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Russische Invasion

Cobase 28.02.2014 - 21:11 1193881 8254 Thread rating
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nfin1te

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Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Gibt es schon Einschätzungen wie lange eine Reparatur dauern würde? Die internationale Gemeinschaft sollte hierzu unbedingt einen Plan ausarbeiten und Russland unter Druck setzen. Hier gehts auch um die Nahrungsversorgung vieler anderer Länder und langfristig muss der Damm ja unbedingt wiederhergestellt werden.

Ich hätte bisher nichts dazu gelesen, ich denk es wird auch schwer sein einen zeitlichen Rahmen abzustecken, wenn man noch nichtmal weiß, wann der Krieg enden wird.
Und einfach wirds auch nicht, es wurden bekanntlich ja auch Minenfelder weggeschwemmt und sind jetzt random in der Gegend verteilt. Da kann leider noch vieles passieren.

Zitat aus einem Post von WONDERMIKE
Auch der Schutz des Atomkraftwerks muss angesichts solcher Taten gefestigt werden. Ist dort eigentlich auch Luftabwehr installiert? Ich vermute mal eher nicht oder?

Wüsste tbh nicht wofür, das Kraftwerk ist ein Druckmittel der Russen, die wissen, dass die Ukraine es nicht angreifen wird, wozu auch, da würden sie sich massiv ins eigene Knie schießen.
Selbst Partisanenangriffe halte ich für unwahrscheinlich, again, was wäre Sinn und Zweck der Attacke?
Und sollte es false flag Aktionen geben, dann wird eine eventuell vorhandene AD sowieso nicht aktiv werden.

Ich seh eigentlich nur 2 Szenarien, wie Enerhodar befreit werden kann:
1.) Die Russen ziehen freiwillig ab und sehen ein, dass eine Sprengung vor Abzug sie auch erwischen würde, also sowohl die lokalen Truppen, als auch evtl. Russland - man kann sich ja die Windrichtung zum Abzugzeitpunkt nicht aussuchen - und es passiert nichts.
Da wird aber noch einiges passieren müssen, bis sie das in Erwägung ziehen (massiv erfolgreiche Gegenoffensive, Bürgerkrieg in RU, solche Sachen)
2.) Es gibt einen Sondereinsatz UKR SpecOps bei Nacht, extremes Risiko, Erfolg muss garantiert sein - halt ich für unwahrscheinlich.

Das Problem hört ja da auch nicht auf. Die Ukrainer müssten z.B. gleich mit ihrem Personal auf der Matte stehen, weil aktuell wird es von russischem Personal gesteuert, und wer weiß, was die dort noch für Eier gelegt haben.

edit: und einen russischen Luftangriff auf Enerhodar halte ich ebenso für keine Option, weil sobald Bomber in Russland starten, heulen in Kyiv schon die Luftsirenen - sprich, die wsl. hunderten Radare sehen alles über hunderte Kilometer - es wäre also ein Ding der Unmöglichkeit einen Luftangriff auf Enerhodar auf die Ukraine zu schieben. Und tbh, sollte das wirklich passieren, dann Gnade uns Gott, weil dann kann ich mir auch vorstellen, dass die NATO eingreifen würde, aka hello WW3.
Bearbeitet von nfin1te am 07.06.2023, 11:22

Jedimaster

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Zitat aus einem Post von dope
mich wundert dass das international noch nicht für mehr empörung gesorgt hat. selenskyj hat es nicht umsonst um einen“natur-massenvernichtungswaffe“ genannt.

Ich denke mal vielen ist der Umfang - sprich die betroffene Fläche - einfach kein Begriff. Ging mir genauso bis es jemand gepostet hat. Dagegen warn unsere 'Jahrhunderthochwasser' die letzten 100 Jahre a lärcherl...

dope

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https://youtu.be/JT66eULSkSQ

wie immer sehr interessant.

nfin1te

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Russen verlassen die Krim

Ich mein.... es klingt nicht so unplausibel, dass die Dammsprengung ein russisches Hoppala epischen Ausmaßes ist, weil effektiv ist die Krim für Putin auch bis zu einem Dammneubau unbrauchbar geworden....
Kein Trinkwasser, kein Wasser für Agrikultur. Was wollen die Russen dann noch dort, ausser vllt. Sevastopol? War das der Startschuss für den Abzug Russlands von der Krim?

