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Steuerreform 2015

mat 13.03.2015 - 08:39 26488 283
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Burschi1620

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Zu deinem Kommentar passt ein imho recht guter Artikel aus der NZZ der noch vor Beschluss der Steuerreform verfasst wurde:
http://www.nzz.ch/wirtschaft/ein-kl...rten-1.18496108

Ich finde den Artikel wirklich gut, nur die Konklusion mangelhaft. Der Artikel besagt, dass wir dank allen möglichen Sozialtransfers einen sehr niedrigen Gini Koeffizient haben, gesteht aber gleichzeitig ein, dass der Gini Koeffizient auf Vermögen und Arbeit gleich viel höher ist.
Dennoch gibt es "Lob" für unseren Sozialstaat wo ich Einspruch erhebe: Ziel ist nicht einen Staat zu führen, der soviele Sozialleistungen anbietet. Und ich wage ich mal zu behaupten, dass viele Sozialtransfers auch nicht wirklich effektiv sind (zb massig Absetzbeiträge auch für sehr Einkommensreiche Familien - aufgrund der Gleichbehandlung geht das nichtmal anders).
Ich will Sozialleistungen und unseren Sozialstaat nicht abschreiben, aber diese sollten auch sinnvoll passieren. UnserSozialsystem bringt uns nicht viel, wenn wir auf der einen Seite working poor haben die die Sozialleistungen für die Arbeitslosen und Mamis mitschultern müssen, und auf der anderen Seite keine Beschäftigung ankurbeln können.

Ich fände es viel anstrebenswerter, wenn wir nicht soviele Sozialtransfers brauchen würden, dafür aber das Vermögen und vor allem das Einkommen gerechter verteilt wäre. Dass man arbeitet und zusätzlich vom Sozialamt "aufstocker" auf Mindestsicherung bekommt ist eigentlich ein Armutszeichen der Politik und ein einblick in unser nicht so tolles Pensionssystem bzw. unserem Arbeitsmarkt.

Hampti

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Zitat von Burschi1620
Auf der anderen Seite gibts keine Abschreibungen mehr für freiwillige Kranken, Pensi und Unfallversicherungen sowie Wohnraumbeschaffung. -> Das wird wohl sehr viele im Mittelstand treffen. Bravo!

Wo hast Du das her? Das wäre ja die Frechheit sondergleichen......

Worauf Dimitri anspielt verstehe ich zum Teil auch. Kurzes Beispiel dazu:
Hab mir vor ein paar Jahren ein Genossenschaftsreihenhaus angesehen dazu hats eine Liste gegeben bezügl. Verdienst und der zu entrichtenden Miete im Monat:
Verdienst Miete
>2001€ 1250€
1201-2000€ 850€
<1200€ 550€

Da fragt man sich halt schon wie es sowas geben kann......

Dimitri

PerformanceFreak
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Zitat von rad1oactive
das nennt sich sozialstaat.
diejenigen die es sich leisten können subventionieren die weniger priviligierten.
Schon klar, ich bin aber nicht privilegiert, sondern habe ein Leben lang hart für meine Ziele gearbeitet. (Komme aus armen Verhältnissen.) Das was ich erreicht habe, könnte aber mit entsprechendem Einsatz (und natürlich einer Portion Glück) so gut wie jeder erreichen der es auch wirklich will ... Und ich sehe daher absolut nicht ein warum mir monatlich fast 3000€ vom Staat abgezogen werden, nur um Leute zu unterstützen die sich bewußt für ein Leben auf ihrem Niveau entschieden haben! Quote: "I bin jo net deppat, wenn i zhaus bleib und Mindestsicherung kassier, verdien i fost gleich fü ois wenn i hackln geh"

