber mit einem homosexuellen mayor pete werden einige der konservativen / gottesfürchtigen demokraten eventl. lieber einen lügenden geschiedenen misthaufen wie dem trump wählen als einen "homo" ... gab eh schon videos wo nach der stimmabgabe in iowa wegen der sexuellen orientierung eine dame ihre entscheidung rückgängig machen wollte ... "so einen will ich nicht im weißen haus" ...
warren ist zu weil links ... bernie denke ich auch ... biden ist schwächer als von vielen angenommen ... und den rest der illustren kandidatentruppe frisst trump zum frühstück ohne auch nur einen tweet über sie zu verlieren ...
t3mp
I Love Gasoline
Registered: Mar 2003
Location: upstairs
Posts: 6254
Bernie Sanders hat gerade 25 Mio. Dollar von 600.000 Spendern allein im Jänner erhalten, mehr als alle anderen im 4. Quartal 2019 bekommen haben. Macht euch keine Sorgen über seine breite Akzeptanz quer durch alle Wählerschichten. Seine große Stärke ist gerade die Mobilisierung von Menschen die sonst nie wählen gehen, und da gibt es eine Überschneidung auch mit einem Teil der Trump-Wähler.
Ahja... Republikanerin bis Anfang 00er Jahre, hat für Nixon und Reagan gestimmt, genauso wie für Trumps Anhebung des Militärbudgets... na, *zu* links ist die wirklich nicht. Abwärts gehts mit ihren Stimmen auch erst seit sie Abstand von einer klaren Healthcare Strategie genommen hat.
Pete Buttigeg hat ziemlich alles in Iowa hineingebuttert was er hatte, und ist wohl zweite Wahl von vielen Biden Wählern - aber ab South Carolina schaut es schlecht für ihn aus. Da verfolgt ihn eine relativ grausliche Geschichte aus seiner Heimatstadt.
„Trump verhindern“ wird da jetzt das vorherrschende Motiv werden
Dass das eben nicht genügt sehen wir gerade schön bei Biden. Das ist so ziemlich sein einziges Argument gewesen neben Obama in jedem zweiten Satz zu erwähnen - gebracht hat es ihm nichts, aus einem +30% Vorsprung auf den Zweitplatzierten in seiner 'Firewall' South Carolina ist ein statistical tie mit Bernie Sanders geworden, und nach den katastrophalen Ergebnissen in Iowa und demnächst in New Hampshire wird es noch weiter nach unten gehen.
Aus meiner Sicht können sich die Demokraten nur selbst schlagen, falls sie sich auf Bloomberg als ihren Rettungsanker stürzen, und das ist ihnen durchaus zuzutrauen.
Schau, Trump wird sowieso jeden einen Sozialisten/Kommunisten und tausend andere Dinge nennen, egal welcher Kandidat jetzt wirklich gewinnt. Der größte Fehler wäre dem zuvor zu kommen und als Demokrat irgendwo halb rechts von der Mitte zu laufen. Das funktioniert einfach nicht, und das hat man bei Clinton gesehen. Es genügt in den USA nicht mehr nur als das freundlichere Gesicht des Neoliberalismus aufzutreten, bloß halt ohne Rassismus.
Das Problem ist halt das sich die demokratischen Kandidaten jetzt alle noch ordentlich zerlegen, war ja auch einer der Gründe wieso Trump 2016 Präsident werden konnte ...
Mich würde es nicht wundern wenn er nochmal eine Amtszeit bekommt und auch wenn es nur wegen Nichtwählern ist die eigentlich einen der Demokraten haben wollten aber ein anderer ist Kandidat geworden ...