Somit :confused:

Herzzerreissendes Video von einer Familie im Überschwemmungsgebiet auf einem Dach, Problem an der Sache, dieses Haus ist in russischem Kontrollgebiet und somit kann keiner helfen kommen. Absichtlich nicht eingebettet. :(
https://twitter.com/officejjsmart/s...362713910521857

Dune

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Warum ist die Krim unbrauchbar geworden? Natürlich ist es mühsamer die Versorgung am Seeweg, per Luft oder per Schiene zu machen, aber andere Inseln schaffen das auch.

Ich kann die strategischen Auswirkungen der Situation gerade überhaupt nicht mehr greifen. Ich weiß auch nicht, was das für die russischen Befestigungen und Minen nordöstlich um die Krim bedeutet... Sind die jetzt gefährlicher und unberechenbarer für die Ukraine? Oder haben sich die eher erledigt?

Die neue Situation scheint für beide Nachteile und Vorteile zu haben, wobei ich die Nachteile auf beiden Seiten überwiegend sehe. Also wer davon im Endeffekt wirklich profitieren soll? Ich seh's nicht.
Bearbeitet von Dune am 07.06.2023, 12:40

Jedimaster

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Für die Landwirtschaft würdest sicher nicht genug Wasser per Land oder Schiffsweg heranschaffen können. Das Thema dürfte sich dort wesentlich reduziert haben.

Obs genug Grundwasser für die Bevölkerung zum überleben gibt kann ich nicht sagen, kenne die Gegebenheiten nicht. Ich vermute mal echte Industrie wirds dort auch nicht geben - bzw. viele Industriezweige können ohne Wasser (Als Kühlmittel oder auch als Rohstoff) gar nicht produzieren.

ferdl_8086

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Zitat aus einem Post von nfin1te
Kein Trinkwasser, kein Wasser für Agrikultur. Was wollen die Russen dann noch dort, ausser vllt. Sevastopol? War das der Startschuss für den Abzug Russlands von der Krim?

Du darfst aber nicht vergessen, dass die Krim von 2014 bis 2022 auch kein Wasser über den Kanal hatte. Die Landwirtschaft klappt da komplett zusammen.
Mit dem Dammbruch stehen jetzt auch signifikante Teile der ukr. Landwirtschaft in kurzer Zeit ohne Wasser da. Und das für viele Jahre. Die Konsequenzen aus diesem Dammbruch sind wirklich enorm.

Dune

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Zitat aus einem Post von Jedimaster
Für die Landwirtschaft würdest sicher nicht genug Wasser per Land oder Schiffsweg heranschaffen können. Das Thema dürfte sich dort wesentlich reduziert haben.

Bestimmt, aber die Krim hat aber strategisch für Russland eine ganz andere Bedeutung als Hafen an Bosporus/Mittelmeer<>Afrika. Und dazu noch einer der wenigen ganzjährig eisfreien.

Die Landwirtschaft kann man sicher kompensieren, aus russischer Perspektive. Versorgungsengpässe und Preissprünge wird es sicher geben, aber das dürfte ihnen wohl recht wuascht sein.

ferdl_8086

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Zitat aus einem Post von Dune
Bestimmt, aber die Krim hat aber strategisch für Russland eine ganz andere Bedeutung als Hafen an Bosporus/Mittelmeer<>Afrika. Und dazu noch einer der wenigen ganzjährig eisfreien.

Russland hatte schon immer Schwarzmeerhäfen, dafür hat die Annexion der Krim nicht gebraucht.

Der Dammbruch bringt für die Ukraine überwältigende Nachteile, sowohl kurzfristig und erst recht langfristig.

Dune

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Zitat aus einem Post von ferdl_8086
Russland hatte schon immer Schwarzmeerhäfen, dafür hat die Annexion der Krim nicht gebraucht.

Es gibt nachweislich gute Gründe warum Russland die Militärbasis auf der Krim wollte, die Alternativen im Schwarzmeer dürften nur bedingt geeignet sein:
https://www.sueddeutsche.de/politik...ist-1.1900897-2

ferdl_8086

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Zitat aus einem Post von Dune
Es gibt nachweislich gute Gründe warum Russland die Militärbasis auf der Krim wollte, die Alternativen im Schwarzmeer dürften nur bedingt geeignet sein:
https://www.sueddeutsche.de/politik...ist-1.1900897-2

Es gibt exakt einen nachweislich handfesten Grund für einen russischen Militärhafen in Sevastopol --> Einfluss auf die Ukraine.
In dem Artikel steht nichts handfesteres.