Arbeit und Ausbildung wird bei uns nicht belohnt, sondern beinahe bestraft! DARAN muss sich etwas ändern ... sonst braucht sich niemand bei uns über Fachkräftemangel beschweren! (ich werde vermutlich selbst ab nächstes Jahr in's Ausland gehen)
Bearbeitet von Dimitri am 16.03.2015, 12:59

userohnenamen

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trotzdem bleiben dir netto 4k€ übrig und du hast zumindest die sicherheit das du behandelt wirst, überlebensgeld bekommst etc. sollte es dir einmal nicht mehr so gut gehen
ich bin zwar leider noch weit weg von deinem gehaltsschema, aber zahl auch bereits genug und das grundsätzlich gerne, denn ich mag das gefühl das bei allergrößter not ich eben auch noch unterstützung bekomme, in welcher form auch immer
in einem system ala USA möcht ich nicht leben müssen

das bei uns trotzdem vieles falsch lauft ist leider normal, aber das system des sozialstaats an sich finde ich sehr wohl richtig
schmarotzer wirst du immer finden, denn diese finden auch immer irgendeinen weg

rad1oactive

knows about the birb
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Zitat von Dimitri
Schon klar, ich bin aber nicht privilegiert, sondern habe ein Leben lang hart für meine Ziele gearbeitet. (Komme aus armen Verhältnissen.) Das was ich erreicht habe, könnte aber mit entsprechendem Einsatz (und natürlich einer Portion Glück) so gut wie jeder erreichen der es auch wirklich will ... Und ich sehe daher absolut nicht ein warum mir monatlich fast 3000€ vom Staat abgezogen werden, nur um Leute zu unterstützen die sich bewußt für ein Leben auf ihrem Niveau entschieden haben! Quote: "I bin jo net deppat, wenn i zhaus bleib und Mindestsicherung kassier, verdien i fost gleich fü ois wenn i hackln geh"

Arbeit und Ausbildung wird bei uns nicht belohnt, sondern beinahe bestraft! DARAN muss sich etwas ändern ... sonst braucht sich niemand bei uns über Fachkräftemangel beschweren! (ich werde vermutlich selbst ab nächstes Jahr in's Ausland gehen)

glaubst du wirklich, daß jeder der 3 kinder hat und wenig(er als du) verdient so denkt?

falls ja, wärst du wahrscheinlich wirklich in einem land wie in den USA besser aufgehoben, wo es quasi kein sozialsystem gibt.


du schriebst ja selbst es gehört ein bisschen glück dazu, und auch der nötige wille.

und den haben halt nicht alle, weil nicht jeder mensch gleich ist.
und nur weil jemand nicht so belastbar ist wie du, bzw nicht so einen biss hat, soll er dafür bestraft werden? (passiert ja eh automatisch, wenn er weniger verdient)

Indigo

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Zitat von Dimitri
...nur um Leute zu unterstützen die sich bewußt für ein Leben auf ihrem Niveau entschieden haben! Quote: "I bin jo net deppat, wenn i zhaus bleib und Mindestsicherung kassier, verdien i fost gleich fü ois wenn i hackln geh"
...

bisserl engstirnig, glaubst ned?
dem gehaltsschema nach zu urteilen wurde dir gute bildung zu teil, dein kommentar von oben spiegelt die aber nicht wider...

InfiX

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ja natürlich, leute leben gern in armut und am existenzminimum, dafür haben sie sich ja selbst entschieden, kann ja garnicht anders sein.

sorry, aber so ein bullshit.
mag ja sein, dass es solche leute gibt, aber von denen darfst du nicht auf die masse schliessen, und selbst wenn, so what, wenn sie mit dem absoluten minimum auskommen soll mir das recht sein, auch dafür ist der sozialstaat da.

deine kritik geht imho in die völlig falsche richtung, für dieses ganze schlamassel darfst du dich bei der politik und den oberen bedanken, die armen können da sicher nichts dafür und sind sicher auch nicht die die am meisten profitieren (siehe steuerreform)

eitschpi

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Die mit den höheren Einkommen werden ja auch Deine Eltern mitfinanziert haben müssen? Oder hab ich da einen Denkfehler?

