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[Sammelthread] Monsanto (Glyphosat)

Bogus 18.10.2017 - 12:36 5476 15 Thread rating
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Bogus

C64 Generation
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Gibt noch keinen Sammelthread zu Monsanto, bzw. im speziellen, zu Glyphosat.
Das es neue 'erschreckende Erkentnisse' gibt, und Monsato immer wieder ein Thema ist, starte ich diesen Sammelthread.

Wir können hier generell GenTechnik, Pestizid, Pharma, ... - Themen und Bedenken behandeln.
Jemand eine Idee für einen passenden Titel?

Obermotz

Fünfzylindernazi
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Mal eine Studie, die nicht von Monsanto finanziert wurde.

rad1oactive

knows about the birb
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Zitat aus einem Post von Bogus
Wir können hier generell GenTechnik, Pestizid, Pharma

bitte ned :o

ich find es ok so einen thread zu haben über monsanto bzw glyphosat, aber wieder den nächsten mega-kauderwelsch-alle-sind-böse thread, darauf hab ich keine lust :D

vorallem pharma da noch mit reinzuholen, weil sie "eh auch böse sind" oder wie? :D

Bogus

C64 Generation
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wieder mal ein schönes beispiel für die wandelbarkeit von politikern. ein ex-grüner bei monsanto/bayer? klingt seltsam

Cobase

Mr. RAM
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https://orf.at/stories/3126513/
Zitat
Ein Verbot des Pflanzenschutzmittels Glyphosat in Österreich dürfte kommen. Die FPÖ hat heute die Unterstützung des entsprechenden SPÖ-Antrags im Nationalrat angekündigt.

Bogus

C64 Generation
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Das perfide daran: Monsato/Bayer hat schon seit Jahren einen Nachfolger für Glyphosat. Der ist nur leider teurer. Ein Schelm wer denkt, dass das Ganze Zufall ist.
(Die haben auch seit ein paar Jahren die Patente für Satvia und Indica. Auch ein Zufall, dass die Legalisierung vorangetrieben wird.)

Hokum

Techmarine
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Dicamba, natürlich auch wieder scheisse für Bestäuber, wird leicht verweht und beeinträchtigt die Blüte von wildpflanzen.
Bearbeitet von Hokum am 14.06.2019, 09:28

Gentleman

Big d00d
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Ich lasse euch mal folgenden Text zuteil werden, der von einem anerkannten Mitglied
der Gesellschaft für kritisches Denken (GkD) stammt und zur Weiterverwendung freigegeben ist.

"Sehr geehrte Damen und Herren,
über die Medien habe ich erfahren, dass ein Nationalratsbeschluss über
ein Verbot des Herbizids Glyphosat in Österreich geplant ist. Ich halte
dies für eine schlechte Idee - schlecht für die Bauern, schlecht für die
Umwelt und schlecht für die Konsumenten.

Es gibt keine sachlichen Gründe für ein solches Verbot. Ich erinnere
daran, dass es weltweit keine einzige nationale, mit Experten besetze
Zulassungbehörde gibt, die Glyphosat bei sachgemäßer Anwendung für
gesundheitlich bedenklich einsuft. Auch die Österreichische Agentur für
Ernährung und Gesundheit (AGES) vertritt diese Ansicht und stütz sich
dabei auf breite wissenschaftliche Evidenz. Ich rate dringend an, auch
in solchen umstrittenen Dingen nicht die Expertise von Behörden wie der
AGES zu untergraben.

Welche Alternative zur Unkrautbekämpfung hätten österreichische Bauern,
wenn ihnen die Verwendung von Glyphosat verwehrt wird?

Sie könnten auf andere Herbizide ausweichen, wovon die allermeisten
wesentlich schlechter untersucht sind und/oder bekannte Nachteile haben,
die gravierender als bei Glyphosat ausfallen. Mit einem Glyphosatverbot
würde man nur den Teufel mit dem Beelzebub austreiben.

Oder die Bauern würden auf mechanische Unkrautbekämpfung (Pflügen)
ausweichen. Dies hat jedoch gegenüber der Verwendung eines chemischen
Herbizids gravierende Nachteile für Mensch und Umwelt: 1) Einen Pflug
durch den Acker zu ziehen bedeutet einen höheren CO2-Ausstoß durch den
Traktor, was den Klimawandel antreibt. 2) Durch den erhöhten
Treibstoffverbrauch würden sich auch die Kosten für Lebensmittel für die
Konsumenten erhöhen. 3) Die umgedrehte Bodenkrume ist schutzlos der
Erosion ausgeliefert, durch Wind und Regen würde bester Ackerboden
verschwinden. 4) Der Pflug beeinträchtigt das Bodenleben (inkl. Würmer
Maulwürfe, Hasen, etc.) erheblich und hinterlässt keine Pflanzen, die
eine Nahrungsgrundlage für Insekten bilden würden. Das ist alles nicht
besser, als Unkraut mit Glyphosat zu behandeln. 5) Eine mechanische
Unkrautbekämpfung ist immer unvollkommen, es droht eine Verunreinigung
der Ernte durch Bilsenkraut, Stechapfel und dergleichen. Schon wenige
Samenkörner des Bilsenkrauts sind für ein Kleinkind tödlich. Immer
wieder kommt es zu Rückrufaktionen von Bioware, weil Beimengungen von
solchen Unkräutern festgestellt werden. Die winzigsten, mit hochmodernen
Analysemethoden gerade noch feststellbaren Rückstände von Glyphosat in
manchen Lebensmitteln sind dagegen völlig unbedenklich. 6) Es würde sich
eine Verringerung des Ertrags ergeben, der durch
Importe ausgeglichen werden müsste. Schon jetzt hat Österreich bei
vielen Feldfrüchten einen Selbstversorgungsgrad unter 100%. Durch eine
höhere Importquote bei Lebensmitteln würde Österreich nicht nur
abhängiger vom Ausland, sondern auch bestenfalls seinen ökologischen
Fußabdruck exportieren. Anderswo in der Welt müsste mehr angebaut werden
und erst recht Fläche der Natur entnommen werden. Durch den weiteren
Transport würde auch mehr CO2 ausgestoßen werden, was wiederum den
Klimawandel antreibt.