Russland hat mehr als genug Küste am Schwarzen Meer um einen Militärhafen zu bauen oder einen zu erweitern. Klar ists einfacher, einen bestehenden weiter zu nutzen.

Siehst du beim Dammbruch wirklich die Nachteile für beide Seiten überwiegend?

nfin1te

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Zitat aus einem Post von Dune
Warum ist die Krim unbrauchbar geworden? Natürlich ist es mühsamer die Versorgung am Seeweg, per Luft oder per Schiene zu machen, aber andere Inseln schaffen das auch.

Naja, Stand 2013 gabs ca. 2 Millionen Einwohner auf der Krim, die alle extern versorgen stell ich mir schwierig vor, auch wenn mit Wasseraufbereitungsanlagen sicher einiges möglich sein sollte, aber nicht möglich während Krieg ist imho. kA allerdings wieviele aktuell noch dort leben.
Die Hauptwirtschaftsleistung der Krim ist Tourismus und Landwirtschaft (auch unter Russland seit 2014). Sonst eher weniger. Und da wird jetzt die nächsten Jahre nix gehen, auch nicht für Russen, daher wars eigentlich ein Eigentor von Putin, sollte es nicht gewollt gewesen sein.

Dune

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Zitat aus einem Post von ferdl_8086
Russland hat mehr als genug Küste am Schwarzen Meer um einen Militärhafen zu bauen oder einen zu erweitern. Klar ists einfacher, einen bestehenden weiter zu nutzen.

Hast du den Link gelesen? :confused: Es geht Russland bei der Krim darum, dass die Verträge mit der Ukraine für Militärbasen "gepachtet" sind. Sogar per Verfassung nicht mal erlaubt. Das ging mit Diktatur-Marionette alles gut und problemlos sicher bis 2050, man hat aber mit EU/NATO Annäherung auf russischer Seite massiv Panik bekommen... Eben auch weil die anderen Basen und Häfen nicht so geeignet sind.

Die Nachteile beim Staudamm überwiegen bei der Ukraine... Wahrscheinlich.

ferdl_8086

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Interessante Info dazu

https://www.derstandard.at/story/30...krainischer-bea

Zitat
STANDARD: Welche Folgen hat das Ende dieses Damms für die erweiterte Region?

H.: Die Flut ist eine Sache. Aber das Wasser wird mit der Zeit ins Schwarze Meer abfließen. Wir denken, dass es eine Woche bis zehn Tage dauern wird. In und um Nowa Kachowka sinkt der Pegel bereits. Langfristig werden die Folgen aber katastrophal sein. Das Staubecken war eine Wasserquelle für den gesamten Süden der Ukraine – eine landwirtschaftlich geprägte Region. Es gab zwei Kanäle, die von dem Becken weggeführt haben: einen auf die Krim, also vom linken Ufer wegführend, und einen vom rechten Ufer wegführend. Bis zu zehn Jahre nach dem Sieg in diesem Krieg werden diese Kanäle nicht nutzbar sein. Hunderte Unternehmen werden kein Wasser aus dem Becken entnehmen können – auch das Atomkraftwerk Saporischschja. Für alle Gemeinden im Süden der Ukraine wird es Probleme mit der Trinkwasserversorgung geben. 30 Prozent des gesamten ukrainischen Getreides und Gemüses kommen aus Cherson und dem Süden der Ukraine. Wenn die Wasserversorgung dort nicht funktioniert, werden die Folgen weltweit zu bemerken sein. Und einen neuen Damm zu bauen wird nach jetzigem Stand grob geschätzt eine Milliarde Dollar kosten.

STANDARD: Ist die Krim damit jetzt komplett ohne Wasser?

H.: Nein. Die Besatzer haben die Becken auf der Krim bis zum Anschlag gefüllt. Sie haben Reserven für etwa fünf Jahre.

nfin1te

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Wie inkompetent ist Russland bitteschön? Es ist echt un-f*cking-fassbar, sollte sich das bewahrheiten.

Zitat
Ukrainischer Beamter zu Dammbruch: "Anrainer haben keine Explosion gehört, sondern ein Erdbeben gespürt"

Der vertriebene stellvertretende Verwaltungschef einer besetzten Gemeinde vermutet, dass Russland den Dammbruch unabsichtlich verursacht hat. Mit einer Teilsprengung hätte lediglich der Wasserstand reguliert werden sollen

https://www.derstandard.at/story/30...krainischer-bea


edit: ah, selber Link wie oberhalb, whoops :D
Bearbeitet von nfin1te am 07.06.2023, 15:46
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