/edit: Dass jemand selbst Schuld ist is eher die Ausnahme als umgekehrt. An einen niedrigen sozioökonomischen Status ist in der Regel gekoppelt, dass man von allem Negativen täglich in den Popo penetriert wird. Und nicht, dass man mit Glück und harter Arbeit aufsteigt. Das ist die Ausnahme.

Da gibt's ja außerdem eine rezente Studie, dass der soziale Aufstieg in Ö im OECD-Schnitt noch schwerer is...
Bearbeitet von eitschpi am 16.03.2015, 13:34

Dimitri

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Zitat von userohnenamen
trotzdem bleiben dir netto 4k€ übrig und du hast zumindest die sicherheit das du behandelt wirst, überlebensgeld bekommst etc. sollte es dir einmal nicht mehr so gut gehen
Lol, 4k wäre echt net! Aber sehr schön, für monatlich 1800€ Sozialversicherung werde ich tatsächlich operiert wenn mir mal was fehlen sollte, aber sogar dann darf ich einen Selbstkostenbeitrag leisten! Wenn meine Kinder eine Zahnspange benötigen darf ich den Löwenanteil selbst berappen, und wenn ich lieber eine Kunststoff-Plombe anstatt dem giftigen Amalgam hätte, darf ich diese auch zu 90% selbst bezahlen!

Ich habe zur Sicherheit sogar eine private Pensions- und Krankenversicherung (weil ich nicht damit Rechne vom Staat noch ewas zu bekommen) ... Also abgesehen von meiner gratis Schulbildung, was tut der Staat noch für mich? Muß ich ihm für die 10 Jahre nun endlos dankbar sein und für die nächsten 50 Jahre dafür 50% meines Gehalts bei ihm abliefern? Das ist also FAIR? Nein, aber suuuuper sozial!

Zitat von eitschpi
Die mit den höheren Einkommen werden ja auch Deine Eltern mitfinanziert haben müssen?
Ich sagte "arm" ... nicht aus "ärmsten" Verhältnissen ...

eitschpi

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Was soll das heißen, Nettozahler kannst doch nicht als arm bezeichnen... Hast Du studiert?


/edit: Die Diskussion Vor-/Nachteile Sozialstaat is sowieso mühsam. Versteh' nicht, wie man dagegen argumentieren kann, siehe Beiträge nach mir. Und das muss dann noch in den Kontext, wo Ö jetzt ohne Wohlfahrt wäre. Alle US-Vergleiche außen vorgelassen.
Bearbeitet von eitschpi am 16.03.2015, 13:54

userohnenamen

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wenn du sagst das du 3k pro monat steuern abdrückst, verdienst du brutto 7k --> 4k netto
das sagt zumindest der brutto/netto rechner noch mit alter steuer
deswegen geh ich jetzt von den 4k netto aus (genauer gesagt 3930,37)

btw: sozialversicherung ist bei 840€ gedeckelt, der rest ist dann lohnsteuer :D
und zahnspange wird ja auch bald gratis wenn ich mich recht erinner, für dich bzw. deine kinder dann natürlich zu spät aber ist ja immerhin etwas

rad1oactive

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Zitat von Dimitri
Lol, 4k wäre echt net! Aber sehr schön, für monatlich 1800€ Sozialversicherung werde ich tatsächlich operiert wenn mir mal was fehlen sollte, aber sogar dann darf ich einen Selbstkostenbeitrag leisten!

wennst in amerika ins spital musst weilst da an haxn gebrochen hast hast wahrscheinlich eine rechnung die locker 20.000 + USD ausmacht.
wenn du bei uns ins spital kommst musst du taggeld zahlen (XX€ pro tag?)

see the difference?

ich würd dir empfehlen mal ein paar dokus über gesundheitssystem anzuschaun, da gehts uns hier echt nicht schlecht.
ich sag nicht, daß es bei uns hier alles eitel wonne ist, man kann sicher einiges verbessern, aber im internationalen vergleich ist das schon eine gute versorgung.