Viele der hier vorgebrachten Argumente wurden von einem BOKU-Professor
und seinen Studenten in einem lesenswerten Standard-Artikel auf den
Punkt gebracht:
https://derstandard.at/200006710085...Debatte-mangelt

Aus den genannten Gründen wäre ein Glyphosat-Verbot nicht nur nicht
hilfreich, sondern sogar kontraprodukiv für alle Beteiligten. Ich
fordere Sie deshalb dazu auf, von einem solchen Verbot auch in
koalitionsfreien Zeiten Abstand zu nehmen!

Und falls Sie sich das fragen: Nein, ich bin nicht von Bayer, Monsanto
oder sonst irgendjemanden bezahlz. Ich stütze mich nur gerne auf Fakten
und wissenschaftliche Evidenz, und als wissenschaftsaffiner Mensch sehe
ich mich geradezu gezwungen, die Position von Expertenbehörden wie der
AGES zu verteidigen.

prronto

Garage
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Was ich dem "anerkannten Mitglied der GkD" schon mal attestieren kann: Keine Ahnung von moderner Landwirtschaft.

Dieser Text könnte vom Schreibstil her, von meiner 14-jährigen Tochter überboten werden.
Was ich dmit sagen möchte: Die Anerkennung durch die GkD setzt nicht automatisch das Vorhandensein von Intellekt gleich.

Das anerannte GkD Mitglied möge sich doch bitte mit: Fruchtfolge, widerstandsfähigen Sorten (Da möchten uns die Riesen ja gerne mit ihrem perfekt auf deren "Schutz"mittel angepasstem Saatgut knechten), Harmonische Ernährung von Kulturpflanzen, Nützlingsförderung und Anbautechniken wenigstens 2 Stunden auseinandersetzen. Dann nimmt er vermutlich seinen Text ohne mit der Wimper zu zucken retour.

Obermotz

Fünfzylindernazi
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Ganz abgesehen von Monsanto's Geschäftsmethoden.

Gentleman

Big d00d
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Er schreibt auch nicht, dass sich seine Doktorwürde auf sein Wissen als ausgewiesener Agrarökonom bezieht, sondern lediglich von wissenschaftlicher Evidenz und von Aspekten die Professor Salhofer beleuchtet hat.

prronto

Garage
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Location: Bruck/Leitha
Posts: 1899
Die wissenschaftlichen Evidenzen, welche immer wieder zu Tage gefördert werden, sind auffallend häufig in direktem Zusammenhang mit wirtschaftlichen Interessen zu setzen.
Monsanto/Bayer & Co. werfe ich ganz einfach vor, jegliches montäres Interesse über ALLES zu stellen.

Ich verlasse mich da lieber auf die eigenen Erfahrungen und Austausch mit etlichen Bio-Bauern im Bezirk.

Gentleman

Big d00d
Registered: Aug 2018
Location: Wien
Posts: 297
Ich klinke mich an dieser Stelle aus, denn mir ist meine Zeit zu schade für Verschwörungstheorien.

Vinci

hatin' on summer
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Zitat aus einem Post von Gentleman
Ich klinke mich an dieser Stelle aus, denn mir ist meine Zeit zu schade für Verschwörungstheorien.

Gibts für des auch a Quelle mit Namen?
Sonst bin ich nämlich anerkanntes Mitglied der Gesellschaft für GTFO.

mr.nice.

endlich fertig
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Registered: Jun 2004
Location: Wien
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Wenn niedrige Glyphosat-Konzentrationen rigoros eingehalten werden würden, dürfte es beim Menschen wahrscheinlich nicht krebserregend sein, aber es gibt immer wieder Leute die sich denken "viel hilft viel" und durch Umstände wie Wind und Niederschlag, kann es daher zu kritischen Ansammlungen kommen.

Menschen die erhöhten Konzentrationen ausgesetzt sind, haben laut einer relativ neuen Meta-Analyse ein 41% erhöhtes Risiko bösartige Erkankungen des lymphatischen Systems zu erleiden.

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