Dimitri

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Auf was ich eigentlich hinaus will, geht mal auf lohnonline.at und checkt was ihr euren Dienstgeber pro Monat kostet (in SUMME!), dann schaut wohin wieviel Geld fließt, was am Ende auf eurem Konto landet, und bedenkt das von diesem Geld nochmal rund 20% an Mwst an den Staat geht sobald man damit etwas bezahlt, wozu Geld ja eigentlich da ist ...

steuerlast_201754.gif

Edit: Und yeah, ich zahle in Zukunft "nur" noch 48% Lohnsteuer, die ich gewaltig spüre. Während Einkommen bis zu 1 MIO ab sofort 50% abliefern (die sie wohl eher nicht so spüren) ... Wo bleibt da die Relation?

Zitat von rad1oactive
wennst in amerika ins spital musst weilst da an haxn gebrochen hast hast wahrscheinlich eine rechnung die locker 20.000 + USD ausmacht. wenn du bei uns ins spital kommst musst du taggeld zahlen (XX€ pro tag?)
Aber auch in Amerika kann man sich für solche Fälle versichern lassen, und zahlt sicher weniger als 1800€ pro Monat dafür. Darum geht's mir ja, WENIGER Staat, mehr Eigenverantwortung! (ich habe rund 10 private Versicherungen zu meinem Schutz)
Bearbeitet von Dimitri am 16.03.2015, 14:10

22zaphod22

chocolate jesus
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@dimitri ... ich hatte schon antworten auf mehrere deiner "aussagen" im kopf aber dein geistiger horizont scheint deine nasenspitze nicht zu überschreiten und du bist so gefangen in dem furchtbaren übel das dir widerfährt während die dummen sozialschmarotzer um dich herum im backhendlregen stehen

den sinn vom sozialstaat und die daraus resultierenden vorteile für den einzelnen (auch für die mehrzahler - zu denen auch meine kleine familie mit netto 4k+ zählt) soll dir jemand anderer erklären

mein vollstes mitleid und ich hoff du kriegst keine magenbeschwerden von deinem egozentrischen gemüt

Burschi1620

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Zitat von Dimitri
Lol, 4k wäre echt net! Aber sehr schön, für monatlich 1800€ Sozialversicherung werde ich tatsächlich operiert wenn mir mal was fehlen sollte, aber sogar dann darf ich einen Selbstkostenbeitrag leisten! Wenn meine Kinder eine Zahnspange benötigen darf ich den Löwenanteil selbst berappen, und wenn ich lieber eine Kunststoff-Plombe anstatt dem giftigen Amalgam hätte, darf ich diese auch zu 90% selbst bezahlen!

Ich habe zur Sicherheit sogar eine private Pensions- und Krankenversicherung (weil ich nicht damit Rechne vom Staat noch ewas zu bekommen) ... Also abgesehen von meiner gratis Schulbildung, was tut der Staat noch für mich? Muß ich ihm für die 10 Jahre nun endlos dankbar sein und für die nächsten 50 Jahre dafür 50% meines Gehalts bei ihm abliefern? Das ist also FAIR? Nein, aber suuuuper sozial!
schauen wir mal in 20 Jahre wie du dann darüber nachdenkst, wennst vielleicht mal eine Chemo brauchst. Da hupfst mit deinen 2000€ die du monatlich abdrückst nicht sehr weit.


Zitat von Hampti
Wo hast Du das her? Das wäre ja die Frechheit sondergleichen......

ich finde dazu leider _nichts_ mehr. Es stand im Standard. Entweder wurde es gelöscht, oder ich finde es nicht mehr. In den Kommentaren jedoch wird noch darüber geredet....



edit @ dimitri: die Seite da is kuhler.
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Bearbeitet von Burschi1620 am 16.03.2015, 14:08
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